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Vesperkirche

Vesperkirche 2018 blickt auf Altersarmut

Ravensburg / Lesedauer: 3 min

Vorbereitungen für Veranstaltung in der Evangelischen Stadtkirche in Ravensburg laufen – Zufriedenstellende Zahlen für 2017
Veröffentlicht:11.08.2017, 16:56

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Die Vesperkirche im kommenden Jahr widmet sich dem Schwerpunkt Altersarmut. Veranstaltet wird sie vom 16. Januar bis zum 4. Februar 2018 in der Evangelischen Stadtkirche in Ravensburg – dann bereits zum zehnten Mal. Schirmherrin wird – wie schon 2015 – Gerlinde Kretschmann, die Frau des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann, sein.

Besonders erfreulich: Die Vesperkirche fällt 2018 in einen Zeitraum, in dem die Sanierungsarbeiten an der Evangelischen Stadtkirche pausieren. „Wir können kommendes Jahr aus dem Vollen schöpfen“, sagt Harald Dubyk von den Zieglerschen. Heißt unter anderem: Der neue Landgerichtsgang mit den Sanitäranlagen ist fertig, das störende Gerüst wurde abgebaut und die Anlieferung von Waren kann größtenteils über den Marienplatz erfolgen. „Es ist kein Provisorium wie 2017 mehr“, so Dubyk.

Weil das Luther-Gemeindehaus der Evangelischen Kirche in Weingarten neu gebaut wird, kann die Vesperkirche 2018 nicht in Weingarten abgehalten werden. Deshalb wird sie im Jubiläumsjahr – wie schon 2017 – in Ravensburg gefeiert. In den zehn Jahren ihres Bestehens ist die Vesperkirche sieben Mal in Ravensburg und drei Mal in Weingarten gefeiert worden.

Für 2018 haben die Organisatoren das Schwerpunktthema „Altersarmut“ gewählt. „Dabei geht es um Menschen, die im Alter in finanziellen Nöten sind, aber auch um heutige Erwerbstätige, die auf Altersarmut zusteuern“, erklärt Friedemann Manz , Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Ravensburg. Die Vesperkirche schärfe den Blick für diese Gruppe, ergänzt Diakon Gerd Gunßer: „Denn Menschen, die im Dunkeln stehen, sieht man nicht.“

Im Jahr 2016 lautete das Motto „Heimat“, im Jahr 2017 „Verschuldung“. Seit 2009 organisieren das Diakonische Werk Ravensburg und die Johannes-Ziegler-Stiftung, die Stiftung der Zieglerschen in Wilhelmsdorf, die Vesperkirche gemeinsam. Das aktuelle Organisationsteam mit Gerd Gunßer, Friedemann Manz und Harald Dubyk arbeitet seit Sommer 2013 zusammen. Diakon Gunßer ist seit Anfang an mit dabei und gehört zu den Gründervätern der Vesperkirche im Schussental.

Insgesamt 120 000 Euro Sach- und Geldspenden sind bei der Vesperkirche 2017 eingegangen. „Die Kosten waren in etwa genauso hoch“, sagt Harald Dubyk. „Wirklich viel übrig bleibt also nicht.“ Doch nicht nur über die hohe Spendensumme freuen sich die Organisatoren, auch für die Mitarbeit der 400 Ehrenamtlichen (siehe Grafik) sind sie dankbar.

Unter den Helfern waren sieben Bundes-, Landtags- und Europaabgeordnete, darunter auch Baden-Württembergs Sozialminister Manne Lucha aus Ravensburg. Ebenso unterstützten der Ravensburger Landrat Harald Sievers, Ravensburgs Oberbürgermeister Daniel Rapp und der Erste Bürgermeister Simon Blümcke die Vesperkirche. Laut Mitorganisator Harald Dubyk würden die Politiker die Vesperkirche durch ihre Präsenz aufwerten, gleichzeitig erreiche sie dadurch aber auch die Botschaft der Vesperkirche – also die Armut sichtbar machen. Friedemann Manz beschreibt das so: „Das ist ein Thema, bei dem die Politik aktiv werden muss. Sie ist genauso gefragt wie andere Teilbereiche der Gesellschaft, wenn es darum geht, an den Stellschrauben zu drehen, die die Situation verbessern.“