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Wiedereinführung

Vorstoß zur erneuten Einführung des WG-Kennzeichens wird konkret

Wangen / Lesedauer: 3 min

Neue Initiative will sich kommende Woche erstmals treffen – Anlass ist Absage von Landrat Sievers beim Eglofser Gerichtstag
Veröffentlicht:14.06.2018, 12:31

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Die Befürworter der Wiedereinführung des WG-Autokennzeichens machen ernst: Für Donnerstag, 21. Juni, 19.30 Uhr, lädt eine „Gruppe von Engagierten“ zu einer Informations- und Diskussionsrunde ins Wangener Gasthaus Lamm ein. Dabei geht es um mögliche Schritte, eine 2013 vom – letztlich entscheidenden – Kreistag abgelehnte Wiederbelebung hinzubekommen.

Laut Büchele stecken bislang hinter der Gruppe die in Sachen Heimatthemen engagierten Karl Stiefenhofer aus Eglofs, Hans Knöpfler und er selbst aus Ratzenried sowie der in der Wangener GOL aktive Gerold Fix. An dem Abend soll es zum einen um den Sachstand bei der seit einigen Jahren möglichen Reaktivierung einst gültiger und zumeist in den 1970er-Jahren im Rahmen kommunaler Gebietsreformen abgeschaffter Autokennzeichen gehen.

Blick auf TT- und ÜB-Initiative

In diesem Zuge wollen die Initiatoren mit am Thema Interessierten diskutieren, welche Schritte sie dazu in der hiesigen, den Altkreis Wangen betreffenden Region unternehmen können. In einer Ankündigung führt Büchele namentlich weitere Informationsveranstaltungen, Unterschriftenlisten und eine Online-Petition auf.

Dabei soll am Donnerstag auch ein Blick in den Bodenseekreis geworfen werden, wo entsprechende Bestrebungen zur Wiedereinführung der Ortskennzeichen von Tettnang (TT) und Überlingen (ÜB) zuletzt knapp gescheitert waren. Ralf Hofmann, einer der dortigen Initiatoren, wird am Donnerstag über seine Erfahrungen berichten.

Anlass für den Vorstoß ist laut Büchele der Eglofser Gerichtstag im Februar. Da hatte Karl Stiefenhofer für seine verbale Offensive pro WG-Kennzeichen eine Abfuhr von Landrat Harald Sievers kassiert („Es geht doch um die Frage nach dem, was ich bin, und nicht darum, wie ich heiße“), der sich gegen eine „Einzäunung“ gewendet hatte. Gerade die Argumente des Landrats habe nicht nur ihn geärgert, so Büchele. Was folgte, waren mehrere Leserbriefe in der „Schwäbischen Zeitung“ – und jetzt die aus dieser Entwicklung mündende Initiative.

Deren Ziel ist eine „Bürgeraktion“, bei der es zunächst auf die Gewinnung von Mitstreitern ankommt, auch solche, die sie bei geplanten digitalen Aktivitäten unterstützen. Ferner wollen sie das Thema in den gesamten Altkreis Wangen hinaustragen, also etwa auch nach Leutkirch und Isny. Und: „Wir wollen das Thema im Zuge der Kreistagswahlen aufs Tapet bringen“, so Büchele. Sprich: Das WG-Kennzeichen soll Thema vor der Ende Mai kommenden Jahres stattfindenden Kreistagswahl werden. Büchele erklärt schon jetzt, dass man die Kandidaten auffordern will, sich zu äußern.

Dabei stößt das WG-Kennzeichen auch im Altkreis Wangen nicht überall auf Gegenliebe. Wangens OB Michael Lang hatte sich in der Vergangenheit mehrfach zurückhaltend geäußert. Wenig Begeisterung klang auch bei einigen Wortmeldungen in der Verwaltungsausschusssitzung des Gemeinderats durch. Da sprach GOL-Fraktionschef Tilman Schauwecker das Thema mit Verweis auf die in Gründung befindliche Initiative an – und erklärte: „Das kam bei mir gar als Drohung an – ich halte nichts davon.“ In diesem Zuge bat Schauwecker auch Ortsheimatpfleger Stephan Wiltsche um dessen Meinung. Wiltsche sagte: „Was das angeht, bin ich kein Nostalgiker, vor allem kein aggressiver. Ich verkämpfe mich sicher nicht dafür.“