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Württembergliga

Die MTG Wangen vor dem Saisonstart: „Ziel muss die eingleisige Württembergliga sein“

Wangen / Lesedauer: 5 min

Trainer Senciuc und Kapitän Mayer vor dem Saisonstart mit der MTG Wangen am Sonntag in Wolfschlugen
Veröffentlicht:06.09.2019, 16:27

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Die Handballer der MTG Wangen starten am Sonntag, 8. September, 17 Uhr, mit einem Auswärtsspiel beim Vizemeister TSV Wolfschlugen in die neue Württembergliga-Saison, die letztmals in einer Nord- und einer Südstaffel gespielt wird. Beim letzten Test in Kempten gewannen die Wangener am vergangenen Samstag nach einem 22:22 gegen den SC Unterpfaffenhofen-Germering sowie deutlichen Siegen gegen die HSG Dietmannsried/Altusried (29:19) und Gastgeber SG Kempten-Kottern (38:11) den Zötler-Cup. Oliver Weishaupt hat mit MTG-Trainer Gabriel Senciuc sowie Mannschaftskapitän Aaron Mayer gesprochen.

Herr Senciuc, wie bewerten Sie die Vorbereitung? Sind Ihre Jungs fit für den Saisonstart?

Senciuc: Von der Trainingsbeteiligung her war es schon durchwachsen. Vor allem die Spieler, die eine gute Trainingsbeteiligung haben, sind fit. Unser Glück ist, dass wir mit Ausnahme von Marc Bächle und Jens Bader bis jetzt noch keine schlimmen Verletzungen hatten.

Welchen Eindruck haben die Neuzugänge bislang hinterlassen?

Senciuc: Stefan Dohrn hat sich sehr gut in die Mannschaft integriert. Joel Schwarz hatte auf der Polizeischule viele Prüfungen und konnte nicht so viel trainieren, macht jetzt aber fleißig mit.

Und die A-Jugendlichen, die jetzt auch mit im Kader sind?

Senciuc: Der Verein investiert viel in die eigene Jugend. Uns ist ganz, ganz wichtig, dass wir unseren talentierten Spielern in der ersten Mannschaft eine Chance geben. Aber sie sind noch jung und brauchen Zeit.

Herr Mayer, ein großes Thema in der Vorbereitung war nach dem Ausscheiden von Sebastian Staudacher aus dem Mittelblock die Abwehr. Wie ist da der aktuelle Stand?

Mayer: Aktuell ist es so, dass wir die Position, die Basti in der Abwehr hatte, auffangen müssen. Im Moment wird sie von drei Leuten gespielt: von Michel Fischer, Marc Kuttler und mir. Je nach Gegner werden wir relativ flexibel reagieren. Wir werden Basti natürlich nicht ersetzen können, weil er jahrelange Erfahrung auf dieser Position hat. Letzte Saison, als er zwischendurch verletzt war und einige Spiele gefehlt hat, haben wir es, finde ich, aber ganz ordentlich gemacht und gezeigt, dass wir es auch ohne ihn können.

Herr Senciuc, wie schätzen Sie die Liga dieses Jahr ein?

Senciuc: Im letzten Jahr waren es drei Absteiger (aus der Baden-Württemberg-Oberliga, Anm. d. Red.). Einer (TSB Schwäbisch Gmünd, Anm. d. Red.) hat es geschafft, wieder hoch zu gehen, zwei (TSV Deizisau, SG Lauterstein, Anm. d. Red.) sind in unserer Liga geblieben. Plus Wolfschlugen , Unterensingen, Langenau – das sind einfach Mannschaften, die eine sehr hohe Qualität haben. Wir gehen mit Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein rein und schauen von Spiel zu Spiel, wie weit wir sind. Ich finde, dass die Mannschaft noch mal einen Schritt nach vorne gemacht hat. Wir haben mit Sebastian Staudacher, Jens Bader und Adam Kucera erfahrene Spieler verloren, aber gleichzeitig junge und talentierte Spieler dazugewonnen.

Das Ziel ist also schon, sich zumindest für die eingleisige Württembergliga zu qualifizieren?

Senciuc: Wir müssen schauen, wie die Jungs sich in die Mannschaft integrieren. Selbstverständlich wollen wir das schaffen und wir werden auch alles dafür tun, aber das ist Sport – schauen wir mal, was kommt. Für mich als Trainer ist es ganz, ganz wichtig, unsere jungen Spieler zu integrieren und weiterzuentwickeln. Es ist keine leichte Aufgabe. Das Potenzial ist vorhanden, ganz klar, aber wie lange es dauert? Schauen wir mal!“

Mayer: Aus Vereinssicht muss es natürlich unser Ziel sein, uns für die eingleisige Württembergliga zu qualifizieren, also auf den ersten sieben Plätzen zu landen. Das sollte unser Anspruch sein und ich denke, die Qualität, das zu schaffen, haben wir auf jeden Fall. An einem guten Tag können wir jede Mannschaft in der Liga schlagen, egal wie sie heißt. Dennoch wollen wir von Spiel zu Spiel denken, unsere Punkte und Erfahrungen sammeln. Am Ende sehen wir dann, wofür es reicht.

Ein möglicher Aufstieg in die nächsthöhere Liga ist kein Thema?

Senciuc: Ich glaube, niemand hat so eine junge Mannschaft wie wir, da ist der Aufstieg noch kein Thema. Aber wir werden nirgends auf dem Spielfeld stehen und schon vorher denken, dass wir das Spiel schon verloren haben. Wir gehen in jedes Spiel mutig rein und versuchen, jedes Spiel zu gewinnen.

Herr Mayer, gleich zum Auftakt wartet am Sonntag das Auswärtsspiel beim Vizemeister in Wolfschlugen. Wie sehen Sie die Chance, dort etwas Zählbares mitzunehmen?

Mayer: Wolfschlugen hat sich noch mal verstärkt, aber wir fahren da hin, um zu gewinnen. Das ist auch absolut im Bereich des Möglichen, das haben wir letztes Jahr zu Hause (39:30, Anm. d. Red.) und auch in Wolfschlugen (24:28, Anm. d. Red.) gezeigt. Von daher erwarte ich von uns, dass wir ein gutes Spiel machen, das lange offen ist – und am Schluss wollen und können wir es dann für uns entscheiden.

Herr Senciuc, Sie wohnen in Bad Schussenried und haben in Wangen für ein weiteres Jahr als Trainer zugesagt. Warum nehmen Sie diesen großen Aufwand noch einmal auf sich?

Senciuc: Weil ich hier sehr viel Potenzial sehe. Ich kann sagen, dass ich hier von Anfang an sehr glücklich war. Ich bin mit der Entwicklung der Mannschaft sehr, sehr zufrieden und wenn du als Trainer motiviert bist und eine Perspektive siehst, dann ist es einfach schwierig, nein zu sagen. Wir haben als Mannschaft viel Spaß zusammen, dem steht der um ein paar Minuten längere Fahrtweg nicht im Wege.

Wie sehen Sie denn das Handballpotenzial hier in der Gegend allgemein?

Senciuc: Ich war jahrelang in der Jugendarbeit tätig, habe lange Zeit als Jugendkoordinator gearbeitet: Es sind unglaublich viele talentierte Spieler da. Das Problem sehe ich darin, dass wir hier keine Mannschaft haben, die in der ersten oder zweiten Bundesliga spielt. Das hätte ich mir für unsere Region gewünscht.