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Sitzgelegenheit

„Dui do on de Sell“ haben Halle im Griff

Griesingen / Lesedauer: 2 min

Petra Binder und Doris Reichenauer mit schwäbischer Comedy in Griesingen
Veröffentlicht:24.03.2014, 18:00

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Einen Tisch, zwei Sitzgelegenheiten – mehr haben Petra Binder und Doris Reichenauer für ihr Bühnenbild nicht gebraucht. „ Dui do on de Sell“ füllten mühelos die ganze Halle in Griesingen, sind allein von ihrer Mimik her eine Augenweide, vom Mundwerk einfach umwerfend.

Die beiden Damen hatten ihre Probleme mit der schwindenden Jugend. „Wenn’s von hinten pfeift und von vorn erschrickt“ sei das so ein ganz sicheres Zeichen von Alter, fanden sie. Einen Sturz vom Rad kompensierte Petra Reichenauer mit dem Kauf einer sauteuren Handtasche. Doris Binder erarbeitete sich den neuen Schmuck mittels Wasserkraft: „I han so lang plärret, bis er’s gekauft hat.“

Schwäbisch sind die beiden bis ins Mark, das Wort Schwertgosch schien für sie erfunden zu sein. „Was Negatives über Schwaben. Nein manche behaupten geizig, wir kalkulieren bloß“, meinten sie. In die Halle gefragt, wer den hier kein Schwabe sei, meldeten sich schüchtern ein Niedersachse. „Gell, das ist noch hinter Reutlingen?“, mutmaßten sie. „I schwätz gern schwäbisch, aber i ka au nix anderes“, bekannte Doris Binder freimütig. Auf dem Fitnesstrip, so wie es sich für eine Frau von 50 plus von heute gehört, waren sie auch. Wollten mit asiatischem, pilatischem Yoga alle Fliegen mit einer Klappe schlagen. Doch ob das wirklich was nützt? Der Wal schwimmt den ganzen Tag, säuft nur Wasser und isst nur Fischer und was ist er – fett. Petras Pfunde hatte ihr Mann mit mehr erotischer Nutzfläche bezeichnet, und sie damit jeglichem weiteren Zwang enthoben.

Doris hatte ganz andere Probleme: Die neue Freundin vom Junior, Joanna-Louise, konnte die Mama schon vom Namen her nicht leiden. Aber schlimmer war, dass das Mädel permanent Magenbeschwerden hatte. Konnte da eine Schwangerschaft dahinter stecken?! Auf Oma hatte Doris nun keine Lust. Die Männer, die ihre Töchter anschleppten, waren aber auch nicht nach ihrer Mütze. „Das schlechteste an der Jugend von heute ist, dass wir nicht mehr dazugehören“, resümierte Doris.

Mit ihrem Programm „Das Zauberwort heißt bitte“ sind dui da on de Sell eine herrliche Antwort auf die „Desperate Housewives“.