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Gemeindeversammlung

Arbeiten an der Martinskirche beginnen im Frühjahr

Wangen / Lesedauer: 4 min

In einer Gemeindeversammlung am Sonntag hat Architekt Karl Herter die Vorhaben und Maßnahmen zur Renovierung und Sanierung der St. Martinskirche im Zentrum der Wangener Altstadt erläutert. „Es sind...
Veröffentlicht:24.09.2018, 15:50

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In einer Gemeindeversammlung am Sonntag hat Architekt Karl Herter die Vorhaben und Maßnahmen zur Renovierung und Sanierung der St. Martinskirche im Zentrum der Wangener Altstadt erläutert. „Es sind die Menschen, die dem Gebäude einer Kirche ihren Charakter geben“, erklärte Pfarrer Claus Blessing den Anwesenden im Gemeindehaus St. Martin . Gleich nach dem Gottesdienst fanden sich zahlreiche interessierte Besucher ein, um den Ausführungen über die Baumaßnahmen von Architekt Karl Herter Gehör zu schenken.

Zwei Abschnitte vorgesehen

Die Gesamtinstandsetzung der Kirche soll aus Kostengründen, ausgehend von der Diözese Rottenburg /Stuttgart, in zwei Abschnitten durchgeführt werden. Der erste Bauabschnitt umfasst die Dach- und Außensanierung. „Sobald der Winter dem Frühjahr 2019 weicht, wird mit dem Umbau begonnen“, erklärte Herter. Die Ausschreibungen seien fertig gestellt und gingen demnächst raus. Nach einer statistischen und restauratorischen Voruntersuchung mit Bestandsaufnahme sollen das Außen- und Innengerüst gestellt werden. Besonders im Dachbereich seien klaffende Risse und kaputte Balken zu finden, die auch aus Sicherheitsgründen erneuert werden müssten, so Herter. Durch Fäulnis und Nässe sei das Holz gänzlich zerstört worden im Laufe der Jahre. In diesem Zuge soll auch die Entwässerung des Daches erneuert werden. Das dedeutet die Installierung neuer Dachrinnen und von Fallrohren samt Anschlüssen und Verwahrungen.

Maurer- und Putzarbeiten beinhalten ebenso den ersten Abschnitt wie auch die Restaurierung des Natursteins an Gesimsen, Fenster- und Türgewänden. Neben zahlreichen technischen Erneuerungen im Dach-und Außenbereich soll der erste Abschnitt mit der Baureinigung abgeschlossen werden. Für diese Dach-und Außeninstandsetzung ist eine Summe von 2,1 Millionen Euro berechnet worden. Dafür habe die Diözese Rottenburg die Durchführung des ersten Bauabschnitts genehmigt und die Finanzierung bestätigt. Ein Antrag auf Zuwendungen vom Land Baden-Württemberg sei eingereicht worden. Das Denkmalschutzamt habe für beide Bauabschnitte bereits Genehmigung erteilt.

Den zweiten Bauabschnitt kann man mit der Innen-Instandsetzung umschreiben. Neben der Ertüchtigung von sicherheitstechnisch relevanten Bauteilen wie zum Beispiel dem Treppengeländer soll auch unter anderem die Kirchenbeleuchtung erneuert und diverses Inventar im gesamten Kirchenraum restauriert und gesichert werden. Dieser Teil soll in den laufenden Baubetrieb des ersten Abschnitts fließen. Der zweite Teil beläuft sich auf eine Summe von 1,35 Millionen Euro. Die Fertigstellung insgesamt ist auf Ende des Jahres 2020 anberaumt. „Dies ist jedoch eine sehr sportliche Prognose“, so Herter. Denn gerade im Bereich Denkmalschutz könne es immer wieder zu Verzögerungen kommen.

Im Folgenden hielt Pfarrer Blessing seine Gemeinde dazu an, durch Spenden das Vorhaben zu unterstützen. Es sei dann eine Baustelle geistiger Art, sagte Blessing. Auch Trauergottesdienste, Taufen und andere heilige Zeremonien soll es während der Arbeiten weiterhin geben. „Die Menschen brauchen heilige Orte und die Martinskirche ist so ein Ort“, ermutigte er seine Gemeinde. Während der Umbaumaßnahmen würde der Kirchenbetrieb ungebrochen weiter Am Ende der Versammlung stellte die Vorsitzende der Fördergemeinschaft Pfarrkirche St. Martin Patricia Thiermann-Haase noch ihren Verein vor. Es sei eine Fördergemeinschaft, die ihre Mittel ausschließlich dem Zweck der Kirchenrenovierung zuspräche. Der Verein wurde im Jahr 2015 gegründet und erfreue sich einer steigenden Anzahl an Mitgliedern. Doch sei es dem Verein auch zukünftig ein Anliegen, neue Mitglieder zu gewinnen.

Weitere Spendenaktionen

Zahlreiche Aktionen wurden bereits unternommen. Der veranstaltete Flohmarkt habe knapp 3000 Euro eingebracht. Weitere Spendenaktionen seien geplant. Beim Weihnachtsmarkt wird der Verein mit einem Stand präsent sein. Mit einer Informationswand zum aktuellen Status der Kirchenrenovierung soll im Kirchencafé berichtet werden. Dieses findet jeden dritten Sonntag im Monat statt. Flyer sollen aktualisiert und die Homepage überarbeitet werden. Zu den alle zwei Jahren stattfindenden Mitgliederversammlungen ist die gesamte Öffentlichkeit eingeladen. „Schon viele Generationen haben ihr Herzblut in diesen Ort hinein gesteckt“, so Thiermann-Haase. Und dieser Gedanke solle in diesem Verein weiterleben.