StartseiteRegionalOberschwabenRavensburgEschach kann über einen Punkt froh sein

Sport Lokal

Eschach kann über einen Punkt froh sein

Ravensburg / Lesedauer: 3 min

In der Landesliga ist der SV Weingarten besser – Gäste vor dem Tor zu harmlos
Veröffentlicht:20.09.2020, 19:28

Artikel teilen:

Der TSV Eschach ist im Derby der Fußball-Landesliga gegen den SV Weingarten nicht über ein 1:1 hinausgekommen. Nach einer ganz schwachen zweiten Halbzeit konnten die Eschacher am Sonntag froh sein, im Duell mit einem hungrigen, aber am Ende vor dem Tor zu harmlosen SVW noch einen Punkt gerettet zu haben.

Eine kurze Ansprache nach dem Schlusspfiff, dann lehnte sich ein sichtbar frustrierter Philipp Meißner an die Bande und blieb dort minutenlang regungslos hocken. „Ich werde nichts öffentlich über meine Spieler sagen“, meinte Eschachs Trainer. „Das klären wir alles intern.“ Warum der Trainer des TSV so angefressen war, brachte Weingartens Kapitän Dominik Delimar auf den Punkt: „Wir hatten hinten in der Defensive das Gefühl, die wollen gar nichts von uns.“ Ernsthafte Eschacher Versuche in Halbzeit zwei Richtung Weingartener Tor? Fehlanzeige. Klar: In Torjäger Max Bröhm und Ideengeber Manuel Ruess fehlten zwei zentrale Säulen im Offensivspiel des TSV. Dass aber zu Hause gegen Weingarten, alles andere als eine Landesliga-Großmacht, so gar nichts ging, muss den Eschachern die Sorgesfalten auf die Stirn treiben.

Halbzeit eins konnte der TSV immerhin noch offen gestalten – auch wenn Weingarten die erste Großchance hatte. Mit dem berechenbarsten aller SVW-Mittel: Ein langer Ball, den Mats Hummels auch nicht besser die Linie entlang geschlagen hätte, schickte Innenverteidiger Delimar Linksaußen Martin Bleile auf die Reise – Samuel Kleb im Eschacher Tor war aber auf dem Posten.

Auch der TSV hat einen Tempodribbler in seinen Reihen: In der achten Minute setzte sich Fabian Elshani rechts fein durch, brachte aber sein Zuspiel nicht an den Mann. Elshani hatte auch die erste echte Torchance für sein Team, als Weingartens Torwart Burak Danisan in der 29. Minute mal wieder ins Risiko – sprich: ins Dribbling – ging. Der Abschluss ging aber übers leere Tor. Ansonsten neutralisierten sich die beiden Mannschaften – die Partie war intensiv, aber arm an Torraumszenen. Bis zur 37. Minute: Da tauchte Eschachs Linus Kleb allein am rechten Flügel auf, konnte sogar noch „langer Pfosten“ ansagen und brachte die Kugel auch maßgerecht dorthin – Sebastian Sprenger platzierte den Ball unbedrängt ins lange Eck.

Ein Aufreger gleich zu Beginn brachte Halbzeit zwei auf Touren: Schiedsrichter Lukas Wahl hatte bei TSV-Innenverteidiger David Sprenger ein Handspiel gesehen und entschied auf Elfmeter. Weil Bleile mit dem letzten Strafstoß gescheitert war, nahm sich Delimar die Kugel – und schoss vorbei. „Da denkst Du nur: Sch…“, meinte Weingartens Kapitän – und ging doch selbst weiter voran. Sein Team war in Halbzeit zwei klar willensstärker und gewann die Oberhand – mit einem Freistoßtreffer durch die Mauer wetzte Delimar in der 64. Minute die Scharte wieder aus. Zu mehr reichte es aber nicht – dem SVW fehlt ein echter Torjäger.

„Die Jungs wollen wohl, dass ich zehn Jahre früher in die Kiste einfahre“, meinte Weingartens Trainer Thomas Lupfer kopfschüttelnd über den vergebenen Sieg. „Aber wir kommen Schritt für Schritt voran. Ich bin stolz auf die Mannschaft.“