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Corona-Newsblog: Das waren die Meldungen am Dienstag

Ravensburg / Lesedauer: 19 min

+++ Sanofi will Biontech/Pfizer bei Impfstoffproduktion unterstützen +++ Söder warnt eindringlich vor Lockerungen: „Es ist nicht die Zeit“ +++ Verwaltungsrichter bestätigen FFP2-Maskenpflicht +++
Veröffentlicht:26.01.2021, 06:12

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Die wichtigsten Nachrichten und aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus im Newsblog mit Fokus auf Deutschland und Schwerpunkt auf den Südwesten.

Aktuelle Zahlen des RKI¹:

  • Aktuell nachgewiesene Infizierte Baden-Württemberg: ca. 30.000 (284.407 Gesamt - ca. 247.800 Genesene - 6.618 Verstorbene)
  • Todesfälle Baden-Württemberg: 6.618
  • Sieben-Tage-Inzidenz Baden-Württemberg: 90,3
  • Aktuell nachgewiesene Infizierte Deutschland : ca. 251.087 (2.148.077 Gesamt - ca. 1.844.000 Genesene - 52.990 Verstorbene)
  • Todesfälle Deutschland: 52.990
  • Sieben-Tage-Inzidenz Deutschland: 107,6

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Sanofi will Biontech/Pfizer bei Impfstoffproduktion unterstützen (19.41 Uhr)
  • Bayerische Verwaltungsrichter bestätigen FFP2-Maskenpflicht (15.37 Uhr)
  • Baden-Württemberg will ab 1. Februar Grundschulen und Kitas teilöffnen (12.38 Uhr)
  • Söder warnt vor Lockerungen: „Es ist nicht die Zeit“ (13.50 Uhr)
  • Baden-Württemberg stellt keine Lockerungen in Aussicht (12.09 Uhr)
  • 6408 Corona-Neuinfektionen und 903 neue Todesfälle gemeldet (6.15 Uhr)
  • EU bezeichnet Lieferverzögerungen bei Astrazeneca-Impfstoff als „nicht akzeptabel“ (Montag, 19.38 Uhr)

Das war's für heute. Vielen Dank fürs Lesen. Morgen versorgen wir Sie wieder mit den wichtigsten Informationen zur Corona-Lage.

++ Sanofi will Biontech/Pfizer bei Impfstoffproduktion unterstützen

(19.41 Uhr) Der französische Pharmariese Sanofi wird dem US-Konkurrenten Pfizer und dessen deutschem Partner Biontech bei der Produktion ihres Corona-Impfstoffs helfen. So sollen bis Ende 2021 mehr als 100 Millionen Dosen des Biontech/Pfizer-Vakzins von Sanofi für die EU produziert werden , kündigte der Chef von Sanofi, Paul Hudson, am Dienstag in einem Interview mit der Zeitung „Le Figaro“ an.

Sanofi arbeitet selbst an zwei Impfstoffen zur Corona-Bekämpfung ; diese werden jedoch voraussichtlich nicht vor Ende des Jahres auf den Markt kommen. Sanofi hatte im Dezember Probleme bei der Impfstoffentwicklung eingeräumt.

Wegen des schleppenden Impfstarts in Europa wächst der Druck der Politik auf die Pharmabranche. Die französische Regierung hatte deshalb Sanofi wiederholt aufgefordert, die Möglichkeit zu prüfen, seine Produktionsstätten zur Verfügung zu stellen, um die Herstellung bereits bestehender Impfstoffe der Konkurrenz zu beschleunigen.

++ Merkel: Bei Bekämpfung der Pandemie noch nicht am Ziel

(18.57 Uhr) Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht Deutschland bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie auf einem guten Weg, aber noch nicht am Ziel. Es gebe einen nachhaltigen Rückgang der Infektionszahlen, das bedeute, dass die ergriffenen Maßnahmen wirkten, sagte sie am Dienstag in der Online-Sitzung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion nach Angaben von Teilnehmern. Allerdings sei man noch nicht am Ziel von 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner in sieben Tagen . Der Winter sei nicht einfach. Es gebe aber keinen Grund, den Kopf hängen zu lassen.

Sorgen bereiteten die Mutationen, sagte Merkel den Angaben zufolge weiter. Man müsse vermeiden, dass sie dominant werden. Zu vieles Reisen würde Mutationen nach Deutschland tragen, warnte sie. Reisen in "Mutationsgebiete" sollten nicht befördert werden. Die Bürger könnten erwarten, dass an den Grenzen Vorkehrungen getroffen werden. Die Bundesregierung spreche mit allen im Schengen-Raum. Der Warenverkehr müsse frei bleiben. Das gelte auch für Pendler. Zudem müssten deutsche Bürger immer nach Deutschland zurückkehren können.

Merkel sprach sich nach Angaben von Sitzungsteilnehmern dafür aus, Produktionsstätten für Impfstoffe in Europa zu ertüchtigen. Das könne auch bei Produktionsengpässen helfen. Sie sei zuversichtlich, dass jedem Bürger am Ende des Sommers ein Impfangebot gemacht werden könne . Dass es die Impfstoffe gebe, sei ein großes Glück, sagte Merkel den Angaben zufolge. Deutschland könne stolz darauf sein, dass es zur Impfstoff-Entwicklung beigetragen habe.

++ Bayerische Verwaltungsrichter bestätigen FFP2-Maskenpflicht

(15.31 Uhr) Die Menschen in Bayern müssen in Bussen und Bahnen sowie in Geschäften weiter FFP2-Masken tragen. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof wies am Dienstag einen entsprechenden Eilantrag einer Privatperson aus dem Regierungsbezirk Schwaben zurück und bestätigte somit die bayernweite FFP2-Maskenpflicht vorläufig.

FFP2-Masken böten voraussichtlich gegenüber medizinischen oder sogenannten Community-Masken einen erhöhten Selbst- und Fremdschutz , argumentierten die Richter. Deshalb bestünden gegen ihre Eignung und Erforderlichkeit zur Bekämpfung der Corona-Pandemie keine Bedenken.

  • Gesundheitsgefährdungen seien insbesondere wegen der regelmäßig begrenzten zeitlichen Tragedauer nicht zu erwarten.
  • Grundsätzlich seien die Aufwendungen für die Anschaffung der Masken zumutbar.

++ Südwesten übernimmt Kita-Gebühren im Januar

(15.19 Uhr) So lange die Kitas geschlossen sind, sollen Eltern dafür keine Gebühren bezahlen. Das ist das Ziel des Landes, wie Regierungssprecher Rudi Hoogvliet der „Schwäbischen Zeitung“ erklärte. Nach den Ferien am 11. Januar blieben die Kitas im Land zur Eindämmung der Corona-Pandemie geschlossen. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat am Dienstag in Stuttgart angedeutet, dass sie zum 1. Februar öffnen sollen. Entschieden werde das endgültig am Mittwoch.

+++ Lesen Sie den vollständigen Artikel hier. +++ (Plus)

++ Söder warnt vor Lockerungen: „Es ist nicht die Zeit“

(13.50 Uhr) Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat vor dem Hintergrund sinkender Corona-Zahlen vor überstürzten Lockdown-Lockerungen gewarnt. Die Tendenz bei den Zahlen sei positiv, sagte Söder am Dienstag nach einer Videoschalte des Kabinetts in München. Unter Verweis auf das mutierte Virus warnte Söder aber, „ toxisch “ wäre eine Verbreitung der Mutation parallel zu einer überstürzten Lockerung. „Wir dürfen jetzt nicht nachlassen, es ist noch nicht vorbei“, betonte Söder. „Es ist nicht die Zeit für Lockerungen.“

„Wir sind auf einem guten Weg“, sagte Söder. Die Zahlen gingen Stück für Stück zurück. Zuletzt habe es 801 Neuinfektionen binnen 24 Stunden in Bayern gegeben — auf dem bisherigen Höhepunkt waren es demnach mehr als 6500 Fälle gewesen. Die Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen binnen einer Woche je 100 000 Einwohner, liege bei 104. Inzwischen lägen nur noch 5 Kreise und kreisfreie Städte über dem kritischen Wert von 200, auf dem Höhepunkt seien es 51 gewesen. Die Strategie sei also komplett richtig, die Maßnahmen wirkten, sagte Söder. Man befinde sich mitten in einer sehr erfolgreichen Therapie.

Söder mahnte aber, es gebe keinen Anlass zur Entwarnung. „Wir sind noch viel zu weit von den 50 entfernt.“ Dieser Inzidenzwert gilt deutschlandweit als Zielmarke. Söder warnte deshalb vor einer Debatte über vorschnelle Lockerungen. Es gelte der Rat, „das Wasser zu halten, anstatt den Mund wässrig zu machen“. Jeder wolle Öffnungen, jeder wolle Erleichterungen, jeder wolle gerne Normalität — aber an erster Stelle stehe eben die Verantwortung, mahnte Söder.

Niemand wolle einen „Jo-Jo-Effekt“, sagte Söder. „Was macht es für einen Sinn, ein Geschäft für drei Wochen zu öffnen, wenn man es dann wieder schleißen muss?“ Ein schnelles Hin und Her hätte auch fatale Folgen für die Akzeptanz der Bevölkerung, warnte der Regierungschef.

++ Baden-Württemberg will ab 1. Februar Grundschulen und Kitas teilöffnen

(12.38 Uhr) Die grün-schwarze Landesregierung von Baden-Württemberg plant nun doch eine vorzeitige Teilöffnung von Grundschulen und Kitas zum 1. Februar. Ministerpräsident Winfried Kretschmann verwies auf sinkende Infektionszahlen im Land sowie auf Studien, in welchen Kinder nicht als Infektionstreiber ausgemacht wurden.

Die endgültige Entscheidung soll am Mittwoch fallen . Doch schon am Dienstag kündigte Kretschmann in Stuttgart an: „Wenn es nicht noch eine Überraschung gibt, wovon ich nicht ausgehe bei diesen Zahlen, kann man davon ausgehen, dass die Entscheidung morgen so fallen wird, dass wir in diese schrittweise, behutsame Öffnung gehen können.“ Hier lesen Sie mehr.

++ Baden-Württemberg stellt keine Lockerungen in Aussicht

(12.09 Uhr) Trotz der regional weiter sinkenden Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche erlaubt das Land Baden-Württemberg auch abseits der offiziellen Risikogebiete keine Ausnahmen vom landesweiten Lockdown . „Derzeit sind regionale Lockerungen in Baden-Württemberg nicht geplant “, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums am Dienstag in Stuttgart. „Die Lage ist noch viel zu fragil, um jetzt schon Lockerungen ins Auge zu fassen.“

Zwar hat der sogenannte Inzidenzwert, also die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner, in einigen Städten und Landkreisen im Südwesten die als kritisch geltende Marke von 50 wieder unterschritten. Nur dann sind die Gesundheitsämter nach Angaben des Ministeriums in der Lage, alle Kontaktpersonen nachzuverfolgen.

Auf Landesebene liege der Wert aber noch bei etwa 90, sagte die Sprecherin. „Umfängliche Lockerungen können erst dann ins Auge gefasst werden, wenn sich dieser Wert landesweit auf deutlich unter 50 einpendelt.“

Außerdem sei noch nicht sicher, wie sich die als aggressiv bekannten Virus-Mutanten aus Großbritannien und Südafrika in Baden-Württemberg verteilten. „Wir wissen überhaupt noch nicht, wie sich das mittelfristig auf die Inzidenz auswirken wird.“

Bereits seit knapp drei Wochen flacht die Zahl der Corona-Neuinfektionen landesweit ab. Gleichwohl haben Bund und Länder vor gut einer Woche aus Sorge um neue Virusvarianten den Lockdown bis 14. Februar verlängert.

++ „Querdenken“ will Demo-Pause am Mittwoch beenden

(11.55 Uhr) Nach einer mehrwöchigen Pause der Großdemos ruft der Gründer der „Querdenken“-Initiative, Michael Ballweg , zur ersten größeren Protestveranstaltung in diesem Jahr auf. Seine Bewegung wolle am Mittwoch (27. Januar) mit einem Autokorso in Stuttgart gegen die anhaltenden Corona-Auflagen demonstrieren, kündigte der Unternehmer auf Youtube an. Der Stadt lag nach Angaben aus dem Rathaus am Vormittag noch keine Anmeldung vor.

Die „Querdenken“-Bewegung wird mittlerweile vom Landesamt für Verfassungsschutz in Baden-Württemberg beobachtet. Mehrere maßgebliche Akteure der „Querdenken“-Bewegung ordnet das Landesamt dem Milieu der Reichsbürger und Selbstverwalter zu, die die Existenz der Bundesrepublik leugnen und demokratische und rechtsstaatliche Strukturen negieren.

++ Neue Version der Corona-Warn-App zeigt Kennzahlen zur Pandemie an

(11.46 Uhr) Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes wird künftig auch Statistiken enthalten, die einen Überblick über die wichtigsten Kennzahlen zum aktuellen Infektionsgeschehen in Deutschland geben. Das kündigte eine Sprecherin des Softwarekonzerns SAP in einem Blogeintrag an. Das Informationsangebot ist Teil der neuen Version 1.11, die noch in dieser Woche in den App Stores von Google und Apple zur Verfügung stehen soll.

Die Nutzerinnen und Nutzer könnten dann in der App stets auf die aktuellen Zahlen zu den Neuinfektionen , der Sieben-Tage-Inzidenz und dem Sieben-Tage-R-Wert zugreifen. „Außerdem können sie direkt in der App einsehen, wie viele Nutzer ihr Testergebnis geteilt haben. Ziel ist es, noch mehr positiv getestete Nutzer dazu anzuregen, ihr Testergebnis zu teilen und Kontaktpersonen zu warnen.“ Des Weiteren hätten die Entwickler die Nutzerfreundlichkeit verbessert und einige kleinere Fehler beseitigt.

Die Corona-Warn-App der Bundesregierung wurde bislang mehr als 25 Millionen Mal heruntergeladen. Experten schätzen, dass sie von rund 23 Millionen Menschen aktiv genutzt wird. Die Wirksamkeit der App erhöht sich, je mehr Menschen die Anwendung auch tatsächlich einsetzen.

++ Trotz sinkenden Inzidenzwerts: Corona-Auflagen gelten landesweit

(11.34 Uhr) Trotz der regional weiter sinkenden Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche erlaubt das Land auch abseits der offiziellen Risikogebiete keine Ausnahmen vom landesweiten Lockdown. „Derzeit sind regionale Lockerungen in Baden-Württemberg nicht geplant“, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums am Dienstag in Stuttgart. „Die Lage ist noch viel zu fragil, um jetzt schon Lockerungen ins Auge zu fassen.“

Zwar hat der sogenannte Inzidenzwert, also die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner, in einigen Städten und Landkreisen im Südwesten die als kritisch geltende Marke von 50 wieder unterschritten . Nur dann sind die Gesundheitsämter nach Angaben des Ministeriums in der Lage, alle Kontaktpersonen nachzuverfolgen. Auf Landesebene liege der Wert aber noch bei etwa 90, sagte die Sprecherin. „Umfängliche Lockerungen können erst dann ins Auge gefasst werden, wenn sich dieser Wert landesweit auf deutlich unter 50 einpendelt.“

Außerdem sei noch nicht sicher, wie sich die als aggressiv bekannten Virus-Mutanten aus Großbritannien und Südafrika in Baden-Württemberg verteilten. „Wir wissen überhaupt noch nicht, wie sich das mittelfristig auf die Inzidenz auswirken wird.“

Am Montag hatte der Inzidenzwert landesweit bei 86,9 (Vortag: 90,0) gelegen. Kurz vor Weihnachten war noch ein Sieben-Tage-Wert im Südwesten von über 200 erfasst worden, wie das Landesgesundheitsamt in Stuttgart mitteilte. In vier Kreisen lag der Wert zuletzt bei unter 50, sie gelten damit nicht mehr als Risikogebiet. Nach dem Stadtkreis Tübingen (49,4) und dem Hohenlohekreis (43,5) kamen auch noch der Stadtkreis Baden-Baden (39,9) und der Landkreis Emmendingen (44,5) hinzu. Bereits seit knapp drei Wochen flacht die Zahl der Corona-Neuinfektionen landesweit ab.

++ Von der Leyen: Hersteller von Corona-Impfstoffen „müssen liefern“

(11.26 Uhr) EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die Hersteller von Corona-Impfstoffen aufgefordert, ihre Lieferverpflichtungen zu erfüllen. Europa habe „Milliarden investiert, um die Entwicklung der weltweit ersten Covid-19-Impfstoffe zu unterstützen“, sagte von der Leyen am Dienstag in ihrer per Video übertragenen Rede für das Weltwirtschaftsforum. „Und jetzt müssen die Firmen liefern, sie müssen ihre Verpflichtungen einhalten.“

++ Hersteller warnt vor Lieferengpässen bei Spezialspritzen für Corona-Impfungen

(10.37 Uhr) Pläne, aus den Impfstoff-Ampullen von Biontech/Pfizer sechs statt fünf Dosen zu entnehmen, könnten durch Lieferengpässe bei den Spezialspritzen gefährdet werden. Wie ein Sprecher des US-Medizintechnologie-Herstellers Becton Dickinson (BD) der Nachrichtenagentur AFP mitteilte, handelt es sich bei den Spritzen um ein Nischenprodukt , und da die Nachfrage für gewöhnlich sehr gering ist, würde es einige Zeit dauern, die Produktionskapazitäten zu erhöhen.

Der neue US-Präsident Joe Biden hat versprochen, in den ersten einhundert Tagen seiner Amtszeit einhundert Millionen Impfungen zu ermöglichen. Der Mangel an Spezialspritzen, ohne die eine Impfdosis pro Ampulle verloren ginge, dürfte diesen Zeitplan ebenfalls erschweren. BD arbeite bei diesem Thema „proaktiv mit der US-Regierung zusammen“, sagte der Sprecher. Die Spezialsprizen von BD verfügen über sehr geringen Leerraum, wodurch bei Impfungen kaum Wirkstoff verloren geht.

++ Berichte über Astrazeneca-Wirksamkeit: Spahn will nicht spekulieren

(7.59 Uhr) Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will sich nicht an Spekulationen über eine angeblich schlechtere Wirksamkeit des Impfstoffs der Firma Astrazeneca bei über 65-Jährigen beteiligen. Er wolle warten, bis die Daten aus den Studien ausgewertet worden seien. „Ich halte wenig davon, das jetzt in Überschriften spekulativ zu machen“, sagte Spahn am Dienstag im ZDF-„Morgenmagazin“. Er sagte, man werde auf Basis der wissenschaftlichen Erkenntnisse nächste Woche entscheiden, „welche Altersgruppen zuerst mit diesem Impfstoff geimpft werden“.

Laut einem Bericht des „Handelsblatt“ soll der Impfstoff des britisch-schwedischen Konzerns Astrazeneca eine Wirksamkeit von nur acht Prozent bei älteren Menschen haben. Die Zeitung bezieht sich dabei auf Koalitionskreise. Auch die „Bild“-Zeitung berichtete darüber.

Astrazeneca widersprach der Darstellung. Berichte, dass die Wirksamkeit des Impfstoffs bei Menschen über 65 Jahren nur bei acht Prozent liege, seien komplett falsch, teilte ein Sprecher am Dienstag mit. Am Freitag wird mit der Zulassung des Impfstoffs gerechnet.

++ Kunstmuseen wollen raus aus Lockdown: Brief an Kulturminister

(7.05 Uhr) Die Kunstmuseen in Deutschland wollen schneller raus aus dem Lockdown. Mit einem Brief an die Kulturverantwortlichen von Bund und Ländern haben sich die Leitungen führender Häuser für eine Öffnung der Museen stark gemacht. „Unsere Sorge gilt der Eindämmung der Pandemie, zugleich aber auch einer dem jeweiligen Verlauf von Corona angepassten Wiedereröffnung der Museen“, heißt es in dem der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegenden Schreiben an Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) sowie ihre Länderkolleginnen und -kollegen.

„Die Museen haben schon nach der Phase des ersten Lockdowns ihre Häuser mit großer Sorgfalt der neuen Situation angepasst“, schreiben die Verantwortlichen. Museen seien sichere Orte, in denen Hygienemaßnahmen strikt befolgt und „wie an keinem anderen öffentlichen Ort“ überwacht würden. Die meisten Museen verfügten über eine ausgefeilte Klimatechnik und Raumkapazitäten , die Bewegungsabläufe nach Distanzgebot steuern und entzerren könnten.

Unterzeichnet ist das Schreiben „sicher auch im Sinne weiterer Direktorinnen und Direktoren deutscher Kunstmuseen“ von mehr als 50 Museumsspitzen , darunter Eva Kraus (Bundeskunsthalle, Bonn), Bernhard Maaz (Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München),  Christiane Lange (Staatsgalerie Stuttgart) und Philipp Demandt (Städel Museum, Frankfurt/M.).

++ Corona-Krise: Forderung nach Perspektive für Ausstieg aus Lockdown

(6.52 Uhr) Der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordert klare Perspektiven für eine Lockerung der Corona-Beschränkungen. Nötig sei eine „abgestufte Exit-Strategie aus dem Lockdown“ , sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag). Die Infektionszahlen seien zwar noch zu hoch, aber sie gingen zurück. Deshalb sei die Politik gefordert, klarzumachen, ab welchen Werten welche Lockerungen gelten sollten. Das werde regional unterschiedlich sein. Im Vordergrund müssten aber überall die Perspektiven für Kitas und Grundschulen stehen.

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte zuletzt erklärt, dass nach dem Lockdown zuerst Schulen und Kitas wieder geöffnet werden müssten. Zugleich warb sie aber trotz der sinkenden Corona-Zahlen eindringlich für den längeren Lockdown, der bisher bis Mitte Februar befristet ist. Man dürfe nicht warten, bis sich neue, besonders ansteckende Varianten des Coronavirus ausbreiteten. „Dann wäre es zu spät, um eine dritte Welle der Pandemie und gegebenenfalls eine noch heftigere als jemals zuvor zu verhindern“, warnte sie.

Zur Vorsicht mahnte auch die Vorsitzende des Bundesverbands der deutschen Amtsärzte, Ute Teichert. „Wir können nicht bei einer Inzidenz von 100, 70 oder 50 schon wieder Lockerungen vornehmen“, sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Man müsse langfristig unter eine Inzidenz von 50 kommen — also unter einen Wert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche.

Am Montagmorgen hatte die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland laut Robert Koch-Institut (RKI) bei 111,2 gelegen. Am Ende müsse die Inzidenz unter 10 liegen , verlangte Teichert. „Als Zielvorstellung halte ich eine Zero-Covid-Strategie, also eine Orientierung an einer Inzidenz im einstelligen Bereich für richtig.“ Gerade mit Blick auf hochinfektiöse Virus-Varianten sei es wichtig, die Kontakte niedrig zu halten.

Die zunächst in Großbritannien (B.1.1.7) und Südafrika (B.1.351) nachgewiesenen Varianten gelten als hochansteckend. „Wir haben im Hintergrund die dunkle Wolke einer sehr ernsthaften Gefahr “, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Die Massenimpfungen werden damit immer mehr zum Wettlauf gegen die Zeit.

++ 6408 Corona-Neuinfektionen und 903 neue Todesfälle gemeldet

(6.15 Uhr)  Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 6408 Corona-Neuinfektionen und 903 neue Todesfälle binnen eines Tages gemeldet.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner ( Sieben-Tage-Inzidenz ) lag laut RKI am Dienstagmorgen bei 107,6.

Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie 2.148.077 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 26.1. 0 Uhr). Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte noch deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 52.99 . Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 1.844.000 an.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Montagabend bei 0,95 (Vortag 1,01) . Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 95 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

Das waren die letzten Meldungen vom Montag:

++ Inzidenzwert sinkt im Südwesten weiter — Vier Kreise unter 50

(20.30 Uhr) Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen 7 tagen sinkt in Baden-Württemberg im Zuge des Lockdowns weiter. Der sogenannte Inzidenzwert liege derzeit bei 86,9 (Vortag: 90,0) , teilte das Landesgesundheitsamt am Montag (Stand: 16.00 Uhr) in Stuttgart mit. Kurz vor Weihnachten lag die 7-Tage-Inzidenz im Südwesten über 200 .

In vier Kreisen liegt der Wert derzeit bei unter 50, sie gelten damit nicht mehr als Risikogebiet . Nach dem Stadtkreis Tübingen (49,4) und dem Hohenlohekreis (43,5) kamen jetzt auch noch der Stadtkreis Baden-Baden (39,9) und der Landkreis Emmendingen (44,5) hinzu. Der Inzidenzwert liegt in 29 Stadt- und Landkreisen im Südwesten zwischen 50 und 100 , 11 Kreise stehen zwischen 100 und 200. Am höchsten ist der Wert im Stadtkreis Heilbronn mit 161,9.

Das Ziel der Politik ist es, die Zahl der Neuinfektionen landesweit auf unter 50 pro 100 000 Einwohnern in 7 Tagen zu drücken — nur dann seien die Gesundheitsämter in der Lage, alle Kontaktpersonen nachzuverfolgen.

++ EU bezeichnet Lieferverzögerungen bei Astrazeneca-Impfstoff als „nicht akzeptabel“

(19.38 Uhr) Die EU-Kommission hat die vom britisch-schwedischen Unternehmen Astrazeneca angekündigten Verzögerungen bei der Lieferung von Corona-Impfstoff als „nicht akzeptabel“ bezeichnet. Die EU habe „Entwicklung und Produktion des Impfstoffes vorfinanziert“ und verlange nun dafür die Gegenleistung , sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides am Montag. Sie forderte zudem von allen Herstellern, Brüssel künftig über Exporte von Impfstoff aus der EU an Drittstaaten in Kenntnis zu setzen .

„Die Europäische Union möchte genau wissen, welche Dosen von Astrazeneca bisher wo produziert wurden und ob und an wen sie geliefert wurden“, sagte die Gesundheitskommissarin. Doch diese Fragen habe das Unternehmen bislang nicht zufriedenstellend beantworte t. Astrazeneca hatte am Freitag mitgeteilt, der EU zunächst weniger Corona-Impfdosen liefern zu können als vorgesehen. Grund seien Probleme in „einem Werk in unserer europäischen Lieferkette“.

Kyriakides hatte sich nach eigenen Angaben zunächst am Wochenende schriftlich an das Unternehmen gewandt. Am Montag habe es dann ein Treffen der Kommission und Vertretern der Mitgliedstaaten mit Astrazeneca gegeben. Am Montagabend sei nun ein weiteres solches Treffen angesetzt worden.

Der Impfstoff von Astrazeneca, von dem die EU-Kommission bis zu 400 Millionen Dosen bestellt hat, ist in der EU noch nicht zugelassen. Am Freitag könnte die EU-Arzneimittelbehörde EMA aber grünes Licht geben . Es wäre der dritte Impfstoff nach Biontech/Pfizer und Moderna, der in der EU eingesetzt werden könnte.

Die EU-Kommission habe den 27 Mitgliedstaaten zudem vorgeschlagen, einen „Exporttransparenzmechanismus“ einzuführen, sagte Kyriakides weiter.

Künftig müssen alle Unternehmen, die in der EU Impfstoffe gegen Covid-19 herstellen, Impfstoff-Exporte an Drittländer frühzeitig melden.

Stella Kyriakides

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn war zuvor mit einem ähnlichen Vorschlag noch weiter gegangen. Der CDU-Politiker plädierte dafür, dass die Hersteller Lieferungen an Nicht-EU-Länder in Brüssel genehmigen lassen müssen. „Nur so können wir nachvollziehen, ob unsere EU-Verträge mit den Herstellern fair bedient werden.“

Lesen Sie dazu auch den Leitartikel:

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