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1588 Menschen könnten gleichzeitig in Inzigkofen übernachten

Inzigkofen / Lesedauer: 3 min

Gemeinde Inzigkofen hat erstaunlich viele Schlafplätze parat – Aulastung gehört zu den schlechtesten im Land
Veröffentlicht:07.03.2014, 18:00

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Das nächste Großevent der Region kann ruhig in Inzigkofen stattfinden. Wenn es im Sommer stattfindet und ein Großteil der Besucher Jugendliche sind, ist es überhaupt kein Problem etwa 1500 Übernachtungsgäste unterzubringen.

Als Mitte Februar der Beherbergungsbericht des Statistischen Landesamts für das Jahr 2013 veröffentlicht wurde, staunten viele, die sich durch die Zahlen wühlten, nicht schlecht: In der Gesamtgemeinde Inzigkofen gibt es insgesamt 1588 Übernachtungsmöglichkeiten. Das sind rund 500 mehr als in Sigmaringen und die kleine Gemeinde liegt mit diesem Angebot etwa gleichauf mit Hagnau, Markdorf oder Heilbronn. Besonders gut angenommen werden die Schlafplätze allerdings nicht: Mit einer Auslastungsquote von acht Prozent gehört die Gemeinde Inzigkofen eindeutig zu den Schlusslichtern.

Die Zahl 1588 sei mitnichten der Tippfehler eines Statistikers, sagt Pressesprecher Martin Ratering. „Sie müssen aber auch bedenken, dass wir Zeltplätze mit einrechnen, auf denen ja nicht das ganze Jahr über gecampt wird.“ Tatsächlich gibt es in Dietfurt drei Jugendzeltplätze. „Aber die sind natürlich nur in den Sommerferien oder eventuell noch in den Pfingstferien belegt“, sagt Bürgermeister Bernd Gombold . „Die Plätze gehören Landwirten, an die sich die Pfadfinder oder andere Gruppen privat wenden.“

Gombold fehlt die Gastronomie im Ortsteil Inzigkofen

Der Bürgermeister ist mit den Übernachtungszahlen der kleinen Gemeinde recht zufrieden. „Von denetwa 18 800 Übernachtungen im vergangenen Jahr sind etwa 1100 dem Volkshochschulheim zuzurechnen“, sagt Gombold. „Manchmal müssen Gäste auch außerhalb untergebracht werden, weil es im Volkshochschulheim nicht genug Schlafplätze für große Gruppen gebe.

Neben dem Kloster und den Zeltplätzen zählt das Statistische Landesamt nur noch zwei Betriebe, die zehn oder mehr Schlafplätze anbieten können. „Das werden das Gasthaus Kreuz in Inzigkofen und der Landgasthof Zoller in Vilsingen sein“, so Bernd Gombold. Zusätzlich gebe es aber noch das Gästehaus Mühle in Dietfurt sowie Privatleute, die nur wenige Zimmer oder Ferienwohnungen anbieten. „Ich glaube aber, dass das ausreichend Plätze sind“, sagt der Bürgermeister. Die schlechte Auslastungsquote störe ihn nicht.

Er sieht ein touristisches Problem eher darin, dass Übernachtungsgäste im Ortsteil Inzigkofen keine Gaststätte vorfinden, in der sie mittags oder abends ein warmes Essen serviert bekommen. „Da vermissen wir den Erbprinzen schmerzlich“, sagt er. Zwar gäbe es im Kreuz Frühstück und im Parkstüble im Sommer ab nachmittags auch einen Imbiss, aber ein Gasthaus fehle einfach. „Als Gemeinde können wir nur an den Eigentümer, die Brauerei Zoller-Hof, appellieren, schnell einen neuen Pächter zu finden.“

Allerdings wisse er auch, dass es für Gastronomen in einem kleinen Dorf nicht einfach sei. „Denkbar wäre auch eine genossenschaftliche Lösung“, überlegt er. „Aber dazu wäre großes Engagement aus der Bevölkerung gefragt.“