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Zugverkehr im württembergischen Allgäu steht still - jetzt reagiert die Bahn

Wangen / Lesedauer: 3 min

Am Montag war der Zugverkehr mit den Regio-Shuttles eingestellt worden. Jetzt gibt es zumindest auf der Strecke Kißlegg/Aulendorf Bewegung.
Veröffentlicht:01.03.2019, 15:41

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Die ersten RAB-Züge fahren nach den Fasnetsferien wieder: Zumindest auf der Strecke zwischen Kißlegg und Aulendorf nimmt die DB Zug Bus Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH den Betrieb zum 11. März wieder auf. Möglich werde dies durch den Einsatz eines Fahrzeugs der Westfrankenbahn, teilte die Deutsche Bahn am Freitag mit.

Ab dann gelte auf dieser Strecke ein Ersatzfahrplan. „Die derzeit verlängerten Reisezeiten durch den Schienenersatzverkehr vom Württembergischen Allgäu in Richtung Aulendorf können dadurch deutlich reduziert werden“, so die Bahn. Aufgrund der verlängerten Fahrzeiten der Busse könne jedoch der Anschluss in Aulendorf in Richtung Friedrichshafen nicht zuverlässig erreicht werden. Es bestehe jedoch wenige Minuten später eine Verbindung mit der Bodensee-Oberschwaben-Bahn (BOB), hieß es am Freitag weiter.

David Weltzien , Vorsitzender der Regionalleitung DB Regio Baden-Württemberg wird in der Mitteilung zitiert: „Wir sind froh, dass das kurzfristige Ausleihen eines Ersatzfahrzeugs gelungen ist, um bereits nach den Faschingsferien auf einem Teil der betroffenen Strecken wieder den Zugverkehr aufnehmen zu können.“ Ursprünglich sollte der RAB-Zugbetrieb erst einen Monat später, am 11. April wieder aufgenommen werden – ein Tag vor der geplanten, halbjährigen Sperrung der Strecke zwischen Kißlegg und Hergatz wegen der Arbeiten im Zuge der Elektrifizierung.

Vereinzelte Verbindungenzwischen Wangen und Hergatz

Dort, auf der Strecke von Lindau über Wangen und Kißlegg nach Memmingen verkehren neben dem Ersatzverkehr mit Bussen auch derzeit vereinzelt Züge. Die DB Regio weist auf folgende Verbindungen hin: den RE 57405, Abfahrt um 7.07 Uhr in Lindau (Ankunft in Memmingen um 8.13 Uhr), den RE 57418, Abfahrt in Memmingen um 20.05 Uhr (Ankunft in Lindau um 21.18 Uhr) und weitere Züge von DB Regio Allgäu-Schwaben zwischen Hergatz und Wangen.

Es stellt sich wirklich die Frage, wann und ob das Land/NVBW endlich Konsequenzen ergreifen.

Fahrgastbeirat des Nahverkehrsverbunds Bodo Ulrich Bauer

Außerdem teilte die Bahn mit, im morgendlichen Schülerverkehr von Aichstetten in Richtung Leutkirch „Anpassungen“ vorzunehmen für zusätzliche Kapazitäten zu sorgen. Außerdem prüfe DB Regio für die Strecke zwischen Memmingen und Lindau weiterhin, wie auch hier bereits vor dem 11. April zumindest in Teilen der Zugverkehr wieder aufgenommen werden könne.

Stillstand bei der RAB besteht seit Montag

Zur Erinnerung: Genau vor einer Woche hatte die Bahn angekündigt, 20 Fahrzeuge der Baureihe VT 650 aus dem Betrieb zu nehmen. Seit Montag war deshalb der Zugverkehr mit den Regio-Shuttles eingestellt worden. Untersuchungen hatten Schäden an den Getrieben ergeben. Die Maßnahme war auf heftige Kritik bei den Rathauschefs in der Region und beim Landesverkehrsministerium gestoßen. Am Freitag hieß es zum Zustand der Fahrzeuge: Die Getriebe stünden im Moment unter besonderer Beobachtung, sämtliche Fahrzeuge würden überprüft.

Kritik an der Bahn gab es in den vergangenen Tagen auch von Fahrgästverbänden: In E-Mails wurde der Schienenersatzverkehr unter anderem als „beschämendes Buslinienangebot“. „Abstruse Verbindungen“ müssten als Alternativen herhalten. Beispiel: Aus halbstündigen Zugverbindungen würden derzeit eineinhalbstündige oder längere Busreise mit mehrfachem Umsteigen.

Zudem monieren deren Vertreter eine „katastrophale“ oder nicht vorhandene Kommunikation der RAB. Der Wangener Ulrich Bauer Fahrgastbeirat des Nahverkehrsverbunds Bodo schreibt außerdem: „Seit 2016 geht das so im Allgäu: Zugsausfälle, Netzstilllegungen, mal aus technischen, mal aus Personalgründen.“ Daraus ergebe sich ein Bild „permanenten Versagens“. Und Bauer ergänzt: „Es stellt sich wirklich die Frage, wann und ob das Land/NVBW (Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg, d. Red.) endlich Konsequenzen ergreifen.“