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Beurteilung

FV Ravensburg macht es unnötig spannend

Ravensburg / Lesedauer: 4 min

Die Fußballer des FV Ravensburg haben in der Oberliga gegen den SV Linx vor allem in der ersten Halbzeit ein starkes Spiel abgeliefert. Der 3:2-Sieg gegen den SV Linx hätte durchaus höher ausfallen können.
Veröffentlicht:12.10.2019, 17:07

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Oftmals sind sich Fußballtrainer in der Beurteilung nicht ganz einig. Da sieht der Gewinner seine Mannschaft klar überlegen, der Verlierer spricht von einer unverdienten Niederlage. Ganz anders war es am Samstag in der Fußball-Oberliga in der Ravensburger Cteam-Arena. „Manchmal muss man einfach akzeptieren, wenn der Gegner besser war“, sagte Thomas Leberer nach der 2:3-Niederlage seines SV Linx gegen den FV Ravensburg .

Speziell in der ersten Halbzeit waren die Ravensburger das klar bessere Team. „Da haben wir dominiert wie noch nie“, meinte Trainer Steffen Wohlfarth . Die Linxer kamen kaum aus ihrer Hälfte raus, mit frühem – und gutem – Pressing eroberten sich die Ravensburger immer wieder schnell den Ball. Und dann ging es mit viel Tempo über die Außenbahnen. Der Lohn für den Aufwand war die verdiente Führung in der 22. Minute. Samuel Boneberger eroberte sich an der Außenlinie den Ball und passte in die Mitte zu Burhan Soyudogru. Der FV-Stürmer hatte viel Platz und nutzte diesen zu einem fulminanten Schuss aus 20 Metern in den Winkel – 1:0.

Ein Konter reicht Linx

Linx tat sich extrem schwer. „Vielleicht hätte ich früher auf ein 4-4-2 umstellen müssen“, zeigte sich Leberer am Ende selbstkritisch. Doch den Gästen reichte eine Torchance, um zurückzukommen. Ravensburgs Linksverteidiger Moritz Strauß ließ Timo Wehrle in der 35. Minute zu leicht flanken, am langen Pfosten war Marc Rubio frei und köpfte den Ausgleich. „Ich hatte die Konterqualitäten von Linx extra angesprochen“, ärgerte sich Wohlfarth. Doch nach diesem unnötigen Gegentreffer machte der FV weiter Druck nach vorne. Fast schon slapstickhaft ging es in der 38. Minute zu. Felix Schäch schoss einen Freistoß an den Pfosten, auch der Nachschuss von Moritz Jeggle ging an den Pfosten. Jeggle kam erneut an den Ball, traf dann aber das leere Tor nicht.

Der FV vergab Topchancen, ging aber dennoch mit einer Führung in die Kabine. Über Burhan Soyudogru und Pascal Maier kam der Ball in der 42. Minute zu Jona Boneberger, der im zweiten Nachfassen SV-Torwart Norman Riedinger zum 2:1 überwand.

Zur zweiten Halbzeit stellte Leberer von 5-3-2 auf 4-4-2 um – mit Erfolg. Der FV schaffte es nicht mehr, mit Tempo über die Außen zu kommen, Linx stand wesentlich stabiler. Und mit der zweiten richtigen Torchance kamen die Gäste erneut zum Ausgleich. Nach einem Eckball von Wacim Tine von der rechten Seite hielt Timo Schwenk am langen Pfosten den Fuß hin – 2:2. Ravensburg ließ etwas nach, ehe der lange verletzte Daniel Schachtschneider eingewechselt wurde. Den ersten Flachpass von Schäch wehrte Torwart Riedinger gerade noch vor dem neuen FV-Stürmer ab (70.), zwei Minuten später traf Schachtschneider aber zum 3:2. Jeggle passte klasse nach links in den Lauf von Jona Boneberger, in der Mitte stand Schachtschneider richtig. „Konditionell habe ich natürlich noch Defizite“, meinte der Stürmer und fügte lachend an: „Wenn wir gewinnen, sitze ich immer gerne eine Weile auf der Bank.“

Rüdes Foul an Soyudogru

Nach dem dritten Rückstand musste Linx natürlich mehr Risiko gehen. Der FV zog sich etwas zurück und musste noch etwas um die drei Punkte zittern. Die beste Chance für Linx hatte kurz vor Schluss Alexander Merkel, dessen Schuss leicht abgefälscht ans Außennetz ging. „Wir hatten das Ziel, einen Punkt mitzunehmen“, sagte Leberer. „Aber den Konter vor dem 3:2 spielt Ravensburg auch hervorragend.“

Diskussionen gab es nicht, ob es ein verdienter Heimsieg des FV war. Diskutiert wurde dagegen über eine Szene in der 76. Minute. Soyudogru wurde von Schwenk rüde von den Beinen geholt – der Linxer traf viel, aber keinen Ball. Während viele Zuschauer und auch FV-Spieler die Rote Karte forderten, beließ es Schiedsrichter Philipp Hofheinz bei Gelb. „Wenn das eine Rote Karte ist, müsste es viele geben“, meinte Leberer. „Mein Spieler wollte den Ravensburger sicher nicht verletzen.“ Genau das passierte allerdings, Soyudogru musste zehn Minuten später ausgewechselt werden. „Ärgerlich ist, dass der Gegner die Verletzung in Kauf nimmt“, sagte Wohlfarth. „Aber ich bin kein Freund von Roten Karten. Ich hoffe nur, dass Burhan sich nicht schwerer verletzt hat.“