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Frühere Öffnung von Schulen und Kitas in BaWü? User von Schwäbische.de finden deutliche Worte

Ravensburg / Lesedauer: 7 min

Eigentlich gilt die Schließung bis 15. Februar. Baden-Württemberg denkt aber über eine Öffnung bereits Anfang Februer nach. Unsere Leser reagieren mit klaren Worten.
Veröffentlicht:20.01.2021, 16:30

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Der Lockdown an Kitas und Schulen wird grundsätzlich verlängert. Kanzler Angela Merkel betonte noch einmal, es gebe „ernstzunehmende Hinweise“, dass die Mutation sich unter Kindern und Jugendlichen stärker verbreite als das bisher bekannte Virus.

Deshalb habe man sich nach langem Ringen auf eine „restriktive Umsetzung“ des Lockdowns an den Schulen verständigt. Für die meisten Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen soll es im Südwesten bis zum 14. Februar weiter nur Fernunterricht geben, für Abschlussklassen gelten Ausnahmen.

Im Sinne der Kleinsten will Baden-Württemberg aber Kitas und Grundschulen früher öffnen, eventuell bereits ab 1. Februar , „wenn die Infektionslage das zulässt“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne).

Bis nächste Woche soll Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) nun ein Konzept ausarbeiten, wie man „vorsichtig“ öffnen und die Ansteckungsgefahr so gering wie möglich halten kann.

Wir haben die Userinnen und User von Schwäbische.de gefragt:

Was halten Sie von den Plänen einer früheren Schul- und Kita-Öffnung?

Eine Auswahl an Meinungsbeiträgen:

Auf gar keinen Fall!

Frieder S. : "Auf gar keinen Fall darf das passieren! Bitte haltet euch doch einmal alle gemeinsam an die beschlossenen Regeln."

Frau Eisenmann hat nach zwölf Monaten Pandemie kein Konzept

Helga K. : "Frau Eisenmann macht politischen Wahlkampf auf Kosten von Menschenleben. Und hat nach zwölf Monaten Pandemie kein Konzept!"

Das dauernde Schüren der Hoffnung ist doch das, was für die Kids letztlich am schlimmsten ist

Thomas K. : "Ich verstehe nicht, wieso Frau Eisenmann einfach nicht dazulernen möchte. Beim Lockdown im Dezember wollte Sie gleich zum 11. Januar wieder mit dem Präsenzunterricht anfangen, bei der Verlängerung dann gleich ab 18. Januar, dann ab dem 25. Januar, und jetzt ist es der 1. Februar. Irgendwann sollte man doch mit so großtönigen Aussagen vorsichtig sein. Warum nicht einfach dem Beschluss der Ministerpräsidenten folgen? Dann sind ohnehin Faschingsferien, daraufhin kann man mit vernünftigem Konzept wieder langsam einsteigen. Aber das dauernde Schüren der Hoffnung ist doch das, was für die Kids letztlich am schlimmsten ist."

Sammelt Frau Eisenmann Wählerstimmen von ungeduldigen Eltern?

Ingeborg F. : "Warum muss Frau Eisenmann mit dem Kopf durch die Wand? Ich bin im Krieg geboren. In der Nachkriegszeit zur Schule gegangen. Ich war von Kurzschuljahren und vielen Ausfällen betroffen. Und wir sind nicht dümmer gewesen, als die nach uns Geborenen. Wenn die Situation es erfordert, sollte man sich an Abmachungen und Fürsorge halten. Sammelt Frau Eisenmann Wählerstimmen von ungeduldigen Eltern? Ich wünsche mir, dass ihre Hoffnung nicht aufgeht."

Wie Zahnschmerzen aushalten, anstatt zum Arzt zu gehen

Gerd M.: "Mit dieser Halbherzigkeit haben wir noch lange mit Corona zu kämpfen, das ist wie lieber die Zahnschmerzen aushalten, als zum Arzt zu gehen."

Da habe ich lieber die Situation mit Homeschooling und kann damit planen

Nadine M. : "Ich finde es nicht gut, die Schulen so schnell wieder zu öffnen. Bei uns hat sich der Distanzunterricht gut eingespielt und es funktioniert ganz gut. Für mich als berufstätige Mutter ist es viel besser, genau planen zu können, wie es weiter geht. Wenn ich weiß, dass die Schulschließungen andauern, kann ich dies bei der Betreuung und meinem Arbeitgeber regeln. Vor Weihnachten wurde unser Kind (Grundschule) mehrmals in Quarantäne geschickt. Da war es dann unmöglich innerhalb von ein paar Stunden überhaupt irgendetwas zu organisieren. Aufgaben durch die Lehrer gab es dann nicht. Betreuung durch haushaltsfremde Personen war unmöglich. Da habe ich lieber die Situation mit Homeschooling und kann damit planen. Gestern hieß es dann wieder, dass die Präsenzpflicht ausgesetzt wird, d.h. dann wieder, dass die Eltern selber entscheiden sollen, ob das Kind in die Schule geht oder nicht. So muss kein Politiker die Entscheidung tragen. Besser wäre jetzt, bis zu den Faschingsferien weiterhin alles zu. In dieser Zeit könnten sich die Verantwortlichen die Konzepte zu Schulöffnungen überlegen und müssten nicht alles wieder übers Knie brechen."

Es zeigt sich, dass unser Krisenmanagement von der Bundestagswahl beeinflusst wird

Gerhard R. : "Öffnung der Schule und Kitas wäre zu diesem Zeitpunkt unverantwortlich. Es zeigt sicher immer mehr, dass unser Krisenmanagement leider immer wieder von der Bundestagswahl beeinflusst wird. Denn sonst würde es möglich sein, einheitliche Regeln zu treffen. Auch ist ganz klar zu beobachten, dass Merkel mehr oder weniger abgeschrieben ist. Auch die Opposition macht eine sehr schlechte Figur."

Warum zieht man in einer solchen schwierigen Phase nicht an einem Strang?

Anna A. : "Es ist unfassbar, unmöglich und unverantwortlich, dass jeder Länderchef nach konkreten Ansagen von der Kanzlerin, sein eigenes Süppchen kocht. Ich denke, die Berater haben schon etwas mehr Ahnung als ein Ministerpräsident. Warum zieht man in einer solchen schwierigen Phase nicht an einem Strang? Die Grünen sind unwählbar - Eisenmann, untragbar. Abgesehen davon, schadet es für die Zukunft „digitaltechnisch“ jetzt nicht, dass Homeschooling etwas länger fortgeführt wird. Es wird in Zukunft immer wieder solche Probleme geben - spätestens beim nächsten Virus sollte man Up-To-Date sein."

Dieses Einknicken vor dem Willen der Frau Eisenmann empfinde ich als sträflich

Elvira L. : "Es ist für mich nicht nachvollziehbar, dass die Öffnungen der Kitas schon wieder früher losgehen soll. Dieses regelrechte Einknicken vor dem Willen der Frau Eisenmann empfinde ich als sträflich. Sie soll doch mal selbst in die Kitas gehen und unter Pandemiebedingungen arbeiten, und nicht nur theoretische Mantren von sich geben."

Eine langfristige Planung ist für Eltern und Lehrer nicht möglich

Angelika S. : "Ich habe drei deutliche Anfragen an die Schulöffnungen vor dem 14. Februar. (1.) Ich würde gerne sichergestellt wissen, dass die Fürsorgepflicht des Landes für Schüler*innen und für die Lehrkräfte wahrgenommen wird. Kann man davon ausgehen, dass weder für die Schüler*innen noch für Lehrkräfte ein Infektionsrisiko, das über dem statistischen Mittelwert liegt, besteht? Wenn das nicht so ist, verletzt das Land aufs Schärfste die Fürsorgepflicht und es wäre eine Klage seitens der Eltern- und Lehrerverbände angebracht. (2.) Mir ist es ein völliges Rätsel, warum die Landesregierung nicht loyal zu den im Bund getroffenen Entscheidungen steht. Warum treffen sich die Ministerpräsidenten überhaupt, wenn die einzelnen Bundesländer sich dann doch nicht an die Absprachen halten? Müssen wir in Zukunft davon ausgehen, dass BaWü immer einen Sonderweg im Bund geht? (3.) Durch das ständige Hin- und Her bezüglich der Schulöffnung ist eine mittel- und langfristige Planung weder für Eltern noch für Lehrkräfte möglich. Wie soll eine Lehrkraft qualitativ hochwertigen Distanzunterricht langfristig planen, wenn sie grundsätzlich davon ausgehen muss, dass die Entscheidung erst zwei bis drei Tage vorher fällt."

Homeschooling sollte so lange bestehen, bis die Bars wieder öffnen können

Timo V. : "Schaut man sich die Statistik an, sieht man, dass die Zahlen erst nach Ende der Sommerferien und Anfang des Schulbeginns so in die Höhe geschossen sind. Homeschooling sollte so lange bestehen, bis die Bars wieder öffnen können."

Wechselunterricht mit halber Klasse wäre doch super

Yvonne N. : "Wechselunterricht mit halber Klasse wäre doch super. Es müssen ja nicht alle gleichzeitig vor Ort sein. Außerdem stufenweise öffnen, da hätte Frau Eisenmann schon lange mal ordentlich planen können."

Hin und Her anstatt sinnvolle Konzepte

Wolfgang A. : "Seit neun Monaten leben wir nun mit den Schließungen und Öffnungen der Schulen, anstatt sinnvolle Konzepte für einen geregelten Unterricht zu erarbeiten. Die Regierung hat genug Berater, trotzdem wird rumgeirrt und Panik verbreitet."

Wenn es die Zahlen erlauben, bin ich absolut dafür

Christian S. : "Wenn es die Zahlen erlauben, bin ich absolut dafür. Selbst zwei Tage in der Woche wären schon gut."

Manche Lehrer haben richtig tolle Ideen

Kerstin S. : "Ich bin gegen einen Sonderweg. Ich habe große Kinder (14 uns 17 Jahre im Gymnasium), bei denen läuft das Homeschooling richtig gut. Meine zwei finden es gut, es geht auch wirklich was vorwärts. Manche Lehrer haben richtig tolle Ideen, eigene Videos usw. Ich wollte mal etwas Positives berichten."

Die Redaktion behält sich vor, Kommentare auf Rechtschreibung hin zu bearbeiten sowie in der Länge zu kürzen, ohne dabei die Grundaussage zu verändern.