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Foto-Shooting zwischen Äckern und Traktoren

Benzingen / Lesedauer: 3 min

Die Schwestern Jacqueline und Sandra Späh zieren den Oberschwäbischen Bäuerinnenkalender 2013
Veröffentlicht:05.06.2012, 19:40

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Die Möglichkeit, einmal professionell vor einer Kamera zu posieren, was wohl für viele junge Frauen als Traum gilt, ist für zwei Schwestern aus Benzingen über Nacht Realität geworden. Seit knapp zwei Wochen ist bekannt, dass Jacqueline (21) und Sandra (19) Späh zu jenen zwölf Frauen gehören, die sich für den Oberschwäbischen Bäuerinnenkalender 2013 in Szene setzen dürfen.

Gemeinsam mit den Eltern waren sie auf der Oberschwabenschau in Ravensburg , einer Messe, die auch das Thema rund um die Landwirtschaft umfasst. Dort entdeckten die beiden einen Informationsstand, an dem der Kalender vorgestellt wurde. Für beide war sofort klar: „Das wäre doch mal ein Gag sich zu bewerben.“ Einzige Voraussetzung war, dass die Bewerber einen unmittelbaren Bezug zur Landwirtschaft vorweisen müssen. Für die zwei Schwestern stellte das keine Hürde dar.

Die jungen Frauen sind auf dem elterlichen Landwirtschaftsbetrieb groß geworden, der mittlerweile eine Ackerfläche von 150 Hektar sowie rund 1000 Schweine umfasst. Dort wurden die Schwestern schon früh in das Leben auf dem Hof eingebunden. „Schon als Babys haben uns unsere Eltern zu den Ferkeln in den Stall gesetzt, um uns den Tieren nah zu bringen“, erzählt Jacqueline. „Wenn man uns auf dem Hof braucht, sind wir da und helfen. Das ist selbstverständlich“, sagt Sandra. So helfen die beiden unter anderem bei der Stallarbeit, bei Stroharbeiten oder bei der Geburt von Ferkeln mit. Sogar einen Traktorführerschein ha ben sie.

Für den Bäuerinnenkalender hat zunächst nur Sandra eine Bewerbungsmappe abgeschickt, die Ganzkörper-Aufnahmen sowie Angaben zu ihren Körpermaßen enthielt. Die Mühe lohnte sich: 30 Frauen wurden zum Casting nach Ravensburg am 12. Mai eingeladen, eine von ihnen war Sandra. Dementsprechend groß war die Aufregung.

Alle mussten ungeschminkt und mit einem weißen T-Shirt zum Casting erscheinen. Sandra konnte mit ihrer natürlichen Ausstrahlung einen guten Eindruck bei der Jury hinterlassen. Als sie gerade wieder gehen wollte, geschah noch etwas, womit sie überhaupt nicht gerechnet hätte. „Aus welchem Grund auch immer hat mich ein Jurymitglied gefragt, ob ich noch eine Schwester habe. Falls ja, dann solle sie doch bitte noch schnell zum Casting kommen“, erzählt Sandra.

Sofort rief sie ihre zwei Jahre ältere Schwester an, um ihr davon zu erzählen. „Ich war gerade beim Kuchenbacken, als mich plötzlich Sandra anrief“, erinnert sich Jacqueline. „Ich habe sofort alles stehen und liegen gelassen und mich auf den Weg nach Ravensburg gemacht“, sagt die 21-Jährige.

Acht Tage später kam dann ein Anruf, mit dem keiner in der Familie gerechnet hätte. Die Schwestern konnten ihr Glück kaum fassen, denn die Jury hatte sich sowohl für Sandra als auch für Jacqueline entschieden. „Wir waren ganz aus dem Häuschen“, so die Mutter Hannelore. „Das freut natürlich die ganze Familie, schließlich kommt es nicht alle Tage vor, dass die eigenen Töchter professionell für einen Kalender abgelichtet werden“, sagt die Mutter.

Schon jetzt ist die Freude über den im Juni angesetzten Fototermin, der auf dem heimischen Hof stattfinden wird, groß. „Der Fotograf kommt wohl extra aus Berlin und bringt einen Stylisten aus Hamburg mit“, sagt Jacqueline. Das Motto sei allerdings noch nicht bekannt. Trotz allem strebe keine der beiden eine Karriere in der Modelbranche an. „Ich möchte auch in Zukunft meinen Beruf als Industriemechanikerin ausüben. Auch Jacqueline möchte weiterhin als Hauswirtschafterin arbeiten“, sagt die jüngere Sandra. Auch die Nebentätigkeit auf dem Hof erfülle die beiden.