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Mehr Gäste – aber weniger Kurtaxe

Wangen / Lesedauer: 2 min

Mehr Gäste – aber weniger Kurtaxe
Veröffentlicht:22.11.2016, 18:47

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2015 haben so viele Gäste in Wangen übernachtet wie seit dem WM-Jahr 2006 nicht mehr – und dennoch sanken die Einnahmen aus der Kurtaxe. „Wie kann das sein?“, fragte Gästeamtsleiterin Belinda Unger bei der Vorlage ihres Tätigkeitsbericht im Verwaltungsausschuss. Sie lieferte die Antwort mit: Ein Hotel in der Stadt verzeichne stark steigende Frequenz, vor allem durch Gäste, die keine Kurtaxe zahlen müssen. Laut Unger zählen dazu vor allem Kinder und Jugendliche sowie dienstlich Reisende.

Besagtes Hotel, dessen Namen sie im Ausschuss nicht nannte, beherberge „ganz viele Gruppen und Vereine“. Die Herberge käme offenbar auch auf diese Weise auf einen Zuwachs um rund 8000 auf rund 18000Übernachtungen im Jahr 2015. Und vornehmlich hierin erklärt sich nach Angaben der Gästeamtsleiterin auch der starke Zuwachs an Hotelgästen um 9000 auf rund 48 500 im vergangenen Jahr insgesamt.

Unterm Strich hat die Wangener Tourismuszentrale für 2015 etwas mehr als 162 000 Übernachtungen errechnet, ein Plus von rund 4300 zu 2014. Knapp 30 Prozent davon entfielen auf Hotels, gefolgt von Kur- und Fachkliniken (26,5 Prozent), Jugend- und Schullandheimen wie die Molkereifachschule (12,5 Prozent), Ferienwohnungen (11,5 Prozent) sowie dem Wohnmobilstellplatz und dem Campingplatz Röhrenmoos (zusammen 10,5 Prozent). Den Rest teilen Bauernhöfe, Gasthäuser und Privatzimmer unter sich auf.

Dass die Einnahmen aus der Kurtaxe 2015 nur bei rund 54 000 Euro (minus 17 Prozent) lag, führt Belinda Unger aber nicht allein auf den Erfolg besagten Hotels zurück. Denn auch für in den Kur- und Fachkliniken sowie in den Jugend- und Schullandheimen Übernachtenden werde diese nicht fällig.

Während Theobald Harlacher (CDU) im Ausschuss die Ausgaben für Tourismuswerbung hinterfragte, erklärte SPD-Fraktionschef Alwin Burth: Die Ausgaben des Gästeamts lägen bei vier Euro pro Gast: „Das muss es uns auch wert sein.“ Schließlich ließen Gäste Geld in der Stadt.