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Corona-Newsblog: Intensivbettenbelegung mit Covid-Patienten steigt wieder

Ravensburg / Lesedauer: 17 min

+++ Weiterer Todesfall im Landkreis Ravensburg +++ Zeitungsgebäude bei Corona-Protesten gestürmt +++ RKI registriert 23.543 Neuinfektionen, Inzidenz bei 191,5 +++
Veröffentlicht:07.11.2021, 07:30

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Die wichtigsten Nachrichten und aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus im Newsblog mit Fokus auf Deutschland und Schwerpunkt auf den Südwesten.

Aktuelle Zahlen des RKI¹:

  • Aktuell nachgewiesene Infizierte Baden-Württemberg : ca. 47.348 (663.150 Gesamt – ca. 604.700 Genesene)
  • Todesfälle Baden-Württemberg: 11.102
  • Sieben-Tage-Inzidenz Baden-Württemberg: 235,1 (Vortag: 224,8)
  • Aktuell nachgewiesene Infizierte Deutschland : ca. 305.000 (4.767.033 Gesamt – ca. 4.365.500 Genesene)
  • Todesfälle : 96.525
  • Sieben-Tage-Inzidenz Deutschland: 191,5

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Alarmstufe in Baden-Württemberg könnte bald erreicht sein (12.44 Uhr)
  • Weiterer Todesfall im Landkreis Ravensburg (11.12 Uhr)
  • Ab heute gelten in Lindau strengere Regeln (09.49 Uhr)
  • RKI registriert 23.543 Neuinfektionen - Inzidenz bei 191,5 (07.38 Uhr)

++ Intensivbettenbelegung mit Covid-Patienten steigt wieder

(17.18 Uhr) Die Zahl der im Südwesten auf Intensivstationen behandelten Corona-Patienten steigt wieder. Das Landesgesundheitsamt vermeldete am Sonntag (Stand 16.00 Uhr) 323 aktuelle Fälle — und damit acht mehr als noch am Tag zuvor.

Derzeit gilt in Baden-Württemberg die sogenannte Corona-Warnstufe, die für viele Ungeimpfte bereits zahlreiche Beschränkungen mit sich bringt. Sollte die Zahl der Corona-Intensivpatienten im Land nun aber an zwei aufeinanderfolgenden Werktagen sogar auf über 390 steigen, wäre die sogenannte Alarmstufe als nächste Eskalationsschwelle erreicht — dann würden noch deutlich schärfere Maßnahmen ergriffen.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in einer Woche nahm erneut zu. Die Behörde verzeichnete eine Sieben-Tage-Inzidenz von 235,1 nach 224,8 am Vortag. Die Hospitalisierungsinzidenz, also die Zahl der Corona-Infizierten pro 100 000 Einwohner, die innerhalb einer Woche in Kliniken gebracht wurden, stieg von 4,24 auf 4,32.

Im Vergleich zum Samstag registrierte das LGA 2161 neue Corona-Infektionsfälle und 5 weitere Todesfälle in Verbindung mit dem Virus. Die Zahl der Infektionen seit Beginn der Pandemie beträgt in Baden-Württemberg nun 663 150. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Virus stieg auf 11 102.

++ Zeitungsgebäude bei Corona-Protesten in Ostfrankreich gestürmt

(16.27 Uhr) Bei einer Demonstration gegen Corona-Beschränkungen im ostfranzösischen Belfort haben rund 100 Teilnehmer das Gebäude einer Regionalzeitung gestürmt und versucht, in die Redaktion einzudringen. Die Tür habe dem Ansturm am Samstag aber standgehalten, obwohl Demonstranten sich mit ihren Schultern dagegen geworfen hätten, berichtete die betroffene Zeitung „L'Est Républicain“ selbst. Die Präfektur bestätigte den Vorfall am Sonntag in einer Mitteilung.

Die Demonstranten hätten der Zeitung vorgeworfen, Falschinformationen und Lügen zu verbreiten. Im Gebäude rissen sie eingerahmte alte Zeitungsartikel von der Wand, zerstörten sie und warfen mit Eiern. Sie drangen auch in die Stadtbibliothek ein und randalierten vor einer Krankenversicherung. Die Zeitung berichtete weiter, die Polizei sei nicht eingeschritten, da sie mit zu wenig Kräften vor Ort gewesen sei, um sich den gewalttätigen Demonstranten entgegenzustellen.

Der Präfekt von Belfort, Jean-Marie Girier, verurteilte die Gewalt und das Eindringen in das Zeitungsgebäude sowie die Bedrohung von Journalisten. Die Justiz sei eingeschaltet worden und für die folgenden Kundgebungen würden Konsequenzen gezogen, teilte die Präfektur mit.

Seit mehreren Monaten gibt es frankreichweit meist samstags Demonstrationen gegen die Corona-Auflagen der Regierung von Präsident Emmanuel Macron. An diesem Wochenende kamen dabei rund 29 000 Menschen zusammen, nur noch ein Bruchteil des Zulaufs bei den ersten Kundgebungen im Sommer.

++ Alarmstufe in Baden-Württemberg könnte bald erreicht sein

(12.44 Uhr, aktualisiert 15.21 Uhr) Angesichts einer sich zunehmend verschärfenden Corona-Lage in Baden-Württemberg rechnet das Sozial- und Gesundheitsministerium schon in Kürze mit der Ausrufung der sogenannten Alarmstufe , die drastische Einschränkungen für viele ungeimpfte Menschen im Land nach sich ziehen würde. Mit Blick auf aktuelle Prognosen und Modellrechnungen der Universität Freiburg gehe man davon aus, dass möglicherweise schon Ende der Woche, „in jedem Fall“ aber Mitte November die Alarmstufe ausgerufen werden könnte, teilte eine Ministeriumssprecherin am Sonntag in Stuttgart auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

Derzeit gilt in Baden-Württemberg die sogenannte Corona-Warnstufe, die für viele Ungeimpfte bereits zahlreiche Beschränkungen mit sich bringt. Sollte die Zahl der Corona-Intensivpatienten im Land nun aber an zwei aufeinanderfolgenden Werktagen sogar auf über 390 steigen, wäre die Alarmstufe als nächste Eskalationsschwelle erreicht — dann würden noch deutlich schärfere Maßnahmen ergriffen.

Die Corona-Verordnung sieht in diesem Fall landesweit die 2G-Regel etwa in Restaurants, Museen, bei Ausstellungen sowie den meisten anderen öffentlichen Veranstaltungen vor. Viele ungeimpfte Menschen hätten dann in vielen Bereichen keine Möglichkeit mehr, am öffentlichen Leben teilzunehmen — denn ein Nachweis aktueller PCR- oder Antigentests reicht nach Ausrufung der Alarmstufe in vielen Fällen nicht mehr. Das wäre beispielsweise auch in vielen Bereichen auf Weihnachtsmärkten der Fall. Ausnahmen von den harten Maßnahmen würden unter anderem für Kinder und Schwangere sowie Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, gelten.

Die Zahl der im Südwesten auf Intensivstationen behandelten Corona-Patienten hatte am Donnerstag erstmals seit langem wieder die 300er-Marke gerissen, am Samstag lag sie laut Landesgesundheitsamt bei 315. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in einer Woche wächst ebenfalls stetig, am Samstag lag sie bei 224,8.

Minister Lucha sollte endlich damit aufhören, ständig mit einer Impfpflicht zu drohen.

Hans-Ulrich Rülke, FDP

Landesgesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) sagte, auch in Baden-Württemberg rolle die vierte Welle „mit voller Wucht“, die Intensivstationen in den Krankenhäusern füllten sich rasant — „in aller erster Linie mit ungeimpften Patientinnen und Patienten, aber auch immer mehr Menschen über 60 Jahren mit Impfdurchbrüchen kommen ins Krankenhaus“. Man sei „hochgradig alarmiert“. Lucha erneuerte seine Forderung nach einer Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen, allen voran im Pflegebereich. „Ich werde nicht müde werden, mich weiterhin bundesweit dafür stark zu machen.“

Kritik daran kam von der FDP. „Minister Lucha sollte endlich damit aufhören, ständig mit einer Impfpflicht zu drohen. Wenn man weiß, dass es zu immer mehr Impfdurchbrüchen mit Krankenhauseinweisungen kommt und auch geimpfte Menschen das Virus übertragen könne, dann ist es höchste Zeit, in ein intelligentes Corona-Test-Management einzusteigen“, sagte Landtags-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke. Nach über eineinhalb Jahren Pandemie mute es „hilf- und einfallslos an, wenn nichts weiter als eine Impfpflichtdebatte“ komme. „Will Lucha etwa die Menschen unter Polizeizwang zur Nadel führen?“

++ Weiterer Todesfall im Landkreis Ravensburg

(11.12 Uhr) Die Corona-Lage im Landkreis Ravensburg bleibt weiter angespannt. Wie das Landesgesundheitsamt (LGA) mitteilt, ist Stand Samstag, 6. November, im Landkreis Ravensburg ein Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus mehr verzeichnet worden. Die Zahl liegt nun bei 153.

Insgesamt haben sich seit Beginn der Pandemie laut LGA 15.138 Menschen im Landkreis infiziert. Es sind am Samstag 162 neue Fälle registriert worden. Die Inzidenz liegt Stand Samstagmittag bei 293,5.

++ Ab heute gelten in Lindau strengere Regeln

(09.49 Uhr) Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Lindau liegt laut Robert-Koch-Institut bei 313,1 (Stand Sonntag, 3.11 Uhr). Gleichzeitig sind die Intensivbetten im Bereich der Leitstelle Allgäu zu über 80 Prozent belegt , wie das Landratsamt mitteilt. Damit greifen im Landkreis Lindau laut aktueller Corona-Regeln des Landes die Maßnahmen für regionale Hotspots und damit die Maßnahmen der Krankenhausampel Stufe rot.

Dies bedeutet im Einzelnen: Anhebung des Maskenstandards auf FFP2-Masken (aus Stufe gelb), 3G-Plus in der Gastronomie und bei körpernahen Dienstleistungen, 2G ausgeweitet auf Veranstaltung, Kultur und Sport sowie 3G am Arbeitsplatz und bei zehn oder mehr Beschäftigten regelmäßige Tests bei Kontakt mit anderen Personen.

Mehr dazu lesen Sie hier.

++ RKI registriert 23.543 Neuinfektionen - Inzidenz bei 191,5

(07.38 Uhr) Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut deutlich angestiegen . Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Morgen mit 191,5 an. Am Vortag hatte die Inzidenz bei 183,7 gelegen, vor einer Woche bei 149,4 (Vormonat: 62,6).

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 23.543 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.00 Uhr wiedergeben. Am Freitag hatte die Zahl der Neuinfektionen mit 37.120 einen Rekordwert seit Beginn der Pandemie erreicht . Vor einer Woche hatte der Wert bei 16.887 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 37 Todesfälle verzeichnet . Vor einer Woche waren es 33 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.767.033 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter - gab das RKI zuletzt am Freitag mit 3,91 an (Donnerstag: 3,73). Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden.

Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist , ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4.365.500 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind , stieg auf 96.525.

Das waren die Meldungen vom Samstag

++ Intensivbettenbelegung mit Covid-Patienten leicht gesunken

(17.22 Uhr) Die Zahl der im Südwesten auf Intensivstationen behandelten Corona-Patienten ist etwas gesunken. Das Landesgesundheitsamt vermeldete am Samstag (Stand: 16.00 Uhr) 315 aktuelle Fälle und damit sechs weniger als noch am Tag zuvor.

Sollte die Zahl der Intensivpatienten in Baden-Württemberg wiederholt über 390 steigen , drohen im Land weitere Einschränkungen insbesondere für viele ungeimpfte Menschen. Die Corona-Verordnung sieht in diesem Fall landesweit die 2G-Regel mit Zugangsbeschränkungen für Ungeimpfte etwa in Restaurants und Museen vor.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche nahm am Samstag erneut zu. Die Behörde verzeichnete eine Sieben-Tage-Inzidenz von 224,8 nach 211,2 am Vortag. Die Hospitalisierungsinzidenz, also die Zahl der Corona-Infizierten pro 100.000 Einwohner, die innerhalb einer Woche in Kliniken gebracht wurden, stieg leicht von 4,2 auf 4,24.

Im Vergleich zum Freitag registrierte das LGA 4659 neue Corona-Infektionsfälle und 7 weitere Todesfälle in Verbindung mit dem Virus. Die Zahl der Infektionen seit Beginn der Pandemie beträgt in Baden-Württemberg nun 660.989. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Virus stieg auf 11.097.

++ Rote Corona-Ampel für Landkreis Oberallgäu

(13.48 Uhr) Im Landkreis Oberallgäu gilt ab Sonntag die rote Corona-Ampel mit verschärften Regeln. Die Sieben-Tage-Inzidenz habe am Samstag 564 betragen, die Intensivbetten im Zuständigkeitsbereich der Leitstelle Allgäu seien zu 86,6 Prozent ausgelastet, teilte das Landratsamt mit. Deshalb gelte der Landkreis nun als regionaler Hotspot.

++ Polizeigewerkschaften regen wegen Corona erneutes Böllerverbot an Silvester an

(11.59 Uhr) Wegen der erneut steigenden Corona-Infektionszahlen haben sich die Gewerkschaft der Polizei (GdP) und die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) für erneute Böllerverbote an Silvester ausgeprochen. „Wir fordern die Kommunen auf, sogenannte Böllerverbote möglichst restriktiv auszusprechen und genügend Ordnungskräfte zur Überwachung bereitzuhalten“, sagte der DPolG-Vorsitzende Rainer Wendt der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom Samstag.

„Angesichts der steigenden Infektionszahlen durch Corona ist es ohnehin derzeit nicht angezeigt, sich in großen Gruppen zu treffen und die Risiken noch zu vergrößern.“

GdP-Bundesvize Jörg Radek verwies auf die Niederlande , wo mehrere Kommunen bereits ein Böllerverbot für den Jahreswechsel ausgesprochen hätten. Das sei „eine Entscheidung, die unter dem Aspekt der Sicherheit total nachvollziehbar und aus unserer Sicht nachahmenswert ist“.

Niemand wolle den Menschen die Feierfreude an Silvester nehmen , betonte Radel. Die GdP befürworte aber ein „kontrolliertes Abbrennen von Feuerwerk an zentralen Orten“. Dies sei eine „sichere Alternative zur klassischen Böllerei“. Außerdem müsse es nicht immer knallen, argumentierte Radek: „Eine Laser-Show mit musikalischer Untermalung ist auch eine denkbare Alternative.“

Zum Jahreswechsel 2020/2021 hatte es wegen der Pandemie ein deutschlandweites Verkaufsverbot für Feuerwerk gegeben . Zugleich galt ein An- und Versammlungsverbot für Silvester und Neujahr. Außerdem richteten viele Städte und Gemeinden Bereiche ein, in denen das Zünden von Feuerwerk untersagt war. Hintergrund war neben der Sorge um die Infektionsgefahr auch die Hoffnung, eine zusätzliche Belastung der Krankenhäuser durch Böllerunfälle zu vermeiden.

++ Die Infektionszahlen im Landkreis Lindau steigen weiter

(10.43 Uhr) Das Infektionsgeschehen im Landkreis Lindau ist hoch, Tendenz steigend . So beschreibt das Landratsamt die aktuelle Corona-Lage. Sechs Menschen müssen Stand Freitag stationär behandelt werden, zwei sind in der vergangenen Woche infolge eine Corona-Infektion verstorben.

Dass nur einer der Verstorbenen in der Lindauer Statistik auftaucht, liegt daran, dass der andere seinen Wohnsitz nicht im Landkreis hatte. Somit sind seit Beginn der Pandemie 65 Menschen mit Wohnsitz im Landkreis verstorben. „Die Verläufe werden insgesamt schwerer“ , heißt es in der Wochenübersicht weiter. „Zwei Drittel der Indexfälle sind ungeimpft und von zehn Personen, die stationär behandelt werden müssen, sind etwa acht nicht geimpft.“

++ RKI registriert 34.002 Neuinfektionen - Inzidenz bei 183,7

(09.31 Uhr) Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut deutlich angestiegen . Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche mit 183,7 an.

Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 169,95 gelegen , vor einer Woche bei 145,1 (Vormonat: 62,3). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 34.002 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 03.38 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte die Zahl der Neuinfektionen mit 37.120 einen Rekordwert seit Beginn der Pandemie erreicht. Vor einer Woche hatte der Wert bei 21.543 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 142 Todesfälle verzeichne t. Vor einer Woche waren es 90 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.743.490 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter - gab das RKI am Freitag mit 3,91 an (Donnerstag: 3,73). Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden.

Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4.355.300 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 96.488.

Das waren die letzten Meldungen vom Freitag

++ Österreich führt ab Montag bundesweit 2G-Regel ein

(20.50 Uhr) Menschen ohne Corona-Impfung dürfen in Österreich ab Montag keine Lokale, Friseure und Veranstaltungen mehr besuchen. Auch für Tourismusbetriebe gibt es dann nur noch nach Impfung oder Genesung (2G-Regel) Zutritt.

Das gab die Regierung in Wien am Freitagabend nach Beratungen mit den Chefs der neun Bundesländer bekannt. In Österreich steigt die Zahl der Neuinfektionen in der vierten Welle rasant.

Am Freitag stand die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen bei 9388 - nahe dem bisherigen Rekordwert von 9586, der vor etwa einem Jahr erreicht wurde. „ Die Dynamik ist außergewöhnlich, und die Belegungen in den Intensivbetten steigen deutlich schneller als erwartet“, sagte Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP). „ Es ist schlicht und einfach unsere Verantwortung, die Menschen in unserem Land zu schützen“, begründete der konservative Politiker die drastischen Schritte.

Ursprünglich hatte die Regierung geplant, einen Teil-Lockdown für Ungeimpfte erst einzuführen , wenn 500 Betten in Intensivstationen mit Corona-Patienten belegt sind. Derzeit sind es zwar noch 362, doch die 500 würden schon in wenigen Tagen erreicht werden, sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne). „ Deshalb haben wir uns mit den Bundesländern darauf verständigt, mit strengeren Maßnahmen für mehr Sicherheit zu sorgen.“

In Österreich haben 66,5 Prozent der Bevölkerung den vollen Impfschutz - leicht unter der deutschen Rate von 69 Prozent. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Alpenland stand zuletzt bei 522.

++ Neuer Höchststand: RKI meldet 37.120 Corona-Neuinfektionen

(19.08 Uhr) Das RKI meldet den bislang höchsten Wert an Neuinfektionen seit Beginn der Pandemie . Die Gesundheitsämter übermittelten binnen eines Tages 37.120 nachgewiesene Fälle. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz (169,9) hat den Höchststand der dritten Corona-Welle im Frühjahr übertroffen. Den Höchstwert der Inzidenz in der gesamten Pandemie gab es in der zweiten Welle am 22.12.2020 mit 197,6.

Für unvollständig oder nicht Geimpfte änderte das RKI die Risikobewertung von „ hoch“ auf „ sehr hoch“, wie aus dem am Donnerstagabend veröffentlichten Wochenbericht hervorgeht. „ Für vollständig Geimpfte wird die Gefährdung als moderat, aber aufgrund der steigenden Infektionszahlen ansteigend eingeschätzt“, hieß es.

Noch vor einer Woche war das Risiko für Geimpfte im Bericht als „ moderat“ beschrieben worden. Das RKI betont aber auch, dass alle hierzulande verfügbaren Impfstoffe „ nach derzeitigem Erkenntnisstand bei vollständiger Impfung wirksam vor einer schweren Erkrankung“ schützten.

Die aktuelle Entwicklung der Lage sei „ sehr besorgniserregend “, schreibt das RKI. Wenn Maßnahmen wie Masken, Abstand, Verringern von Kontakten und Lüften nicht rasch die Zahl der Ansteckungen senkten, sei eine weitere Zunahme schwerer Erkrankungen und Todesfälle zu befürchten. Auch könnten in diesem Fall laut Bericht die Behandlungskapazitäten der Intensivstationen überschritten werden.

++ Sachsen führt ab Montag landesweit 2G-Regel ein

(16.44 Uhr) Angesichts der steigenden Zahl von Neuinfektionen führt Sachsen landesweit die 2G-Regel ein. Ab Montag haben zu Innenräumen von Gaststätten sowie zu anderen Veranstaltungen in Innenbereichen nur noch Geimpfte und Genesene Zugang , wie Landessozialministerin Petra Köpping (SPD) am Freitag in Dresden sagte. Das Landeskabinett beschloss dazu eine neuen Corona-Verordnung, die bis zum 25. November gilt. Das betrifft auch Großveranstaltungen.

Bislang galt 2G - Einlass nur für Geimpfte und Genesene - in Sachsen als Optionsmodell. Kinder und Jugendliche sowie Menschen, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können, sollen demnach von einer verschärften 2G-Regelung weiter ausgenommen sein .

In Sachsen liegt die Sieben-Tage-Inzidenz aktuell bei 385,7 und damit deutlich über dem Bundesschnitt von knapp 170. Nur Thüringen hat eine noch geringfügig höhere Inzidenz. Zudem ist Sachsen bei der Impfquote bundesweites Schlusslicht. Laut Robert-Koch-Institut sind aktuell 68,5 Prozent der Erwachsenen im Freistaat einmal und 66,3 Prozent vollständig geimpft. Bundesweit erhielten fast 78 Prozent der Erwachsenen zwei Impfdosen.

++ Sportminister wollen erneuten Lockdown im Sport verhindern

(15.20 Uhr) Angesichts wieder steigender Corona-Fallzahlen haben die Sportministerinnen und Sportminister der Länder ein klares Bekenntnis für eine dauerhafte Öffnung des Freizeit-, Breiten- und Schulsports abgegeben.

Man wolle „ alles dafür tun, dass es nicht zu einem erneuten Lockdown im Sport kommt “, betonte der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) zum Abschluss der Sportministerkonferenz in Koblenz. Der in Folge der Corona-Pandemie verstärkte, aber bereits vorher schon zunehmende Mangel an Bewegung in der Bevölkerung müsse durch gezielte Initiativen bekämpft werden.

Der Anfang Dezember aus dem Amt scheidende DOSB-Präsident Alfons Hörmann wies nachdrücklich auf die Bedeutung der vom Deutschen Olympischen Sportbund initiierten Kampagnen „ Comeback der Bewegung“ und „ Comeback der Gemeinschaft“ hin. Beide hätten Fahrt aufgenommen und würden von zahlreichen Vereinen erfolgreich genutzt. „ Entscheidend für mehr Bewegung ist nun jedoch, dass die Sportvereine keine weiteren Einschränkungen erfahren “, sagte der 61-Jährige.

Bedingt durch die Corona-Pandemie hatte der DOSB im Vorjahr rund 800.000 Mitglieder verloren. „ In diesem Jahr könnte eine ähnliche Größenordnung dazukommen“, sagte Hörmann. Auch das Ehrenamt habe an vielen Stellen gelitten. Am meisten weh tue aber, „ dass Kinder und Jugendliche ganz besonders betroffen sind“, so Hörmann.

+++ Hier geht es zum Corona-Newsblog von Freitag +++

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