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Zeitalter

Ravensburg soll zur vernetzten Stadt werden

Ravensburg / Lesedauer: 3 min

Verwaltung stellt Weichen für die digitale Zukunft – Experte für externe Konzepte gesucht
Veröffentlicht:18.12.2017, 19:56

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Die Stadt Ravensburg ist im digitalen Zeitalter angekommen: Im September dieses Jahres hat die Verwaltung damit begonnen, sich intensiv mit der Digitalisierung zu beschäftigen. Recht spät, könnten spitze Zungen behaupten. Doch dafür will die Stadt nun mit umso mehr Elan durchstarten – unter anderem mit dem Projekt „digital@rv“ und der Teilnahme am Landeswettbewerb „Digitale Zukunftskommune“.

Das Projekt „digital@rv“ sieht vor, aus Ravensburg eine „Smart City“, also eine intelligente und moderne Stadt zu machen. Der Begriff lehnt sich an das „Smartphone“ an – ein Mobiltelefon, das um einiges umfangreichere Funktionen besitzt als frühere Geräte und damit eher einem Computer gleicht. Doch kann ein Bürokratie-Moloch, was eine Kommune nun einmal ist, wirklich „smart“ werden?

„Ja“, ist man sich in der Ravensburger Stadtverwaltung sicher. Und mit dem hauseigenen Digitalisierungsprojekt will sie das unter Beweis stellen. Die Verantwortung für das Vorhaben trägt Bürgermeister Dirk Bastin . Ihm untergeordnet sind zwei Digitalisierungsbeauftragte: einer für interne Angelegenheiten, einer für externe. Die Stelle des externen Projektleiters ist derzeit noch vakant. Eine Ausschreibung ist geplant.

Ade, Papierakte

Bei der internen Digitalisierung geht es darum, die Verwaltung und ihre Abteilungen digitaler zu machen. Heißt: Ade, Papierakte. Stattdessen setzt die Stadt auf E-Government. Geplant ist, Geschäftsprozesse elektronisch abzuwickeln. Papierberge werden verschwinden. Dadurch soll die Kommunikation vereinfacht und Prozesse beschleunigt werden.

In Ergänzung dazu sehen die externen Konzepte vor, das allgemeine Leben in der Stadt in Richtung Zukunft zu steuern: Jeder noch so entlegene Hof soll schnelles Internet bekommen, der Einzelhandel soll in die Onlinewelt vorstoßen, die Schulen sollen aus ihrem analogen Dämmerschlaf erwachen. Dafür will die Stadt Partnerinstitutionen ins Boot holen, beispielsweise das Wirtschaftsforum pro Ravensburg, die Oberschwabenklinik oder die Duale Hochschule.

Intuitiv und selbstverständlich

„Wir müssen uns Gedanken machen, wie wir die Digitalisierung gestalten wollen“, sagte der zuständige Bürgermeister Dirk Bastin am Montag in der Gemeinderatssitzung. Er wünscht sich, dass der ganze Prozess am Ende dem Gebrauch eines Smartphones gleicht. „Es soll intuitiv und selbstverständlich sein und zum Leben dazu gehören“, so Bastin.

Aber bis dahin hat die Stadt noch einen weiten Weg zu gehen. Wie der Bürgermeister informiert, soll die Digitalisierungsstrategie im Februar 2019 endgültig beschlossen werden. Im Haushalt 2018 sind insgesamt 185 000 Euro an Sach- und Personalkosten für das Vorhaben eingestellt.

Als nächsten Schritt peilt die Verwaltung die Teilnahme an dem Wettbewerb „Digitale Zukunftskommune“ an. Bei diesem vom Land Baden-Württemberg initiierten Wettbewerb werden 15 Kommunen mit insgesamt 1,9 Millionen Euro bei der Umsetzung ihrer Digitalisierungsstrategie unterstützt. Die Förderhöhe für die einzelne Kommune liegt bei 40 000 Euro. Teilnehmen dürfen Städte und Gemeinden, die über 20 000 Einwohner haben.