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Corona-Newsblog: Das waren die wichtigsten Entwicklungen am Freitag

Ravensburg / Lesedauer: 20 min

+++ Britische Virus-Variante womöglich tödlicher als bisherige +++ Mehr als 20 Länder als Hochrisikogebiete eingestuft +++ Hundesalons dürfen wieder öffnen +++
Veröffentlicht:22.01.2021, 06:00

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Die wichtigsten Nachrichten und aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus im Newsblog mit Fokus auf Deutschland und Schwerpunkt auf den Südwesten.

Aktuelle Zahlen des RKI¹:

  • Aktuell nachgewiesene Infizierte Baden-Württemberg: ca. 30.400 (281.393 Gesamt - ca. 244.500 Genesene - 6.514 Verstorbene)
  • Todesfälle Baden-Württemberg: 6.514
  • Sieben-Tage-Inzidenz Baden-Württemberg: 96,2
  • Aktuell nachgewiesene Infizierte Deutschland : ca. 275.500 (2.106.262 Gesamt - ca. 1.780.200 Genesene - 50.642 Verstorbene)
  • Todesfälle Deutschland: 50.642
  • Sieben-Tage-Inzidenz Deutschland: 115,3

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Britische Virus-Variante womöglich tödlicher als bisherige (18.24 Uhr)
  • Mehr als 20 Länder als Hochrisikogebiete eingestuft (17.48 Uhr)
  • Pauschale Schließung von Hundesalons aufgehoben (16.52 Uhr)
  • Fördermittel für die Dorfgastronomie im Südwesten (13.06 Uhr)
  • Erstmals Virus-Variante aus Brasilien in Deutschland nachgewiesen (13.56 Uhr)

Das war's für heute. Wir wünschen Ihnen eine gute Nacht und sind morgen Früh auf Schwäbische.de wieder mit einem neuen Corona-Newsblog für Sie da.

++ Land will Suche nach Corona-Mutationen ausweiten

(20.18 Uhr) Die grün-schwarze Landesregierung will die Suche nach Mutationen des Coronavirus ausweiten. Dafür sollen in Labors im Land möglichst alle positiv getesteten Proben auf die bekannten Virusvarianten untersucht werden. Das geht aus einer Kabinettsvorlage hervor, die den „Stuttgarter Nachrichten“ vorliegt. Darüber hinaus soll die Rate der Vollsequenzierung, mit deren Hilfe auch unbekannte Mutationen aufgespürt werden können, sukzessive gesteigert werden.

„Es geht dabei vor allem um zwei zentrale Punkte. Erstens um eine Kontrolle darüber, wo und wie sich bereits bekannte Mutationen verbreiten“, sagte Sozialminister Manfred Lucha (Grüne). „Zweitens wollen wir schnell und effektiv nachweisen, ob sich neue, noch unbekannte Mutationen entwickeln.“

Aktuell wurden laut Kabinettsvorlage aus Baden-Württemberg bereits in zwölf Fällen die besonders ansteckenden Virusvarianten B.1.1.7 und B.1.351 (auch: 501Y.V2) nachgewiesen. 20 Proben werden noch untersucht.

++ 1523 Neuinfektionen im Südwesten - 72 weitere Tote

(19.09 Uhr) Die Zahl der registrierten Corona-Infektionen ist in Baden-Württemberg um 1523 Fälle gestiegen. Außerdem wurden 72 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet, wie das Landesgesundheitsamt am Freitag (Stand: 16 Uhr) mitteilte. Damit sind im Südwesten seit Beginn der Pandemie insgesamt 282.889 Ansteckungen und 6585 Todesfälle unter Infizierten registriert worden. Als genesen gelten 243.309 Menschen.

Die Zahl der Neuinfektionen binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner beträgt landesweit demnach 91,5.

Nach Daten des Divi-Intensivregisters sind 478 Covid-19-Patienten im Südwesten derzeit in intensivmedizinischer Behandlung, wie die Behörde weiter mitteilte. 283 von ihnen würden künstlich beatmet . Rund 89 Prozent der 2454 betreibbaren Intensivbetten seien belegt.

++ Britische Virus-Variante womöglich tödlicher

(18.24 Uhr) Die zuerst in Großbritannien entdeckte Variante des Coronavirus ist möglicherweise tödlicher als die bislang vorherrschende. Darauf gebe es „einige Hinweise“ sagte der britische Premierminister Boris Johnson am Freitag in einer Pressekonferenz im Regierungssitz Downing Street in London. Die hohe Belastung der Krankenhäuser im Land sei zu einem erheblichen Teil auf die neue Virusvariante zurückzuführen, so der konservative Politiker.

Die Mutation war Ende vergangenen Jahres in der südostenglischen Grafschaft Kent aufgetaucht und hatte sich mit rasender Geschwindigkeit in London und Teilen des Landes ausgebreitet.

Großbritannien ist eines der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder in Europa. Täglich werden Zehntausende Neuinfektionen und zuletzt jeweils mehr als 1000 Tote gemeldet. Seit Wochen gilt ein Lockdown mit weitreichenden Ausgangs- und Reisebeschränkungen, Schulen und nicht lebensnotwendige Geschäfte sind geschlossen. Die Maßnahmen sollen Mitte Februar überprüft werden.

++ Mehr als 20 Länder als Hochrisikogebiete eingestuft

(17.48 Uhr) Wegen besonders hoher Corona-Infektionszahlen hat die Bundesregierung ab Sonntag erstmals mehr als 20 Länder als Hochrisikogebiete eingestuft, für die dann leicht verschärfte Einreiseregeln gelten.

Wie das Robert Koch-Institut am Freitag auf seiner Internetseite mitteilte, gehören dazu das Nachbarland Tschechien , die Urlaubsländer Portugal, Spanien und Ägypten sowie die USA. Eine vollständige Liste der Gebiete finden Sie hier.

„Normale“ Risikogebiete: Das sind Länder oder Regionen über einem Grenzwert (auch Inzidenzwert genannt) von 50 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Das gilt derzeit für fast ganz Europa mit Ausnahme einzelner Gebiete in Griechenland, Finnland, Norwegen, Österreich und Dänemark. Weltweit sind weit mehr als 100 Länder Risikogebiete.

Hochinzidenzgebiete: Das sind Länder mit deutlich höheren Infektionszahlen als in Deutschland. Dazu zählen in der Regel die Länder mit einem Inzidenzwert über 200 (Inzidenz in Deutschland: 115). Es können aber auch weitere Länder unter dieser Marke unter bestimmten Bedingungen zu „Hochinzidenzgebieten“ erklärt werden.

Virusvarianten-Gebiete: Das sind Gebiete, in denen hochansteckende Varianten des Coronavirus aufgetreten sind. Bisher fallen Großbritannien, Irland, Südafrika und Brasilien in diese Kategorie.

Reisende aus „normalen“ Risikogebieten müssen sich spätestens 48 Stunden nach Einreise in Deutschland auf Corona testen lassen. Zudem müssen sie zehn Tage in Quarantäne, können sich davon allerdings durch einen zweiten negativen Test ab Tag fünf vorzeitig befreien lassen.

Der Unterschied bei den Hochinzidenz - und Virusvarianten-Gebieten: Der Test muss bereits höchstens 48 Stunden vor Einreise erfolgen. Außerdem können die Ausnahmeregeln für die Quarantäne eingeschränkt werden. Das ist aber Sache der einzelnen Bundesländer.

++ Corona-Mutation in Konstanz nachgewiesen

(17.28 Uhr) Bei zwei Reiserückkehrern aus Südafrika ist das mutierte Coronavirus nachgewiesen worden. Das berichten mehrere Medien übereinstimmend.

Beide haben sich nach Informationen des SWR auf der Rückreise jedoch gut geschützt und zu Hause sofort in Isolation begeben. Deshalb gebe es keine Kontaktpersonen .

++ Pauschale Schließung von Hundesalons aufgehoben

(16.52 Uhr) Der baden-württembergische Verwaltungsgerichtshof hat die pauschale Schließung von Hundesalons im Zuge der Corona-Pandemie gekippt. Demnach dürfen solche Salons ab sofort wieder öffnen, bei denen das Tier innerhalb eines bestimmten Zeitfensters abgegeben und dann wieder abgeholt werden kann, wie das Gericht am Freitag in Mannheim mitteilte.

Gegen die Corona-Verordnung des Landes hatte in einem Eilverfahren die Betreiberin eines Hundesalon geklagt. In ihrem Salon fänden keine einen Infektionsweg begründenden Kontakte zwischen Menschen statt, argumentierte sie dem Gericht zufolge.

Sie habe bereits im März 2020 einen Art Schleusenbetrieb zur Übergabe der Tiere eingerichtet, der einen direkten Kontakt zwischen ihr und den Kunden verhindere. Die Bezahlung erfolge auf Rechnung oder über andere Wege des kontaktlosen Zahlens. Termine würden mit Pufferzeit so vergeben, dass es keine Kontakte zwischen Kunden gebe.

Der Verwaltungsgerichthof folgte der Argumentation der Frau. Denn inzwischen seien für den geschlossenen Einzelhandel Abholangebote zugelassen. Vergleichbares Hundesalons nicht zu gestatten, verstoße gegen den allgemeinen Gleichbehandlungsgrundsatz, urteilte der Senat.

++ Kita-Gebühren: Städtetag sieht Land in der Pflicht

(16.05 Uhr) Eltern im Südwesten sollen im Januar keine Kita-Gebühren zahlen, wenn sie ihr Kind wegen des Corona-Lockdowns nicht in die Betreuung schicken konnten. Bei der Erstattung der Gebühren sieht der Städtetag die Landesregierung in der Pflicht , wie eine Sprecherin am Freitag erklärte. Wie bereits bei den Schließungen im vergangenen Frühjahr soll sich auch diesmal das Land an den Ausfallkosten der Kommunen und Kindertageseinrichtungen beteiligen.

Seit rund einem Monat sind die Kitas wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hatte angekündigt, dass sie über die Erstattung der Kita-Gebühren innerhalb der Landesregierung beraten wolle. Dabei geht es um Millionen-Summen.

Bisher verfahren die Kommunen beim Gebührenerlass noch unterschiedlich. Die Stadt Freiburg etwa hat sich dafür ausgesprochen, keine Elternbeiträge zu erheben. Der Gemeinderat muss Anfang Februar noch darüber entscheiden. In Villingen-Schwenningen (Schwarzwald-Baar-Kreis) sowie in Konstanz am Bodensee wartet man dagegen noch auf die Entscheidung der Landesregierung.

++ Heil kündigt Aufschlag auf Hartz IV und Hilfe bei Masken an

(15.16 Uhr) Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will für Sozialleistungen wie Hartz IV einen Aufschlag wegen der Corona-Pandemie durchsetzen. Staatliche Unterstützung stellte er zudem bei der Beschaffung von medizinischen Schutzmasken in Aussicht.

Derzeit seien nicht nur Kitas und Schulen geschlossen, sondern auch viele soziale Einrichtungen, argumentierte Heil. „Gleichzeitig entstehen für viele Menschen zusätzliche Ausgaben etwa für Hygieneartikel.“ Besonders von diesen Problemen betroffen seien Kinder, Alleinerziehende, Ältere, Langzeitarbeitslose und Menschen mit Behinderungen, die auf staatliche Unterstützung angewiesen seien.

„Auch die Versorgung von Grundsicherungsempfängern mit medizinischen Masken muss gesichert sein“, forderte der Minister. Diese OP- oder FFP2-Masken sind gemäß den Bund-Länder-Beschlüssen vom Dienstag künftig in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln vorgeschrieben.

Der Minister kündigte an, er wolle die geplanten Hilfen zügig auf den Weg bringen. Allerdings räumte er ein, dass seine Pläne noch nicht in der Koalition und in der Bundesregierung abgestimmt seien. Dazu solle es am Wochenende und Anfang kommender Woche Gespräche geben. Zur möglichen Höhe eines Corona-Zuschlags für Hartz-IV-Empfänger legte sich der Minister zunächst nicht fest.

++ Bayerische Polizeischüler feiern Party

(14.33 Uhr) Wegen einer Abschlussfeier in den Räumen der Bereitschaftspolizei müssen Polizeischüler nun mit erheblichem Ärger rechnen. Wie das Präsidium der bayerischen Bereitschaftspolizei am Freitag berichtete, hatten die jungen Beamten bei ihrer Party in Königsbrunn bei Augsburg die geltenden Hygiene- und Abstandsregeln missachtet.

Die Polizeiazubis müssten nun „mit dienstrechtlichen Konsequenzen rechnen, da sie mit ihrem Verhalten gegen die äußerst strengen internen Kontakt- und Hygienevorschriften verstoßen haben und ihrer Vorbildfunktion als angehende Polizisten nicht gerecht wurden“, betonte das Präsidium. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.

Laut der Mitteilung hatten die angehenden Polizisten bereits Mitte Dezember in ihrer Kaserne spontan gefeiert , nachdem eine Prüfungsrunde im Rahmen der Ausbildung vorbei war.

++ Erstmals Virus-Variante aus Brasilien in Deutschland nachgewiesen

(13.56 Uhr) Erstmals ist in Deutschland ein Nachweis der in Brasilien kursierenden Corona-Variante bekannt geworden. Die Mutante sei bei einem Reiserückkehrer in Hessen entdeckt worden, sagte Hessens Sozialministerium Kai Klose (Grüne) am Freitag in Wiesbaden. Klose zufolge handelt es sich um den ersten Nachweis in Deutschland. Auch dem Robert Koch-Institut (RKI) war am Freitag kein anderer Nachweis bekannt.

Die Person sei am Donnerstag aus Brasilien in Frankfurt angekommen, erklärte die Virologin Sandra Ciesek. Im Labor sei bei einer PCR-Untersuchung die in Brasilien entdeckte Mutation nachgewiesen worden. Die Sequenzierung stehe noch aus.

Neben der erstmals in Brasilien nachgewiesenen Variante stehen zwei weitere im Fokus, die zunächst in Großbritannien und in Südafrika entdeckt worden waren, und ebenfalls in Deutschland bereits nachgewiesen wurden. Alle drei Varianten stehen im Verdacht, ansteckender zu sein als der Wildtyp des Coronavirus Sars-CoV-2. Es gebe aber keine Hinweise, dass sie zu schwereren Verläufen führten, sagte Ciesek.

++ Fördermittel für die Dorfgastronomie im Südwesten

(13.06 Uhr) Das baden-württembergische Agrarministerium setzt bei der finanziellen Förderung 2021 einen Schwerpunkt bei der Gastronomie auf dem Land . Agrarminister Peter Hauk (CDU) sagte am Freitag in Stuttgart, gerade im Lockdown sei die enorme Bedeutung der Gastronomie für alle spürbar. „Fehlt die Gastronomie, zeigt sich ein vielfältiger Mangel: Verluste beim Zusammenkommen der Menschen, Einschnitte im Bereich der Grundversorgung — aber auch am vitalen Ortsbild gibt es Abstriche.“ Von insgesamt 100,2 Millionen Euro an Mitteln für das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum fließen im laufenden Jahr rund neun Millionen Euro an Dorfgaststätten, Restaurants und Cafés .

Das Programm leiste keine klassische Soforthilfe , aber es helfe der Gastronomie im ländlichen Raum, ihren Gästen durch Investitionen mittel- und langfristig ein attraktives Angebot zu bieten. Insgesamt werden 96 Dorfgaststätten, Restaurants und Cafés unterstützt. Die Investitionsbereitschaft der Dorfgastronomie sei auch in Zeiten der Pandemie hoch. Es sei schwierig, Nachwuchs oder Nachfolger für Gaststätten auf dem Land zu finden. „Dort wo es Nachwuchs und Perspektiven gibt wollen wir unterstützen.“

++ Gratis-​Masken für Menschen mit geringen Einkommen in Tuttlingen

(11.44 Uhr) Die Stadt Tuttlingen vergibt kostenlose FFP-2-Masken an die Tuttlinger Einwohner, die nur über ein mit geringes Einkommen verfügt. Anspruch haben zum Beispiel alle Inhaber des städtischen Senioren- und Familienpasses , eines Berechtigungsscheins für den Tafelladen sowie Wohngeld- oder ALG-2-Bezieher mit Wohnsitz in Tuttlingen . Die Verteilung beginnt nächste Woche.

+++ Den vollständigen Artikel lesen Sie hier. +++ (Frei)

++ Spahn: „Es ist noch nicht vorbei“

(10.45 Uhr) Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat um Verständnis für die Verlängerung des Corona-Lockdowns geworben. Die aktuellen Zahlen seien in den letzten Tagen ermutigend und gingen in die richtige Richtung, sagte der CDU-Politiker am Freitag in Berlin. Aber sie seien immer noch auf einem zu hohen Niveau. Knapp 5000 Covid-19 Patienten seien für das Gesundheitswesen unter Anspannung machbar, aber das könne kein Dauerzustand sein.

Es ist noch nicht vorbei, auch nach einem Jahr nicht, obwohl wir es uns alle wünschen.

Jens Spahn

Spahn warnte vor zu frühen Lockerungen und wies wie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf Risiken durch neue Virusvarianten hin. Man wolle die Verbreitung soweit es geht minimieren und nicht zulassen. Der Gesundheitsminister sagte, es gebe Hoffnung. Das sei die Impfkampagne. „Wir befinden uns zwar auf dem Höhepunkt der Pandemie, und gleichzeitig haben wir den Weg raus aus der Pandemie begonnen“.

Das Robert Koch-Institut verzeichnete am Freitag 17 862 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages. Vor genau einer Woche waren es 22 368 . Der Höchststand von 33 777 registrierten Neuinfektionen binnen 24 Stunden war am 18. Dezember gemeldet worden — darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten.

+++ Lesen Sie den vollständigen Artikel über die Pressekonferenz von Robert-Koch-Institut und Bundesgesundheitsministerium hier. +++ (Plus)

++ Münchner Infektiologe Wendtner hält vierte und fünfte Welle für möglich

(8.29 Uhr) Der Chefarzt der Klinik für Infektiologie in München behandelte mit seinem Team die bundesweit ersten Corona-Patienten. Der weitere Verlauf der Pandemie hänge vom Verhalten der Menschen ab. Wie die möglichen weiteren Wellen verlaufen könnten, lesen Sie hier:

+++ Lesen Sie den vollständigen Artikel hier. +++ (Frei)

++ Corona-Maßnahmen reduzieren andere Krankheiten — FSME jedoch steigt

(8.15 Uhr) Die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie halten auch andere Infektionskrankheiten in Schach. Hygienekonzepte, Abstandsregeln, Kontaktbeschränkungen und Homeoffice hätten auch die Übertragung anderer Erreger eingedämmt , erläuterte die Leiterin der DAK Bayern, Sophie Schwab. Es gibt jedoch eine Ausnahme: Die von Zecken übertragene Hirn- oder Hirnhautentzündung FSME erlebte im vergangenen Jahr in Bayern einen Anstieg um 44 Prozent . „Durch die Einschränkungen waren Spaziergänge, Sport und Bewegung im Freien für viele Menschen beliebte Alternativen“, erklärte Schwab.

Bei anderen meldepflichtigen Infektionskrankheiten und Erregern war die Tendenz jedoch deutlich positiv: So sank die Zahl von Norovirusinfektionen von rund 15 400 im Jahr 2019 auf knapp 6000 im Jahr 2020 , wie eine Auswertung der Daten des Robert Kochs-Instituts durch die Krankenkasse ergab. Bei den Windpocken halbierte sich die Zahl von 5200 auf 2600 . Tuberkulose, Salmonellen und das Hantavirus nahmen im Freistaat ebenfalls deutlich ab.

Bei den Masern ging die Zahl binnen Jahresfrist von 88 auf 30 um fast zwei Drittel zurück . Allerdings: „Zur positiven Entwicklung bei den Masern hat neben den Kontaktbeschränkungen und Abstandsregeln sicher auch das seit 1. März 2020 geltende Masernschutzgesetz beigetragen“, erläuterte Schwab. Dieses sieht unter anderem eine Impfpflicht für Schüler und Schulpersonal vor.

Einen Sonderfall stellt die Grippe dar, bei denen die bayerischen Ärzte im vergangenen Jahr eine Zunahme um 17 Prozent verzeichneten - von 46 900 auf 55 100 Fälle . Dies lag aber wohl daran, dass der Höhepunkt der Grippesaison bereits vor dem ersten Lockdown im Frühjahr war und die Verbreitung so nicht durch die Anti-Corona-Maßnahmen beeinflusst wurde.

++ Uni-Rektoren: In Coronakrise ist bei Universitäten digitaler Knoten geplatzt

(8.04 Uhr) Die Veränderungen durch die Pandemie haben den baden-württembergischen Hochschulen nach Einschätzung der Landesrektorenkonferenz einen deutlichen Schub versetzt. „Die Coronakrise hat dazu geführt, dass bei uns in dieser Hinsicht ein Knoten geplatzt ist“, sagte Stephan Dabbert, der Vorsitzende der Konferenz und Rektor der Stuttgarter Universität Hohenheim, den „Stuttgarter Nachrichten“ und der „Stuttgarter Zeitung“ (Freitag). „Das wäre sonst mit Geld und guten Worten nicht in zehn Jahren machbar gewesen .“

Das Land investiert seit mehreren Jahren in die Digitalisierung der Hochschulen. Im vergangenen Semester hatte es 40 Millionen Euro Soforthilfe für coronabedingten Zusatzbedarf bewilligt . Zuletzt waren weitere Corona-Hilfen für Hochschulen in Höhe von mehr als 70 Millionen Euro beschlossen worden. Einen großen Teil dieser jüngsten Mittel erhalten die Universitäten im Südwesten mit 37 Millionen Euro. Nach früheren Angaben von Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) ist das Geld zweckgebunden für das Digitale , also zum Beispiel für IT-Spezialisten, Hardware, Software, Lizenzen.

Dabbert lobte vor allem den Willen der Universitäten, die Herausforderungen der Corona-Auflagen anzunehmen. „Ich erlebe eine Bereitschaft, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, die es so nicht gab“, sagte er den Zeitungen. „Das betrifft nicht nur die Lehre, sondern alle Aspekte der Hochschule.“ Die jüngste Finanzierungshilfe des Landes werde nach seiner Einschätzung aber noch nicht ausreichen für eine „durchgreifende Digitalisierung“ . Er appellierte an die Landesregierung, ein strategisches Programm für mehrere Jahre aufzulegen. „Mit 100 Millionen Euro pro Jahr könnten die Universitäten bei der Digitalisierung einen kräftigen Sprung nach vorne machen“, sagte Dabbert.

++ Ärzte kritisieren Wegfall der Corona-Testpflicht an Kliniken

(6.14 Uhr) Ärztevertreter haben die Streichung der Corona-Testpflicht für Besucher an Krankenhäusern vehement kritisiert. Es könne nicht sein, dass man über allgemeine Verschärfungen der Corona-Maßnahmen diskutiere und bei den Kliniken in der gleichen Zeit lockere , kritisierte die 2. Landesvorsitzende des Marburger Bundes, Sylvia Ottmüller. „Wir fordern das Land auf, hier umgehend nachzusteuern und die ursprüngliche Regelung wieder in Kraft zu setzen“, teilte sie mit. Mit der jüngsten Änderungen der Corona-Verordnung des Landes wurde die Pflicht für Besucher zur Vorlage eines aktuellen PCR-Tests oder eines Antigen-Schnelltests gelockert. Die neue Regelung sieht nur noch einen Schnelltest oder das Tragen einer FFP2-Maske vor.

Ein Gynäkologe an einer Klinik in Baden-Württemberg berichtete gegenüber der dpa, warum er die Testpflicht für so wichtig hält. Der Arzt, der anonym bleiben möchte, sagt, die von der Politik ausgegebenen Kontaktbeschränkungen für den privaten Bereich könne er im Klinikalltag so schließlich nicht umsetzen. Er komme vielmehr auf mehr als 100 Kontakte am Tag , auch ein Sicherheitsabstand von 1,5 Metern sei nicht immer einzuhalten . „Ich war deshalb froh, über die Entscheidung der Landesregierung, Antigen-Schnelltests für Besucher in Krankenhäusern einzuführen. Das sorgte für Sicherheit — dort, wo sie benötigt wird.“

„Ich halte sie weiter für dringend notwendig“, sagt der Arzt. „Sollten es finanzielle Gründe sein, wäre das sehr verstörend.“ Während seiner täglichen Arbeit verdränge er Gedanken an das Risiko, sich mit Corona zu infizieren . Doch wenn er nach der Arbeit daran denken müsse, sei es ein unangenehmes Gefühl.

++ Zahl der Corona-Toten in Deutschland überschreitet Marke von 50.000

(6.07 Uhr) Die Zahl der im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen in Deutschland verzeichneten Todesfälle seit Beginn der Pandemie hat die Marke von 50.000 überschritten. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Freitagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden inzwischen insgesamt 50.642 Todesfälle registriert . Zuletzt wurden binnen 24 Stunden 859 nach einer Corona-Infektion Verstorbene erfasst.

Gezählt werden dabei sowohl Menschen, die unmittelbar an der Erkrankung durch das Virus verstarben, als auch Menschen mit Vorerkrankungen, die mit dem Coronavirus infiziert waren und bei denen sich die genaue Todesursache nicht abschließend nachweisen lässt .

Nach den jüngsten Angaben des RKI wurden außerdem innerhalb eines Tages 17.862 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 2.106.262.

Die Zahl der von einer Corona-Infektion genesenen Menschen in Deutschland bezifferte das RKI am Freitag mit rund 1.780.200. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz betrug 115,3 . Sie war damit etwas niedriger als am Vortag, an dem sie bei 119,0 gelegen hatte.

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist über die vergangenen Woche hinweg deutlich gesunken, liegt aber immer noch weit über der von der Bundesregierung gesetzten Zielmarke von unter 50 . Bei dem Wert handelt es sich um die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb einer Woche.

Das waen die letzten Meldungen am Donnerstag.

++ Mehr Kommunen nähern sich der Inzidenz-Marke von 50

(21.13 Uhr) Immer mehr Kommunen im Südwesten nähern sich dem Inzidenz-Wert von 50 an. Unter den 44 Stadt und Landkreisen sind derzeit vier , die nahe an die Schwelle heranrücken, ab der Gesundheitsämter wieder Infektionsketten verfolgen können und Lockerungen möglich sind.

Mit dem Landkreis Tübingen hat nach Zahlen des Landesgesundheitsamts vom Donnerstag bereits eine Kommune die Hürde gerissen. Der Inzidenz-Wert von 50 besagt, dass die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen bei 50 liegt.

Drei weitere Kommunen lagen bei unter 60. Deren Zahl war am Donnerstag auf vier gestiegen: Außer Primus Tübingen rückte der Kreis Breisgau-Hochschwarzwald mit 52,4 an den Wert von 50 heran.

Der Hohenlohekreis wies einen Wert von 55, 9 auf, gefolgt von Rastatt mit 59,2 und Baden-Baden mit 59,8. Die rote Laterne trug Pforzheim mit 181.

++ Brüssel genehmigt Novemberhilfen für zwölf Milliarden Euro

(20.18 Uhr) Die EU-Kommission hat deutsche „Novemberhilfen“ im Umfang von zwölf Milliarden Euro genehmigt. Die Unterstützung von Unternehmen in der Corona-Krise sei mit den EU-Regeln vereinbar , erklärte Kommissionsvizepräsidentin Margrethe Vestager am Donnerstagabend in Brüssel.

Die „Novemberhilfen“ sollen Unternehmen für wirtschaftliche Schäden durch den Lockdown in der Pandemie entschädigen. Die jetzt genehmigten Hilfen sehen nach Angaben der Kommission vor, dass bis zu 100 Prozent der nachgewiesenen Verluste erstattet werden oder 75 Prozent des Umsatzes der Monate November und Dezember 2019.

Zuvor hatte die Brüsseler Behörde bereits grünes Licht für einen anderen Teil des deutschen Hilfspakets gegeben, wonach Firmen mit bis zu 4 Millionen Euro pro Unternehmen unterstützt werden können. Die Kommission stellte fest, dass die deutschen Hilfen direkt mit der Pandemie zusammenhingen und angemessen seien.

++ Familien sollen laut Eisenmann Schülertickets erstattet bekommen

(19.46 Uhr) Bei coronabedingt ungenutzten Schülertickets sollen Familien den Eigenanteil nach dem Willen von Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) erstattet bekommen. Weil die Schüler wegen der Corona-Beschlüsse zur Schließung der Schulen ihre Fahrscheine im Januar nicht einsetzen konnten, müssten sie Ausgleich erhalten, sagte Eisenmann der „Heilbronner Stimme“ und dem „Mannheimer Morgen“.

Bereits im ersten Lockdown im Frühjahr 2020 hatte das Land den Eltern für zwei Monate den Eigenanteil für die Schülertickets erstattet, wie die Blätter berichteten. Damals bezuschusste das Land die Fahrkarten landesweit einmalig mit 36,8 Millionen Euro .

Laut dem CDU-Verkehrsexperten Thomas Dörflinger solle das Geld auch dieses Mal wieder an die örtlichen Nahverkehrsunternehmen fließen. Die Familien würden entlastet, indem sie das nächste Schüler-Monatsticket als Ersatz für den Januar umsonst bekämen würden.

+++ Den gesamten Newsblog von Donnerstag finden Sie hier. +++

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