Weißenau

Lehrer aus Berufung

Ravensburg / Lesedauer: 3 min

Die Schulgemeinde in Weißenau verabschiedet Rektor Wolfram Miller
Veröffentlicht:19.07.2018, 21:48

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Herzlich und temperamentvoll haben Kinder, Lehrkräfte, Eltern, etliche Redner und viele andere Gäste Wolfram Miller verabschiedet, der 21 Jahre an der Schule in Weißenau war, davon 13 Jahre als ihr Leiter. Der allgemein beliebte Rektor schaltet zunächst ein Sabbatjahr vor, ehe er in den Ruhestand geht. Als Repräsentant der Ortschaft Eschach bescheinigte ihm Ulrich Höflacher, weit mehr geleistet und bewegt zu haben, als es die Pflicht eines Schulleiters ist, und eine Grundschule mit musikalischem Profil zu hinterlassen, die sich Ansehen erworben habe. Nachfolgerin von Wolfram Miller ist Bettina Kirgis.

Zur Überraschung des scheidenden Schulmannes und seiner Gäste marschierten vor Beginn der Abschiedsfeier vor dem Magdalenensaal die Weißenauer Schülertrommler auf. Die Musik, die Wolfram Miller so sehr am Herzen liegt, kam auch sonst nicht zu kurz. Dafür sorgten Konrektor Hans Friedrich und die Streicher- und die Bläsergruppe der Viertklässler. „Das Streicherprojekt an der Schule ist sensationell. Die Kinder werden zur Musik hingeführt“, freute sich Höflacher. Konrektor Friedrich charakterisierte den scheidenden Chef als „immer fröhlich, quirlig und verlässlich.“ Das Wohl der Kinder und ein gutes Klima im Lehrerkollegium haben ihm immer am Herzen gelegen.

Wolfram Miller habe die Schule weiterentwickelt. Seine Art, sie zu leiten, sei von Vertrauen und Fürsorge geprägt gewesen, betonte Martina Plümacher vom Staatlichen Schulamt. Sie erwähnte die beruflichen Stationen des Pädagogen, der nach dem Mathematik- und Musikstudium an der Pädagogischen Hochschule Weingarten zunächst in Biberach als „aktiver Gestalter des Schullebens“ tätig gewesen sei, um dann nach Ravensburg an die Weststadtschule, nach Schmalegg und schließlich nach Weißenau zu wechseln. „Nicht umsonst sitzt hier ganz viel Musik um uns herum“, würdigte auch Plümacher seine Verdienste bei der musikalischen Förderung der Kinder.

Karlheinz Beck, Leiter des Ravensburger Amtes für Schule, Jugend und Sport, bescheinigte Wolfram Miller, einiges für die Grundschule Weißenau bewegt zu haben, und nannte die Stichworte Projekttage Zirkus, Musik und Theater. Der Lehrerberuf sei für ihn nicht nur Beruf, sondern Berufung gewesen. Seine oberste Maxime habe stets gelautet: Was hilft den Kindern und den Familien? Der ganzheitliche Blick sei für ihn charakteristisch. Höflacher vergaß nicht, dankbar zu erwähnen, dass Miller das Weißenauer Heimat- und Kinderfest tatkräftig mitgestaltet hat. Schuldekanin Andrea Bremer vom katholischen Dekanat, die auch im Namen ihres evangelischen Kollegen Frank Eberhardt sprach, betonte, mit gutem Gespür für die Kinder habe Wolfram Miller ihnen Halt und Orientierung für ihr Leben gegeben.

Auch Elternbeiratsvorsitzende Karin Klemke und Monika Slawik, die Leiterin des Horts, wussten nur Gutes über den scheidenden Schulleiter zu berichten, dem alle Lehrkräfte schließlich noch besondere, allgemein bejubelte Darbietungen widmeten. Über die Hälfte seines Lehrerberufslebens habe er an der Schule in Weißenau verbracht, stellte Wolfram Miller abschließend fest. Mit rund 200 Schülerinnen und Schülern habe Weißenau Zukunft. „Lassen Sie diese Schule nicht im Regen stehen.“