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Ortschaftsrat gibt Siedlungswerk einen Korb

Ravensburg / Lesedauer: 3 min

Bebauungsplan „Wohnen an der Weißenauer Halde“ fällt durch
Veröffentlicht:21.02.2019, 18:34

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Einen Korb hat der Eschacher Ortschaftsrat der Siedlungswerk GmbH in der nächsten Runde um das Projekt „Wohnen an der Weißenauer Halde“ gegeben. Der Ortschaftsrat lehnte am Dienstag den Entwurf ab. Lediglich fünf Ratsmitglieder stimmten dem Bebauungsplan zu, fünf dagegen, vier enthielten sich der Stimme.

Der abgelehnte Bebauungsplan sah die Schaffung von 34 Wohneinheiten in zwölf drei- beziehungsweise fünfstöckigen Gebäuden vor. Im vorgesehenen Baugebiet handelt es sich um eine 0,7 Hektar große, in Weingartshof inmitten eines stark durchgrünten Wohngebiets mit überwiegend großen Grundstücken und dichtem Baumbestand gelegene Fläche, zwischen der Weißenauer Halde und dem Weinbergweg im Osten. Die Bebauung sieht eine Wohnfläche von 3200 Quadratmetern vor. Ursprünglich waren 4000 Quadratmeter geplant und seitens der Öffentlichkeit sogar nur 2000 Quadratmeter gefordert gewesen. Letztlich hat sich der Eschacher Bau- und Verkehrsausschuss der vom Büro Bächlemeid ins Spiel gebrachten Wohnfläche von „ungefähr 3000 Quadratmetern“ angeschlossen.

Nachdem Berthold Biegger ( CDU ) von erheblichen Beeinträchtigungen für die Anwohner durch das Verkehrsaufkommen gesprochen hatte, listete Franz Hanßler (Grüne) zwei „neuralgische Punkte“ auf, die zum Nein seiner Fraktion führten. „34 Wohneinheiten gehen mit uns nicht“, sagte Hanßler in Anspielung auf die Vorgabe von 32 Einheiten minus oder plus einer Einheit. Er machte außerdem Bedenken in Sachen Mikroklima geltend und stellte den Antrag, die Bebauung so weit zu reduzieren, dass das Mikroklima nicht wesentlich beeinträchtigt werde.

Rainer Frank: „topografisch komplizierten Gebiet“

Rainer Frank (SPD), der von einem „topografisch komplizierten Gebiet“ sprach, wies auf Verkehrsprobleme hin und bezeichnete die Hanglage als wassertechnischen Risikofaktor. Ulrich Höflacher (fraktionslos) meinte, die Sache sei noch nicht so weit gediehen, „dass es gut ist“ und nannte die fünfstöckige Bebauung „zu massiv“ und die dreistöckige „grenzwertig“. Die Anwohner fürchten um den Charakter ihres Wohngebiets, sagte Höflacher unter dem Beifall der Zuhörer im Sitzungssaal und fügte hinzu: „Dies läuft auf eine Konfrontation hinaus.“

„Eine Wohneinheit mehr ist für uns zweitrangig“, sagte Michael Griebe vom Stadtplanungsamt. Man akzeptiere hingegen die Bedenken, was den Verkehr im Baugebiet betreffe, und man räume ein, dass es beim Kaltluftabzug zu Veränderungen kommen werde. Zur Nachfrage nach der Stellplatzregelung meinte Griebe, die geplanten sechs Plätze seien mehr als nach der Bauordnung erforderlich. Absolute Sicherheit in der Hangwassersituation gebe es nicht, sagte Griebe abschließend. „Zu mächtig, zu groß an dieser Stelle“, beurteilte Martin Schütterle (CDU) die gewünschte Bebauung. Es werde zu Parkproblemen kommen, sagte Schütterle und bemängelte, dass Gutachten ignoriert würden. „Höchstens dreigeschossige Gebäude“ seien angemessen, fügte der CDU-Ortschaftsrat hinzu. Das Thema „Wohnen an der Weißenauer Halde“ steht als nächstes am 13. März im Ausschuss für Umwelt und Technik auf der Tagesordnung.