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Kammerorchester

Musik des Nordens klingt frisch

Aalen / Lesedauer: 2 min

Langer Beifall für das Konzert„Ensemble Variable“ in der Aalener Salvatorkirche
Veröffentlicht:25.06.2012, 19:50

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Das Kammerorchester „Ensemble Variable“ konzertierte in der Aalener Salvatorkirche. Trotz zahlreicher anderer musikalischer Veranstaltungen ließen sich deutlich über 100 Zuhörer von der Musik des hochkarätigen Ensembles verzaubern.

Musik des Nordens stand auf dem Programm von Dirigent Daniel Brenner und seinem Orchester, Musik von Max Bruch, Alexander Glasunow und Edvard Grieg, durchweg inspiriert von Motiven aus der volkstümlichen Musik Norwegens und Schwedens. Mit Max Bruchs „Serenade nach schwedischen Volksmelodien“ eröffnete das „Ensemble Variable“ – eine Kooperation einheimischer, professioneller und semiprofessioneller Musikerinnen und Musiker. Zwei kurze Marschsätze mit Pathos umschließen in der Serenade drei romantische, liedhafte Sätze. Das Kammerorchester interpretierte in den beiden langsamen Sätzen II und IV ausgesprochen klangrein und ausdruckstark.

Mit klangvollen und transparenten Strukturen, gefühlvoll im romantischen Duktus, einer facettenreichen dynamischen Gestaltung und mit wunderschönen, weich fließenden Linien. Ein frisches und kraftvolles Tempo mit homogenem, präzisem Spiel der einzelnen Register prägte dagegen den Mittelsatz (Allegro) in seiner moderat modernen musikalischen Sprache. Im folgenden Konzert für Saxofon und Streicher von Alexander Glasunov überzeugte Daniela Wahler als Solistin. Durch den weichen, dunklen und melodischen Klang ihres Tenorsaxophons wirkte der klangliche Kontrast zwischen dem Klangteppich der Streicher und dem „neumodischen“ Saxofon belebend. Die Solistin blies im langsamen Mittelsatz eine wunderschöne Kantilene. In tiefen Lagen klang das Saxofon fast wie ein Fagott. In den beiden schnellen Ecksätzen und in der Kadenz brillierte Daniela Wahler mit griffsicherer, hochvirtuoser Technik, ohne dabei die musikalische Linie aus den Augen zu verlieren.

Die bekannte Suite von Edvard Grieg „Aus Holbergs Zeit“ komplettierte das Programm. Sorgfältig und sensibel, aber auch mit großer Leidenschaft interpretierten Daniel Brenner und sein Ensemble die musikalische Sprache des großen norwegischen Komponisten. Sie entführten die Zuhörer in die Frische und in die bezaubernde Klarheit des nordischen Sommers, tauchten sie aber auch ein in die Melancholie nebliger Herbsttage und in die langen, dunklen Winternächte. Der lange Beifall für diese technisch präzise und emotional ambitionierte Interpretation wurde mit dem Kopfsatz aus der Suite als Zugabe belohnt.