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Jahreskonzert

Jahreskonzert zwischen Wechsel und Tradition

Vogt / Lesedauer: 3 min

Musikverein Vogt mit neuem Dirigenten und geändertem Termin
Veröffentlicht:05.12.2016, 15:39

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Das Jahreskonzert des Musikvereins Vogt stand in diesem Jahr mit dem neuen Dirigenten Rainer Schollenberger und geändertem Termin ganz im Zeichen von Wechsel und Neu-beginn. Ebenso aber auch von guter Tradition, denn Andreas Vogler ist mittlerweile der dienstälteste Leiter einer Jugendkapelle im Landkreis Ravensburg .

Statt wie gewohnt am Vorabend zum zweiten Advent fand das traditionelle Jahreskonzert diesmal erst am Sonntag statt, mit Konzertbeginn bereits um 18 Uhr. Geschuldet ist der Wechsel dem neuen Dirigenten Rainer Schollenberger, der am gewohnten Termin Samstagabend bereits anderweitig besetzt ist. Der Wechsel zum frühen Adventsabend hat durchaus Charme und wurde von den Konzertbesuchern fast durchweg positiv aufgenommen. Die Sirgensteinhalle jedenfalls war voll besetzt.

Der Konzertauftakt gehörte wie gewohnt der Jugendkapelle Schlier-Vogt, die sich mit „Leuchtfeuer“ von Kurt Gäble und der „Abaco Overture“ des Spaniers Victor Lopez präsentierte. Als Zugabe eine romantische Filmmusik. Ihren herzlichen Dank richteten die beiden Ansagerinnen an Dirigent Andreas Vogler, verbunden mit der Bitte, dass er auch weiterhin die Jugend-kapelle leite.

Ralph Euperle vom Vorstandsteam des Musikvereins begrüßte die Konzertbesucher mit einer Kurzvorstellung des neuen Dirigenten und zeigte sich überzeugt, dass der Terminwechsel auf ein positives Echo gestoßen ist. Der volle Konzertsaal spreche deutlich dafür.

Mit Rainer Schollenberger hat der Muskverein Vogt einen guten Fang gemacht. Der Berufsmusiker aus Sonthofen hat die Musikkapelle Vogt im Januar übernommen und ihr deutlich seinen Stempel aufgedrückt.

Kraftvoll und akzentuiert führt er das Orchester, tritt selber auch als Solist auf. Mit donnerndem Applaus wurde gleich das erste Stück, „Arsenal“ des Belgiers Jan van der Roost, belohnt. Dann lässt Schollenberger nachstimmen zum folgenden „The Second Waltz“ . Eine bekannte Melodie des russischen Komponisten Dimitri Schostakovitch. Aus Osteuropa geht es nahtlos in den Schwarzwald, mit „Silva Nigra“ von Markus Götz. Ein stimmungsvolles musikalisches Gemälde vom erwachenden Morgen mit flirrenden Insekten, Kuckucksruf und hämmerndem Specht, bis zur Abendstimmung, bei der die Musiker neben Instrumenten auch ihre Stimmbäder zum Einsatz bringen. „Wir können auch singen“, meinten die Musikerinnen Bianca Haller und Eva Smigoc, die charmant durch das Programm führten.

Als Solist mit Trompete und Cornett zeigte sich Dirigent Schollenberger bei „For your eyes only“, einer Titelmelodie aus James Bond. Am Pult vertrat ihn Christine Gresser. Ein Höhepunkt der Auftritt der beiden jungen Solisten Felix Jäger und Alexander Fischer am Xylophon, die „Erinnerungen an Zirkus Renz“, in artistischer Geschwindigkeit meisterten. Erinnerungen auch das Medley aus „The Blues Brothers in Concert“. Solisten an der Tuba: Ralph Euperle und Eberhard Hymer.

Charles Trenet hat einst das Chanson „La mer“ komponiert, das als „Beyond The Sea“ im Nemo-Film auftaucht, mit dem der offizielle Teil des Konzertprogramms abschloss. Als Zugabe ein Marsch und als weihnachtlicher Abschied „süßer die Glocken nie klingen“.Es war ein gelungenes Konzert und viel versprechender Einstand des neuen Dirigenten.

Rainer Schollenberger, 51 Jahre, gebürtiger Pforzheimer, wohnt derzeit noch in Sonthofen, plant aber einen Wohnsitzwechsel. Er hat an der Musikakademie in Trossingen studiert und ist Leiter der Jugendmusikschule in Wolfschlugen, ein Ort zwischen Nürtingen und Leinfelden-Echterdingen auf den Fildern. Dort leitet er auch das örtliche Blasmusikorchester. Neu eingeführt in Vogt hat Schollenberger Blockflötenunterricht für Schüler der ersten Klasse im Proberaum des Musikvereins.