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Corona-Newsblog: Das waren die Meldungen am Freitag
Ravensburg / Lesedauer: 18 min
Die wichtigsten Nachrichten und aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus im Newsblog mit Fokus auf Deutschland und Schwerpunkt auf den Südwesten.
Aktuelle Zahlen des RKI¹:
- Aktuell nachgewiesen Infizierte : ca. 42.370 (132.011 Gesamt - ca. 87.200 Genesene - 2.441 Verstorbene)
- Todesfälle Baden-Württemberg: 2.441
- Aktuell nachgewiesen Infizierte Deutschland : ca. 294.708 (1.006.394 Gesamt - ca. 696.100 Genesene - 15.586 Verstorbene)
- Todesfälle Deutschland: 15.586
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Sterbefallzahlen seit zweiter Oktoberhälfte überdurchschnittlich hoch (13.20 Uhr)
- Mehr als eine Million Corona-Infektionen in Deutschland (6.15 Uhr)
- Rektoren: Digitalisierung an Schulen größtes Problem (7.11 Uhr)
Das war's für heute. Vielen Dank fürs Lesen. Morgen versorgen wir Sie wieder mit den wichtigsten Meldungen zur Corona-Lage.
++ 2739 neue Corona-Fälle im Südwesten — 46 weitere Tote
(19.58 Uhr) Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen ist in Baden-Württemberg um 2739 gestiegen. Seit Beginn der Pandemie sind damit 145.607 Fälle registriert worden , wie das Landesgesundheitsamt am Freitag (Stand 16.00 Uhr) mitteilte. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Virus stieg um 46 im Vergleich zum letzten Datenstand vom Donnerstag. Insgesamt wurden bisher 2670 Corona-Tote gezählt. Als genesen gelten 97 293 Menschen.
Landesweit ist der Wert für Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen mit 128,4 leicht gesunken . Alle Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen noch weiter über dem Grenzwert von 50, ab dem ein Kreis als Risikogebiet gilt. Für den Ostalbkreis wurde jedoch zunächst keine Sieben-Tage-Inzidenz übermittelt.
439 schwer Covid-19-Erkrankte mussten im Südwesten zuletzt auf Intensivstationen behandelt werden, 249 von ihnen wurden über einen Schlauch beatmet. Von den derzeit 3023 verfügbaren Intensivbetten im Land sind derzeit 81,1 Prozent belegt.
++ Land verteilt Millionen Masken an Schulen und andere Einrichtungen
(18.08 Uhr) Noch vor Weihnachten sollen Schulen in Baden-Württemberg rund 8,4 Millionen FFP2-Masken erhalten . Direkt nach den Weihnachtsferien werden außerdem 24,3 Millionen OP-Masken an 2700 Schulen verschickt , wie das Kultusministerium am Freitag mitteilte. Ausgenommen seien nur die Grundschulen. Mehr als 11 Millionen Masken sollen außerdem an Obdachlose sowie an Pflege- und Behinderteneinrichtungen gehen. Die verschiedenen Lieferungen sollen den Bedarf von drei Monaten abdecken.
„Zwar haben uns die Fachleute aus Virologie und Medizin dargelegt, dass OP-Masken ausreichend sind, um den Gesundheitsschutz von Lehrerinnen und Lehrern an Schulen zu gewährleisten“, sagte Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) der Mitteilung zufolge. Alle Lehrkräfte, die sich das wünschten, sollten dennoch auch FFP2-Masken erhalten. Jede Lehrkraft in Vollzeit soll bis zu drei Mund- und Nasenschutzmasken pro Tag zur Verfügung gestellt bekommen. Auch für weitere Mitarbeiter wie die Hausmeister seien Masken vorhanden.
Dies sei die zweite große Lieferung des Landes . Bereits in den letzten beiden Wochen der Sommerferien seien rund 24 Millionen Masken an die Schulen im Südwesten geschickt worden.
++ Corona-Ausbruch: Dritter Toter im Argenbühler Pflegeheim
(17.44 Uhr) Der Corona-Ausbruch im Haus Catharina hat ein drittes Todesopfer gefordert. Dies hat der Betreiber des Argenbühler Pflegeheims, die Vinzenz von Paul gGmbH, mitgeteilt. Derweil meldete das Landratsamt am Freitag 64 Neuinfektionen innerhalb der letzten 24 Stunden, davon allein zehn im Wangener Stadtgebiet.
+++ Lesen Sie den vollständigen Artikel hier. +++ (Plus)
++ Baden-Württemberg ändert Quarantäne-Regeln bei Corona-Verdacht
(17.27 Uhr) In Baden-Württemberg gelten von diesem Samstag an neue Quarantäne-Regeln bei möglichen oder nachgewiesenen Corona-Infektionen . Nach Angaben des Sozialministeriums vom Freitag müssen sich Menschen mit Symptomen wie Fieber, trockenem Husten oder Verlust des Geruchs- und Geschmacksinns zum Schutz ihrer Mitmenschen direkt in häusliche Quarantäne begeben. Gleiches gilt für positiv Getestete, deren Haushaltsangehörige und enge Kontaktpersonen. „Sie sollten sich also sofort und ohne Umwege nach Hause oder eine andere geeignete Unterkunft begeben und dort möglichst keinen Besuch empfangen“, hieß es. Ab Dezember wird die Quarantänezeit von 14 auf 10 Tage verkürzt gemäß dem jüngsten Beschluss von Bund und Ländern.
Für Menschen, die nur den Verdacht haben, infiziert zu sein , beginnt die Quarantänepflicht ab einer Anordnung oder dem Moment, wenn sie einen Rachenabstrich machen lassen . Fällt der Test negativ aus, endet die Quarantäne. Positiv Getestete müssen sofort in Quarantäne, sobald sie das Testergebnis haben — und dürfen nicht noch bis zu einem Anruf vom Gesundheitsamt warten. „Die Quarantäne ist aus infektiologischer Sicht eine entscheidende Maßnahme zur Unterbrechung möglicher Infektionsketten und damit zum Schutz aller Menschen schnellstmöglich umzusetzen“, erklärte Minister Manne Lucha (Grüne) laut Mitteilung.
Verstöße gegen die Quarantäne werten die Behörden als Ordnungswidrigkeit . Dafür können Bußgelder in Höhe von mehreren Hundert bis einigen Tausend Euro verhängt werden — im Wiederholungsfall sogar von bis zu 25.000 Euro.
++ Geheimdienst: Nordkoreanische Hacker wollen an Impfdaten in Südkorea
(14.15 Uhr) Nordkoreanische Hacker habe nach Geheimdienstangaben versucht, an Daten von Entwicklern von Corona-Impfstoffen in Südkorea heranzukommen. Die Attacken hätten jedoch abgewehrt werden können, teilten südkoreanische Abgeordnete am Freitag mit, die vom staatlichen Nachrichtendienst NIS über die Hackeraktivitäten unterrichtet wurden. Der NIS habe nicht mitgeteilt, welche Unternehmen das Ziel gewesen seien, zitierte die Nachrichtenagentur Yonhap das Mitglied des Geheimdienstausschusses, Ha Tae Keung.
Mitte November hatte bereits das Softwareunternehmen Microsoft berichtet, russische und nordkoreanische Hacker hätten Cyberattacken gegen Impfstoffhersteller in einer Reihe von Ländern begonnen, darunter Frankreich, Südkorea und die USA. Die meisten Attacken seien jedoch ohne Erfolg geblieben.
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un traf laut NIS zuletzt „irrationale Maßnahmen“ wegen der Folgen der Coronavirus-Pandemie. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Landes nähmen immer mehr zu. Das abgeschottete Nachbarland habe sogar den Fischfang blockiert und die Salzproduktion aus der Angst ausgesetzt, das Meerwasser könnte mit Coronaviren kontaminiert sein. Nordkorea ist eines der wenigen Länder weltweit, die bisher keine Corona-Infektionen gemeldet haben. Um eine Einschleppung des Erregers zu verhindern, hatte das Land frühzeitig die Grenzen dichtgemacht.
++ Klinikum Friedrichshafen baut weitere Corona-Station auf
(13.41 Uhr) Das Klinikum Friedrichshafen ist voll: 17 Betten sind mit Covid-19-Patienten belegt. Als die ersten zehn Betten der Corona-Station, in der es 18 Betten gab, belegt waren, hat das Klinikum bereits vorgearbeitet und eine weitere Station zur Covid-Station umgebaut. Doch dafür ist auch Personal nötig. Ein Hilferuf des Klinikums erfolgte am Freitag. Zum ausführlichen Artikel gelangen Sie hier.
++ Weitere 27 Corona-Fälle im Kreis Biberach
(13.29 Uhr) Bei den Infektionszahlen deutet sich im Landkreis Biberach nach wie vor keine Entspannung an. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank gegenüber dem Vortag nur minimal von 79,82 auf 79,33. Vor einer Woche lag der Wert bei 65,45.
Hier geht es zur genauen Verteilung der Fälle im Landkreis.
++ Sterbefallzahlen seit zweiter Oktoberhälfte überdurchschnittlich hoch
(13.20 Uhr) Seit der zweiten Oktoberhälfte sind in Deutschland überdurchschnittlich viele Menschen gestorben. Im gesamten Monat starben mindestens 78.346 Menschen - vier Prozent mehr als im Durchschnitt eines Oktobers in den Jahren 2016 bis 2019, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. In der ersten Oktoberhälfte waren nur wenig mehr Menschen gestorben als im Durchschnitt der Vorjahre.
Jedoch stieg die Zahl der Covid-19-Todesfälle von Woche zu Woche an. Zwischen dem 26. Oktober und dem 1. November meldete das Robert-Koch-Institut 687 Covid-19-Todesfälle . Vier Wochen zuvor hatte die Zahl noch bei 78 gelegen. Insgesamt wurden für die diese Woche 18.030 Tote gemeldet - fünf Prozent mehr als im Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019. Auch in der Woche vom 19. bis zum 25. Oktober lagen die Sterbefallzahlen sechs Prozent über dem Durchschnitt.
Die überdurchschnittlich hohe Fallzahl im Oktober ist laut den Statistikern fast ausschließlich auf die Altersgruppe ab 80 Jahren zurückzuführen. Sie lag neun Prozent über dem Schnitt der Vorjahre. Die Sterbefallzahlen der unter 80-Jährigen sanken hingegen um vier Prozent.
Laut den Zahlen des Robert-Koch-Instituts treten Covid-19-Todesfälle häufiger bei Menschen ab 80 Jahren auf. Da die Zahl der über 80-Jährigen in den vergangenen Jahren gestiegen sei, könne auch diese Verschiebung in der Altersstruktur zu überdurchschnittlichen Sterbefallzahlen beitragen.
++ Schleswig-Holstein erlaubt Hotelübernachtungen bei Familienbesuchen
(10.50 Uhr) Wer in Schleswig-Holstein über Weihnachten Verwandte besuchen will , darf dafür im Hotel übernachten. Dies kündigte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Freitag in einer Sondersitzung des Landtags an. Vom 23. bis 27. Dezember seien jeweils maximal zwei Übernachtungen erlaubt. Auch Berlin, Hessen und Nordrhein-Westfalen geben eine Hotelübernachtungsmöglichkeit bei Familienbesuchen — gegen den Wunsch von Kanzleramtschef Helge Braun.
Günther begründete die Entscheidung auch mit sozialer Verantwortung. Wer zum Beispiel aus Baden-Württemberg komme, müsse hier auch übernachten können. Und dies in einer 40-Quadratmeter-Wohnung machen zu müssen, wäre auch aus virologischer Sicht nicht klug.
++ Passau und Landkreis Hildburghausen deutsche Corona-Hotspots - Landrat unter Polizeischutz
(10.37 Uhr) Die Stadt Passau hat einen Corona-Inzidenzwert von knapp 440 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen erreicht. Sie ist damit nach dem Landkreis Hildburghausen in Thüringen derzeit Deutschlands Corona-Hotspot Nummer zwei.
Aus diesem Grund plant die Kommune verschärfte Maßnahmen , wie es auf der Homepage der Stadt heißt. Wie die aussehen, sollte im Laufe des Freitags bekanntgegeben werden. Für 12 Uhr war eine Pressekonferenz geplant. Der Landkreis Hildburghausen mit knapp 630 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen und die Stadt Passau waren laut Robert Koch-Institut am Freitag die bundesweit einzigen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 400.
Nach umstrittenen Protesten gegen einen strengen Lockdown steht der Landrat des Landkreises Hildburghausen, Thomas Müller, seit Donnerstag unter Polizeischutz . Er sei zuvor in den sozialen Medien beleidigt und bedroht worden und habe Anzeige erstattet, sagte ein Sprecher der Polizei in Erfurt.
Die Drohung stehe „mutmaßlich im Zusammenhang mit der Corona-Schutzverordnung“, sagte der Sprecher. Die Kriminalpolizei Suhl bearbeite den Fall. Müller hatte die Proteste gegen den strengen Lockdown in Hildburghausen als unverantwortlich kritisiert . Hunderte Menschen, die am Mittwochabend durch die Südthüringer Stadt gezogen seien, hätten nicht nur sich, sondern auch andere gefährdet, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag. Um die Infektionswelle zu brechen, gelten seit Wochenmitte für die rund 63.000 Einwohner im Kreisgebiet drastische Beschränkungen: Sie dürfen bis zum 13. Dezember ihre Wohnungen nicht mehr ohne triftigen Grund verlassen, Schulen und Kindergärten wurden geschlossen.
++ Umfrage unter Rektoren: Digitalisierung an Schulen größtes Problem
(7.11 Uhr) — Viele Schulleiter in Baden-Württemberg sehen in der Digitalisierung der Schulen die größte Baustelle im Schulalltag während der Corona-Krise. Fast jeder zweite befragte Schulleiter gab in einer Umfrage des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) fehlende Geräte und Schwierigkeiten beim Online-Unterricht als größte Probleme an. Der Landesverband will Details und weitere Ergebnisse der Umfrage am Freitag (10 Uhr) in Stuttgart veröffentlichen. An der Forsa-Umfrage hatten 269 Schulleiterinnen und Schulleiter aus Baden-Württemberg teilgenommen.
Am Dienstag hatte die Landesregierung Schulen im Südwesten für coronabedingte Investitionen — unter anderem in Laptops — mit 40 Millionen Euro ausgestattet. Lehrkräfte und Verbände hatten jedoch immer wieder fehlende Unterstützung bei der Einrichtung der Geräte kritisiert. In einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag aller baden-württembergischen Tageszeitungen hatten Ende Oktober auch 69 Prozent aller Befragten und 68 Prozent der Eltern bezweifelt, dass Lehrer für den digitalen Unterricht ausreichend geschult und ausgebildet sind .
++ Veranstaltungs- und Schaustellerbranchen fordern weitere Hilfen
(6.57 Uhr) Die Konzert- und Veranstaltungswirtschaft fordert von Bund und Ländern eine Garantie, dass Kosten für pandemiebedingte Ausfälle künftig ersetzt werden. „Veranstalter werden die erheblichen Veranstaltungsrisiken zukünftig nur noch eingehen können, wenn der Staat zukünftig die pandemiebedingten Ausfallkosten übernimmt, denn Versicherungen gibt es dafür nicht mehr “, sagte Jens Michow, Präsident des Bundesverbandes der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV), den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag).
„Ich hoffe nicht, dass die Politik annimmt, dass mit den Hilfen des Novembers und des Dezembers alle Schäden beseitigt seien. Das ist nicht so. Die Branche liegt vollständig am Boden. “ Michow fordert, dass bei der im neuen Jahr anlaufenden Überbrückungshilfe III Fix- und Betriebskosten zu 90 Prozent ausgeglichen werden sollten.
Die Schaustellerbranche verlangt unterdessen eine weitere Aussetzung von Vermögensprüfungen, um Arbeitslosengeld II (Hartz IV) beziehen zu können. Ansonsten müssten Schausteller beispielsweise ihren Fuhrpark veräußern, ehe sie Anspruch auf Hilfe haben. „Das würde für viele das Aus bedeuten“, warnte Albert Ritter, Präsident des Deutschen Schaustellerbundes, in den Funke-Zeitungen. Die Branche ist durch den Ausfall von Weihnachtsmärkten aktuell besonders belastet.
++ Kanzleramtschef appelliert: Bürger sollen Eigenverantwortung zeigen
(6.35 Uhr) Die Bundesregierung setzt in der Vorweihnachtszeit auch auf die Eigenverantwortung der Bürger, um persönliche Kontakte zu reduzieren und die Corona-Pandemie besser in den Griff zu bekommen. Weihnachten sei als „Fest der Privatheit“ eine „gewisse Unbekannte“ in der Risikoabschätzung, sagte Kanzleramtschef Helge Braun am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“. „Ob wir Weihnachten so vorbereiten und so leben im Familienkreis, dass es zum Ansteckungsproblem wird, oder wir eben genau das Gegenteil erreichen - das haben wir wirklich alle selber in der Hand.“
Kontakte auf ein „absolutes Minimum“ zu reduzieren sei die Voraussetzung dafür, Verwandte sicher treffen zu können, sagte der CDU-Politiker. „Keiner möchte gerne seine liebsten Angehörigen und Verwandten anstecken.“ Deshalb komme es sehr auf das Verhalten eines jeden in der Vorweihnachtswoche an. Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn rief die Bürger auf, ihrer Eigenverantwortung gerecht zu werden.
Private Zusammenkünfte mit Freunden, Verwandten und Bekannten sollen bis 20. Dezember auf maximal fünf Personen aus dem eigenen und einem weiteren Haushalt begrenzt werden. Weihnachten soll aber gefeiert werden können, im engsten Familien- und Freundeskreis mit maximal zehn Menschen. Kinder bis 14 Jahre sind dabei jeweils nicht eingerechnet.
Allerdings gibt es einigen Ländern abweichende Regelungen. So will Berlin die Lockerungen für Weihnachten nicht mitmachen. Hintergrund ist das Überschreiten eines Schwellenwerts: In Berlin lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstag bei 215,6. Zudem wollen sowohl Berlin als auch Hessen und Nordrhein-Westfalen an Weihnachten Hotelübernachtungen zulassen , entgegen dem Willen von Kanzleramtsminister Braun. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte im ARD-„Extra“, er fände es besser, wenn alle Länder auf einer Linie blieben . Auch machte Söder wenig Hoffnung, dass Bund und Länder bei einem möglichen nächsten Treffen Mitte Dezember über Lockerungen der Corona-Beschränkungen reden werden.
Die von der Politik geforderten Kontaktreduzierungen wollen die meisten Bürger laut Umfragen mittragen. 73 Prozent der Befragten gaben im ARD-„Deutschlandtrend“ an, Kontakte zu ihrer Familie oder Besuche an den Weihnachtsfeiertagen mehr oder minder stark einschränken zu wollen. Knapp ein Viertel (23 Prozent) plant demnach keine Einschränkung. Auch in einer Civey-Umfrage im Auftrag des Nachrichtenportals „T-Online“ gaben gut 82 Prozent an, sie würden sich wahrscheinlich an die Kontaktregeln zu Weihnachten halten.
CDU-Vorsitzkandidat Friedrich Merz verteidigte seine Äußerung , es gehe den Staat nichts an, wie man Weihnachten feiere. „Es muss gerade zu Weihnachten Räume für das Privatleben und die Familien geben, die der Staat grundsätzlich nicht kontrolliert. Er darf und sollte für die Weihnachtstage auf das Verantwortungsgefühl der Menschen im Land setzen“, sagte Merz der „Rheinischen Post“ (Freitag).
++ Mehr als eine Million Corona-Infektionen in Deutschland
(6.15 Uhr) Die Gesamtzahl der bislang nachgewiesenen Corona-Infektionen in Deutschland hat die Marke von einer Million überschritten. Die Gesundheitsämter meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) 22.806 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden (Stand: 27.11., 0 Uhr). Damit stieg die Zahl der seit Beginn der Pandemie bekanntgewordenen Fälle auf 1.006.394 , wie das RKI am Freitagmorgen bekanntgab. Viele Infektionen dürften aber unentdeckt geblieben sein, auch weil viele Menschen keine oder kaum Symptome entwickeln. Am Freitag vor einer Woche war mit 23.648 ans RKI übermittelten Fällen zuletzt ein Höchststand bei den täglichen Neuinfektionen erreicht worden.
Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Freitag um 426 auf insgesamt 15.586. Das ist Rekord seit Beginn der Pandemie . Am Mittwoch war mit 410 Fällen zuletzt ein Spitzenwert in diesem Bereich erreicht worden. Das RKI schätzt, dass rund 696.100 Menschen inzwischen genesen sind.
Anders als erhofft hat der seit Anfang November geltende Teil-Lockdown mit Schließungen etwa von Kneipen und Restaurants aber nicht zu einem deutlichen Rückgang der Ansteckungen geführt. Die sogenannte 7-Tage-Inzidenz — also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche — schwankt seit mehr als zwei Wochen um 140.
Die Zahl der intensivmedizinisch behandelten Covid-19-Patienten stieg nach RKI-Angaben vom 15. Oktober bis 15. November von 655 auf 3395 Erkrankte stark an. Seitdem habe sich der Anstieg etwas verlangsamt und lag laut RKI am Donnerstag bei 3826 Patienten (Stand: 26.11., 12.15 Uhr). 60 Prozent davon wurden beatmet . 5575 (20 Prozent) der Intensivbetten seien aktuell frei. Deren Zahl sinkt seit Mitte Oktober.
Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Donnerstagabend bei 0,90 (Vortag: 0,87). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 90 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt der Wert für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
Das waren die letzten Nachrichten vom Donnerstag.
++ Bregenzer Festspiele hoffen auf Rigolettos Rückkehr
(21.02) In diesem Sommer konnten die Bregenzer Festspiele nur eine Notausgabe präsentieren. Die für diese Saison geplanten Programmpunkte wurden ins Jahr 2021 verlegt. Auf der Seebühne ist also wieder Philipp Stölzls spektakuläre „Rigoletto“-Inszenierung zu erleben. Für die 28 Abende wurden 203 000 Karten aufgelegt. Gebucht sind bisher rund 135 000 Tickets.
Ursprünglich hätte 2021 Puccinis „ Madame Butterfly “ auf dem See gespielt werden sollen. Die Premiere findet nun ein Jahr später statt. Was sonst noch geplant ist, hier lesen Sie mehr.
++ Baden-Württemberg: Schulen erhalten mehr als 30 Millionen Schutzmasken
(20.36 Uhr) Über 2700 Schulen in Baden-Württemberg sollen in den nächsten Wochen insgesamt mehr als 30 Millionen Mund- und Nasenschutzmasken erhalten. Dies sagte Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) der „Heilbronner Stimme“ und dem „Mannheimer Morgen“.
Ausgenommen seien nur die Grundschulen . Dies sei die zweite große Lieferung des Landes. Bereits in den letzten beiden Wochen der Sommerferien seien rund 24 Millionen Masken an die Schulen im Südwesten verschickt worden.
Die Infektionszahlen würden zeigen, dass Schulen nachweislich keine Corona-Hotspots seien, so Eisenmann in den Zeitungen. „Trotzdem beobachten wir, dass in jüngster Zeit vermehrt mit den Ängsten der Menschen gespielt wird. Auch innerhalb der Lehrerschaft nehmen wir teilweise diffuse Ängste wahr“, so die Ministerin weiter. Diese Ängste nehme man ernst. Für die bevorstehenden Lieferungen würden FFP2-Masken aus dem Lagerbestand des Landes entnommen.
++ 3101 Neuinfektionen im Südwesten - 46 weitere Tote
(19.14 Uhr) Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen ist in Baden-Württemberg innerhalb eines Tages um 3101 gestiegen. Nach Angaben des Landesgesundheitsamtes vom Donnerstag (Stand: 16 Uhr) lag die Gesamtzahl seit Beginn der Pandemie damit nun bei 142.868.
Die Zahl der Toten in Zusammenhang mit dem Virus stieg um 46 auf 2625 Als genesen gelten 94.827 Menschen, 2569 mehr als am Tag zuvor.
Die 7-Tage-Inzidenz liegt landesweit bei 129,2 pro 100 000 Einwohner. Alle 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg liegen weiter über dem Grenzwert von 50, ab dem ein Kreis als Risikogebiet gilt.
427 schwer Covid-19-Erkrankte mussten im Südwesten zuletzt auf Intensivstationen behandelt werden, davon werden 239 (56 Prozent) von ihnen über einen Schlauch beatmet. Insgesamt sind derzeit 2395 Intensivbetten (79,6 Prozent) belegt.
++ Betrüger locken mit angeblichen Corona-Hilfen
(18.58 Uhr) Die Europäische Kommission warnt vor Betrug mit angeblichen Antragsformularen für finanzielle Corona-Hilfen. Emails mit gefälschten Formularen für eine angebliche „ Überbrückungshilfe II für Unternehmen , Betriebe, Selbstständige, Vereine und Einrichtungen“ dienten offenbar dem Abfischen sensibler Daten, teilte die Kommission am Donnerstag mit und appellierte: „Öffnen Sie diese Emails nicht!“ Betrüger gäben sich als Mitarbeiter der Kommission aus.
Insbesondere Nutzer von T-Online seien betroffen, erklärte die EU-Behörde. Die Deutsche Telekom habe Gegenmaßnahmen angekündigt, um das Problem zu lösen. Schon im Juli und Oktober seien ähnliche Emails für angebliche Corona-Hilfen verschickt worden. Nach einer Anzeige bei der Polizei wurde die entsprechende Domain gesperrt.
+++ Hier geht es zum gesamten Newsblog vom Donnerstag. +++
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