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Schüler und Studenten löchern Personaler

Ravensburg / Lesedauer: 3 min

Job-Messe Karrierestart lockt junge Menschen in die Ravensburger Oberschwabenhalle
Veröffentlicht:07.05.2015, 17:13

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Die einen lassen sich über Studiengänge beraten, die anderen suchen einen Ausbildungsplatz, viele fragen nach Praktikumsstellen und ebenso viele nach konkreten Job-Angeboten: Die Info-Stände auf der Job-Messe Karrierestart haben am Donnerstag viele junge Leute aus der Region in die Ravensburger Oberschwabenhalle gelockt.

Martin und Matthias aus Biberach machen im kommenden Jahr Abitur. Dann wollen sie Maschinenbau studieren. Welche Unternehmen im dualen Studium zu ihnen passen – das wollen sie auf der Messe herausfinden. Matthias will sich auf Luft- und Raumfahrt spezialisieren. „Da passt eine Getriebe-Firma wie ZF eher nicht.“ Jeder mit einem dicken Stapel Papier unter dem Arm ziehen sie weiter.

Am Stand der Hochschule Ravensburg-Weingarten sind in diesem Jahr vor allem die Master-Studiengänge gefragt, berichtet Diplom-Informatiker Matthias Stark. Im Vorjahr waren es eher Gesundheitswesen, Pflege und soziale Arbeit. Stark wünscht sich mehr Interessenten für die technischen Studiengänge – besonders bei Frauen seien sie nicht sehr gefragt, bei den Arbeitgebern jedoch umso mehr. Von einem neuen ausbildungsintegrierten Bachelor-Studiengang Pflege berichtet Eva Schikorr von der Personalabteilung des ZfP Südwürttemberg.

„Kann ich hier eine Ausbildung zum Industrie-Kaufmann machen?“ Ein junger Mann steht zusammen mit seinem Vater am Stand der Firma Diehl Controls mit Hauptwerk in Wangen. Tatsächlich: Im September beginnt das Auswahlverfahren für das kommende Jahr. Nebenan bei der Firma Zollern aus Sigmaringen-Laucherthal erkundigt sich ein Student aus Aulendorf nach Praktikumsplätzen. Er hat die Wahl zwischen Qualitätsmanagement oder Entwicklung und Konstruktion.

Viele Messebesucher haben eine Mappe mit Bewerbungsunterlagen unter dem Arm. Einige kommen lässig in Freizeitkleidung, andere sind mit Anzug und Krawatte oder feinem Kostüm auf Vorstellungsgespräche eingestellt. Am Stand des Personal-Vermittlers Schmieder legt eine Studentin ihre Papiere vor und fragt nach Job-Chancen. „Naja, Controlling-Erfahrungen haben Sie ja bisher nicht“, sagt die Beraterin am Stand. „Aber vielleicht wollen Sie sich ja einarbeiten – ich hätte da was in Illmensee, im Assistenzbereich.“ Kurze Frage nach den Fremdsprachen-Kenntnissen, und die Kandidatin ist notiert.

Großer Andrang herrscht am Stand der Bundeagentur für Arbeit. Stephanie Lüdtke rät den jungen Menschen, sich frühzeitig beraten zu lassen. Das Arbeitsamt unterstütze auch Leute, die keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld haben. Das reiche vom Bewerbungsmappen-Check über das Trainieren von Vorstellungsgesprächen und Business-Etikette bis zur Übernahme von Reisekosten. Einer jungen Frau, die im Gesundheitstourismus arbeiten will, rät sie zu Initiativ-Bewerbungen mit selbst gestalteten Flyern. Ob das Arbeitsamt auch andere Arbeitsstellen zu bieten habe, als im Internet zu sehen, will die Mutter der jungen Frau wissen. „Ja, das haben wir“, sagt Lüdtke. „Es lohnt immer, zu uns zur Beratung zu kommen.“