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Spitzenspiel

Towerstars patzen im Spitzenspiel

Ravensburg / Lesedauer: 4 min

Ravensburg verliert gegen die Lausitzer Füchse mit 3:4 nach Verlängerung – Tabellenführung knapp behauptet
Veröffentlicht:20.01.2019, 21:34

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Rein tabellarisch gesehen: Mehr Spitzenspiel als am Sonntag ging nicht in der Deutschen Eishockey-Liga 2. Der Tabellenführer Ravensburg Towerstars hatte den einen Punkt entfernten Verfolger Lausitzer Füchse zu Gast. Vor 2555 Zuschauern in der CHG-Arena gab es trotz starker Aufholjagd eine ernüchternde 3:4-Niederlage nach Verlängerung. Dank des besseren Torverhältnisses bleiben die Towerstars aber Erster.

Die Towerstars hatten am Freitag beim Vorletzten Tölzer Löwen mit 4:1 gewonnen und parallel von der überraschenden Niederlage der Löwen Frankfurt gegen die Bayreuth Tigers profitiert. Dadurch hatte sich Ravensburg Platz eins in der DEL2 zurückerobert. Die Lausitzer Füchse hatten am Freitag das erste Topspiel des Wochenendes zu Hause mit 3:2 gegen den amtierenden Meister Bietigheim Steelers gewonnen.

Dass die Füchse nach diesem Erfolg und einer bislang sowieso starken Saison über Selbstvertrauen verfügen, wurde gleich in den ersten Sekunden deutlich. Puckgewinn in der eigenen Zone, schneller Konter über Jordan George, perfekter Querpass zu Clarke Breitkreuz, der aber nur das Lattenkreuz traf. Das gefährliche und erfolgreiche Mittel der Lausitzer: das Tempo. „Wir haben Ravensburg unter Druck gesetzt“, lobte Füchse-Trainer Corey Neilson seine Mannschaft.

Doch natürlich wissen auch die Towerstars, wie man attraktives Eishockey spielen kann. Kostprobe war im ersten Drittel etwa David Zuckers Alleingang, den Füchse-Goalie Olafr Schmidt (heißt tatsächlich so, die Red.) klasse parierte. Die Towerstars hatten in der Folge ein spielerisches Übergewicht. Das Tor machte aber Weißwasser. Steve Saviano wackelte in der 18. Minute die Ravensburger Verteidigung aus und schob den Puck unter Goalie Jonas Langmann hindurch zum 1:0 ins Netz.

Im zweiten Drittel machten die Towerstars den Rückstand schnell wett. Pfaffengut nahm Oliver Granz die Scheibe ab, den Alleingang schloss er mit einem Schuss ins rechte Kreuzeck zum 1:1 ab. Kurz darauf legte Sören Sturm im Sitzen den Puck klasse in den Lauf von Tim Brunnhuber, doch Schmidt machte die kurze Ecke zu. Auf der Gegenseite wehrte Langmann den Schuss von Saviano ab, der Puck lag frei, doch die Towerstars klärten die Situation.

Füchse-Goalie hält stark

Es ging in dieser Phase rauf und runter, es war eine Partie auf hohem Niveau. Und wieder zeigte sich Weißwasser effektiv. Breitkreuz zog ab, den Abpraller nutzte George am rechten Pfosten zum 2:1. Nach diesem Gegentreffer starteten die Towerstars ein Offensivfeuerwerk. Einziges Manko: Sie kamen nicht an Schmidt vorbei. Gegen Pozivil zeigte der Füchse-Goalie eine starke Parade, beim abgefälschten Schuss von Kilian Keller hatte er Glück, dass der Puck auf die Latte fiel. Ravensburg drängte – die Füchse nahmen eine Auszeit und schlugen danach eiskalt zu. Feodor Boiarchinov bediente Jake Ustorf, der für die starken Sachsen auf 3:1 erhöhte.

Die Towerstars machten in der Offensive Druck, es fehlten allerdings die Tore. In der Verteidigung sah es dagegen nicht immer sattelfest aus, was die Füchse ausnutzten. In der 45. Minute hätte es die Vorentscheidung geben müssen. David Kuchejda war bereits an Langmann vorbei, doch sein Schuss aus spitzem Winkel ging an den Pfosten, der Puck blieb auf der Linie liegen. Die Towerstars waren also noch im Spiel. Und sie kamen in Überzahl zurück. Der Puck lief gut durch die Reihen, Vincenz Mayer war rechts frei und verkürzte auf 2:3.

Die Towerstars erhöhten den Druck, und sie kamen zwei Minuten vor Schluss zum kuriosen Ausgleich. Robin Just schoss – wieder in Überzahl – über das Tor, von der Bande prallte der Puck zurück und Füchse-Verteidiger Steven Bär lenkte ihn unglücklich zum 3:3 ins eigene Tor. Die Towerstars hatten sich die Verlängerung verdient. Doch da gab es durch Jeff Hayes den bitteren Nackenschlag. „Wir haben keine schlechte Leistung gezeigt“, meinte Towerstars-Trainer Jiri Ehrenberger. „Zumindest haben wir einen Punkt gerettet. Aber es war mehr drin.“