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Bankeinweihung

Neue Raiffeisenbank eröffnet

Reute-Gaisbeuren / Lesedauer: 3 min

Bankstellen Reute und Gaisbeuren sind nach langer Planungsphase jetzt integriert
Veröffentlicht:10.05.2018, 17:20

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Glücklich und auch ein wenig stolz waren Vorstand und Aufsichtsrat bei der Bankeinweihung am vergangenen Mittwochabend. Nach einer beinahe unendlichen Planungszeit konnte das am Ortseingang von Reute befindliche Bankgebäude bezogen werden. Etwa 140 Gäste folgten der Einladung zur festlichen Eröffnung mit Einweihung der neuen Räume. Neben Ortschafts- und Gemeinderäten waren Thomas Manz, erster Beigeordneter sowie Shqipe Karagja, Wirtschaftsförderin von der Stadt Bad Waldsee sowie die am Bau beteiligten örtlichen Firmen anwesend.

Bereits im Mai 2009 haben Vorstand und Aufsichtsrat die Zusammenlegung der beiden Bankstellen Reute und Gaisbeuren beschlossen und sich auf diesen Wunschstandort geeinigt. Da diese Bebauung aber erst nach einer Änderung des Flächennutzungsplanes überhaupt realisiert werden konnte, kam die Idee eines Nahversorgers mit ins Spiel. „Mit dem Nettomarkt im Gepäck war uns aber klar, dass wir sowohl den Ortschaftsrat wie auch den Gemeinderat dafür begeistern können“, verriet Vorstand Florian Kramer in seinem Vortrag. In einem Architektenwettbewerb hatte Klaus Konz , Visio Objekt GmbH, Aalen die Nase vorn. Geplant wurde ein barrierefreies modernes Gebäude mit viel Tageslicht und einem großen Veranstaltungsraum, wobei nach einer möglichen späteren Fusion das Obergeschoß auch einer anderen Nutzung zugänglich sein kann.

Doch derzeit ist das Wort „Fusion“ kein Thema in Reute-Gaisbeuren. „Wir sind in der Bankenlandschaft ein echter Ausreißer, so konnten wir das betreute Kundenvolumen wie auch das Eigenkapital der Bank den letzten zehn Jahren fast verdoppeln. Die Zahl der Mitarbeiter wuchs ebenfalls, bis Ende 2018 werden wir auf 25 Beschäftige aufstocken müssen“, so Vorstand Lothar Hanser. Er ist nach wie vor überzeugt vom Nischendasein einer überschaubaren Bank.

Ein steiniger Weg

Doch der Weg zum neuen Gebäude war sehr steinig, ohne Beauftragung eines Anwaltes „Baurecht“ ging bei den Behörden fast gar nichts mehr. Auch der Natur- und Tierschutz stellte sich als Problem dar. So mussten vor allem wegen der Feldlerche und anderen Tierarten Ausgleichsflächen dargestellt werden. Dank der Vermittlung des damaligen Ortsvorstehers Franz Bendel verpachtete Reinhard Jäckle, Mittelurbach, circa ein Hektar Grund. Diese Fläche ist jetzt mit heimischen Sträuchern und Obstbäumen bepflanzt worden. Sämtliche Bankmitarbeiter haben Patenschaften für diese Bäume übernommen.

„Es war ein Novum für uns, ohne ein Grundstück zu besitzen, ganze vier Jahre planen zu müssen“, mit diesem Satz fasste Architekt Konz die besondere Situation von Reute-Gaisbeuren zusammen. Achim Strobel formulierte: „Als Ortsvorsteher schlug mein Herzblut erstmals für den Nettomarkt, als Aufsichtsratsvorsitzender der Bank bin ich natürlich mächtig stolz auf die neuen Räume. Der Standort ist super, nach Reute sind es etwa 500 Meter, nach Gaisbeuren ungefähr das Doppelte“.

Den 200. Geburtstag von Friedrich Wilhelm Raiffeisen nahmen Pfarrerin Birgit Oehme und Pfarrer Thomas Bucher zum Anlass, Evangelium und Kommerz in Einklang zu bringen. Beide erbaten für die Mitarbeiter wie auch Kunden der Bank Gottes Segen. Der Bankvorstand revanchierte sich mit einer Spende von je 500 Euro an die beiden Kirchengemeinden. Das Duo Carla Hanser, Zither und Eva-Maria Merk, Gitarre und Gesang gaben der Veranstaltung ein festliches Gepräge. Liederkranz und Narrengilde übernahmen die Verköstigung der Gäste.