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Kletteranlage

Auf dem Erba-Gelände soll eine Kletteranlage entstehen

Wangen / Lesedauer: 4 min

Wangener Sektion des Deutschen Alpenvereins wächst und braucht mehr Platz für seine Angebote
Veröffentlicht:03.05.2018, 18:40

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Die Wangener Sektion des Deutschen Alpenvereins ( DAV ) wächst stetig und braucht für seine Angebote mehr Platz. Deshalb laufen derzeit zusammen mit der Stadt die Planungen für eine neue Kletteranlage auf dem Erba-Areal. Geht es nach dem Verein, soll dieser Traum noch zum 100-jährigen Bestehen im kommenden Jahr wahr werden.

Mit aktuell mehr als 3200 Mitgliedern ist der Deutsche Alpenverein in Wangen der zweitgrößte Sportverein im Stadtgebiet – Tendenz steigend. Die Wangener DAV-Sektion bietet dabei ein umfangreiches Jahresprogramm: beispielsweise Ski- und Schneeschuhtouren, Radausfahrten, Ausflüge und Wandertouren für alle Altersgruppen und natürlich Klettern in allen Variationen. Bei Letzterem stockt es jedoch seit geraumer Zeit, denn die Trainings- und Übungsmöglichkeiten in Wangen sind begrenzt. Die Kletterwand in der Lothar-Weiß-Halle und der Kletterturm im Freibad sind nur zu bestimmten Zeiten oder lediglich eingeschränkt nutzbar.

Der Verein könne die große Nachfrage der Mitglieder, vor allem im Jugendbereich, nicht ausreichend bedienen und müsse bei Anfragen von Unternehmen oder Schulen wegen Platzmangels absagen, so Jürgen Woidschützke . „Die Möglichkeiten sind sportlich ausgereizt, wir kommen da nicht weiter“, sagt das für die Ressorts Jugend und IT zuständige Wangener DAV-Vorstandsmitglied. Und: „Wenn nicht bald etwas passiert, wäre das für den Verein ein Rückschritt.“

Nach dem Beginn der Abrissarbeiten auf dem Erba-Areal werden deshalb die Planungen von Stadt und DAV für eine dortige Kletteranlage allmählich konkreter. Das größte Fragezeichen steht aber noch hinter dem Standort. Der Vorschlag einer Kletterwand an der Ostseite der einstigen Vorbereitung (frühere Flüchtlingsunterkunft), Richtung geplantem „Platz der Jugend und Begegnung der Generationen“ ist mittlerweile vom Tisch. Im März schlug die Verwaltung dann einen in die Länge gezogenen Kletterturm zwischen Erba-Ostflügel und Kanal vor. Nach Rücksprache mit einem Kletterwandplaner sieht der Verein hier jedoch einige Nachteile: zu geringe Breite und die Einschränkung durch Bäume würden diesen Standort klettertechnisch wenig interessant machen.

Vorteil: geringerer Geräuschpegelbei künftigen Veranstaltungen

Der aktuelle Vorschlag des DAV zielt nun auf die Wiese zwischen Ostflügel und Schlosserei Hartinger. Vorteile sieht der Verein in dem geringeren Geräuschpegel bei künftigen Veranstaltungen auf der benachbarten Festwiese und in Erweiterungsmöglichkeiten mit „Slackline“ und „Boulderblöcken“. Zudem sei der aus Sicherheitsgründen nötige Zaun um die Kletteranlage besser in die Landschaft integrierbar. Ein großer Vorteil wäre laut Verein zudem die direkte Anbindung an den Ostflügel.

Hier plant die Stadt aktuell ein Gebäude für Vereine. Und hier könnte sich auch die Wangener DAV-Sektion ihre künftige Heimat vorstellen. „Wir wollen das Gebäude mitnutzen und bräuchten Räumlichkeiten in der Größenordnung von 700 Quadratmeter“, sagt Woidschützke. Die wären für die Geschäftsstelle, für Schulungen, Umkleiden und vor allem für einen Boulderbereich, also für einen Indoor-Kletteranlage.

„Eine Kletterwand wäre eine tolle Attraktion für das ganze Gebiet und eine tolle Möglichkeit für die Landesgartenschau“, sagt Wangens OB Michael Lang auf SZ-Nachfrage. Sympathie zeigt der Rathauschef auch für die Pläne eines Vereinsgebäudes: „Es wäre schön, wenn diese Vereine auch einen Mehrwert für die Landesgartenschau haben könnten.“

Für die Wangener DAV-ler wäre es wohl am schönsten, wenn man sich mit der Stadt möglichst schnell auf einen Standort für die Kletteranlage einigen würde, um dann konkret in die Planungen einsteigen zu können. Denn: Eine solche Anlage mit einer Kletterfläche von rund 600 Quadratmetern, einer Höhe von vielleicht 15 Metern, mit Überhang und einer Umzäunung, will auch angesichts von geschätzten Kosten in der Größenordnung von 150 000 bis 200 000 Euro gut vorbereitet sein. „Ziel ist es, dass wir damit noch im Sommer 2019 fertig werden“, sagt Jürgen Woidschützke. Das wäre dann ein zusätzlicher Grund, das 100-jährige Bestehen der Wangener Sektion zu feiern.