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Seelsorgeeinheit

„Das erste Ziel soll Spanien sein“

Waldburg / Lesedauer: 3 min

Pfarrer Anton Hirschle spricht über seine Pläne im Ruhestand
Veröffentlicht:16.01.2018, 15:41

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Gut neun Jahre lang hat er die Katholische Seelsorgeeinheit „Tor zum Allgäu“ betreut, bald steht sein 70. Geburtstag an. Pfarrer Anton Hirschle verabschiedet sich nach insgesamt 45 Jahren seelsorgerischem Dienst in den Ruhestand. Im Interview mit Alena Ehrlich blickt er auf seine Zeit in Vogt und Waldburg zurück und erzählt, worauf er sich im Ruhestand freut.

Seit 2008 leiten Sie als Pfarrer die Katholische Seelsorgeeinheit „Tor zum Allgäu “. Was werden Sie an Ihrer Arbeit vermissen?

Ich war sehr gerne und mit Leidenschaft Pfarrer. Dem Alter geschuldet war es aber auch zunehmend überfordernd, eine Seelsorgeeinheit zu leiten. Vermissen werde ich zum Beispiel die Schülergottesdienste und die vielfältigen Begegnungen in den Gemeinden. Das Vermissen ist aber auch gut, damit man in den Ruhestand gehen kann. In all den Städten, in denen ich tätig war, habe ich ganz unterschiedliche Herausforderungen angetroffen. In den 70er-Jahren gab es in der Jugendarbeit große Aufbrüche. In der Industriestadt Böblingen habe ich einen Kirchenbau miterlebt und in Tettnang habe ich eine lebendige und differenzierte Gemeinde angetroffen. Auch die Seelsorgeeinheit in Vogt und Waldburg ist sehr lebendig, mit vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern und zudem in einer sehr schönen Landschaft.

Was haben Sie sich für Ihren Ruhestand vorgenommen?

Ich freue mich darauf, freier in der Gestaltung meiner Wochen zu sein. Außerdem werde ich nach Tettnang ziehen. Dort war ich zwölf Jahre lang Pfarrer und auch einige Freunde leben dort. Und ich möchte noch einiges von der Welt sehen. Dazu bin ich bisher nicht gekommen. Das erste Ziel soll Spanien sein.

Wie verbringen Sie Ihre letzte Woche im Amt?

Natürlich muss noch viel ablegen und für meinen Nachfolger herrichten. Auch für die Vakanz gibt es noch einiges zu regeln, denn der neue Pfarrer fängt erst im Juli an. Dann muss auch der eigene Umzug vorbereitet werden. Außerdem werde ich in meiner letzten Woche als Pfarrer noch ein Kind und einen syrischen Asylbewerber taufen und Gottesdienste halten.

Worauf blicken Sie besonders gerne zurück?

Die spürbare Unterstützung der Menschen, die ehrenamtlich in der Seelsorgeeinheit tätig sind, war toll. Wir haben auch viel weitergebracht, zum Beispiel den neuen Kindergarten, den wir als Träger führen. Oder den alten Kindergarten, der zu einem Sozialzentrum umfunktioniert wurde. Dabei war auch die Vogter Kolpingsfamilie sehr engagiert. Immer sehr schön waren auch die großen Feste – das St.-Anna-Fest und das Romula-Fest mit der Bürgerwehr. Als Pfarrer ist man immer nah am Leben der Menschen dran. Da werden Taufen und Hochzeiten gefeiert, aber man ist auch bei traurigen Anlässen dabei.

Was möchten Sie Ihrem Nachfolger mit auf den Weg geben?

Meinem Nachfolger wünsche ich, dass er von den Ehrenamtlichen genauso unterstützt wird, wie ich es wurde und dass er sich hier in Vogt und Waldburg genauso wohl fühlen kann.

Pfarrer Anton Hirschle verabschiedet sich am Sonntag, 21. Januar, um 10.15 Uhr mit einem Gottesdienst in Waldburg von der Seelsorgeeinheit „Tor zum Allgäu“. Im Anschluss an den Gottesdienst gibt es einen Stehempfang.