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Der Entwurf für Wangener Baugebiet Haid/Wittwais geht durch

Wangen / Lesedauer: 3 min

Schwerpunkt soll auf Reihen- und Einfamilienhäusern für junge Familien liegen
Veröffentlicht:05.12.2017, 18:57

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Das Areal zwischen den Wohngebieten Haid und Wittwais wird vor allem mit Reihen- und Einfamilienhäusern bebaut. Das hat der Wangener Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich beschlossen und damit den städtischen Entwurf befürwortet. In der Diskussion wurde zwar deutlich, dass mehr sozialverträglicher Wohnungsbau gewünscht ist – aber eben nicht an dieser Stelle.

19 Mehrfamilienhäuser mit rund 170 Wohneinheiten, insgesamt 36 Doppel-, Reihen-, Ketten- oder Einfamilienhäuser, dazu eine zentrale Sammelstraße mit zwei Erschließungsringen: So sah die einstige Variante C des von der Stadt beauftragten Friedrichshafener Büros „Z&M“ aus. Sie war von der Verwaltung in zwei Schritten weiterentwickelt worden und wurde nun in der jüngsten Ratssitzung am Montagabend als städtebaulicher Entwurf vorgestellt, auf dessen Grundlage der Bebauungsplan „Erweiterung Wittwais“ ausgearbeitet werden soll.

Neben kleineren Veränderungen bei Fuß- und Radwegen sowie bei der Erschließung verzichtet die Stadt im aktuellen Entwurf auf eine Bauzeile im Norden, um die Grundfläche zu verkleinern und ein beschleunigtes Bauleitfahren durchziehen zu können. Von der ursprünglichen Bebauung geblieben sind jetzt knapp 40 Reihenhäuser, mehr als 20 Einfamilienhäuser und nur noch neun Mehrfamiliengebäude mit etwa 80 Wohneinheiten.

„Das ist ein guter Kompromiss zwischen den Bedürfnissen der Nachbarschaft, von jungen Familien und dem Flächenverbrauch“, so OB Michael Lang. Er verwies darauf, dass zuletzt vor allem Wohnungen gebaut worden seien (Wittwais, Adler-Areal) und aktuell werden (Auwiesen). Und er empfahl zum Gelände zwischen Haid und Wittwais: „Bitte nehmen wir dieses Wohngebiet nicht so furchtbar wichtig, es gibt in Wangen noch andere.“

Vor allem die GOL wollte am Beispiel Haid/Wittwais aber noch einmal auf grundsätzliche Probleme im Wohnungsbau bei knapper werdenden Flächen eingehen. Wie seine Fraktionskollegin Petra Krebs, favorisierte auch Tilman Schauwecker die damalige Variante A des Planungsbüros, deren zentrale Idee nachbarschaftliche Quartiere als gute Voraussetzung für ein gelingendes Zusammenleben gewesen sei. „Wir hätten uns modernere Auffassungen gewünscht“, sagte der Fraktionschef. Auch auf der Grundlage der Variante C hätte man sich noch einen Architektenwettbewerb vorstellen können: „Den haben wir mittlerweile aber tot geredet.“

Für die CDU geht der städtische Entwurf dagegen in die richtige Richtung, weil er alle Formen des Wohnens im Angebot habe. Wenngleich Paul Müller einräumte: „Wir sollten für neue Bauformen offen sein, aber nicht an dieser Stelle.“ Damit nahm der Fraktionschef auch Bezug auf den am Beginn der Sitzung eingebrachten CDU-Antrag zu sozialem Wohnbau (siehe Kasten). Auch von den Freien Wählern gab es mehrheitlich Zustimmung, wenngleich Reinhold Meindl die Pläne ablehnte: „Es macht keinen Sinn, etwas zu entwickeln, wenn man das große Ganze nicht kennt.“ Die ablehnende Haltung der SPD-Fraktion begründete Sprecher Alwin Burth mit „Zweifeln, ob die soziale Durchmischung und eine flächensparende Entwicklung bei dieser Variante möglich ist“.

Am Ende ging der städtebauliche Entwurf bei elf Gegenstimmen vor allem von GOL und SPD mit klarer Mehrheit durch. Sogar ein einmütiges Votum gab es für den Verwaltungsvorschlag für spätere Architektenwettbewerbe „für einzelne Bereiche mit Reihen-, Ketten- oder Mehrfamilienhausbebauung“. Über den im Sommer von der GOL beantragten Architektenwettbewerb zu weiteren Planvarianten wurde gar nicht mehr abgestimmt.