Rennfieber

Vom Rennfieber übermannt

Leupolz / Lesedauer: 3 min

Musikkapelle Leupolz veranstaltet am Samstag ihr sechstes Rasenmähertraktorrennen
Veröffentlicht:11.09.2018, 14:47

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Launig, abgefahren und alles andere als alltäglich ist das seit 2013 von der Musikkapelle Leupolz initiierte und organisierte Rasenmähertraktorrennen in Leupolz-Knöpfler. Was vor fünf Jahren anlässlich des 175-jährigen Bestehens der Musikkapelle als einmalige, kuriose Rennveranstaltung mit außergewöhnlichen Gefährten begann, ist inzwischen zu einer festen Institution geworden. Am 14. September folgt nun die sechste Auflage. Rund ein Dutzend Teams steht am Start. Knapp die Hälfte gehört zum Lokalmatadorenkreis aus Leupolz.

„Nach dem ersten Rennen habe ich mir geschworen: Ich bau‘ nie mehr einen Renntraktor!“ erzählt Anton Fischer , Hobby-Schrauber und heute „Chef“ der „Traktorschmiede Wolfshaus“. Fischer wurde 2013 vom damaligen Initiator des Rasenmähertraktorrennens, Beppo Brauchle, gefragt, ob er sich nicht vorstellen könne, einen „speziellen Leupolzer Traktor“ zu kreieren. „Ich bin vorher noch nie ein Traktorrennen gefahren, habe noch nie was davon gehört. Aber ich war von der Idee begeistert“, erinnert sich Fischer. Die „Idee“ kostete dennoch viele Stunden in der heimischen Werkstatt, wenngleich sich Anton Fischer „dem Projekt“ auf einfache Art und Weise näherte: „Verwendet wurde damals ein kleiner Motor mit 16 PS. Unser Traktor hatte kein Schaltgetriebe, sondern lediglich eine Riemenschaltung – und blieb noch ziemlich im Originalzustand.“ Zwar verlor der „Traktorschmiede-Traktor“ nicht wie viele andere das Vorderrad, aber eine verbogene Spurstange hatten Fischer und sein Team dennoch zu verschmerzen. Bei der Konkurrenz wurde schon beim ersten Rennen „ein bissle gespechtet“, der persönliche Ehrgeiz und das Rennfieber waren geweckt. „Das Fahrzeug wurde verstärkt, die Technik auf den neuesten Stand gebracht, ein 20 PS-Motor eingebaut“, erzählt Fischer. Und: „Mit einem Neuaufbau bist du so an die drei Monate oder 200 bis 250 Stunden beschäftigt.“

Die Szene wächst

Im Laufe der Jahre investierten die Renntraktorenteams auch sonst in die Weiterentwicklung. Überrollbügel wurden eingebaut, ein „Notaus-Abriss“ installiert: „Viele fahren heute auch mit Hosenträgergurt.“ Parallel wuchs auch die Szene. Allein zum Team der Traktorschmiede gehören heute 15 Fahrer, die zwar teilweise unter anderen Teamnamen, aber „immer im grünen T-Shirt“ an den Start gehen. Fischer: „Inzwischen haben wir auch sechs Fahrzeuge und fahren in diesem Jahr bei insgesamt sechs Veranstaltungen.“ Beim Rennen selbst darf und kann allein oder im Team mit entsprechenden Wechseln gefahren werden. Fischer will am Samstag „mindestens mit einer Mannschaft wieder aufs Podest“. Einfach dürfte dieses Unterfangen nicht werden. Die Siegerteams der beiden Vorjahre, Imanuel Schramm/ Markus Vollmer sowie Michael Reutemann/ Robert Bollerhey, sind in jedem Fall auch dieses Jahr wieder dabei.

Dass beim Rasenmähertraktorrennen auch jede Menge Spaß dabei ist, beweisen auch die Traktorschmiede-Mitglieder und die Musikkapelle Leupolz als Veranstalter Jahr für Jahr. Am vergangenen Freitag drehten sie für die derzeit im Internet laufende Grill-Pool-Challenge im Vorfeld der Veranstaltung ein Video, das gleichzeitig auch als Ankündigung auf der Homepage angeschaut werden kann. „Für uns ist das Rasenmähertraktorrennen inzwischen zu einer wichtigen Einnahmequelle geworden“, freut sich Musikkapellen-Mitglied Fabian Diem, der gemeinsam mit Manuel Müller und Gerald Fischbach das Rennen organisiert. Am Dienstag wird die Stecke aufgebaut. 50 Mitgliedern der Musikkapelle Leupolz sorgen dann am Wochenende dafür, dass wieder alles laufen wird „wie bei der echten Formel 1“. Die Startflagge fällt am Samstag um 18 Uhr.