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Corona-Newsblog: IWF senkt Wachstumsprognose für Deutschland abermals

Ravensburg / Lesedauer: 21 min

+++ 1685 Neuinfektionen im Südwesten, 105 weitere Tote +++ Daten zu sinkenden Infektionszahlen im Südwesten laut Experte unsicher +++ Bodenseekreis meldet elf Corona-Tote an einem Tag +++
Veröffentlicht:19.01.2021, 06:00

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Die wichtigsten Nachrichten und aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus im Newsblog mit Fokus auf Deutschland und Schwerpunkt auf den Südwesten.

Aktuelle Zahlen des RKI¹:

  • Aktuell nachgewiesene Infizierte Baden-Württemberg: ca. 35.550 (277.099 Gesamt - ca. 235.226 Genesene - 6.323 Verstorbene)
  • Todesfälle Baden-Württemberg: 6.323
  • Sieben-Tage-Inzidenz Baden-Württemberg: 104,8
  • Aktuell nachgewiesene Infizierte Deutschland : ca. 288.400 (2.052.028 Gesamt - ca. 1.716.200 Genesene - 47.622 Verstorbene)
  • Todesfälle Deutschland: 47.622
  • Sieben-Tage-Inzidenz Deutschland: 131,5

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • IWF senkt Wachstumsprognose für Deutschland abermals (21.32 Uhr)
  • Besucher-Tests setzen Pflegeheime unter Druck (15.42 Uhr)
  • Sechs weitere Todesfälle auf der Ostalb (14.51 Uhr)
  • Verwaltungsgerichtshof setzt bayernweites Alkoholverbot außer Vollzug (13.30 Uhr)
  • Startschuss für Pandemieforschungszentrum im bayerischen Penzberg (13.05 Uhr)

++ IWF senkt Wachstumsprognose für Deutschland abermals

(21.32 Uhr) Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Wachstumsprognose für Deutschland erneut deutlich gesenkt. Die IWF-Ökonomen trauen der deutschen Wirtschaft im laufenden Jahr jetzt nur noch einen Zuwachs um 3,5 Prozent zu , wie aus einer neuen Länderstudie hervorging.

Damit korrigiert sich der IWF zum zweiten Mal in gut sechs Monaten nach unten - im Oktober hatte die Prognose bei 4,2 Prozent gelegen, im Juni noch 1,2 Punkte höher.

Allerdings hatte sich auch der pandemiebedingte Konjunktureinbruch im vergangenen Jahr letztlich auch als deutlich weniger dramatisch als vom IWF zunächst angenommen herausgestellt , so dass der Spielraum für eine positive Gegenbewegung entsprechend geringer ausfällt.

Insgesamt bescheinigten die Experten des Währungsfonds Deutschland ein vergleichsweise gutes Corona-Krisenmanagement , mahnten allerdings zugleich, wirtschaftliche Hilfen nicht zu früh wieder einzustellen.

++ 1685 Corona-Neuinfektionen im Südwesten: 105 weitere Tote

(18.20 Uhr) Die Zahl der registrierten Corona-Infektionen ist in Baden-Württemberg um 1685 Fälle gestiegen. Außerdem wurden 105 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet, wie das Landesgesundheitsamt am Dienstag mitteilte.

Damit sind im Südwesten seit Beginn der Pandemie insgesamt 277.099 Ansteckungen und 6323 Todesfälle unter Infizierten registriert worden. Als genesen gelten 235.226 Menschen.

Die Zahl der Neuinfektionen binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner beträgt demnach 104,8. Der Wert liegt in allen 44 Stadt- und Landkreise im Südwesten über 50 - ab jener Marke gilt eine Kommune als Risikogebiet.

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++ Bodenseekreis meldet elf Corona-Tote an einem Tag

(18.03 Uhr) Im Bodenseekreis sind elf weitere Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben . Das meldet das Gesundheitsamt des Bodenseekreises am Dienstag.

Von den elf Verstorbenen kommen laut den Angaben des Landratsamtes neun aus der Altersgruppe der über 80-Jährigen, zwei aus der Gruppe der 60- bis 79-Jährigen. Mittlerweile gibt es im Bodenseekreis insgesamt 94 Corona-Tote zu beklagen. 71 von ihnen waren über 80 Jahre alt.

Auch die Situation in den Kliniken ist weiter angespannt. 78 Menschen werden stationär wegen einer Covid-19-Krankheit behandelt, sieben davon intensivmedizinisch.

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++ OSK-Kliniken in Ravensburg und Wangen impft Mitarbeiter

++ Lockdown wird bis zum 14. Februar verlängert

(16.05 Uhr)  Bund und Länder beraten über die weiteren Maßnahmen gegen die Pandemie. Eine Verlängerung des Lockdowns bis Mitte Februar sei laut übereinstimmenen Medienberichten bis zum 14. Februar beschlossen.

Als Folge des verlängerten Lockdowns bleiben Geschäfte des Einzelhandels, die Gastronomie sowie Freizeiteinrichtungen auch weiterhin geschlossen.

Über die zeitliche Verlängerung hinaus wird in der Bund-Länder-Runde auch eine Verschärfung der bestehenden Maßnahmen diskutiert. Dabei geht es auch unter anderem um eine FFP2-Maskenpflicht nach bayerischem Vorbild beim Einkaufen sowie im öffentlichen Personennahverkehr.

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++ Besucher-Tests setzen Pflegeheime unter Druck

(15.42 Uhr) Der Verband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) schlägt Alarm: Die seit Montag (18. Januar) geltende Corona-Testpflicht für Besucher von Pflegeheimen bringe die Einrichtungen an die Grenze ihrer Kapazitäten , sagte Stefan Kraft, Leiter der bpa-Landesgeschäftsstelle.

Auch die wöchentlich dreimalige - statt wie bislang zweimalige - Testung der Mitarbeiter sowie die Testung Externer wie Handwerker verschärften die Lage. „Wir können das nicht mehr stemmen“, sagte Kraft der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart.

Jegliche Hilfe von Soldaten über Mitglieder der Rettungsdienste bis hin zu Ehrenamtlichen sei dringend benötigt . Der Einsatz von Stammpersonal würde die Versorgung der alten Menschen beeinträchtigen. Nach Verbandsangaben sind bundesweit 4000 Heime im bpa organisiert, davon 340 in Baden-Württemberg.

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++ Daten zu sinkenden Infektionszahlen im Südwesten unsicher

(15.07 Uhr) Die Daten zu sinkenden Corona-Infektionszahlen in Baden-Württemberg sind nach Experteneinschätzung mit Vorsicht zu genießen. „Die Zahlen sind weiterhin mit Unsicherheiten belastet“, erklärte Prof. Hartmut Hengel, Ärztlicher Direktor am Institut für Virologie der Uniklinik Freiburg, am Dienstag. Die Dunkelziffer liege mutmaßlich höher. Seit mehreren Tagen meldet das Landesgesundheitsamt immer weiter sinkende Zahlen in Bezug auf die Neuinfektionen.

Hintergrund für die Unsicherheiten mit diesen Daten sei die zunehmende Verwendung von Schnelltests , erklärte Hengel. „Positive Antigen-Schnelltest-Ergebnisse werden faktisch nicht an Gesundheitsämter und RKI gemeldet“, erklärte der Virologe. Die offiziellen Fallzahlen basierten daher nur auf den PCR-Testungen. Dabei wird ein Abstrich genommen, der dann im Labor auf Genmaterial von Sars-CoV-2 untersucht wird. Trotz vermehrtem Testen existiere deshalb nach wie vor eine Dunkelziffer an Infektionen. Hengel forderte daher, dass die Meldepflicht für Antigen-Schnelltests sofort umgesetzt werden sollte.

Zwar sprächen die aktuellen Meldezahlen dafür, dass die im Dezember in Kraft gesetzten Eindämmungsmaßnahmen eine Wirkung entfalteten - „wenn auch nicht in dem erhofften Ausmaß“, so Hengel. Ob sich die Entwicklung weiter wie gewünscht fortsetzt, könne aber nicht sicher bewertet werden — auch wegen der neuen Virusvarianten mit erhöhter Übertragbarkeit.

Zumindest an den Intensivstationen zeichnet sich eine Verbesserung der Situation ab. „Die Lage in Baden-Württemberg ist entspannter, als sie es über Weihnachten und Neujahr war“, sagte Götz Geldner, Anästhesist der Ludwigsburger RKH-Kliniken und verantwortlich für das Cluster-Verteilungskonzept von Covid-Patienten im Land. Die absolute Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Patienten auf den Intensivstationen sinke in Baden-Württemberg. Als ein Indiz für die verbesserte Situation nannte er zudem die gesunkene Zahl der Verlegungen von Covid-Patienten in andere Kliniken, die wegen Überlastung nötig sind.

++ Sechs weitere Todesfälle auf der Ostalb

(14.51 Uhr) Im Ostalbkreis hat es sechs weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 gegeben. Das geht aus den Daten des Landratsamts hervor. Damit steigt die Zahl der Corona-Toten auf 165. Zuletzt waren über das vergangene Wochenende fünf Menschen mit oder an dem neuartigen Coronavirus gestorben.

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++ Verwaltungsgerichtshof setzt bayernweites Alkoholverbot außer Vollzug

(13.30 Uhr) Der bayerische Verwaltungsgerichtshof hat das von der Landesregierung für ganz Bayern verhängte Alkoholverbot im öffentlichen Raum gekippt. Nach dem Infektionsschutzgesetz sei nur an bestimmten öffentlichen Plätzen ein Alkoholverbot vorgesehen , entschied das Gericht am Dienstag in München. Mit dem pauschalen Alkoholverbot in ganz Bayern habe die Landesregierung die Verordnungsermächtigung des Bundesgesetzgebers überschritten.

Durch das pauschale Alkoholverbot war es seit Dezember nicht mehr erlaubt, im öffentlichen Raum etwa Glühwein zu trinken. Gastronomische Betriebe mit solch einem Außerhausangebot mussten dieses wieder einstellen. Mit der ab sofort geltenden Entscheidung gaben die Richter dem Eilantrag einer Privatperson aus Regensburg statt.

Der Kläger wollte auch weitere Regelungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie kippen, damit scheiterte er aber. So sieht der Verwaltungsgerichtshof die Kontaktbeschränkungen, wonach sich Angehörige eines Hausstands nur mit einer weiteren Person treffen dürfen, durch das Infektionsschutzgesetz gedeckt .

Der Kläger wollte auch die Schließung von Bibliotheken und Archiven kippen. Hier erklärte das Gericht es bis zu einer Entscheidung im Hauptsacheverfahren für offen, ob dies verhältnismäßig ist - bis zu dieser Entscheidung bleibt die Schließung aber.

Den Antrag, die 15-Kilometerbegrenzung für tagestouristische Reisen außer Vollzug zu setzen, bewertete das Gericht als unzulässig . Dies begründete die Kammer aber nur damit, dass der Kläger selbst nicht davon betroffen ist, weil diese Maßnahme in Regensburg derzeit nicht gilt. Das Gericht traf aber keine Aussage über die Rechtmäßigkeit der Regelung.

++ Startschuss für Pandemieforschungszentrum im bayerischen Penzberg

(13.05 Uhr) Im oberbayerischen Penzberg entsteht ein neues Forschungszentrum für Infektions- und Pandemieforschung . An der Einrichtung der Fraunhofer-Gesellschaft sollen in Kooperation mit der Ludwig-Maximilians-Universität und Roche Diagnostics die Rolle des Immunsystems bei Infektionserkrankungen untersucht und neue Diagnose- und Testverfahren entwickelt werden. Damit soll in Zukunft besser und schneller auf den Ausbruch neuer Infektionskrankheiten reagiert werden, wie die beteiligten Institutionen am Dienstag berichteten.

Der Bund stellt dafür 40 Millionen Euro bereit, weitere 40 Millionen Euro kommen vom Freistaat. Die neue Einrichtung soll am Ende der Aufbauphase rund 50 wissenschaftliche Mitarbeiter haben, dafür soll ein neues Gebäude entstehen.

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt, der sich im Bundestag für die Bundesmittel eingesetzt hatte, sprach von einem Leuchtturmprojekt im Kampf gegen Infektionskrankheiten und für Immunologieforschung . Es gehe darum, Grundlagenforschung und Praxis zusammenzubringen, sagte Thomas Gudermann, Prodekan der LMU München. Der Geschäftsführer von Roche Diagnostics in Penzberg, Claus Haberda, sagte, das Projekt werde weit über die aktuelle Corona- und Pandemiekrise hinauswirken. Nach den Worten des Präsidenten der Fraunhofer-Gesellschaft, Reimund Neugebauer, soll das Zentrum Teil eines Forschungsnetzwerkes mit Standorten auch in Hamburg, Berlin und Potsdam sein.

++ Bund braucht fast 90 Milliarden weniger Kredite als geplant

(12.21 Uhr) Der Bund hat für die Bewältigung der Corona-Krise im vergangenen Jahr deutlich weniger Schulden gebraucht, als möglich gewesen wären. Nach dem vorläufigen Haushaltsabschluss wurden Kredite in Höhe von 130,5 Milliarden Euro aufgenommen , wie es am Dienstag in Regierungskreisen hieß. Das sind fast 90 Milliarden weniger als angenommen . Der Bundestag hatte ursprünglich 217,8 Milliarden Euro Schulden genehmigt und dafür wegen der besonderen Situation zweimal die Schuldenbremse außer Kraft gesetzt.

Dass diese Summe bei weitem nicht ausgeschöpft wurde, dürfte auch daran liegen, dass ein Großteil der für November und Dezember gedachten Wirtschaftshilfen erst jetzt an die Unternehmen ausgezahlt wird . Finanzminister Olaf Scholz (SPD) hat deshalb bereits das Kreditvolumen für das laufende Jahr angepasst und auf rund 180 Milliarden erhöht . Für beide Krisenjahre zusammen werde man rund 300 Milliarden Euro benötigen, hatte er angekündigt.

++ Neuerlicher Corona-Ausbruch hält Haus Wartenberg in Atem

(11.54 Uhr) Das Haus Wartenberg in Geisingen wird Corona nicht los. „Wir waren vor Silvester fast auf Null“, sagt Manfred Wolf, Leiter des größten Pflegeheims im Landkreis Tuttlingen, zur Zahl der Infizierten. Nun sind wieder 34 Bewohner mit dem Virus infiziert . Auch Mitarbeiter sind weiter betroffen.

Schon Ende vergangener Woche wurde der neuerliche Corona-Ausbruch gemeldet. Er betrifft vor allem den Standort Geisingen des Zweckverbands Haus Wartenberg. Während im zweiten Standort in Blumberg im Schwarzwald-Baar-Kreis nur einer von 48 Bewohnern infiziert ist, sind es in Geisingen im Landkreis Tuttlingen 33 von 334 . Auch 16 von 400 Mitarbeitern sind aktuell in Quarantäne, bei einigen laufe die Schutzzeit aber bald aus.

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++ Wirtschaftsministerin warnt vor Folgen einer Homeoffice-Pflicht

(11.16 Uhr) Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) hält eine Homeoffice-Pflicht für Unternehmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie für falsch. „Ich kann nur davor warnen, die ohnehin schon von der Krise massiv gebeutelten Unternehmen jetzt noch mit zusätzlichen Dokumentations- oder Begründungspflichten zu belasten “, sagte sie am Dienstag. „Die Unternehmen können jetzt alles brauchen, aber auf keinen Fall mehr Bürokratie.“ Sie habe große Zweifel, dass eine Homeoffice-Pflicht notwendig sei, um das Infektionsgeschehen dauerhaft in den Griff zu bekommen. Für viele Beschäftigte sei eine solche Pflicht auch gar nicht so leicht umsetzbar und zum Teil mit erheblichen Belastungen verbunden. Sowohl bei Arbeitgeber- als auch bei Arbeitnehmervertretern im Südwesten waren die Planspiele auch schon auf Ablehnung gestoßen.

Hoffmeister-Kraut sagte, sie setze auf Freiwilligkeit, Einsicht und Verantwortung — nicht auf Zwang. Im Gegenzug erwarte sie, dass Regeln im Arbeitsschutz auch penibel eingehalten würden.

++ Ärztegewerkschaft fordert Impfungen auch in Kliniken

(9.56 Uhr) Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund Baden-Württemberg fordert strengere Vorgaben für den Zugang zu Krankenhäusern und Impfungen für die Mitarbeiter vor Ort . „Das Sozialministerium hat letzte Woche mitgeteilt, dass aufgrund der Knappheit des Impfstoffes eine Impfung des medizinischen Personals in den Klinken vorerst nicht möglich sei, sondern nur in den Impfzentren durchgeführt werden kann“, berichtete der 1. Landesvorsitzende Frank Reuther am Dienstag. „Bei allem Verständnis fragen wir uns schon, warum es in anderen Bundesländern, wie zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen möglich ist, in den Kliniken zu impfen und warum das in Baden-Württemberg nicht klappt, zumal Baden-Württemberg bei der Impfquote im Ländervergleich immer noch Schlusslicht ist.“

In manchen Kommunen müsse das medizinische Personal Termine über die allgemeine Hotline vereinbaren , erklärte der Landeschef weiter. Das dauere mitunter sehr lange. Andernorts vereinbarten die Kliniken zentral Termine mit den Impfzentren für ihre Mitarbeiter. „ Es kann nicht sein, dass es keine einheitliche Vorgehensweise beim Impfen des medizinischen Personal im Land gibt . Dieses Durcheinander ist nicht akzeptabel.“ Das medizinische Personal müsse schnell und unkompliziert in den Kliniken geimpft werden, forderte der Landesverband mit Sitz in Kirchheim unter Teck (Landkreis Esslingen).

Ein weiteres Problem sei die gelockerte Corona-Verordnung des Landes, nach der nicht mehr zwingend ein negativer Corona-Test zum Betreten einer Klinik vorgelegt werden müsse. „Es kann nicht sein, dass wir über allgemeine Verschärfungen der Corona-Maßnahmen diskutieren und bei den Kliniken in der gleichen Zeit lockern“, kritisierte die 2. Landesvorsitzende Sylvia Ottmüller. Gerade in Kliniken hielten sich viele Risikogruppen wie Krebspatienten auf. Diese müssten geschützt werden. „Wir fordern das Land auf, hier umgehend nachzusteuern und die ursprüngliche Regelung wieder in Kraft zu setzen.“

++ Palmer: Corona für Unter-60-Jährige so gefährlich wie Autofahren

(8.31 Uhr) Vor den Bund-Länder-Gesprächen über verschärfte Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus hat sich Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer für strenge Kriterien ausgesprochen . Die Belegung der Intensivstationen mit Corona-Patienten sollte zum relevanten Faktor gemacht und die Infektionszahlen bei den Über-60-Jährigen als Frühindikator genutzt werden, um rechtzeitig gegenzusteuern, sagte der Grünen-Politiker der „Stuttgarter Zeitung“ (Dienstag). „Nur der Gesundheitsnotstand ist als Argument stark genug für die vielen Freiheitsbeschränkungen. Rauchen, Trinken, Autofahren ist erlaubt, aber für Menschen unter 60 in etwa so gefährlich wie Covid-19.“

Folglich sprach sich Palmer für die Wiedereröffnung von Schulen und Kitas aus , „weil von dort so gut wie keine akute Belastung für die Intensivstationen droht“. Familien tragen aus Sicht des OB in der Pandemie die größte Last, insbesondere Kinder mit schwierigem Elternhaus. „Sozialverhalten lernt man nicht in Videokonferenzen.“

„Obwohl Kindern und Jugendlichen von Corona keine echte Gefahr droht, sind sie die Verlierer der Schutzmaßnahmen“, sagte Palmer weiter. „Ausgewogener und effektiver wäre es, mehr Homeoffice zu verordnen und Schulen und Kitas wieder zu öffnen.“ Der Spielraum für gezielte Lockerungen sei trotz neuer Virusvarianten da. „Wir müssen ja nur noch die Zeit bis zur Impfung der Älteren überbrücken.“

++ Deutscher Lehrerverband fordert Stufenplan für Schulbetrieb in Corona-Krise

(7.18 Uhr) Vor den Bund-Länder-Beratungen über weitere Corona-Maßnahmen hat der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, klare Pläne für die Schulen gefordert . Er erwarte, „dass endlich ein an Infektionszahlen gebundener Hygienestufenplan für den Schulbetrieb vorgelegt wird“, sagte Meidinger der „Rheinischen Post“ (Dienstagsausgabe). Dieser müsse regeln, ab welchem Infektionsgeschehen welche Unterrichtsform für welche Altersgruppe möglich sei .

Zur Auswahl stünden Präsenzunterricht, Wechselbetrieb oder Distanzunterricht, sagte Meidinger der Zeitung. „Bei der Rückkehr an die Schulen sollten die Abschlussklassen und die Primarstufe bevorzugt berücksichtigt werden“, forderte er.

Lehrkräfte müssten zudem frühzeitig geimpft werden. „Zumindest für die Gruppe der über 60-Jährigen und der Lehrkräfte mit Vorerkrankungen müsste eine Impfung noch in diesem Quartal unbedingt ermöglicht werden“, forderte Meidinger.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) berät am Dienstag mit den Ministerpräsidenten der Länder über weitere Corona-Maßnahmen. Während eine Fortdauer des Lockdowns vorab als sicher galt, blieben Maßnahmen in den Bereichen Homeoffice und öffentlicher Verkehr oder eine bundesweite nächtliche Ausgangssperre zunächst ungewiss.

++ EU-Kommission: 70 Prozent Impfrate bis zum Sommer

(6.22 Uhr) Bis zum Sommer sollen aus Sicht der EU-Kommission 70 Prozent der Erwachsenen in der Europäischen Union gegen das Coronavirus geimpft sein. Den Vorschlag will die Brüsseler Behörde am Dienstag veröffentlichen , wie die Deutsche Presse-Agentur vorab erfuhr. Bis März laute das Zwischenziel, 80 Prozent der Menschen über 80 Jahre und der Beschäftigten im Gesundheitswesen zu immunisieren.

Die Ziele sind nach dpa-Informationen Teil eines Diskussionspapiers für den EU-Videogipfel am Donnerstag. Dort sollen Bundeskanzlerin Angela Merkel und die übrigen Staats- und Regierungschefs nach dem Willen von Ratschef Charles Michel auch die Frage erörtern, ob es einen EU-Impfpass und gegebenenfalls damit verbundene Privilegien geben soll. In Deutschland gibt es darüber eine kritische Diskussion.

Die EU-Kommission will nach dpa-Informationen zwar für ein möglichst genaues und in allen EU-Staaten anerkanntes Impfdokument plädieren. Daraus soll erkennbar sein, wer wann in welchem EU-Staat welchen Impfstoff bekommen hat. Dies soll auch helfen, etwaige Nebenwirkungen zurückzuverfolgen. Ob Geimpfte Vorteile genießen — zum Beispiel Zugang zu Restaurants und Kinos oder erleichterte Urlaubsreisen - soll jedoch den EU-Staaten überlassen bleiben.

++ Verband: Besucher-Tests bringen Pflegeheime an Kapazitätsgrenze

(6.12 Uhr) Der Verband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) schlägt Alarm: Die seit Montag (18. Januar) geltende Corona-Testpflicht für Besucher von Pflegeheimen bringe die Einrichtungen an die Grenze ihrer Kapazitäten , sagte Stefan Kraft, Leiter der bpa-Geschäftsstelle, in Stuttgart. Auch die wöchentlich dreimalige — statt wie bislang zweimalige — Testung der Mitarbeiter sowie die Testung Externer wie Handwerker verschärften die Lage. „Wir können das nicht mehr stemmen“, sagte Kraft der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Jegliche Hilfe von Soldaten über Mitglieder der Rettungsdienste bis hin zu Ehrenamtlichen sei dringend benötigt. Der Einsatz von Stammpersonal würde die Versorgung der alten Menschen beeinträchtigen. Nach Verbandsangaben sind bundesweit 4000 Heime im bpa organisiert, davon 340 in Baden-Württemberg .

Wir fühlen uns ein bisschen alleine gelassen.

Herbert Mauel Bpa-Geschäftsführer

Auch Krafts Kollege in Berlin findet es schwierig für die Verbandsmitglieder, die neuen Regeln zu realisieren. Bpa-Bundesgeschäftsführer Herbert Mauel wünscht sich mehr Spielregeln für das Umsetzen der Testpflicht für Besucher . „Wir fühlen uns ein bisschen alleine gelassen“, sagte er. In der baden-württembergischen Verordnung ist zu lesen: „Die Einrichtungen haben den Besuchern und externen Personen die Durchführung der Testung anzubieten.“ Darüber hinaus müssen Besucher FFP2- oder vergleichbare Masken tragen.

Mauel meint, um Diskussionen zu vermeiden, hätten die Corona-Verordnungen der Länder beispielhafte Szenarien für die Abnahme der Abstriche aufführen können. So hätten etwa bestimmte Testzeiten am Tag genannt werden können. Damit würden zwar spontane Besuche eingeschränkt, aber gravierende Versorgungslücken für die Bewohner durch das Abziehen von Betreuungspersonal vermieden. Von generellen Besuchsbeschränkungen könne keine Rede sein , betonte Mauel. Die Situation könne auch nicht durch Einstellung von Mitarbeitern für die Tests entspannt werden. Der Markt für Pflegekräfte sei leer gefegt . Mauel: „Es geht nicht um Willkür im Umgang mit Besuchern, sondern um den sinnvollen Einsatz einer knappen Ressource.“

Das waren die Meldungen am Montag:

++ Moderna-Impfstoff in Ulm angekommen

(20.38 Uhr) Im Zentralen Impfzentrum in den Ulmer Messehallen wurden bislang rund 10.000 Menschen geimpft .

Angekommen im Impfzentrum ist nun auch eine Lieferung mit Impfstoff des Herstellers Moderna . Der ist einfacher zu lagern, muss nicht ganz so kühl wie jener von Biontech/Pfizer (bei Minus 70 Grad) aufbewahrt werden.

Die Terminvergabe ist aber weiterhin gestört. Wie das Impfzentrum mit den Problemen umgeht - hier lesen Sie mehr.

++ Bodenseekreis: Acht Pandemie-Opfer an einem Tag

(20.21 Uhr) Acht weitere Todesopfer der Corona-Pandemie in nur 24 Stunden hat das Landratsamt Bodenseekreis am Montagnachmittag um 14.45 Uhr auf seiner Webseite gemeldet.

Das sind an nur einem Tag nahezu zehn Prozent der Todesopfer -Gesamtzahl (83) durch oder in Verbindung mit einer Corona-Infektion im Bodenseekreis. Am Sonntagnachmittag stand diese Zahl noch bei 75. Hier lesen Sie mehr.

++ 608 neue Corona-Fälle im Südwesten - 108 weitere Tote

(19.28 Uhr) Die Zahl der registrierten Corona-Infektionen ist in Baden-Württemberg zu Wochenbeginn um 608 Fälle gestiegen. Damit sind im Südwesten seit Beginn der Pandemie insgesamt 275.414 Ansteckungen registriert worden, wie das Landesgesundheitsamt am Montag (Stand: 16 Uhr) mitteilte.

Die Zahl der mit oder am Coronavirus Gestorbenen stieg um 108 auf insgesamt 6218. Als genesen gelten 232.902 Menschen. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank weiter leicht und lag am Montag landesweit bei 112,4.

Weiterhin liegen alle 44 Stadt- und Landkreise im Südwesten über dem Sieben-Tages-Inzidenzwert von 50 - ab jenem Wert gilt eine Kommune als Risikogebiet. Über 200 liegt einzig der Stadtkreis Heilbronn.

521 Patienten sind im Südwesten nach Daten des Divi-Intensivregisters in intensivmedizinischer Behandlung , wie das Amt weiter mitteilte. 304 von ihnen werden invasiv beatmet. Insgesamt sind derzeit 2108 von 2454 Intensivbetten (85,9 Prozent) belegt.

++ Studie: Corona-Kranke mindestens sechs Monate geschützt

(18.52 Uhr) Corona-Kranke können laut einer Studie nach der Genesung auf einen anhaltenden Schutz vor Covid-19 hoffen. Grund dafür seien sogenannte Gedächtniszellen, die auch mehr als ein halbes Jahr nach einer überstandenen Corona-Erkrankung die zur Bekämpfung der Infektion nötigen Antikörper produzieren können, heißt es in einem am Montag veröffentlichen Artikel von Schweizer und US-Forschern in der Fachzeitschrift „Nature“. Die Gedächtniszellen seien „essenziell“ für die Wirksamkeit der Corona-Impfungen.

Untersuchungen von 87 bestätigten Corona-Patienten hätten ergeben, dass die Antikörper nach der Genesung wieder verschwinden. Doch die Reaktion der sogenannten B-Gedächtniszellen sei auch noch gut sechs Monate später vorhanden. Dies lege nahe, dass die Körper von bereits einmal infizierten Menschen „schnell und effizient“ auf weitere Infektionen reagieren könnten.

Die Dauer der Immunität gegen Zweitinfektionen mit dem Virus ist eine Schlüsselfrage im weltweiten Kampf gegen die Pandemie. Frühere Studien hatten bereits ein schnelles Verschwinden der Corona-Antikörper belegt und damit Befürchtungen geweckt, dass Impfungen nicht nachhaltig gegen Covid-19 schützen könnten.

++ Kretschmann will Lockdown um zwei Wochen verlängern und verschärfen

(18.09 Uhr) Baden-Württemberg will den Corona-Lockdown ähnlich wie andere Länder um zwei Wochen bis Mitte Februar verlängern. „Da gehen wir mit“, sagte Regierungssprecher Rudi Hoogvliet der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart vor der Videokonferenz von Bund und Ländern an diesem Dienstag. Zugleich müssten die Maßnahmen noch einmal verschärft werden, um die Infektionszahlen schneller herunterzubringen.

Alle Experten gingen davon aus, dass die neu aufgetretenen, aggressiveren Virus-Varianten aus Großbritannien und Südafrika sich auch in Deutschland ausbreiten werden. Nur wenn man die Inzidenzien jetzt rasch weiter senken könne, sei man in der Lage, die Virusmutationen in den Griff zu bekommen, erklärte Hoogvliet.

Die Bereitschaft, da weit zu gehen, ist groß.

Regierungssprecher Rudi Hoogvliet

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) werde sich in der Konferenz vor allem dafür einsetzen, dass mehr Arbeitnehmer ins Homeoffice wechseln. Appelle reichten nicht mehr. Regierungssprecher Hoogvliet ging davon aus, dass sich Bund und Länder auf eine verschärfte Regelung einigen werden.

„Die Bereitschaft, da weit zu gehen, ist groß.“ Es sei zum Beispiel denkbar, dass die Arbeitgeber begründen müssten, warum sie bestimmte Arbeitnehmer nicht ins Homeoffice schicken können. Kretschmann sei auch offen dafür, wie in Bayern eine FFP2-Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr und beim Einkaufen einzuführen.

+++ Den gesamten Newsblog von Montag finden Sie hier. +++

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