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Gedankenspiel

Gedankenspiele zum Stellplatz für Wohnmobile

Wangen / Lesedauer: 2 min

Autofahrer parken die für Wohnmobile reservierten Stellplätze zu – Guter Ruf führt bei Wohnmobilisten zur Annahme, der Platz sei besetzt
Veröffentlicht:13.11.2014, 17:07

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Es kommen weniger Gäste nach Wangen. Aber jene, die kommen, bleiben länger da. Diese Bilanz für 2013 hat Gästeamtsleiterin Belinda Unger im Verwaltungsausschus vorgestellt. „Sorge bereitet uns der Wohnmobil-Stellplatz“, ergänzte sie: Bei den dortigen Übernachtungen gab es ein Minus von fünf Prozent.

Der Wohnmobil-Stellplatz im Vorderen Ebnet war bislang stets eines der Vorzeige-Objekte Wangens beim Fremdenverkehr. Als der Bau des neuen Pflegeheims in der Nachbarschaft begann, fürchtete das Gästeamt wegen der Baustelle rückläufige Übernachtungszahlen. Diese haben sich bewahrheitet, aber aus anderen Gründen. Denn Unger kommt zu der Erkenntnis: „Es liegt nicht am Pflegeheim oder an der Baustelle.“

Vielmehr haben sich in der jüngeren Vergangenheit zwei andere Probleme aufgetan, erklärte sie im Verwaltungsausschuss: Autofahrer parken immer öfter die für Wohnmobile reservierten Stellplätze zu. Die Folge: Für die Reisenden ist kein Platz mehr da, so die Gästeamtsleiterin.

Außerdem hat sich der gute Ruf des Wangener Stellplatzes offensichtlich unter den bestens vernetzten Besitzern von Reisemobilen herumgesprochen: „Viele kommen nicht, weil sie denken, der ist eh voll.“ So war das Areal in diesem Jahr ausgerechnet an den Pfingstfeiertagen nur zur Hälfte ausgelastet. Eine Überraschung für die städtische Tourismus-Managerin, da sie sonst Auslastungsquoten von 80 Prozent gewohnt ist.

Live-Cam und Schranke angedacht

Ein Punkt, den die Ausschuss-Mitglieder aufgriffen: Otto Lautenschlager (Freie Wähler) fragte: „Bezahlen viele einfach nicht?“ Und Andreas Vochezer (GOL) schlug vor, eine Live-Cam einzurichten. In Zeiten des mobilen Internet könnten die Reisenden dann direkt sehen, ob sich die Anfahrt lohnt. Lautenschlager brachte zudem den Bau einer Schranke ins Spiel, an der die Gebühren entrichtet werden müssten. OB Michael begrüßte dies: „Eine Schranke ist in jedem Fall sinnvoll.“

Jedoch will die Stadt in Sachen Wohnmobil-Stellplatz zuvorderst eine grundsätzlichere Frage beantworten: Bleiben die Reisemobile wo sie sind, oder sucht man einen anderen Standort? Als Hintergrund der Gedankenspiele nannte Lang die Pläne zur Landesgartenschau 2024. Das Areal gehört mit zu diesem Gebiet. Offen ist noch, wie sich die Schau konkret gestaltet – und damit auch der Stellplatz-Bereich. Im Ausschuss skizzierte der OB drei Alternativen: Der Platz bleibt, wo er ist, zieht in der Nähe um, oder es wird ein gänzlich anderer Standort gesucht.

Die Entscheidung ist offen, der Zeitpunkt auch. Zeitlich klarer hingegen ist, dass die Wangen-Touristen künftig tiefer in die Tasche greifen müssen. Auf Nachfrage von Theobald Harlacher kündigte OB Lang an, dass die Kurtaxe 2016 erhöht wird. Derzeit liegt sie bei 1,30 Euro pro Person und Nacht.