StartseiteRegionalRegion AllgäuWangenWangen will eigene Wohnungsbau-GmbH gründen

Wohnraum

Wangen will eigene Wohnungsbau-GmbH gründen

Wangen / Lesedauer: 3 min

Verwaltung setzt nun auf eine Gesellschaft statt eines Immobilien-Eigenbetriebs – Ein Ziel: Schaffung bezahlbaren Wohnraums
Veröffentlicht:20.02.2018, 16:17

Von:
Artikel teilen:

Bei der Schaffung des viel zitierten „bezahlbaren Wohnraums“ geht die Stadt Wangen jetzt in die Offensive. Noch in diesem Jahr will die Verwaltung dem Gemeinderat die Gründung einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft vorschlagen. Der ursprünglich angedachte Immobilien-Eigenbetrieb scheint damit vom Tisch.

Eine kommunale Wohnungsbauförderung wird in Wangen seit mindestens zwei Jahren regelmäßig thematisiert. Spätestens seit die Initiative der beiden Rathauschefs Michael Lang und Clemens Moll (Amtzell) für eine kreiseigene Wohnungsbaugesellschaft beim Landkreis auf wenig fruchtbaren Boden gefallen war. Um hier auch selbst Zeichen zu setzen, wollte die Verwaltung damals einen städtischen Eigenbetrieb Immobilien auf den Weg bringen. Im Zuge der Diskussion um das geplante Baugebiet zwischen Haid und Wittwais und damit verbunden zur künftigen Wohnungsbau-Strategie der Stadt, kam eine städtische Wohnungsbau-GmbH wieder verstärkt ins Gespräch.

Ende 2017 formulierte die CDU-Fraktion im Wangener Rat hierzu einen offiziellen Antrag. Demnach soll die Verwaltung ein Konzept sowie Vorschläge einer Rechtsform für eine städtische Wohnungsbaugesellschaft erarbeiten oder alternativ eine stärkere finanzielle Beteiligung an der Baugenossenschaft Wangen prüfen. Laut CDU könne der so genannte „bezahlbare Wohnraum“ auf Dauer nur mit einem aktiven Engagement seitens der Stadt angeboten werden. Dieser Forderung sei jetzt mit der „Ankündigung der Gründung einer städtischen Wohnbau GmbH teilweise Rechnung getragen“ worden, wie CDU-Fraktionschef Paul Müller am Montagabend in seiner Rede zur Verabschiedung des Haushalts 2018 sagte.

Dass es nun eine eigene Gesellschaft und keinen Immobilien-Eigenbetrieb werden soll, begründet OB Lang unter anderem mit möglichen Synergieeffekten mit der vergangenes Jahr gegründeten Landesgartenschaft-GmbH. „Die Struktur ist bereits vorhanden, es macht deshalb Sinn, aus eins zwei zu machen.“ Ein weiterer Vorteil einer Gesellschaft sei ihre größere Flexibilität bei Ausschreibungen, so dass man beispielsweise Gebäude komplett an Generalunternehmer vergeben könne. „Eine Stadt ist hier eben an öffentliche Vorschriften gebunden“, so Lang.

Die städtische Wohnungsbaugesellschaft soll, vorbehaltlich der Zustimmung von Gemeinderat und Regierungspräsidium, noch dieses Jahr gegründet werden und spätestens 2019 die ersten Gebäude bauen. Diese sollen dann ganz oder teilweise an die Stadt vermietet werden, die wiederum „sozialverträglichen Wohnraum“ zur Verfügung stellen kann.

Nach einem ähnlichen Modell hatte die Stadt bei einem Wohnhaus an der Bregenzer Straße bereits mit der Baugenossenschaft Wangen kooperiert. Ein weiteres Projekt in Epplings komme laut Lang jedoch aus wirtschaftlichen Gründen nun nicht zustande. „Hier könnte man mit der GmbH dann einen neuen Anlauf starten“, so der Rathauschef, der in der angestrebten Wohnungsbaugesellschaft „unter dem Strich eine wirtschaftliche Tätigkeit“ sieht, die „sich für die Stadt rechnen sollte“.

Die genaue Strategie der GmbH stehe noch nicht fest, grundsätzlich, so der Wangener OB, gelte jedoch: „Der große Bedarf bei der Vermietung von bezahlbarem Wohnraum erfordert mehr Eigeninitiative der Stadt.“