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Ravensburg / Lesedauer: 2 min

OSK verabschiedet ehrenamtliche „Grüne Damen“
Veröffentlicht:26.09.2022, 19:44

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Die Oberschwabenklinik und das St. Elisabethen-Klinikum in Ravensburg haben dankbar sechs ehrenamtliche Helferinnen verabschiedet, die altershalber und durch die Corona-Pandemie von ihrem langjährigen Dienst als „Grüne Damen“ zurückgetreten sind. Die Frauen begleiteten über die Jahre Patienten und Angehörige, halfen ihnen bei der Orientierung im Krankenhaus, gingen auf den Wegen ins Zimmer, zu den Ambulanzen oder zu Ärzten mit und waren Ansprechpartnerinnen für die Patienten.

Die sechs Grünen Damen, die am EK Abschied nahmen, haben einiges erlebt in ihrer oft jahrzehntelangen Arbeit. Die meisten wollten im Ruhestand etwas zurückgeben, waren auf der Suche nach einer sinnvollen Beschäftigung. Die 81-jährge Inge Herold begann mit 35 Jahren am EK, und das war gar nicht einfach: „Damals war es nicht selbstverständlich, dass Frauen ihren eigenen Weg gingen und den ganzen Tag weg waren von Zuhause“, erzählt sie. Mit den Patienten redete sie über Gott, die Welt, über Glaube, Liebe und Hoffnung.

Als Dank bekommt man Wertschätzung zurück, wie Ursula Strehle erzählt. Auch sie war mehrere Jahre lang Grüne Dame am EK und hört nun auf: „Die Zeit hier hat großen Spaß gemacht. Die Menschen waren einfach dankbar, und ich selbst kam mir nützlich vor. Ehrenamtlich im Krankenhaus zu arbeiten, eine Grüne Dame zu sein, das mag sich vielleicht niederschwellig anhören. Aber es ist eine wunderbare Aufgabe.“

Doris Kraus koordiniert die Einsätze der stillen Helferinnen. Dreißig Jahre lang arbeitete sie am EK in der Pflege, so lange, bis der Rücken zu sehr zwickte. Heute leitet sie den Empfang und die Patientenaufnahme und ist eine Art Schwester für alles. Keiner weiß besser als Doris Kraus, was die Grünen Damen Gutes für das Krankenhaus getan haben. „Man hat in der Pandemie gesehen, wie sehr sie und ihre Betreuung fehlt, vor allem dann, wenn noch Besuchsverbot herrscht und sich die Patienten isoliert fühlen.“

Nachwuchs wäre schön für das EK, immerhin: Zwei neue Grüne Damen für den Begleitservice hat Doris Kraus bereits gefunden. „Ich freue mich über jeden, der bei uns mitarbeiten will“, sagt sie. „Die wichtigste Bedingung ist: Man sollte gut zu Fuß sein. Denn in einer großen Klinik wie dem EK von heute legt man schon mal einige Kilometer zurück.“