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Corona-Newsblog: Das waren die wichtigsten Entwicklungen am Donnerstag
Ravensburg / Lesedauer: 20 min
Die wichtigsten Nachrichten und aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus im Newsblog mit Fokus auf Deutschland und Schwerpunkt auf den Südwesten.
Aktuelle Zahlen des RKI¹:
- Aktuell nachgewiesene Infizierte Baden-Württemberg: ca. 30.800 (279.479 Gesamt - ca. 242.400 Genesene - 6.419 Verstorbene)
- Todesfälle Baden-Württemberg: 6.419
- Sieben-Tage-Inzidenz Baden-Württemberg: 98,9
- Aktuell nachgewiesene Infizierte Deutschland : ca. 276.500 (2.088.400 Gesamt - ca. 1.762.200 Genesene - 49.783 Verstorbene)
- Todesfälle Deutschland: 49.783
- Sieben-Tage-Inzidenz Deutschland: 119,0
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Familien sollen laut Eisenmann Schülertickets erstattet bekommen (19.46 Uhr)
- Erstes EU-Land lässt russisches Sputnik -Vakzin zu
- Hoffmeister-Kraut: Homeoffice „mit Maß und Mitte“ umsetzen (16.22 Uhr)
- Kretschmann verteidigt Impftempo (11.45 Uhr)
- Kultusminister vereinbaren Gleichwertigkeit von Corona-Abschlüssen (15.02 Uhr)
Das war's für heute. Wir wünschen Ihnen einen schönen Abend und sind morgen Früh auf Schwäbische.de wieder mit einem neuen Corona-Newsblog für Sie da.
++ Mehr Kommunen nähern sich der Inzidenz-Marke von 50
(21.13 Uhr) Immer mehr Kommunen im Südwesten nähern sich dem Inzidenz-Wert von 50 an. Unter den 44 Stadt und Landkreisen sind derzeit vier , die nahe an die Schwelle heranrücken, ab der Gesundheitsämter wieder Infektionsketten verfolgen können und Lockerungen möglich sind.
Mit dem Landkreis Tübingen hat nach Zahlen des Landesgesundheitsamts vom Donnerstag bereits eine Kommune die Hürde gerissen. Der Inzidenz-Wert von 50 besagt, dass die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen bei 50 liegt.
Drei weitere Kommunen lagen bei unter 60. Deren Zahl war am Donnerstag auf vier gestiegen: Außer Primus Tübingen rückte der Kreis Breisgau-Hochschwarzwald mit 52,4 an den Wert von 50 heran.
Der Hohenlohekreis wies einen Wert von 55, 9 auf, gefolgt von Rastatt mit 59,2 und Baden-Baden mit 59,8. Die rote Laterne trug Pforzheim mit 181.
++ Brüssel genehmigt Novemberhilfen für zwölf Milliarden Euro
(20.18 Uhr) Die EU-Kommission hat deutsche „Novemberhilfen“ im Umfang von zwölf Milliarden Euro genehmigt. Die Unterstützung von Unternehmen in der Corona-Krise sei mit den EU-Regeln vereinbar , erklärte Kommissionsvizepräsidentin Margrethe Vestager am Donnerstagabend in Brüssel.
Die „Novemberhilfen“ sollen Unternehmen für wirtschaftliche Schäden durch den Lockdown in der Pandemie entschädigen. Die jetzt genehmigten Hilfen sehen nach Angaben der Kommission vor, dass bis zu 100 Prozent der nachgewiesenen Verluste erstattet werden oder 75 Prozent des Umsatzes der Monate November und Dezember 2019.
Zuvor hatte die Brüsseler Behörde bereits grünes Licht für einen anderen Teil des deutschen Hilfspakets gegeben, wonach Firmen mit bis zu 4 Millionen Euro pro Unternehmen unterstützt werden können. Die Kommission stellte fest, dass die deutschen Hilfen direkt mit der Pandemie zusammenhingen und angemessen seien.
++ Familien sollen laut Eisenmann Schülertickets erstattet bekommen
(19.46 Uhr) Bei coronabedingt ungenutzten Schülertickets sollen Familien den Eigenanteil nach dem Willen von Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) erstattet bekommen. Weil die Schüler wegen der Corona-Beschlüsse zur Schließung der Schulen ihre Fahrscheine im Januar nicht einsetzen konnten, müssten sie Ausgleich erhalten, sagte Eisenmann der „Heilbronner Stimme“ und dem „Mannheimer Morgen“.
Bereits im ersten Lockdown im Frühjahr 2020 hatte das Land den Eltern für zwei Monate den Eigenanteil für die Schülertickets erstattet, wie die Blätter berichteten. Damals bezuschusste das Land die Fahrkarten landesweit einmalig mit 36,8 Millionen Euro .
Laut dem CDU-Verkehrsexperten Thomas Dörflinger solle das Geld auch dieses Mal wieder an die örtlichen Nahverkehrsunternehmen fließen. Die Familien würden entlastet, indem sie das nächste Schüler-Monatsticket als Ersatz für den Januar umsonst bekämen würden.
++ Weitere Nachweise der Corona-Varianten in Deutschland
(19.15 Uhr) Im Zuge der verstärkten Suche nach den neuen Coronavirus-Varianten hat es in Deutschland weitere Treffer gegeben. Das Robert Koch-Institut (RKI) hat bislang (Stand 21.1., 0 Uhr) 28 Nachweise der Variante B.1.1.7 aus sieben Bundesländern gemeldet bekommen, wie eine Sprecherin mitteilte.
Die Variante war erstmals in Großbritannien aufgetaucht und gilt als besonders infektiös. Für die Variante, die sich zunächst in Südafrika stark verbreitete, waren dem RKI insgesamt 17 Fälle aus Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg bekannt. Die Meldungen können beim RKI allerdings zeitverzögert ankommen.
In Deutschland wird noch lange nicht jeder Infizierte auf die genaue Virusvariante untersucht. Über die mögliche Verbreitung der Varianten aus Großbritannien und auch aus Südafrika könne bisher nichts gesagt werden, heißt es in einer Stellungnahme der Gesellschaft für Virologie (GfV).
++ Coronavirus-Variante in Garmischer Klinikum keine neue Mutation
(19.12 Uhr) Die am Klinikum in Garmisch-Partenkirchen entdeckte Variante des Coronavirus ist keine neue Mutation. Aus dem Zwischenbericht zur Untersuchung der Proben durch die Berliner Charité gehe hervor, dass es sich um eine erstmals im März 2020 identifizierte Variante handle, teilte das Klinikum am Donnerstag mit.
Über die klinische Relevanz der Coronavirus-Variante lassen sich demnach bislang keine Aussagen machen. Vor der Meldung aus Garmisch-Partenkirchen sei das Virus bislang nur bei 102 Patientenproben weltweit entdeckt worden. Allerdings gebe es laut Sequenzierungsbericht bislang keinen Hinweis darauf, dass sich die in Garmisch aufgetretene Mutation auf die Eigenschaften des Virus auswirkt.
Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden weltweit Veränderungen in den Erbgut-Sequenzen des Virus erfasst. Als für Europa relevant gelten derzeit vor allem zwei zunächst in Großbritannien und Südafrika nachgewiesene Varianten (B.1.1.7 und B.1.351), die nach derzeitigem Kenntnisstand merklich ansteckender sind als das Ursprungsvirus. In Garmisch entdeckt worden sind Erreger der Variante B.1.1.134.
++ Erstes EU-Land lässt russisches Sputnik-Vakzin zu
(18.04 Uhr) Als erstes EU-Land hat Ungarn am Donnerstag grundsätzlich grünes Licht für den russischen Anti-Corona-Impfstoff Sputnik V gegeben.
Der Kabinettschef des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban, Gergely Gulyas, verknüpfte diese Ankündigung mit einer Kritik an der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA, die ihre Entscheidungen zur Eindämmung der Corona-Krise „unglücklicherweise außerordentlich langsam “ treffe. Ungarn will daher auch großflächig den Corona-Impfstoff einsetzen, der von dem chinesischen Pharma-Giganten Sinopharm angeboten wird.
Die ungarischen Behörden gaben laut Gulyas vorerst die Verimpfung von Sputnik V und dem Impfstoff AstraZeneca frei, der in Großbritannien bereits zugelassen ist. Die Vorschriften der in Amsterdam ansässigen EMA sehen vor, dass nationale Behörden in Dringlichkeitssituationen Impfstoffe freigeben können.
++ EU-Kommission: Engpass bei Biontech-Impfstoff nur diese Woche
(17.46 Uhr) Der Lieferengpass der Impfstoffhersteller Biontech und Pfizer soll nach Angaben der EU-Kommission rasch überwunden sein. Diese Woche werde weniger geliefert, nächste Woche aber bereits wieder 100 Prozent der zugesagten Menge, sagte ein Kommissionssprecher. Der Lieferrückstand aus dieser Woche werde dann schnell ausgeglichen. So hätten es die Hersteller mitgeteilt.
In Deutschland stehen derzeit einige Impfzentren still, weil Impfstoff fehlt. Biontech und Pfizer hatten Ende vergangener Woche kurzfristig mitgeteilt, sie müssten die Produktion einschränken , um die Kapazität eines Werks in Belgien aufzustocken. Die Unternehmen hätten aber zugesichert, die für das erste Quartal bestellte Gesamtmenge zu liefern, bekräftigte der Kommissionssprecher.
++ Betrunken und uneinsichtig: Polizei beendet Party
(17.31 Uhr) Mehrere Feiernde haben am Mittwoch in Ulm gegen die Corona-Vorschriften verstoßen. Gegen 22 Uhr informierte ein Zeuge die Polizei über eine Party auf einem Gartengrundstück. Eine Polizeistreife traf dort acht Männer im Alter zwischen 26 und 38 Jahren an. Sie seien teilweise stark betrunken, aggressiv und uneinsichtig gewesen.
Einige von ihnen waren mit den polizeilichen Maßnahmen nicht einverstanden. Durch die Hinzuziehung weiterer Streifen, darunter auch Polizeihundeführer , vermied die Polizei eine Eskalation. Nach Feststellung der Personalien beendete die Polizei das Fest. Alle acht Männer werden angezeigt.
++ Hoffmeister-Kraut: Homeoffice „mit Maß und Mitte“ umsetzen
(16.22 Uhr) Mit Blick auf die angespannte Corona-Lage hat Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) für eine möglichst breite Homeoffice-Nutzung geworben. Zugleich mahnte sie aber auch „Maß und Mitte“ bei der Umsetzung der von Bund und Ländern vereinbarten Vorgaben an.
Sie bedauere, dass mit den Vorgaben auf Regulierung und Bürokratie statt auf Freiwilligkeit gesetzt werde, bekräftigte die Ministerin. Es entstünden zusätzlicher Aufwand und Potenzial für Streit über die Beurteilung von Einzelfällen. Zudem forderte sie finanzielle Unterstützung des Bundes für Firmen bei der Umsetzung der Vorgaben.
Gewerkschaftsvertreter sprachen sich grundsätzlich für eine möglichst breite Nutzung von Homeoffice-Möglichkeiten aus. Dabei dürfe man aber nicht die häuslichen Umstände der Beschäftigten ignorieren, unter denen Homeoffice womöglich schlicht nicht machbar sei, mahnten die Bezirksleiter von IG Metall und Verdi, Roman Zitzelsberger und Martin Gross. Zudem dürften die Beschäftigten, die weiter jeden Tag zur Arbeit kommen müssen, nicht vergessen werden, forderte auch DGB-Landeschef Martin Kunzmann.
Die Arbeitgeber halten eine Regulierung weiter für überflüssig . Die Unternehmen böten schon jetzt mobile Arbeit, wo immer es gehe, und dürften nicht unter Generalverdacht und Rechtfertigungszwang gestellt werden, sagte der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes, Peer-Michael Dick.
++ 2,6 Milliarden Euro an Corona-Hilfen ausbezahlt
(15.46 Uhr) Die Bearbeitung der November- und Dezemberhilfen läuft in Baden-Württemberg nur langsam an. Es wurden insgesamt bisher etwas mehr 50.000 Anträge gestellt, wie der Wirtschaftsausschuss des Landtags unter Berufung auf einem Bericht von Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) in Stuttgart mitteilte.
Erst seit 12. Januar sei eine Bearbeitung, die in Baden-Württemberg über die L-Bank sowie externe Dienstleister erfolge, möglich. Die Hilfen des Bundes fließen nur langsam, weil es ein Problem mit der Software des Bundes gab.
Mit der November- und Dezemberhilfe sollen Firmen, Selbstständige, Vereine und Einrichtungen entschädigt werden, die von Schließungen betroffen sind. An Unternehmen in Baden-Württemberg sind laut Mitteilung aus den verschiedenen Corona-Hilfstöpfen bisher gut 2,6 Milliarden Euro geflossen.
Allein im Zuge der Corona- Soforthilfe seien im Land rund 278.000 Anträge eingegangen. Bisher seien 240.000 Anträge ausgezahlt worden, die Gesamtsumme betrage 2,2 Milliarden Euro. Aus weiteren Hilfstöpfen seien bisher knapp 432 Millionen Euro geflossen. Die Töpfe werden aus Bundes- und Landesmitteln finanziert.
++ Kultusminister vereinbaren Gleichwertigkeit von Corona-Abschlüssen
(15.01 Uhr) Die Kultusministerkonferenz (KMK) hat die Gleichwertigkeit der Schulabschlüsse in diesem erneut von der Corona-Pandemie geprägten Schuljahr mit den Abschlüssen früherer und auch mit denen kommender Jahrgänge vereinbart. In einer Videoschaltkonferenz verständigten sich die Schulminister der 16 Bundesländer auch auf eine gegenseitige Anerkennung der Abschlüsse, wie die KMK in Berlin mitteilte.
Mit ihrer Vereinbarung bekräftigten die Kultusminister einen Beschluss vom März vergangenen Jahres, als für den Abschlussjahrgang 2019/2020 vereinbart worden war, dass durch die Corona-Pandemie keine Nachteile für die Schüler entstehen dürfen. So werden auch die Abschlüsse des aktuellen Schuljahrs 2020/2021 als gleichwertig eingestuft.
Ein von der Bildungsgewerkschaft GEW gefordertes Abitur ohne Prüfungen lehnen die Kultusminister in ihrem Beschluss ab - die Abiturprüfungen sollten stattfinden. Dabei solle auch der gemeinsame Abituraufgabenpool genutzt werden, wenn diesem nicht zwingende Gründe entgegenstehen.
Auch bei einer andauernden Schulschließung seien Prüfungen in den geschlossenen Schulen möglich, wenn keine Landesregeln dem entgegenstehen, heißt es weiter in der Vereinbarung. Für mündliche Prüfungen wollen die Schulminister „im Ausnahmefall“ auch Prüfungen per Videokonferenz ermöglichen.
++ Südwest-Autohandel leidet unter Folgen der Pandemie
(14.18 Uhr) Der baden-württembergische Autohandel hat immer mehr mit den coronabedingten Schließungen zu kämpfen. Der Präsident des Verbands des Kraftfahrzeuggewerbes Baden-Württemberg, Michael Ziegler, sagte in Stuttgart: „Der Automobilhandel braucht mit Blick auf das Frühjahrsgeschäft dringend eine Öffnungsperspektive.
In unseren Showrooms herrscht keine Kundendichte wie im Lebensmittel-Discounter, unsere Betriebe können locker für große Personenabstände sorgen.“ Einen längeren Lockdown würden bereits angeschlagene Betriebe nicht überleben.
Der Neuwagenmarkt sei im vergangenen Jahr im Südwesten zurückgegangen. „Die Lockdowns und die Malaise rund um die Öffnungszeiten der Zulassungsstellen haben den Autohandel 2020 viel Umsatz gekostet.“ Unter den rund 4100 Innungsbetrieben im Südwesten haben nach Verbandsangaben 2131 einen Autohandel.
Zu verstärkten Pleiten kam es aber im vergangenen Jahr nicht, weil die Insolvenzantragspflicht ausgesetzt war. Ein Sprecher sagte, dies könnte sich aber 2021 ändern, wenn diese auslaufe und Stundungen, Kredite zurückgezahlt oder bedient werden müssten und die Showrooms noch länger geschlossen blieben.
++ Kretschmann: „Die Kanzlerin war nicht erfreut, was wir machen“
(13.35 Uhr) Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat den baden-württembergischen Sonderweg in der Bildungspolitik verteidigt. „Selbstverständlich war die Kanzlerin nicht erfreut, was wir in Baden-Württemberg jetzt machen“, sagte der Grünen-Politiker am Donnerstag bei einer Sondersitzung des Landtags mit Blick auf die geplante schrittweise Öffnung von Grundschulen und Kitas ab 1. Februar im Südwesten.
Politisch sei das nicht gerade der günstigste Augenblick, das zu machen, sagte Kretschmann. Aber in der Sache sei die schrittweise Schulöffnung zu vertreten. Dieses Vorgehen sieht Kretschmann auch vom Beschluss von Bund und Ländern gedeckt, der den Ländern Spielraum beim Präsenzunterricht lässt.
Die Menschen müssten darauf vertrauen, dass die Politik Entscheidungen aus Sachgründen treffe, nicht aus Wahlkampfgründen , sagte Kretschmann. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) und er lägen auch nicht weit auseinander in der Beurteilung der Sache. Er habe auch keinen Anlass, Eisenmann wahlkampftaktische Gründe in ihrem Kampf für offene Schulen zu unterstellen. Eisenmann hatte in den vergangenen Wochen massiv für die Öffnung der Schulen geworben — auch gegen den Widerstand von Kretschmann.
Der Umgang mit den Schulen hatte bei den Beratungen der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Dienstag lange Streit verursacht. Insbesondere Merkel hatte darauf gedrungen, Kitas und Schulen bis Mitte Februar noch geschlossen zu lassen .
++ Bis Ende Januar soll die Hälfte der Heimbewohner im Kreis Biberach geimpft sein
(12.25 Uhr) Bis Ende Januar sollen im Landkreis Biberach etwa die Hälfte aller Alten- und Pflegeheimbewohner geimpft sein. Wie Landrat Heiko Schmid in einer Pressemitteilung ausführt, sei geplant, dass bis dato rund 800 Bewohnerinnen und Bewohner in mindestens elf Einrichtungen ihre Erstimpfung erhalten haben . Im Landkreis Biberach gibt es insgesamt rund 1600 Bewohner in 25 Alten- und Pflegeheimen . „Auch in den weiteren Alten- und Pflegeheimen im Landkreis wollen wir schnellstmöglich die Impfung ermöglichen“, so Schmid weiter.
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++ Pandemie bremst Messe Friedrichshafen weiter aus
(12.15 Uhr) Die Corona-Pandemie wirkt sich auch in diesem Jahr stark auf den Betrieb der Messe Friedrichshafen aus. Veranstaltungen werden bis in die zweite Jahreshälfte hinein verschoben oder abgesagt , wie ein Sprecher der Messe am Donnerstag mitteilte. „Das Pandemiegeschehen stellt die Messe- und Veranstaltungsbranche auch im laufenden Jahr vor große Herausforderungen“, sagte Geschäftsführer Klaus Wellmann. Doch es gebe auch Zuversicht auf ein im Vergleich zu 2020 erfolgreicheres Veranstaltungsjahr . Anlass sind für die Messe-Veranstalter demnach die anlaufenden Corona-Impfungen.
Zudem soll es im zweiten Halbjahr 2021 wieder mehrere Leitmessen und auch Neuveranstaltungen in der Stadt am Bodensee geben. So sind etwa für den September wieder die für die Fahrrad- und Wassersportbranche bedeutenden Messen Eurobike und Interboot geplant.
++ Kretschmann verteidigt Impftempo
(11.45 Uhr) Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die Impfstrategie des Landes verteidigt. Baden-Württemberg setze auf Sicherheit und Verantwortung , indem das Land die Hälfte der verfügbaren Impfdosen für die zweite Impfung zurückhalte, während andere Länder einen größeren Teil des Impfstoffs sofort verimpften, sagte der Grünen-Politiker am Donnerstag im Landtag. „Wir liegen da ganz richtig.“
Bei der Zahl der Menschen mit Zweitimpfung liege Baden-Württemberg auf Platz eins , statistisch vor Bayern und Nordrhein-Westfalen. Er wolle nicht behaupten, dass es reibungslos laufe. Kretschmann nannte Fehlbuchungen, falsche Dateneingaben und Probleme mit der Hotline . Aber: „Die Richtung stimmt.“ Man komme wie geplant voran. Die Opposition hatte in den vergangenen Wochen kritisiert, dass das Impfen in Baden-Württemberg im Ländervergleich zu langsam laufe. Eine Impfkampagne sei aber kein Windhundrennen, sagte Kretschmann.
+++ Wie das Impfen in der Region verläuft, das erfahren Sie in diesem Überblick. +++
++ Bayerischer Grundschulverband in Sorge um Kinder
(10.08 Uhr) Die Landesgruppendelegierte des Grundschulverbandes Bayern, Konstanze von Unold, sorgt sich wegen des Fernunterrichts um die Kinder. Dabei gehe es zum einen um die Kinder, die zuhause wenig Unterstützung bekämen, aber auch um alle Kinder , sagte sie dem Bayerischen Rundfunk. „Die Situation jetzt ist sehr schwierig für alle Kinder und es bleibt bestimmt viel auf der Strecke. Nicht nur das Lernen in Deutsch, Mathe, Lesen, Schreiben, Rechnen, sondern auch von der Gesamt-Persönlichkeitsentwicklung her.“
Für die vierten Klassen, bei denen es um den Übertritt auf Gymnasium oder Realschule geht, will Unold eine Abkehr vom Prinzip, dass die Noten entscheiden. Bereits jetzt sei die Zahl der Probearbeiten, die bis zum Übertrittszeugnis geschrieben würden, reduziert — und sie könne noch weiter sinken. „Wir als Grundschulverband würden dafür plädieren, den Elternwillen freizugeben. Denn es ist für uns in der vierten Klasse kaum machbar, tatsächlich aussagekräftig zu sagen, Mensch ja, das Kind wird am Gymnasium bestehen oder nicht oder auch auf der Realschule.“
Auch Manfred Spitzer, Neurowissenschaftler und Psychiater an der Uniklinik Ulm, warnt vor den Folgen langer Schulschließungen.
Manfred Spitzer im Interview mit Schwäbische.deZehn Wochen Schulschließung, wie wir sie im letzten Frühjahr schon hatten und jetzt noch einmal haben, hinterlassen nahezu lebenslang Spuren in den Biografien der betroffenen Menschen: weniger Bildung, Lebenszeitverdienst und größere Wahrscheinlichkeit von psychischen Problemen oder gar Erkrankungen.
+++ Den vollständigen Artikel lesen Sie hier. +++ (Plus)
++ Inzwischen mehr Corona-Tote in den USA als im Weltkrieg gestorbene US-Soldaten
(7.21 Uhr) Die Zahl der Corona-Toten in den USA ist inzwischen höher als jene der während des Zweiten Weltkriegs im Kampf gefallenen oder auf andere Weise gestorbenen US-Soldaten . Die Johns-Hopkins-Universität verzeichnete bis zum späten Mittwochabend (US-Ostküstenzeit) rund 406.000 Todesfälle in Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen seit Beginn der Pandemie. Nach Angaben des US-Veteranenministeriums waren im Zweiten Weltkrieg insgesamt 405.399 Soldaten der US-Streitkräfte gestorben.
Die symbolische Marke wurde an dem Tag überschritten, als der neue US-Präsident Joe Biden sein Amt antrat. Er hat die Bekämpfung der Pandemie, welche die USA auch in eine verheerende Wirtschaftskrise gestürzt hat, zur Priorität seiner ersten Amtsmonate erklärt. Seinem Vorgänger Donald Trump wird von seinen Kritikern vorgeworfen, die Pandemie verharmlost und damit zur massiven Ausbreitung des neuartigen Virus beigetragen zu haben.
Die Vereinigten Staaten sind von den Toten- und Ansteckungszahlen her das mit Abstand am schlimmsten von der Pandemie heimgesuchte Land der Welt . Seit Beginn der Pandemie wurden mehr als 24,4 Millionen Ansteckungsfälle in den Vereinigten Staaten registriert.
++ Impfbereitschaft in Deutschland seit Kampagnenstart leicht gestiegen
(6.25 Uhr) Seit dem Start der Corona-Impfungen kurz nach Weihnachten ist die Impfbereitschaft in Deutschland leicht gestiegen. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sagten 67 Prozent, dass sie sich impfen lassen wollen . 40 Prozent wollen das so schnell wie möglich tun. Weitere 27 Prozent haben das zwar fest vor, wollen aber noch mögliche Folgen der Impfung anderer abwarten.
Kurz vor dem offiziellen Start der Impfkampagne in der gesamten EU am 27. Dezember hatten 32 Prozent angegeben, sich so schnell wie möglich impfen lassen zu wollen, weitere 33 Prozent wollten das erst später tun. 19 Prozent lehnten damals eine Corona-Impfung ab, inzwischen sind es 20 Prozent . Der Anteil der Unentschlossenen ist von 16 Prozent auf 13 Prozent gesunken.
Die Angst vor Nebenwirkungen hat unterdessen deutlich abgenommen. Vor dem Start der Impfkampagnen gaben noch 57 Prozent an, negative Folgen zu fürchten. Jetzt sind es nur noch 47 Prozent. 45 Prozent haben heute keine Angst mehr — im Vergleich zu 33 Prozent im Dezember.
++ Masken minderer Qualität an Schulen? Lucha sieht Zweifel ausgeräumt
(6.06 Uhr) Hat das Gesundheitsministerium im Südwesten möglicherweise Masken mit mangelhafter Qualität an Schulen geliefert? Diesen Verdacht hatte der Philologenverband Ende vergangenen Jahres geäußert und Tests der Masken vom Typ KN95 geforder t. Nun konnte Minister Manne Lucha (Grüne) nach eigenen Angaben die Zweifel mit Hilfe der Prüfer von Dekra ausräumen. In einem Brief an Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU), der der dpa vorliegt, schreibt der Grünen-Politiker: Die Bedenken des Lehrerverbands konnten nicht bestätigt werden .
Die Dekra habe Stichproben aus verschiedenen Chargen der aus Vlies gefertigten Masken KN95 der Firma Ryzur vorgenommen. Darüber hinaus seien weitere Stichproben aus Schulen gezogen worden. Die Überprüfung habe die Messungen des Philologenverbandes, wonach die Masken nur eine Filtrationsleistung von 85 Prozent hätten, nicht bestätigt. Es seien bei der Anwendung der Prüfmethode für FFP2-Masken Werte von über 99 Prozent gemessen worden . Lediglich bei einer Maske sei dies leicht unterschritten worden.
Das waren die letzten Meldungen am Mittwoch:
++ EU-Staaten einigen sich auf Anerkennung von Schnelltests
(21.54 Uhr) Vor dem EU-Gipfel haben sich die Mitgliedstaaten auf die gegenseitige Anerkennung von Corona-Schnelltests verständigt. Der EU-Rat der Mitgliedstaaten leitete am Mittwoch ein schriftliches Verfahren ein, um eine entsprechende Einigung auf Botschafterebene zu bestätigen, wie die Nachrichtenagentur AFP von Diplomaten erfuhr. Das Verfahren soll demnach vor Beginn des Video-Gipfels der Staats- und Regierungschefs zur Corona-Pandemie am Donnerstagabend abgeschlossen sein.
Antigentests erfordern keine Laboranalyse, Ergebnisse liegen bereits nach zehn bis 30 Minuten vor. Sie sind allerdings weniger zuverlässig als PCR-Tests, bei denen ein Abstrich im Labor untersucht wird, insbesondere wenn der oder die Getestete keine Symptome zeigt.
Brüssel rät seit November zum Einsatz von Antigen-Schnelltests zusätzlich zu PCR-Tests auch etwa beim Testen von Reisenden aus Nicht-EU-Ländern. Bislang werden die Ergebnisse von Antigentests in anderen EU-Ländern aber häufig nicht anerkannt.
++ Kritik an Anträgen für November- und Dezember-Hilfen
(20.56 Uhr) Der Bund hat den betroffenen Betrieben schnelle und unbürokratische Hilfen für den November und Dezember versprochen. Die kommen jedoch nur langsam oder noch gar nicht an.
So zum Beispiel bei Tine Hämmerle aus Fellbach-Schmiden. Dort betreibt die Floristin ihr Blumengeschäft, das seit dem 16. Dezember geschlossen ist. Hämmerle konnte die Hilfen bisher noch nicht einmal beantragen.
++ Lockdown wirkt: Inzidenz in BaWü seit langem wieder unter 100
(19.22 Uhr) Der Corona-Lockdown in Baden-Württemberg wirkt: Die Zahl der Neuinfektionen binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner liege erstmals seit dem 29. Oktober 2020 wieder unter 100, bestätigte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Mittwochabend der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Zum Vergleich: Kurz vor Weihnachten lag die sogenannte 7-Tage-Inzidenz im Südwesten über 200.
Der Inzidenzwert liege derzeit bei 98,4, teilte das Landesgesundheitsamt am Mittwoch (Stand: 16 Uhr) mit. Das Ziel der Politik ist es aber, die Zahl der Neuinfektionen auf 50 pro 100.000 Einwohnern in sieben Tagen zu drücken - nur dann seien die Gesundheitsämter in der Lage, die Kontaktpersonen in Gänze zu verfolgen. Das ist in einem von 44 Stadt- und Landkreisen gelungen: Im Landkreis Tübingen lag der Inzidenzwert bei 49,4.
Die Zahl der registrierten Corona-Infektionen in Baden-Württemberg stieg im Vergleich zum Bericht des Landesgesundheitsamts vom Dienstag um 2351 Fälle. Außerdem wurden 95 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Damit sind im Südwesten seit Beginn der Pandemie insgesamt 279.450 Ansteckungen und 6418 Todesfälle unter Infizierten registriert worden. Als genesen gelten 238.004 Menschen.
Nach Daten des Divi-Intensivregisters sind 481 Covid-19-Patienten im Südwesten derzeit in intensivmedizinischer Behandlung, wie die Behörde weiter mitteilte. 294 von ihnen würden künstlich beatmet. Rund 88 Prozent der 2451 betreibbaren Intensivbetten seien belegt.
In Baden-Württemberg haben bisher 128.128 Menschen eine erste Dosis der Corona-Impfung erhalten, 7793 Menschen sind demnach durch eine zweite Impfung immunisiert. Das sind 5796 Erstimpfungen und 3107 Zweitimpfungen mehr als am Vortag.
+++ Den gesamten Newsblog von Mittwoch finden Sie hier. +++
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