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Rettungsanker

Rettungsanker für Menschen in Not

Ravensburg / Lesedauer: 3 min

Spendenaufkommen der SZ-Nothilfe geht zurück – Verein sucht weitere Unterstützer
Veröffentlicht:22.07.2019, 23:40

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250 Menschen hat der Verein SZ-Nothilfe im Altkreis Ravensburg im Jahr 2018 geholfen. 1997 von Redakteuren der „ Schwäbischen Zeitung “ gegründet, ist die SZ-Nothilfe inzwischen zum Rettungsanker für viele in Not geratene Menschen geworden. Nun hat der Verein bei seiner Jahreshauptversammlung das vergangene Jahr bewertet und einen Ausblick in die Zukunft gewagt.

Gemeinsam mit der Regionalgruppe Allgäu im Altkreis Wangen hat die SZ-Nothilfe 2018 rund 83 000 Euro an Unterstützung ausbezahlt. Hauptsächlich ging es dabei um die Übernahme von Mietschulden und Kautionszahlungen – nicht selten zur Vermeidung von drohender Obdachlosigkeit –, von dringend benötigten Alltagsgegenständigen wie Waschmaschine oder Möbel oder Fahrtkosten zu notwendigen medizinischen Behandlungen, die nicht vor Ort angeboten werden. Im gesamten Landkreis half die SZ-Nothilfe 2018 damit 311 Menschen in Not, die keine vorrangigen staatlichen Hilfen in Anspruch nehmen konnten. Im Altkreis Ravensburg waren das 30 Personen weniger als 2017, im Allgäu dagegen ist die Fallzahl von 52 auf 61 Hilfe suchende Personen gestiegen.

Die SZ-Nothilfe finanziert sich fast ausschließlich aus Spenden und Erlösen von Benefizveranstaltungen. Allein die Indoor-Cycling-Aktion im Fitnessstudio Radius hat fast 16 000 Euro ergeben. So kamen im vergangenen Jahr insgesamt rund 74 000 Euro Spenden zusammen. Das sei zwar eine schöne Summe, allerdings zu wenig, um den gesamten Hilfebedarf zu decken, wie der Verein mitteilte. „Wir erleben immer wieder, was für Leid und auch menschliche Tragödien es gibt, eben auch in unserem Landkreis. Deshalb bitten wir um tatkräftige finanzielle Unterstützung, damit wir helfen können“, sagt die Vorsitzende Angelika Vogler-Rieger.

Die SZ-Nothilfe sucht weitere Spender und Unterstützer. So musste der Verein 2018 auf seine Rücklagen zugreifen, wie der stellvertretende Vorsitzende und Schatzmeister Karl-Josef Gelder berichtet: „Ich erlebe es leider, dass das Spendenaufkommen seit zwei Jahren stark rückläufig ist. Wir wissen es sehr zu schätzen, dass uns viele Privatpersonen monatlich kleinere Spenden zukommen lassen und diese Geldbeträge für uns genau so wichtig sind wie die jährlichen größeren Spenden von Firmen aus der Region.“

20 ehrenamtliche Mitglieder engagieren sich in Ravensburg und Umgebung für die SZ-Nothilfe. Eine weitere Gruppe hilft im Allgäu bedürftigen Menschen. Einmal im Monat treffen sich die Mitglieder und entscheiden gemeinsam über die vielen Anträge, um schnell und unkompliziert zu helfen. Schatzmeister Karl-Josef Gelder ist stolz darauf, dass der jährliche Verwaltungsaufwand nur bei etwa 500 Euro liegt.

Die SZ-Nothilfe wird auch in diesem Jahr in Ravensburg öffentlich wirksam sein – sei es beim traditionellen Benefizkonzert am 6. September im Hirschgraben oder beim Christkindlesmarkt in Ravensburg. 2020 wird sich die SZ-Nothilfe auch mit einer Veränderung ihrer Organisation beschäftigen, damit die Hilfe für in Not geratene Menschen noch besser gesteuert werden kann.