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Corona-Newsblog: Spahn fürchtet Verteilungskonflikte um Impfstoff

Ravensburg / Lesedauer: 14 min

+++ Intensivmediziner warnt vor Gefahr von dritter Welle nach Feiertagen +++ Landesweite Kontrollen zur Einhaltung der Hygieneregeln +++ Städtetags-Präsident wirbt für harten Lockdown im Januar +++
Veröffentlicht:05.12.2020, 13:00

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Die wichtigsten Nachrichten und aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus im Newsblog mit Fokus auf Deutschland und Schwerpunkt auf den Südwesten.

Aktuelle Zahlen des RKI¹:

  • Aktuell nachgewiesene Infizierte : ca. 42.300 (162.349 Gesamt - ca. 117.000 Genesene - 2.978 Verstorbene)
  • Todesfälle Baden-Württemberg: 2.978
  • Sieben-Tage-Inzidenz Baden-Württemberg : 139,6
  • Aktuell nachgewiesene Infizierte Deutschland : ca. 299.300 (1.153.556 Gesamt - ca. 835.700 Genesene - 18.517 Verstorbene)
  • Todesfälle Deutschland: 18.517
  • Sieben-Tage-Inzidenz Deutschland: 138,7

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Spahn fürchtet Verteilungskonflikte um Impfstoff (17.31 Uhr)
  • Intensivmediziner warnt vor Gefahr von dritter Welle nach Feiertagen (14.31 Uhr)
  • Landesweite Kontrollen zur Einhaltung der Corona-Regeln (11.40 Uhr)
  • Bayrische Kliniken und Pflegeheime bitten Gastro-Mitarbeiter um Hilfe (9.15 Uhr)
  • Städtetags-Präsident wirbt für harten Lockdown im Januar (9.07 Uhr)
  • 613 Polizisten aus dem Südwesten bisher mit Corona infiziert (8.37 Uhr)

+++ Neue Corona-Regeln ab Dienstag in Baden-Württemberg - hier geht es zur Übersicht +++

Liebe Leser, das war's für heute. Morgen versorgen wir Sie wieder mit den wichtigsten Meldungen zur Corona-Lage.

++ Merkel: „Uns fehlt, was die Künstler uns sonst geben“

(17.45 Uhr) Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Schließung von Kultureinrichtungen wegen der Corona-Pandemie als bitter bedauert . Dass in diesen Wochen Theater, Kinos, Opern, Museen, Clubs und viele andere Einrichtungen geschlossen sein müssten, sei besonders bitter, sagte Merkel in ihrem am Samstag ausgestrahlten Videopodcast. „Uns fehlt, was die Künstler uns dort sonst geben und was nur sie uns geben können.“ Deswegen sei es wichtig, dass umfangreiche Hilfe auch für Künstler und Kreative geleistet werde.

Uns fehlt, was die Künstler uns dort sonst geben und was nur sie uns geben können.

Angela Merkel

Kinos und Theater, Museen und Konzertbühnen, Orte für kleine Kunst und große Auftritte sind seit März mit Unterbrechung eingeschränkt und seit Anfang November wieder geschlossen. Die Folgen für Institutionen wie Betroffene sind oft dramatisch. Fast 170 Milliarden Euro erwirtschaftete die Kultur- und Kreativszene 2018 mit knapp 260 000 Unternehmen und 1,7 Millionen Mitarbeitern. Aber viele Kulturschaffende verdienen auch zu normalen Zeiten unter Durchschnitt.

++ Spahn fürchtet Verteilungskonflikte um Impfstoff

(17.31 Uhr) Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) fürchtet zum Start der Corona-Impfungen in Deutschland Verteilungskonflikte . Anfangs werde die Menge an Impfstoffen begrenzt sein, sagte Spahn am Samstag bei einer Online-Diskussion in Berlin. Nach aktuellem Stand werde es im Januar in Deutschland für eine zweistellige Millionenzahl an Impfwilligen nur drei Millionen Impfdosen geben. Deshalb werde es eine „sehr harte Priorisierung“ geben. Spahn sagte, er rechnet mit emotionalen Diskussionen.

„Es wird ja nicht umsonst an Konzepten gearbeitet, bis hin zu polizeilichem Schutz der Impfzentren “, fügte der Minister hinzu. Möglicherweise werde es Situationen geben, in denen Leute sagten: „Ich will jetzt aber“, aber noch nicht an der Reihe seien. Dann rechne er aber mit einer Entspannung. „Wir reden hier nicht über Jahre, sondern wir reden hier über Monate, in denen wir eine absolute Priorisierung brauchen.“ Er sei zuversichtlich, dass die Pandemie im Herbst oder Winter 2021 unter Kontrolle sein werde, weil dann ausreichend Impfstoffe zur Verfügung stünden.

Wir reden hier nicht über Jahre, sondern wir reden hier über Monate, in denen wir eine absolute Priorisierung brauchen.

Jens Spahn

Risikogruppen — also Ältere und Kranke -, Beschäftigte im Gesundheitsdienst und in zentralen Bereichen der Daseinsvorsorge sollen nach den Plänen der Bundesregierung zuerst geimpft werden. Als „Hauptkriterium“ nannte Spahn das Alter. Wer Vorerkrankungen habe, brauche eine Bescheinigung vom Haus- oder Facharzt. Von Ärzten erwarte er Aufgeschlossenheit , sich selbst impfen zu lassen. Eine Impfpflicht werde es aber auch für sie nicht geben.

Derzeit würden in den Impfzentren bereits „Probeläufe“ gemacht , sagte Spahn weiter. Die Vergütung der dortigen Ärzte werde durch Verträge der Länder oder Behörden vor Ort mit den Kassenärztlichen Vereinigungen geregelt, in der Regeln mit stundenweiser Bezahlung. Die ebenfalls geplanten mobilen Impfteams sollten organisatorisch an die Impfzentren angedockt werden.

++ Intensivmediziner warnt vor Gefahr von dritter Welle nach Feiertagen

(14.32 Uhr) Mediziner sehen die Regelungen für Weihachten und Silvester kritisch und warnen vor der Gefahr einer dritten Corona-Welle . „Zehn Personen aus bis zu zehn Haushalten zuzulassen, erscheint mir zu freizügig, gerade an Silvester, wo ein solches Szenario ja — anders als am Weihnachtsabend — durchaus nicht unrealistisch ist“, sagte der Generalsekretär der Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGÄI). Bernhard Zwißler, der Deutschen Presse-Agentur.

Hier könnte eine dritte Welle wieder Schwung nehmen.

Bernhard Zwißler

Der Teil-Lockdown zeige Wirkung, wenngleich langsamer und weniger stark als erhofft. „Es sieht momentan so aus, als würde sich die Situation etwas beruhigen. Die Situation ist allerdings höchst fragil “, sagte der Leiter der Klinik für Anästhesiologie am LMU Klinikum der Uni München.

Der Scheitel der zweiten Welle im Hinblick auch auf die Zahl stationär behandelter Patienten und Intensivpatienten scheine dieser Tage erreicht zu sein. „Ich gehe davon aus, dass die Zahlen hier in den nächsten Wochen bis Weihnachten weiter langsam sinken werden.“

Dennoch bleibe die Lage bedenklich. „Bei uns am Klinikum sind zwei komplette Intensivstationen nur mit Covid-Patienten belegt; andere Städte in Deutschland sind noch stärker betroffen.“ Derzeit müssten in Deutschland immer noch deutlich mehr Patienten intensivmedizinisch versorgt werden als in der Spitze im Frühjahr.

++ Mehr als 50.000 Corona-Tote und über eine Million Infizierte im Iran

(12.34 Uhr)  Im Iran sind seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie Ende Februar über 50.000 Todesfälle und mehr als eine Million Infektionen registriert worden. Wie das Gesundheitsministerium am Samstag mitteilte, gab es binnen 24 Stunden 321 Todesfälle und 12.151 Neuinfektionen. Damit liege die Gesamtzahl der Corona-Toten in den vergangenen neun Monaten bei 50.016, die der Infektionen bei 1.028.986, sagte Ministeriumssprecherin Sima Lari im Staatsfernsehen. Das 82-Millionen-Einwohner-Land gehört zu den Staaten, die von der Pandemie besonders hart betroffen sind.

Zum Vergleich:

In Deutschland, das ähnlich viele Einwohner hat, stieg die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, am Samstag auf insgesamt 18.517 . Seit Beginn der Pandemie zählte das Robert Koch-Institut in Deutschland 1.153.556 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2.

Um den drastischen Anstieg der Fallzahlen im Iran zu stoppen, wurde in den vergangenen zwei Wochen in der Hauptstadt Teheran und anderen Groß- und Kleinstädten ein strenger Lockdown verhängt . Seitdem sind die Fallzahlen zwar nicht weiter gestiegen, aber auch nicht deutlich gesunken. Trotzdem sollte der Lockdown ab Samstag wieder gelockert werden. Der wissenschaftliche Flügel im Corona-Krisenstab ist dagegen, der politisch-wirtschaftliche aber dafür , um die finanzielle Existenz der Bürger nicht zu gefährden.

++ Landesweite Kontrollen zur Einhaltung der Corona-Regeln

(11.40 Uhr) In ganz Baden-Württemberg soll es nächste Woche Kontrollen zur Einhaltung der Corona-Verordnung geben. Vom 7. bis 13. Dezember würden Polizisten die Maskenpflicht und die Vorgaben für Treffen im öffentlichen Raum landesweit verschärft kontrollieren , teilte Innenminister Thomas Strobl (CDU) am Samstag mit. „ Die meisten Menschen halten sich daran “, so der Minister. Doch es gebe immer noch Unvernünftige, Rücksichtslose, Verantwortungsverweigerer . Deshalb müsse der Kontrolldruck hochgehalten werden.

Die Polizisten wollten bei den Schwerpunktkontrollen aber auch den Dialog suchen und den Menschen den hohen Sinn der Maßnahmen ins Bewusstsein zu rufen, teilte Strobl mit. Seit dem 30. November gilt im Südwesten eine verschärfte Maskenpflicht. Sie schreibt das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung auch am Arbeitsplatz vor, wie etwa im Flur oder in Pausenräumen . Auch vor Einkaufszentren, Wochenmärkten sowie auf Parkplätzen von Geschäften ist das Tragen einer Maske inzwischen Pflicht. Es dürfen sich maximal fünf Personen aus nicht mehr als zwei Haushalten treffen.

++ Pforzheim erlässt nächtliche Ausgangsbeschränkung

(10.29 Uhr) Die Stadt Pforzheim hat zur Eindämmung des Corona-Infektionsgeschehens eine nächtliche Ausgangsbeschränkung erlassen. Sie tritt am Samstag in Kraft und gilt bis zum 14. Dezember zwischen 21.00 Uhr und 5.00 Uhr, wie die Stadt am späten Freitagabend bekannt gab. Als Ausnahme von der Regelung gelten demnach nur „triftige Gründe“. Die Stadt erließ zudem eine erweiterte Maskenpflicht in Fußgängerzonen und ein Veranstaltungsverbot sowie weitere strengere Maßnahmen.

Die Stadt zählt zu den Hotspots im Land mit mehr als 200 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in einer Woche . Dieser Wert lag im Stadtkreis Pforzheim am Freitag (Stand: 16.00 Uhr) laut Landesgesundheitsamt bei 272,3. Das ist der höchste Wert eines Stadt- oder Landkreises in Baden-Württemberg. Die Landesregierung hatte Kreise mit sehr hohem Infektionsgeschehen am Freitag in einem Erlass bereits zu Ausgangsbeschränkungen verpflichtet.

++ Bayrische Kliniken und Pflegeheime bitten Gastro-Mitarbeiter um Hilfe

(9.15 Uhr)  In der Corona-Krise bitten Kliniken und Pflegeheime aus München und Umgebung die Gastronomie um Hilfe. Wie der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) mitteilt, richtete das Referat für Umwelt und Gesundheit der Stadt München (RGU) eine Anfrage an den Verband. Gesucht seien Mitarbeiter aus Hotels und Gaststätten , die bereit sind, in Kliniken und Pflegeeinrichtungen stundenweise als Servicekräfte auszuhelfen . Angesprochen seien insbesondere Mitarbeiter, die sich zurzeit in Kurzarbeit befinden.

„Die Pflegekräfte arbeiten seit Wochen am Limit und brauchen jede verfügbare Hilfe “, so der DEHOGA Bayern in einem Schreiben an seine Mitglieder. Die Gastronomie-Mitarbeiter seien wiederum flexible Fachkräfte, die sich „auch im Hochbetrieb zu Höchstleistungen motivieren“.

++ Städtetags-Präsident wirbt für harten Lockdown im Januar

(9.07 Uhr) Der Präsident des baden-württembergischen Städtetags, Peter Kurz (SPD), hält im Fall anhaltend hoher Corona-Zahlen einen kurzen, aber harten Shutdown im Januar für sinnvoll. Er gehe davon aus, „dass zwei Wochen schon Wirkung zeigen würden“, sagte er dem „Mannheimer Morgen“ (Samstag). „Die wirtschaftlichen Schäden, die man dann ausgleichen müsste, wären auch nicht so hoch wie bei einer andauernden Verlängerung bisheriger Maßnahmen. Und es gäbe für alle eine klare Perspektive, dass nach zwei Wochen dies wieder vorbei wäre.“

Auf die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt sagte der Städtetagspräsident und Bürgermeister von Mannheim: „Die Herbstferien wären im Nachhinein sehr geeignet gewesen. Jetzt käme dafür, wenn man es denn braucht, die Zeit der Ferien im Januar in Frage.“

In Mannheim gilt seit Freitagabend eine nächtliche Ausgangsbeschränkung, laut Verfügung zunächst bis zum 14. Dezember. Die Polizei kündigte strenge Kontrollen an. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in der Stadt seit Wochen über der kritischen Marke von 200.

++ 613 Polizisten aus dem Südwesten bisher mit Corona infiziert

(8.37 Uhr) Seit Beginn der Corona-Pandemie haben sich 613 von 34.000 Polizisten in Baden-Württemberg nachweislich mit Corona infiziert . Ein Polizist ist nach Angaben des Innenministeriums an den Folgen einer Infektion mit dem Virus gestorben. Die Zahlen basieren auf einer Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage der CDU-Fraktion im Landtag.

Seit Beginn der statistischen Erfassung mussten sich zwischen Anfang März und Mitte November 9314 Polizisten und Polizistinnen zwischenzeitlich in Quarantäne begebe n. „Die Regierungsantwort zeigt, dass das Corona-Virus auch vor der Polizei und ihren Beamten nicht Halt macht. Mit umfangreichen Schutz- und Vorsorgemaßnahmen hat es das Land aber geschafft, dass die Polizei handlungsfähig geblieben ist“, teilte der CDU-Landtagsabgeordnete Thomas Blenke auf dpa-Anfrage mit.

Das waren die letzten Meldungen am Freitag:

++ Verwaltungsgericht bestätigt Verbot von „Querdenken“-Demos in Mannheim

(21.52 Uhr) Das Verwaltungsgericht Karlsruhe hat das Verbot der Stadt Mannheim für „Querdenken“-Demonstrationen bestätigt. Der Eilantrag des Leiters zweier am Samstag geplanter Demonstrationen sei abgelehnt worden , teilte das Gericht am Freitagabend mit.

Die Stadt hatte für eine der Versammlungen aus Gründen des Schutzes vor der Verbreitung des Coronavirus Auflagen verfügt — unter anderem zum Ort und zur Teilnehmerzahl, wie es hieß. Dem Antragsteller sei aufgegeben worden, insbesondere die Auflage zur Teilnehmerzahl vor der Versammlung zu kommunizieren . Dies habe er aber nicht getan. Zudem habe er zwischenzeitlich eine weitere Versammlung angemeldet, die nach Ansicht der Stadt eine Ausweichveranstaltung ist. Daraufhin hatte die Stadt jede Versammlung des Antragstellers für Samstag verboten.

Die Richter begründeten ihre Entscheidung unter anderem damit, dass auch damit zu rechnen gewesen sei, dass der Antragsteller bei der Versammlung gegen die Auflagen verstoßen oder deren Einhaltung nicht sicherstellen würde, was strafbar wäre. Damit drohe eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit. Dies rechtfertige die Verbote.

Der Beschluss ist noch nicht rechtskräftig. Die Beteiligten haben die Möglichkeit, hiergegen Beschwerde zum Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg in Mannheim einzulegen (1 K 5020/20).

++ Höchstwert bei Corona-Patienten auf Intensivstation

(18.36 Uhr) Die Zahl der Corona-Patienten auf deutschen Intensivstationen hat erstmals die Schwelle von 4000 überschritten . Am Freitag meldete die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) 4011 Menschen in intensivmedizinischer Behandlung . Das waren 31 mehr als am Vortag, wie aus dem Divi-Tagesbericht hervorgeht. 60 Prozent der Patienten werden invasiv beatmet (Stand: 04.12., 12.15 Uhr). Die Zahl der neu gemeldeten Todesfälle war laut Robert Koch-Institut (RKI) die dritthöchste seit Beginn der Pandemie .

Nach dem raschen Anstieg der Infektionszahlen unter anderem im Oktober war erwartet worden, dass auch die Zahl der Schwerkranken und Toten deutlich steigt. Trotz eines seit Anfang November geltenden Teil-Lockdown stagniert das Infektionsgeschehen seit mehreren Wochen auf weitgehend hohem Niveau . Das RKI gab die 7-Tage-Inzidenz — also die Zahl der neuen Corona-Fälle pro 100 000 Einwohner und Woche — am Freitag mit 134,7 an, eine Woche zuvor lag sie bei 136,5.

Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI binnen 24 Stunden 432 Menschen, die an oder unter Beteiligung einer Corona-Infekion gestorben sind. Der bisherige Höchstwert von 487 Todesfällen war am Mittwoch erreicht worden. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 18 034.

Das Statistische Bundesamt meldete am Freitag, dass in der ersten Novemberwoche in Deutschland fünf Prozent mehr Menschen als im Durchschnitt der vergangenen vier Jahre gestorben seien . Wie aus vorläufigen Ergebnissen hervorgeht, starben in der 45. Kalenderwoche (2. bis 8. November 2020) mindestens 18.483 Menschen. Auch die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Corona sei in der ersten November-Woche in Deutschland höher gewesen. Das RKI meldete demnach in dem Zeitraum 1067 Todesfälle.

Nach wie vor stecken sich in Deutschland vergleichsweise viele Menschen mit Corona an. Das RKI zählte am Freitag 23.449 Neuinfektionen. Damit ist der Wert etwas höher als die 22.806 Fälle der Vorwoche.

Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Freitag bei 1,04 (Vortag: 0,94). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 104 weitere Menschen anstecken . Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt der Wert für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

Weniger verfügbare Betten

Auf den Intensivstationen, wo sich die Entwicklung der Infektionszahlen erst zeitverzögert bemerkbar machen, war die Zahl der verfügbaren Betten in den vergangenen Wochen deutlich gesunken. Sie liegt laut Divi-Bericht ohne Notfallreserve aktuell bei rund 5000 . Nach Divi-Angaben könnte diese Entwicklung unter anderem auch damit zusammenhängen, dass einige Kliniken die Zahl ihrer freien Betten zunächst falsch angegeben hatten. Statt den „betriebsbereiten Betten“, für die auch Pflegepersonal zur Verfügung steht, hätten einige die tatsächlich vorhandene Bettenzahl an das Divi-Register weitergeleitet. Das sei mittlerweile korrigiert worden, so dass die Zahl der Betten im Register im Oktober und November gesunken sei.

Ein weiterer Grund kann laut Divi sein, dass Pflegepersonal etwa krankheitsbedingt ausfalle und die Krankenhäuser daher weniger Patienten aufnehmen können.

+++ Hier geht es zum gesamten Newsblog von Freitag +++

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