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Corona-Newsblog: Fälle auf Intensivstationen im Südwesten steigen rapide

Ravensburg / Lesedauer: 18 min

+++ Impfskandal in Wemdingen: Zwei Drittel ohne Impfschutz +++ 66 Prozent der Deutschen vollständig geimpft +++ RKI registriert 16.077 Neuinfektionen +++ Höchste Landkreis-Inzidenzen in Bayern +++
Veröffentlicht:21.10.2021, 06:00

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Die wichtigsten Nachrichten und aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus im Newsblog mit Fokus auf Deutschland und Schwerpunkt auf den Südwesten.

Aktuelle Zahlen des RKI¹:

  • Aktuell nachgewiesene Infizierte Baden-Württemberg : ca. 20.200 (602.872 Gesamt – ca. 571.800 Genesene - 10.857 Verstorbene)
  • Todesfälle Baden-Württemberg: 10.857
  • Sieben-Tage-Inzidenz Baden-Württemberg: 95,7
  • Aktuell nachgewiesene Infizierte Deutschland : ca. 140.100 (4.417.708 Gesamt – ca. 4.182.800 Genesene - 94.875 Todesfälle )
  • Todesfälle : 94.875
  • Sieben-Tage-Inzidenz Deutschland: 85,6

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Covid- Fälle auf Intensivstationen steigen rapide - 15 Intensivpatienten mehr als gestern (19.28 Uhr)
  • Inzidenz im Landkreis Sigmaringen steigt auf 212,3 (17.23 Uhr)
  • Falsche Impfungen in Wemdinger Arztpraxis Zwei Drittel haben keinen Impfschutz (15.18 Uhr)
  • Biontech: Sehr hohe Wirksamkeit bei dritter Impfung gegen Corona (14.52 Uhr)
  • Corona-Zahlen steigen stark: Baden-Württemberg droht Warnstufe (12.56 Uhr)
  • 66 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig geimpft (11.55 Uhr)
  • Höchste Landkreis-Inzidenzen in Bayern — 416 in Berchtesgadener Land (08.54 Uhr)
  • Behörden registrieren 16.077 Neuinfektionen (06.38 Uhr)
  • Umfrage zu Corona-Pandemie: Viele Ostdeutsche misstrauen RKI (06.01Uhr)

Das waren die Meldungen am Donnerstag. Wir schließen für heute den Corona-Blog auf Schwäbische.de. Vielen Dank fürs Lesen. Morgen informieren wir Sie wieder an dieser Stelle über das Geschehen in der Corona-Pandemie.

++ Sehr hohe Inzidenz auch im Bodenseekreis

(20.16 Uhr) Der Bodenseekreis belegt hinsichtlich der Corona-Inzidenz leider einen Spitzenplatz in Baden Württemberg. Mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 165,2 hat der Bodenseekreis den sechsthöchsten Wert – hinter Sigmaringen (247,4), Pforzheim (230,1) , Heidenheim (214,6), Ulm (185,9) und Biberach (167,6).

Diese Zahlen beziehen sich auf die Veröffentlichung des Landesgesundheitsamts Baden-Württemberg am Donnerstag. Die durchschnittliche Inzidenz in Baden-Württemberg liegt aktuell bei 122,9.

In den letzten sieben Tagen wurden insgesamt 360 Fälle von Covid 19 im Bodenseekreis gemeldet. Auch weitere Todesfälle kamen hinzu.

++ Mehr zur Lage im Bodenseekreis, lesen Sie hier ++

++ Covid-Fälle auf Intensivstationen steigen rapide

(19.28 Uhr) Nach der Stagnation der Fallzahlen in den vergangenen Wochen gibt es wieder einen deutlichen Anstieg der Corona-Neuinfektionen . Zudem stieg die Zahl der Covid-Fälle auf den Intensivstationen binnen eines Tages um 15 weitere Infizierte auf 222 , wie das Landesgesundheitsamt am Donnerstag (Stand: 16.00 Uhr) mitteilte.

„Die Ärzteschaft auf den Intensivstationen ist in Habachtstellung, die Zahl der Patientinnen und Patienten dort steigt derzeit kontinuierlich und könnte schon Ende kommender Woche den kritischen Wert von 250 erreichen“, erklärte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) dazu in Stuttgart.

Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz lag bei 3,4 und ist im Vergleich zum Donnerstag vor einer Woche stark gestiegen — das ist die Zahl der Menschen, die pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche mit Corona-Symptomen in eine Klinik kommen.

Eine erste Warnstufe gilt nach der aktuellen Corona-Verordnung des Landes, sobald 250 Intensivbetten mit Covid-19-Patienten belegt sind oder 8 von 100 000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen mit Corona-Symptomen in eine Klinik gebracht wurden. Dann brauchen Ungeimpfte negative PCR-Tests für viele öffentliche Veranstaltungen. Allerdings ist die tatsächliche aktuelle Zahl der Klinikeinweisungen in der Regel höher als in der Hospitalisierungsinzidenz ausgewiesen, weil die vollständigen Werte oft erst nach ein bis zwei Wochen vorliegen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg liegt bei 122,9 (Mittwoch: 114,2/Dienstag: 103,3). Der Wert gibt an, wie viele neue Infektionen mit dem Coronavirus pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche den Behörden gemeldet wurden.

Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle seit Beginn der Pandemie stieg um 2998 auf 608 242. Im Zusammenhang mit dem Virus sind 10 873 Menschen im Südwesten gestorben — das sind 14 mehr als am Vortag.

++ Inzidenz im Landkreis Sigmaringen steigt auf 212,3

(17.23 Uhr) Nach Informationen des Landratsamts hat der Kreis Sigmaringen mit 212,3 aktuell die höchste Sieben-Tage-Inzidenz in ganz Baden-Württemberg. 396 Menschen aus dem Kreis Sigmaringen sind aktuell mit Corona infiziert, vier von ihnen liegen auf der Intensivstation im Sigmaringer Krankenhaus, weitere zwölf befinden sich nach Informationen der SRH-Kliniken auf der regulären Corona-Station. Wie konnte es so weit kommen?

„Bis Ende September lag der Kreis ungefähr im Landesmittel, seither infizierten sich bei uns mehr Menschen als im Landesschnitt“, sagt Dr. Ulrike Hart, stellvertretende Leiterin des Gesundheitsamtes.

Worin die Ursache dafür liege, könne sie nicht mit Sicherheit sagen. „Wir konnten kein einzelnes großes Infektionsereignis als Stein des Anstoßes fest machen“, sagt Hart. Vielmehr verteile sich das Infektionsgeschehen gleichmäßig über den Landkreis.

++ Worin die Medizinerin noch Gründe für die hohe Inzidenz sieht, lesen Sie hier ++

++ WHO: Wahrscheinlich 115 000 Pflegekräfte an Covid-19 gestorben

(16.55 Uhr) In den ersten 16 Monaten der Corona-Pandemie könnten nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rund 115 000 Pflegekräfte weltweit an Covid-19 gestorben sein. Die Organisation führt das unter anderem auf schlechte Ausstattung vor allem zu Beginn der Pandemie und mangelnde Verteilung der Impfstoffe in ärmeren Ländern zurück. In Afrika seien nur zehn Prozent der Pflegekräfte gegen das Coronavirus geimpft worden, in den meisten reichen Ländern seien es 80 Prozent.

WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus appellierte an die größten Volkswirtschaften, die G20, bei ihrem Gipfel in Rom ab 30. Oktober neue Anstrengungen für eine fairere Verteilung der Impfstoffe zu machen. Die WHO hatte dazu aufgerufen, außer bei besonders gefährdeten Menschen keine Auffrischimpfungen zu verabreichen, solange noch Millionen Menschen in ärmeren Ländern auf ihre erste Impfung warten. Das wurde ignoriert: „Länder mit hohen und mittleren Einkommen haben jetzt schon fast halb so viele Auffrischimpfungen verabreicht wie insgesamt in den Ländern mit niedrigen Einkommen überhaupt erst verteilt wurden“, sagte Tedros.

Ziel der WHO ist, dass 40 Prozent der Menschen in allen Ländern bis Ende des Jahres geimpft sind. Dafür seien 500 Millionen Impfdosen nötig, so viel, wie in rund zehn Tagen produziert werde. Aber vieles davon geht nach Angaben der WHO in reiche Länder, die Lager für Auffrischimpfungen anlegen.

Für 82 Länder könnte es schwer werden, das 40-Prozent-Ziel zu erreichen, sagte Tedros. In drei Vierteln dieser Länder sei das einzige Problem, dass nicht genügend Impfstoff zur Verfügung stehe. Tedros bat die reichen Länder, auf Impfstofflieferungen zugunsten der ärmeren Länder vorerst zu verzichten.

++ Falsche Impfungen in Wemdingen: Zwei Drittel haben keinen Impfschutz

(15.18 Uhr)  Nach mutmaßlich falsch ausgestellten Impfbescheinigungen einer Hausarztpraxis im Landkreis Donau-Ries haben viele Betroffene keinen ausreichenden Impfschutz. Knapp 300 Menschen hätten sich bislang auf Covid-19-Antikörper testen lassen, bei etwa zwei Dritteln sei der Test negativ ausgefallen, teilte das Landratsamt in Donauwörth am Donnerstag mit.

Die Behörde empfehle auch allen Betroffenen mit Antikörpern, sich noch einmal gegen Corona impfen zu lassen. Allein durch die Tests könne man nicht sicher sagen, wie oft geimpft wurde. Mit einer weiteren Impfung würden die Betroffenen nach Definition des Robert Koch-Instituts zudem als vollständig geimpft gelten.

Anfang Oktober war bekannt geworden, dass ein Hausarzt im Landkreis seinen Patienten Impfausweise über Corona-Schutzimpfungen ausgestellt haben könnte, ohne tatsächlich einen Impfstoff gespritzt zu haben. Manche Betroffene seien nur für einen Stempel im Impfbuch in die Praxis gegangen. Andere seien davon ausgegangen, korrekt geimpft worden zu sein, obwohl dies wohl nicht der Fall gewesen sei. Wie viele Menschen insgesamt betroffen sein könnten, wollte ein Polizeisprecher unter Verweis auf laufende Ermittlungen nicht sagen.

++ Biontech: Sehr hohe Wirksamkeit bei dritter Impfung gegen Corona

(14.52 Uhr) Eine dritte Impfung mit dem Corona-Vakzin von Biontech und Pfizer zeigt nach Angaben der beiden Unternehmen eine Wirksamkeit von über 95 Prozent . Sicherheitsbedenken oder unbekannte Nebenwirkungen seien nicht beobachtet worden, teilten das Mainzer Unternehmen und sein US-Partner am Donnerstag unter Berufung auf eine Untersuchungsreihe mit über 10 000 Teilnehmern mit.

Die verabreichte Dosis war den Angaben zufolge genauso hoch wie bei den ersten beiden Impfungen. Die Studie sei in einem Zeitraum erfolgt, in der Delta die vorherrschende Virusvariante gewesen sei, erklärten Biontech und Pfizer. Alle Studienteilnehmer waren vor Beginn der Studie zweimal mit dem Pfizer-Biontech-Impfstoff geimpft worden. Ihr Durchschnittsalter lag bei 53 Jahren. Zwischen Zweitimpfung und Auffrischung lag im Mittel ein Abstand von elf Monaten.

Während des Studienzeitraums gab es den Angaben zufolge in der Gruppe der Auffrischungsimpfungen fünf Covid-19-Fälle, während in der Placebo Gruppe 109 Fälle auftraten. Es habe sich gezeigt, dass eine Auffrischung den hohen Impfschutz, der nach der zweiten Dosis erreicht worden sei, wiederherstelle, erklärten die Unternehmen. „Diese wichtigen Daten erweitern den bestehenden Kenntnisstand und zeigen, dass Auffrischungsimpfungen dabei helfen können, große Teile der Bevölkerung vor diesem Virus und seinen Varianten zu schützen“, sagte Biontech-Chef Ugur Sahin.

++ Bayern Trainer Nagelsmann mit Corona infiziert

(14.37 Uhr) Bayern Münchens Trainer Julian Nagelsmann ist trotz vollständigen Impfschutzes positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie der FC Bayern mitteilte, wird der 34-Jährige am Donnerstag getrennt von der Mannschaft aus Lissabon mit einem Ambulanzflieger zurück nach München gebracht und sich dort in häusliche Isolation begeben.

„Danke für alle Genesungswünsche, mir geht es den Umständen entsprechend gut“, schrieb Nagelsmann bei twitter. Er sei „sehr stolz auf die Mannschaft, mein gesamtes Trainerteam und das Team hinter dem Team! Ihr habt es gestern super gemacht und mich bestmöglich vertreten“. Dazu postete er ein Bild mit FC-Bayern-FFP2-Maske und dem Daumen nach oben.

Nagelsmann hatte beim 4:0 des FC Bayern am Mittwoch bei Benfica Lissabon nicht auf der Bank gesessen und die Partie aus dem Hotel verfolgt. Als Grund dafür hatte der deutsche Rekordmeister zunächst einen „grippalen Infekt“ angegeben.

++ Quartett soll Impf-Nachweise gefälscht haben

(13.48 Uhr) Die Polizei ermittelt gegen drei Männer und eine Frau, die mit mutmaßlich gefälschten Nachweisen von Corona-Impfungen in Weil am Rhein (Kreis Lörrach) ertappt worden sind. Wie die Beamten am Donnerstag mitteilten, wollten die Verdächtigen am Tag zuvor die wohl gefälschten Impfausweise in einer Apotheke digitalisieren lassen.

Den Mitarbeitern seien die Papiere verdächtig vorgekommen , schließlich hätten sie die Polizei verständigt. Die Beamten ermitteln nun wegen des Verdachts der Urkundenfälschung, wie ein Sprecher sagte.

++ Corona-Zahlen steigen stark: Baden-Württemberg droht Warnstufe

(12.56 Uhr) Steigen die Corona-Zahlen weiter, könnte in Baden-Württemberg schon kommende Woche die sogenannte Warnstufe ausgerufen werden.

Dann müssten Menschen, die weder gegen das Virus geimpft noch von einer Covid-19-Erkrankung genesen sind, in vielen Bereichen negative PCR-Tests vorweisen.

Zudem würden dann wieder Kontaktbeschränkungen gelten: Ein Haushalt dürfte sich dann nur noch mit fünf weiteren Personen treffen.

Ausgenommen davon wären Genesene und Geimpfte , Kinder und Jugendliche bis einschließlich 17 Jahren und Menschen, die sich zum Beispiel aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. Getrennt lebende Paare gelten als ein Haushalt.

Mehr dazu lesen Sie hier.

++ 66 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig geimpft

(11.55 Uhr) In Deutschland sind 66 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig gegen Corona geimpft . Wie aus den Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Donnerstag hervorgeht, waren das knapp 54,9 Millionen Menschen.

Knapp 57,4 Millionen Menschen (69 Prozent der Gesamtbevölkerung) haben mindestens eine Impfdosis erhalten.

Von den Erwachsenen sind nach den neuesten Zahlen mittlerweile 76,6 Prozent vollständig geimpft . Die Quote bei den Über-60-Jährigen liegt bei 84,9 Prozent. 12- bis 17-jährige Kinder und Jugendliche sind zu 39,4 Prozent voll und zu 44,3 Prozent mindestens einmal geimpft.

Das RKI geht allerdings davon aus, dass unter Erwachsenen vermutlich mehr Menschen geimpft sind, als die Daten nahelegen . So hieß es in einem Bericht Anfang Oktober, dass die Quote bei einmal und vollständig Geimpften ab 18 Jahren bis zu fünf Prozentpunkte höher sein dürfte.

Eine Auffrischungsimpfung haben inzwischen 1,43 Millionen Menschen in Deutschland bekommen . In den vergangenen sieben Tagen wurden täglich im Schnitt rund 38 500 Auffrischungsimpfungen verabreicht.

++ Studie: Corona-Impfung von Jugendlichen zu 90 Prozent effektiv

(11.35 Uhr) Die Biontech/Pfizer-Impfung senkt laut einer Studie das Risiko einer Infektion mit der Delta-Variante des Corona-Virus bei Jugendlichen um 90 Prozent . Sie schütze zudem zu 93 Prozent vor einer Erkrankung mit Symptomen bei dieser Virus-Variante, wie eine Sprecherin der israelischen Krankenkasse Clalit am Mittwoch bestätigte.

Gemeinsam mit Forschern von der Harvard-Universität (USA) habe man Daten von 94.354 zweifach geimpften Jugendlichen im Alter von 12 bis 18 Jahren ausgewertet , hieß es in einer Mitteilung. Diese seien mit Daten einer entsprechenden Anzahl ungeimpfter Jugendlicher verglichen worden. Die Ergebnisse sind im „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht worden.

Wie sich die Impfung auf das Risiko auswirkt, schwer zu erkranken, ins Krankenhaus zu müssen oder zu sterben, konnten die Wissenschaftler nicht angeben. Solche Fälle seien bei Jugendlichen zu selten .

++ Corona: Britischer Ärzteverband ruft Regierung zum Handeln auf

(09.50 Uhr) Der britische Ärzteverband British Medical Association (BMA) hat sich bestürzt gezeigt über die Weigerung der Regierung in London, einzelne Corona-Regeln wieder einzuführen .

„Es ist bewusst fahrlässig von der Regierung in Westminster, keine Maßnahmen zur Eindämmung der Infektionen zu ergreifen wie das verpflichtende Maskentragen, Abstand halten und Lüften in Umgebungen mit hohem Risiko , vor allem beengten Innenräumen“, sagte der BMA-Vorsitzende Chaand Nagpaul einer Mitteilung am Donnerstag zufolge.

Die Regierung habe versprochen, einen Plan B zu ergreifen, wenn der Nationale Gesundheitsdienst in Gefahr sei , überwältigt zu werden. „Als Ärzte, die in erster Reihe stehen, können wir absolut sagen, dass dieser Punkt jetzt erreicht ist“, so Nagpaul weiter.

Zuletzt wurden im Vereinigten Königreich knapp 50.000 tägliche Neuinfektionen registriert . Die Zahl der täglichen Krankenhauseinweisungen liegt bei fast 1000. Bei den Todesfällen wurde am Dienstag mit 223 gemeldeten Fällen ein Stand wie zuletzt im März erreicht.

++ Höchste Landkreis-Inzidenzen in Bayern — 416 in Berchtesgadener Land

(08.54 Uhr) Die Corona-Inzidenzen in zahlreichen bayerischen Landkreisen und kreisfreien Städten steigen weiter. Am Donnerstag lag der Wert erstmals seit Mitte April wieder in einem bayerischen Landkreis über 400 , wie aus Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Donnerstagmorgen hervorgeht.

Mit einem Wert von gemeldeten 416,6 Neuinfektionen binnen einer Woche pro 100 000 Einwohnern weist das Berchtesgadener Land auch bundesweit die höchste Inzidenz auf.

Insgesamt prägt Bayern die Spitze dieser Statistik: Die bundesweit neun höchsten Inzidenzen in Landkreisen oder kreisfreien Städten kommen aus dem Freistaat . Hinter dem Berchtesgadener Land folgen die Landkreise Mühldorf am Inn mit 399,2, Traunstein mit 375,2 und Straubing-Bogen mit 347,9.

In ganz Bayern liegt die Inzidenz inzwischen bei 141 . Das ist der zweithöchste Wert in Deutschland. Die höchste Inzidenz hat Thüringen mit 172,2.

Mittlerweile ist für die Einleitung von Corona-Schutzmaßnahmen in Bayern allerdings die Inzidenz nicht mehr der wichtigste Wert . Dies ist vielmehr die Krankenhaus-Ampel, die laut dem bayerischen Gesundheitsministerium im Freistaat weiter auf Grün steht.

++ RKI registriert 16.077 Neuinfektionen — Inzidenz bei 85,6

(06.38 Uhr) Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist am achten Tag in Folge gestiegen . Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Donnerstagmorgen mit 85,6 an.

Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 80,4 gelegen, vor einer Woche bei 67,0 (Vormonat: 68,5). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 16 077 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.31 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 12 382 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 67 Todesfälle verzeichnet . Vor einer Woche waren es 72 Todesfälle gewesen.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen — den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter — gab das RKI am Mittwoch mit 2,34 (Dienstag 2,13) an.

++ Umfrage zu Corona-Pandemie: Viele Ostdeutsche misstrauen RKI

(06.01 Uhr) In der Corona-Pandemie stößt die Arbeit des Robert Koch-Instituts in Ostdeutschland offensichtlich auf größeres Misstrauen als im Westen . In einer repräsentativen Yougov-Umfrage unter gut 3700 Berufstätigen erhielt das RKI von den ostdeutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Schnitt die Note 3,3, im Westen dagegen 2,9.

Gefragt wurde im Juni und Juli, die möglichen Gründe für RKI-Skepsis waren kein Thema der Umfrage. Ob es einen Zusammenhang mit der Stärke der rechtspopulistischen AfD im Osten gibt, die gegen die Corona-Politik der Bundesregierung Front machte, ist unter Politikern und Fachleuten umstritten.

Auftraggeber der Umfrage war der Versicherer HDI. „ Insbesondere die Berufstätigen stellt die Corona-Situation vor besondere Herausforderungen “, sagte der Christopher Lohmann, der Vorstandsvorsitzende von HDI Deutschland. „Das reicht vom Einkaufen bis hin zu neuen Homeoffice-Regeln.“

Das waren die letzten Meldungen am Mittwoch:

++ Lindauer Hafenweihnacht ohne Masken und 3G-Nachweis

(20.21 Uhr) Das bayerische Wirtschaftsministerium hat am Dienstag grünes Licht für die Weihnachtsmärkte gegeben. Die einzigen Auflagen: Abstand einhalten und zu große Menschenansammlungen vermeiden. Weitere Bestimmungen, wie die 3-G-Regelung oder eine generelle Maskenpflicht erließ es nicht.

Lange Zeit war unklar, ob die Weihnachtsmärkte überhaupt stattfinden dürfen. Jetzt sollen sie fast ohne Auflagen über die Bühne gehen.

++ Was die Besucher bei der 15. Lindauer Hafenweihnacht vom 25. November bis 19. Dezember erwartet, lesen Sie hier ++

++ Inzidenz im Landkreis Ravensburg steigt steil an

(20.13 Uhr) Wie von Experten vorausgesagt, scheinen die Corona-Infektionen seit Mitte Oktober wieder stark zuzunehmen. Das gilt auch für den Landkreis Ravensburg, wo die Sieben-Tage-Inzidenz am Mittwoch noch einmal signifikant gestiegen ist.

++ Mehr zum Anstieg im Landkreis Ravensburg, lesen Sie hier ++

++ Fast jeder zehnte Patient auf Intensivstationen leidet an Corona

Fast jedes zehnte der in Baden-Württemberg verfügbaren Intensivbetten ist derzeit mit Covid-19-Patienten belegt . Derzeit liegt der Anteil der Belegung bei 9 Prozent, wie das Landesgesundheitsamt am Mittwoch (Stand: 16.00 Uhr) mitteilte. Die Zahl der Covid-Fälle auf den Intensivstationen stieg binnen eines Tages um 4 weitere Infizierte auf 207 .

Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz lag bei 3,14 (Dienstag: 3,04) - das ist die Zahl der Menschen, die pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche mit Corona-Symptomen in eine Klinik kommen. Die tatsächliche aktuelle Zahl der Klinikeinweisungen ist aber in der Regel höher als in der Hospitalisierungsinzidenz ausgewiesen, weil die vollständigen Werte oft erst nach ein bis zwei Wochen vorliegen.

Eine erste Warnstufe gilt nach der aktuellen Corona-Verordnung des Landes, sobald 250 Intensivbetten mit Covid-19-Patienten belegt sind oder 8 von 100 000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen mit Corona-Symptomen in eine Klinik gebracht wurden. Dann brauchen Ungeimpfte negative PCR-Tests für viele öffentliche Veranstaltungen.

Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg machte am Mittwoch einen deutlichen Sprung von 103,3 am Vortag auf 114,2 . Der Wert gibt an, wie viele neue Infektionen mit dem Coronavirus pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche den Behörden gemeldet wurden. „Nach der Stagnation der Fallzahlen in den vergangenen Wochen ist ein Wiederanstieg der übermittelten Neuinfektionen zu beobachten“, teilte das LGA dazu mit.

Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle seit Beginn der Pandemie stieg um 3285 auf 605 244601. Im Zusammenhang mit dem Virus sind 10 859 Menschen im Südwesten gestorben - das sind 4 mehr als am Vortag.

++ Kinderärztin sieht sich wegen Impfung Anfeindungen ausgesetzt

(18.49 Uhr) Seit gut zwei Monaten gibt es die Impfung für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren. Stand heute haben 40,8 Prozent der 12- bis 17-Jährigen in Baden-Württemberg einen vollen Impfschutz.

Das die Impfungen gar nicht so leicht an die Jugendlichen zu bringen sind, davon berichten Kinderärzte im Landkreis Sigmaringen. Die Nachfrage nach dem Piks ist nicht so hoch. Außerdem müssen sich manche Ärzte auch Anfeindungen stellen wie unser Bericht zeigt.

++ Lesen Sie hier die Reaktion von zwei Kinderärztinnen aus Bad Saulgau und Sigmaringen ++

+++ Hier geht es zum Corona-Newsblog von Mittwoch +++

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