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Spiel eins nach Gomes dos Santos

Ravensburg / Lesedauer: 3 min

SV Oberzell tritt in der Fußball-Landesliga ohne seinen Kapitän beim FV Ravensburg II an
Veröffentlicht:01.11.2018, 15:46

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D ie U23 des FV Ravensburg erwartet am Samstag um 14.30 Uhr den SV Oberzell zum Derby in der Fußball-Landesliga. Für die Oberzeller ist es Spiel eins nach der Trennung von Torjäger und Kapitän Leiwu Anderson Gomes dos Santos.

Das Derby zwischen dem FV Ravensburg II und dem SV Oberzell hat mittlerweile Tradition: 16-mal sind die beiden Teams in den vergangenen acht Jahren aufeinandergetroffen. Lange Jahre gab es dabei für die Oberzeller nichts zu erben. Von 13 Spielen seit Sommer 2010 bis Sommer 2017 ging gerade mal eines an den SVO . Das änderte sich in der vergangenen Saison: Da holten die Oberzeller vier Punkte aus den Duellen mit den Nachbarn - ein 2:2 zuhause und ein 2:1 auswärts standen zu Buche. Garant der Punkte: Gomes dos Santos. Drei der vier Treffer in den zwei Partien auf sein Konto – in beiden Spielen sicherten die Lastminute-Treffer des Kapitäns die Punkte.

Pfuderer zur Trennung: „Es gab keine andere Wahl“

Die Ära des Stürmers in Oberzell hat wegen der Vorfälle nach der Partie gegen den FV Rot-Weiß Weiler am vergangenen Wochenende nun aber ein jähes Ende gefunden – nach dessen Attacke gegen einen Gegenspieler trennte sich der Verein vom Kapitän der ersten Mannschaft. „Es gab keine andere Wahl“, betont SVO-Trainer Achim Pfuderer . „Was da vorgefallen ist, entspricht nicht dem, wofür der Verein steht.“ Der Coach analysiert die Situation gewohnt nüchtern: „Unsere Aufgabe im Trainergespann ist es, jetzt wieder den Blick auf das Sportliche zu lenken.“ Da tut sich – von außen betrachtet – erst einmal ein Loch auf: „Ando war in den letzten Jahren stets ein wichtiger Baustein“, weiß Pfuderer. Die Bilanz ist eindrucksvoll: Mehr als ein Drittel der Tore des SVO gingen allein in der vergangenen Saison auf das Konto des Torjägers. Allerdings sagt der Trainer auch: „Zu Beginn der aktuellen Saison konnten einige der erfahrenen Spieler nicht an die Leistungen der letzten Spielzeit anknüpfen.“ Pfuderer und sein Co-Trainer Oliver Wittich sahen sich schnell dazu veranlasst, die Saisonziele nach unten zu korrigieren, „um den Druck von der Mannschaft zu nehmen“.

In der neuen Situation steckt also die Möglichkeit, den Generationenwechsel im Team zu beschleunigen. „Das ist jetzt eine Chance für die jungen Spieler wie zum Beispiel Felix Tremmel, Jason Müller, Felix Lotthammer oder Nicolas Fink“, betont der Trainer. „Wir sind außerdem auch taktisch flexibel genug, um vorne neue Lösungen zu finden.“ Eine Trendwende ist bitter nötig: Vier Spiele sind die Oberzeller nun ohne Sieg. Allerdings fehlt im Derby beim FV II auch Marco Geßler durch eine Rotsperre aus der Partie gegen Weiler – Pfuderer hat allen Grund, sich zu ärgern: „Das war eine Unbeherrschtheit – völlig überflüssig.“

Ravensburger „Kindergarten“ gewinnt in Leutkirch

Dass mit Gomes dos Santos und Geßler zwei zentrale Spieler im Derby fehlen, nimmt man dem Gegner natürlich wahr. Mehr aber auch nicht – zudem will Nectad Fetic, der Trainer des FV Ravensburg II, die Vorfälle vom vergangenen Wochenende in Oberzell weder kommentieren noch seine besonderen Schlüsse daraus ziehen. Er widmet sich lieber seinem Team – und stellt zufrieden fest, dass seine Spieler beim 2:1-Sieg in Leutkirch „großen Willen und Einsatz gezeigt“ haben. Die Revanche für die 1:3-Pokalniederlage von Anfang August ist geglückt. Zudem hat die Mannschaft ein 0:1gedreht - und das als „Kindergarten“, also ohne die wenigen erfahrenen Spieler wie Omar Jatta, Sven Spekking oder Chris Barth. Fazit: Aus dem Dreier im Allgäu kann der Trainer viel Positives für das Derby ziehen. „Eine U23 des FV Ravensburg soll nicht nur schön spielen, sondern auch zeigen, dass sie kämpfen kann.“