StartseiteRegionalOberschwabenRavensburgHand in Hand für Menschen in Not

Diakonie

Hand in Hand für Menschen in Not

Ravensburg / Lesedauer: 3 min

Diakonie Ravensburg gründet eine Stiftung, die ganz gezielt in der Region helfen will
Veröffentlicht:18.03.2018, 18:13

Von:
Artikel teilen:

Welche Art von Hilfe wird an welchem Ort und zu welchem Zeitpunkt dringend benötigt? Antworten auf diese für eine effektive Unterstützung von Menschen in Not unerlässlichen Fragen weiß die Diakonie im Kirchenbezirk – dank eines großen Netzwerks, in dem Ehrenamtliche und Hauptamtliche Hand in Hand zusammenarbeiten. „Hand in Hand“ ist folgerichtig auch der passende Name einer neuen Stiftung des Diakonischen Werks Ravensburg.

„Unsere Arbeit wird über die Kirchensteuer und über staatliche Zuschüsse finanziert. Weil alle Haushalte auf Kante genäht sind, fehlt uns häufig Geld, wenn wir neue Projekte starten wollen“, erklärt Pfarrer Friedemann Manz , Geschäftsführer des Diakonischen Werks Ravensburg, die Motivation für die Gründung der Stiftung. Dazu komme, dass viele Menschen gerne dort helfen und spenden wollten, wo sie sich religiös zu Hause fühlten. „Wir haben immer mal wieder Anfragen von evangelischen Christen, die Geld vererben wollen, aber wir hatten bisher kein wirkliches Spendenmanagement.“

Zwei Firmen, darunter die Technischen Werke Schussental (TWS), und drei Privatpersonen, unter anderem die Ravensburger Verlegerin Dorothee Hess-Maier, haben die Stiftung gemeinsam mit der Diakonie jetzt aus der Taufe gehoben. 50 000 Euro beträgt das Stiftungskapital. Wer „Hand in Hand“ unterstützen will, kann das mit einer Zustiftung oder einer Spende tun. Immer wird damit die Arbeit gefördert, die das Diakonische Werk leistet. Dabei kann jeder genau bestimmen, wofür sein Geld eingesetzt werden soll – das betrifft das Thema, aber auch den Ort, an den die Mittel fließen.

Manz und seine Mitstreiter wollen dadurch den regionalen Bezug stärken, aber auch Menschen als Unterstützer ansprechen, die durch die Arbeit der Diakonie selbst Gutes erlebt haben – etwa in der Sucht- oder Paarberatung. Die Aufgaben der Haupt- und Ehrenamtlichen sind äußerst vielseitig: Armut, Familien, Kinder, Jugend und Migration.

Konkrete Ideen für erste Projekte, die von der Stiftung bezuschusst werden sollen, gibt es auch schon. In Leutkirch, Bad Waldsee und Isny beispielsweise soll die Sozialberatung für Familien gestärkt werden. Geld kann kurzfristig in Notsituation helfen, mit den Spenden und Zustiftungen können aber auch Personalkosten für eine qualifizierte Beratungsarbeit finanziert werden. „Hand in Hand“ soll weiterhin Schulprojekte der Diakonie dauerhaft sichern, etwa zum Thema häusliche Gewalt oder selbstverletzendes Verhalten. In Friedrichshafen liegt der Schwerpunkt auf der Prävention. Schüler und Studenten, die leistungssteigernde Mittel einsetzen, sollen für die Gefahren sensibilisiert werden.

Die Verwaltung habe man sehr schlank gehalten, sagt Manz. Die Stiftung ist bei der Landeskirchenstiftung abgesiedelt, damit muss die Diakonie keine neue Organisation aufbauen. Ganz bewusst will Pfarrer Manz auch mit anderen Helfern der Region wie der Kinderstiftung Ravensburg zusammenarbeiten. Auch das passt sehr gut zum Namen „Hand in Hand“.