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Kopfsgute

Mit Kampf irgendwie was Zählbares ergattern

Wangen / Lesedauer: 3 min

Mit Kampf irgendwie was Zählbares ergattern
Veröffentlicht:30.08.2012, 17:40

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Wenn es so etwas wie angespannte Gelassenheit gibt, dann herrscht diese dieser Tage wohl beim Fußball-Verbandsligisten FC Wangen. Dass nach den beiden Begegnungen zum Saisonauftakt jeweils die Null stand, ausschließlich allerdings in Sachen Punktausbeute, wird zwar in keiner Weise schöngeredet. „Doch brauchen wir nach gerade mal zwei Spieltagen auch nix kaputtzutreten,“ erklärt Jürgen Kopfsguter die nicht nur aus seiner Sicht teilweise überzogene Nachtreterei für beendet. Viel lieber richtet der Wangener Coach den Blick ab sofort nach vorn aufs nächste Spiel am kommenden Sonntag um 15 Uhr bei der Sportvereinigung Böblingen : „Da müssen wir irgendwie was Zählbares mitnehmen.“ Schnurzpiepegal, wie!

Um die Köpfe endgültig freizubekommen für die bevorstehenden Auswärts-Aufgaben bei den drei „B’s“ Böblingen, Bösingen und Bietigheim, sei im Training am Montag und am Dienstag in aller Offenheit vorrgangig die jüngste 1:3-Pleite gegen Heidenheim II aufgearbeitet worden, die natürlich auch einem personell bedingten Unvermögen geschuldet war. Jürgen Kopfsguter: „Es imponiert mir immer wieder aufs Neue an meinen Führungsspielern, dass man mit ihnen vernünftig reden kann, dass sie ihre Leistung sehr selbstkritisch hinterfragen. Sind ja alles gute und intelligente Jungs.“ Daher hält der Trainer rein gar nichts von „irgendwelchen Pseudomaßnahmen“ – Straftraining etwa. Sein Credo, was primär die Aufräumarbeiten im „Oberstübchen“ anbelangt, lautet eher, mit Einsicht auf den Weg der Besserung zu gelangen.

Apropos: Zumindest personell scheint sich die angespannte Lage leicht zu verbessern. Zwar wären die angeschlagenen Stammkicker Daniel Wellmann (Abwehr) und Philipp Boenke (Angriff) sowie „Ex“-Urlauber Okan Housein (Mittelfeld) in Böblingen noch nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte. Doch allein durch ihre Präsenz könnte ein spürbarer Ruck durchs Team gehen, in dem wohl bis in den Oktober hinein Abwehrchef Markus Hengge (Mittelfußbbruch) nach wie vor schmerzlich vermisst wird. Zudem wird der eine oder andere noch ausbaufähige Jung-Kicker am Sonntag im „U 23“-Bezirksliga-Team gebraucht und soll sich dort gleichzeitig mit Selbstvertrauen „volltanken“l.

Mit welcher „Tankfüllung“ die Wangener Verbandsliga-Mannschaft am Sonntag im Stadion an der Stuttgarter Straße mindestens einen Punkt einfahren will gegen den favorisierten Tabellensechsten der Vorsaison, daraus macht Jürgen Kopfsguter erst gar kein Geheimnis: „Wir wollen die Böblinger von Beginn an möglichst weit weg von unserem 16er ( Strafraum, d. Red. ) halten, also nicht zu defensiv stehen.“ Kann der FC Wangen auch gar nicht.

Was unterdessen Gastgeber Böblingen kann, der als Aufsteiger dem FCW alle sechs Punkte „klaute“ im Spieljahr 2011/2012, lässt sich nach den Vergleichen mit zwei Verbandsliga-Neulingen noch nicht konkret sagen. So folgte einem ungefährdeten 4:1 in Bösingen ein überraschendes 0:2 gegen Sonnenhof-Großaspach II, wobei die blutjunge Mannschaft von Trainer Mario Estasi selbst auf dem Silbertablett servierte Chancen reihenweise verschusselte.

In der personellen Leistungsdichte jedenfalls scheint Böblingen, das einmal mehr eine Handvoll ehemaliger SV-Junioren aus Reutlingen oder den Stuttgarter Kickers zurückholte, weitaus besser aufgestellt, als der FC Wangen. Das freilich interessiert Jürgen Kopfsguter nur am Rande: „Egal wo und bei wem – wir müssen endlich anfangen mit dem Punktesammeln. Daher wollen wir jeden Zweikampf annehmen und uns nach Kräften wehren.“ Und dazu will er seinen Teil beitragen: „Gerade, wenn es mal nicht so gut läuft, muss ein Trainer in der Lage sein, seine Mannschaft aus dieser schwierigen Situation herauszuführen. Und diese Herausforderung nehme ich gerne an.“

Auch wenn das Phrasenschwein mal wieder grunzend grüßt: Den eingängigen Worten des Trainers müssen jetzt nur noch Taten folgen und zwar auf’m Platz. Wo auch sonst?!