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Mordsrespekt

Selbstbewusst ins neue Amt

Berlin / Lesedauer: 2 min

Von der Leyen will Bundeswehr moderner machen
Veröffentlicht:16.12.2013, 21:00

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„Einen Mordsrespekt“ habe sie vor dem, „was da jetzt auf mich zukommt“, räumt Ursula von der Leyen (55) ein. „Das ist eine Riesenaufgabe“, sagt sie. Die neue Verteidigungsministerin lässt aber keinen Zweifel daran, dass sie sich die neue Aufgabe zutraut und mehr Chance als Risiko darin sieht. 185000 Soldatinnen und Soldaten und 70000 Zivilbeschäftigte warten gespannt auf ihre ersten Befehle.

Noch nicht im Amt eilt von der Leyen von Kamera zu Kamera und inszeniert sich in der neuen Rolle. Erinnerungen an den gescheiterten Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg werden wach. „Ganz modern“ wolle sie die Bundeswehr aufstellen, aus ihr einen „attraktiven Arbeitgeber“ machen, kündigt von der Leyen selbstbewusst an. Dazu gehöre auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für die Soldaten und die Förderung von Frauen in der Truppe.

Von der Leyens Aufgabenzettel ist lang: Da ist die Umsetzung der Bundeswehrreform, die ihre Vorgänger auf den Weg gebracht hatten. Nach der Aussetzung der Wehrpflicht wirbt die Bundeswehr offensiv um qualifiziertes Personal, bislang allerdings offenbar nur mit mäßigem Erfolg.

Auch der Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan und die Sicherung und Ausbildung der afghanischen Sicherheitskräfte ist eine Herkulesaufgabe. Der scheidende Minister de Maizière sprach zuletzt von einer „labilen Sicherheitslage“. Ende Februar muss das Mandat für die letzten Monate bis Ende2014 verabschiedet werden und ein Plan für den Nachfolgeeinsatz vorliegen. Der Skandal um das Drohnen-Projekt „Euro Hawk“ machte noch einmal überdeutlich, dass es dringend einer Reform des Beschaffungswesens bedarf.

Wie will sie es schaffen, die Generalität hinter sich zu bringen, den Riesenapparat Bundeswehr reibungslos und effizient zu führen? So mancher ihrer männlichen Vorgänger ist an dieser Aufgabe gescheitert und hat dazu beigetragen, dass der Ministersessel als Schleudersitz gilt.