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Corona-Newsblog: Das waren die wichtigsten Entwicklungen am Dienstag
Ravensburg / Lesedauer: 12 min
Die wichtigsten Nachrichten und aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus im Newsblog mit Fokus auf Deutschland und Schwerpunkt auf den Südwesten.
Aktuelle Zahlen des RKI¹:
- Aktuell Infizierte : ca. 339 (ca. 35.365 Gesamt - ca. 33.200 Genesene - ca. 1.826 Verstorbene)
- Todesfälle Baden-Württemberg:
- Aktuell Infizierte Deutschland : ca. 6267 ( ca. 190.862 Gesamt - ca. 175.700 Genesene - 8895 Verstorbene)
- Todesfälle Deutschland: 8.895
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Bund unterstützt Ausbildungsbetriebe mit Prämien (18.28 Uhr)
- Busunternehmen im Südwesten bekommen 40 Millionen Euro (15.50 Uhr)
- Mehr Besuche in bayerischen Kliniken und Pflegeheimen erlaubt (16.38 Uhr)
- Landeshilfe für Hotels und Gaststätten soll endlich kommen (06.21 Uhr)
- Neue Lockerungen für Baden-Württemberg ab 1. Juli beschlossen (12.40 Uhr)
Das war's für heute. Wir wünschen Ihnen einen guten Abend und sind morgen Früh auf Schwäbische.de wieder mit einem neuen Corona-Newsblog für Sie da.
++ Bund unterstützt Ausbildungsbetriebe mit Prämien
(18.28 Uhr) Die Bundesregierung will kleinen und mittelständischen Unternehmen unter die Arme greifen, die trotz der Corona-Krise Ausbildungsplätze erhalten oder sogar ausbauen.
Das Bundeskabinett will am heutigen Mittwoch in Berlin ein entsprechendes, 500 Millionen Euro schweres Programm auf den Weg bringen. Demnach sollen Unternehmen, die ihr aktuelles Ausbildungsniveau halten oder erweitern , eine Prämie von bis zu 3000 Euro pro Auszubildenden bekommen.
Überbetriebliche Ausbildungsstätten oder andere etablierte Ausbilder sollen sogar 8000 Euro erhalten. Hier lesen Sie mehr.
++ Regelbetrieb und Ferienbetreuung: Fahrplan für Bayerns Schulen
(16.44 Uhr) Nach Monaten im Corona-Ausnahmezustand sollen Bayerns Schulen im kommenden Schuljahr unter Auflagen wieder zum täglichen Präsenzunterricht für alle Schüler zurückkehren können. „Ziel ist es, einen Regelbetrieb mit Hygienemaßnahmen im September zu starten.
Das bedeutet so viel Normalität wie möglich bei so viel Gesundheitsschutz wie nötig“, sagte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler). Darüber hinaus beschloss das Kabinett die Bereitstellung zusätzlicher Angebote zur Ferienbetreuung und den Ausbau der Digitalisierung an Bayerns Schulen.
Derzeit findet der Unterricht zeitversetzt in kleineren Schülergruppen statt. Voraussetzung für den Regelbetrieb mit allen Schülern, bei dem dann der derzeitige Mindestabstand von eineinhalb Metern aufgehoben werden müsste, sei eine weiterhin positive Entwicklung der Corona-Fallzahlen im Freistaat, sagte Piazolo.
Entsprechende Hygieneauflagen würden in einem neuen Hygieneplan mit dem Gesundheitsministerium festgelegt. Hier lesen Sie mehr.
++ Mehr Besuche in bayerischen Kliniken und Pflegeheimen erlaubt
(16.38 Uhr) Angesichts der deutlich gesunkenen Corona-Zahlen schafft Bayern die Besuchsbeschränkungen in Kliniken , Altenheimen und Behinderteneinrichtungen ab. Die derzeitigen bayernweiten Regelungen sollen von den jeweiligen Einrichtungen durch individuelle Schutz- und Hygienekonzepte ersetzt werden. Das beschloss das Kabinett in München.
Vom kommenden Montag (29. Juni) an sollen die Einrichtungen damit wieder deutlich mehr Besuche ermöglichen können. Bislang gibt es Ausnahmen nur für Geburts- und Kinderstationen, für Palliativstationen und Hospize sowie für je eine feste Kontaktperson.
Basis für die Lockerungen soll ein Rahmenkonzept des Gesundheits- und Pflegeministeriums sein. Eckpunkte darin sind etwa Mindestabstände und Hygieneregeln und ein Betretungsverbot bei Krankheitssymptomen.
++ Tönnies: Lockdown auch für Nachbarkreis Warendorf
(16.02 Uhr) Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies verhängen die Behörden einen Lockdown auch für den Nachbarkreis Warendorf.
Genau wie im Kreis Gütersloh gebe es Kontaktbeschränkungen, Sport in geschlossenen Räumen und zahlreiche Kulturveranstaltungen würden verboten, sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann ( CDU ). Ab Donnerstag würden zudem Schulen und Kitas im Kreisgebiet geschlossen.
++ Busunternehmen bekommen 40 Millionen Euro
(15.50 Uhr) Die krisengebeutelten Reisebusunternehmen in Baden-Württemberg sollen einen Corona-Rettungsschirm in Höhe von 40 Millionen Euro erhalten. Das hat die grün-schwarze Regierung beschlossen. „Damit helfen wir den zahlreichen kleinen und mittleren Busunternehmen der Reisebusbranche im Land, deren Einnahmen durch die Corona-Krise vollständig weggebrochen sind“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) in Stuttgart.
Es gelte, in der Branche flächendeckende Insolvenzen zu vermeiden - auch zusätzlich zu den bereits bestehenden Bundes- und Landeshilfen. Geplant ist für jene Unternehmen, denen das Geld ausgeht, ein einmaliger Zuschuss pro Reisebus in Höhe von bis zu 18.750 Euro . Finanziert werden soll die Hilfe aus Landesmitteln.
Grundvoraussetzung für die zusätzliche Landesförderung sei ein weiterhin bestehendes Liquiditätsproblem des jeweiligen Unternehmens, das unter anderem durch ein Testat des Steuerberaters oder Wirtschaftsprüfers bestätigt werden müsse.
Derzeit sind nach Angaben des Verkehrsministeriums in Baden-Württemberg rund 2100 Reisebusse zugelassen. Für die Hilfen wird von bis zu 400 Antragstellern ausgegangen.
++ Berlin hebt Kontaktbeschränkungen auf
Das Bundesland Berlin hat die Aufhebung der Kontaktbeschränkungen beschlossen. Die Regel fällt ab diesem Samstag weg. Zudem beschloss der Berliner Senat ein Bußgeld im Falle von Verstößen gegen die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen.
Zudem dürfen sich ab Samstag wieder mehr Kunden in Geschäften beim Einkaufen aufhalten. Bislang mussten es Ladenbesitzer pro Kunden eine Fläche von 20 Quadratmetern berechnen, zukünftig sind es nur noch zehn Quadratmeter .
++ Neue Lockerungen für Baden-Württemberg ab 1. Juli
(12.40 Uhr) Baden-Württemberg hat weitere Lockerungen von Corona-Maßnahmen beschlossen. Künftig dürfen sich 20 Menschen statt bislang 10 Personen öffentlich treffen , wie Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag in Stuttgart sagte.
Dies habe das Kabinett beschlossen. Nach Angaben eines Regierungssprechers gilt die neue Regelung ab dem 1. Juli. Wie Kretschmann erklärte, bleiben aber Großveranstaltungen wie Volksfeste, auf denen kaum Hygienemaßnahmen durchsetzbar sind, bis Ende Oktober verboten.
++ Kretschmann und Eisenmann: Kein Schulunterricht-Streit
(12.34 Uhr) In Baden-Württemberg sollen die Schüler nach den Sommerferien so weit wie möglich regulär in den Schulen unterrichtet werden. Das teilten Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) am Dienstag in Stuttgart mit. Sie beteuerten, es gebe in dieser Frage keinen Streit .
Eisenmann ist auch Spitzenkandidatin der CDU zur Landtagswahl 2021. Am Montag hatten sich die beiden Spitzenpolitiker unterschiedlich zur Rückkehr zum Regelbetrieb an den Schulen nach den Sommerferien geäußert. Kretschmann hatte in einem Interview mit der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ mit Verweis auf die hohe Zahl an Lehrern, die zu Risikogruppen gehören, erklärt: „So kann man keinen Regelbetrieb wie vor der Corona-Pandemie machen.“ Eisenmann hatte entgegnet: „Eine pauschale Absage eines Regelbetriebs zu diesem frühen Zeitpunkt halte ich für falsch.“
Nun veröffentlichten Kretschmann und Eisenmann eine gemeinsame Mitteilung . Darin erklärte Kretschmann: „Unser gemeinsames Ziel ist es, dass alle Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg nach den Sommerferien wieder unterrichtet werden, und natürlich wollen wir dabei auch so nah wie möglich an den Schulalltag in Vor-Corona-Zeiten anschließen.“ Und Eisenmann beteuerte, an dem Ziel, nach den Ferien an den weiterführenden Schulen einen Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen anzubieten, habe sich für sie nichts geändert.
Sie ergänzte: „Mir ist es dabei ganz wichtig, keine Missverständnisse und falschen Erwartungen bei Eltern und Schülern aufkommen zu lassen.“ Bis es einen Impfstoff gegen das Coronavirus gebe, könne es „hier und da“ Abweichungen vom normalen Schulbetrieb geben.
++ Laschet: "Es ist eine besondere Lage und sie birgt ein hohes Pandemierisiko"
"Es ist eine besondere Lage und sie birgt ein hohes Pandemierisiko ", meint NRW-Ministerpräsident Armin Laschet über den Infektionsausbruch bei der Fleischerei Tönnies. Es gehe nun darum, diesen Hotspot lokal einzugrenzen.
"Wir werden jetzt erstmals in Deutschland einen ganzen Kreis zurückführen auf die Maßnahmen vor der Lockerungen ", so Laschet. Das bedeute, dass alle Tönnies-Mitarbeite auch ohne positive Testungen in Quarantäne kämen. Zudem würden die Schulen erneut geschlossen.
Nun gehe es darum zu schauen, welche Personen sich neben den Tönnies-Mitarbeitern noch infiziert hätten . Der Ausbruch sei aber lokalisierbar. Deshalb wurde für den gesamten Kreis Gütersloh ein Lockdown verhängt. Über die Ausbreitung der Infektion sollen umfangreiche Testungen Aufschluss geben.
Der Lockdown beinhalte Kontaktverbote wie im März. Nur Personen aus einem Haushalt oder zwei Personen dürfen sich zusammen draußen aufhalten. Zudem würden verschiedene Einrichtungen wie Schwimmbäder oder Indoor-Spielplätze wieder geschlossen .
++ RKI informiert über aktuelle Lage in Deutschland
(10.00 Uhr) RKI-Leiter Lothar Wieler informierte am Dienstagmorgen über die aktuelle Corona-Lage in Deutschland. „Allgemein haben wir aus vielen Kreisen in den letzten sieben Tagen keine oder nur sehr wenige Fälle übermittelt bekommen haben“, meint er. Doch lokale Ausbrüche wie in der Fleischerei Tönnies würden die Werte stark beeinflussen .
Aktuell liegt der R-Wert bei 2,76 , der Wert für die 7-Tage-Inzidenz wird auf 1,73 geschätzt.
„Die derzeitigen Ausbruchsgeschehen, beispielsweise in Fleischfabriken, können über Kontakte auch leicht in die Bevölkerung übertragen werden“, gibt Wieler zu bedenken. Hygiene-Maßnahmen und die Abstandsregel seien deshalb elementar wichtig. Die Pandemie sei noch nicht vorbei , warnt Wieler - uns das gelte somit auch für Deutschland.
"Es ist eine Pandemie, wie wir sie in den letzten 100 Jahren nicht gehabt haben", so Wieler. Jedem müsse bewusst sein, dass sich das Virus auch in Deutschland ausbreiten würde.
" Eine zweite Welle kann immer kommen, sie kann auch in Deutschland kommen", meint Wieler, gibt sich aber optimistisch: "Wir können diese zweite Welle verhindern" . Dazu sei aber nötig, dass ich die Menschen der Gefahr weiterhin bewusst seien und sich entsprechend verhielten. "Das Wichtigste ist, dass wir achtsam bleiben. Und diese Achtsamkeit werden wir noch monatelang brauchen."
Fallzahlen und eine auffällige geografische Verbreitung könnten auf eine solche zweite Welle hindeuten.
++ Freizeitparks sind trotz Corona zufrieden
(08.53 Uhr) Nach langer Corona-Zwangspause und verspätetem Start sind die Betreiber des ältesten deutschen Freizeitparks mit den ersten Wochen der Saison zurückhaltend zufrieden. „Die Besucher haben Nachholbedarf“ , sagte der Sprecher des Erlebnisparks Tripsdrill, Birger Meierjohann. Allerdings sei wegen der strengen Corona-Auflagen nur eine begrenzte Zahl von Menschen in dem Vergnügungspark in Cleebronn (Kreis Heilbronn) erlaubt. „Wir sind deshalb auch weit weg vom Optimalzustand“, sagte der Sprecher. Die Einschränkungen wirkten sich natürlich auch auf die Statistik aus. Zahlen nannte Meierjohann nicht. Der Freizeitpark war Ende Mai in die Sommersaison gestartet - ursprünglich geplant war Anfang April.
Auch andere Vergnügungsparks im Südwesten sind nach den Lockerungen der seit Mitte März geltenden Corona-Einschränkungen seit Ende Mai wieder geöffnet. Es gelten eine Begrenzung der Besucherzahlen, Abstandsregeln und Hygienevorschriften, teilte der Verband Deutscher Freizeitparks und Freizeitunternehmen mit. Dies funktioniere. In den Attraktionen sei das Tragen einer Mund-Nasen-Maske Pflicht.
„Die Kunden sind extrem glücklich und dankbar, dass Freizeitvergnügen wieder möglich sind und halten sich an die Regeln“, sagte der Inhaber des Europa-Parks in Rust bei Freiburg, Roland Mack. Der Europa-Park ist Deutschlands größter Freizeitpark. Zum Schutz vor dem Coronavirus hat er die tägliche Besucherzahl laut Mack auf 10.000 begrenzt. Sonst kommen nach Angaben der Betreiber im Sommer bis zu 50.000 Menschen täglich in den seit 45 Jahren bestehenden Vergnügungspark.
++ Landeshilfe für Hotels und Gaststätten soll endlich kommen
(06.21 Uhr) Die grün-schwarze Koalition hat sich auf die 330 Millionen Euro schwere „Stabilisierungshilfe“ für die Gastronomie und die Hotellerie in der Corona-Krise geeinigt. Eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums bestätigte, dass das Thema kurzfristig auf die Tagesordnung der Kabinettssitzung am Dienstag gekommen sei.
Es ist bereits das dritte Mal, dass dieses spezielle Hilfspaket vom Kabinett besprochen wird, nachdem der Südwestgastronomie bereits vor knapp einem Monat 330 Millionen Euro „Stabilisierungshilfe“ für die Corona-Krise versprochen worden waren. Knackpunkt war offenbar die Befürchtung der Grünen, durch die Landeshilfe könnten Bundesmittel verloren gehen, die Berlin für die Gastronomie eingeplant hat.
++ 503 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus
Die lokalen Behörden haben dem Robert Koch-Institut 503 Corona-Infektionen binnen eines Tages gemeldet . Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 190.862 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI meldete.
8895 mit dem Virus infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben in Deutschland - das bedeutet ein Plus von 10 im Vergleich zum Vortag. Etwa 175.700 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Das sind 400 mehr als noch einen Tag zuvor.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 22.6., 0.00 Uhr, bei 2,76 (Vortag: 2,88). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel zwischen zwei und drei weitere Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen sank dieser Wert auf 1,83 (Vortag: 2,03). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.
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