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Klassenzimmer

Ein Stück Afrika im Klassenzimmer der Realschule

Wangen / Lesedauer: 2 min

Bei einem Projekt der Siebtklässler berichteten auch in Wangen lebende Flüchtlinge aus Gambia
Veröffentlicht:11.06.2015, 18:54

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Ausgehend vom Fach Erdkunde haben sich die Schüler der Klasse 7c der Johann-Andreas-Rauch-Realschule jetzt an zwei Projekttagen mit dem Thema „Afrika – ein Kontinent zwischen Tradition und Moderne“ beschäftigt. Dabei lernten die Schüler auch in Wangen lebende Flüchtlinge aus Gambia kennen.

Gemeinsam planten die Lehrerin Diana Grünkorn und Julia Ziegler, die als Referentin für das Programm Bildung trifft Entwicklung arbeitet, das Projekt, das vom Förderverein der Schule finanziell getragen wurde. Neben naturgeographischen Aspekten wie Klima und Vegetation erhielten die Schüler im ersten Teil Einblick in das Alltagsleben eines Volkes im Norden Benins: Essen, zur Schule gehen, Arbeiten, Wohnen, Feste feiern. „Ganz schön schwer ist das“, stellte Schüler Eric fest, als er eine mit Wasser befüllte Plastikschüssel auf dem Kopf trug. Durch diese und andere praktischen Übungen konnten die Kinder, Erfahrungen machen, eigene Vorstellungen von Afrika ausdrücken und erweitern, so Diana Grünkorn in einer Mitteilung.

Dass Afrika nicht nur Tausende Kilometer von Deutschland entfernt liegt, sondern auch direkt vor den Türen Wangens zu finden ist, war Kern des zweiten Projekttages. Der Helferkreis Asyl stand vermittelnd zur Seite, sodass eine direkte Begegnung mit den Flüchtlingen aus Gambia möglich wurde. Einige Asylbewerber besuchten den Unterricht.

Wie begrüßt man sich? Wie hört sich eure lokale Sprache an? Welche Sportarten gibt es dort? Solche und viele andere Fragen stellten die Schüler bei diesem Besuch den Flüchtlingen. „Sehr mutig auf Englisch“, wie Grünkorn ergänzt.

Die Gäste erzählten bereitwillig und spielten Szenen aus dem Alltag vor. So lösten sich schnell kleine Unsicherheiten und wichen der Freude am Entdecken von Gemeinsamkeiten – aber auch Unterschieden: „Bei uns ist es immer heiß, deshalb gibt es kein Hitzefrei“, erklärte einer der Gäste.

Schüler staunten bei Erzähltem

Erstaunt zeigten sich die Schüler ebenfalls, als sie erfuhren, dass man in Gambia keine Geburtstage feiere und Christen gemeinsam mit Muslimen Feiertage begehen würden.

Die Schüler stellten nicht alle Fragen, die ihnen unter den Nägeln brannten, um auf die Situation der Flüchtlinge Rücksicht zu nehmen, berichtet Diana Grünkorn. „Dennoch reichte die Unterrichtszeit nicht aus, um ihren Wissensdurst zu stillen.“ Die Schüler klatschten aber zustimmend, als die Klassensprecher Nina und Dennis die Gäste mit einem Geschenk und den Worten verabschiedeten: „Wir haben heute ein kleines Stück Afrika kennen gelernt. Das fanden wir echt toll.“