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Stadthalle

Jugendsinfonie-Orchester spielt für „Lichtblick“

Wangen / Lesedauer: 2 min

Junges Ensemble gibt Werke von Mozart, Pleyel und Schubert zum Besten
Veröffentlicht:22.07.2019, 19:20

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Das Jugendsinfonie-Orchester hat am Sonntagabend die Zuhörer in der Stadthalle mit jugendlichem Elan und kraftvoller Spielfreude begeistert. Das junge Ensemble wurde von Marcus Hartmann dirigiert, der erst kürzlich beim internationalen Wettbewerb für Dirigieren in Budapest den dritten Preis erhielt. Der Erlös des Konzertes kam dem Verein „Lichtblick“ zugute, der unbürokratisch Kindern in Not unterstützt und sich ausschließlich aus Spenden finanziert.

Hans Wagner und die Schirmherrin des Konzerts, die Landtagsabgeordnete Petra Krebs (Grüne), betonten die Wichtigkeit des Vereins und lobten den Einsatz und vor allem das schnelle Handeln in Notsituationen. Es fiel auch immer wieder das Wort „Teilhabe“, besonders am kulturellen Angebot der Region, das maßgeblich von der Jugendmusikschule geprägt werde. Auch hier unterstützt „Lichtblick“ Kinder, wenn es notwendig ist und die Möglichkeiten den Jugendmusikschule erschöpft sind.

Das Jugendsinfonieorchester gehört mit zum qualitativ hochstehenden Kulturangebot der Region. Das Konzert begann schwungvoll und festlich mit Mozarts Ouvertüre zu „Die Entführung aus dem Serail“. Janitscharen-Musik und galantes Wechselspiel griffen nahtlos ineinander und dramatische Einschübe sorgten für entsprechend „Theaterdonner“.

Der erste Satz aus dem Konzert für Klarinette in B-Dur von Ignaz Pleyel besaß einen lockeren Fluss und die Orchestereinleitung breitete das melodische Material aus, das die Solistin, die 17-jährige Theresa Schmitz, weiter verarbeitete. Virtuos perlte der elegante Ton der Klarinette dahin, singend und schmeichelnd. Da fiel der kleine Stolperer zwischendrin nicht ins Gewicht, denn der vielgestaltige Charakter von Pleyels Musik, die Ausdrucksstärke der Klarinette und das Feingefühl der Solistin verbanden sich zu einem hervorragenden Gesamteindruck.

Der erste Satz aus der Sinfonie Nr.1 von Franz Schubert deutete Neues an: in der Melodiegebung gesanglich, fast volkstümlich, entwickelte sich das Werk harmonisch komplex und statt elegantem Fluss gab es breite Klangfelder.

Das Jugendsinfonieorchester musizierte kraftvoll und dynamisch sicher, ebenso kraftvoll und sicher – wie in „Juni“ aus den Jahreszeiten von Peter Tschaikowsky. Eine melancholische Melodie, von den Streichern in tiefer, sonorer Lage intoniert, brach zu sommerlicher Fülle auf und sank dann wieder zurück, weich, warm und dunkel im Klang. Ein atmosphärisch dichtes Stück.

Nicht weniger dicht und mit eindrucksvollen Klangwirkungen gestaltete sich die Filmmusik zu „Forrest Gumpp“ von Alan Silvestri. Zwischen dem weichen Beginn und dem klangmächtigen Schluss entwickelte sich ein breites Panorama an Stimmungen, das die Gedanken, aber auch die Emotionen inspirierte und beflügelte.

Das Publikum war begeistert – und der Applaus brandete auch nach zwei Zugaben, dem Walzer Nr. 2 von Dimitri Schostakowitsch und der Schluss-Sequenz von „Forrest Gumpp“, wieder auf, als das Orchester bereits mit dem Aufräumen begann.