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Corona-Newsblog: Das waren die Entwicklungen am Freitag

Ravensburg / Lesedauer: 11 min

+++ Flughafen Stuttgart fordert Bundeshilfen +++ Lage in den USA immer dramatischer +++ Jahreskartenbesitzer fahren im Sommer kostenlos durch den Südwesten +++
Veröffentlicht:10.07.2020, 19:00

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Die wichtigsten Nachrichten und aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus im Newsblog mit Fokus auf Deutschland und Schwerpunkt auf den Südwesten.

Aktuelle Zahlen des RKI¹:

  • Aktuell Infizierte : ca. 453 (35.990 Gesamt - ca. 33.700 Genesene - 1.837 Verstorbene)
  • Todesfälle Baden-Württemberg:
  • Aktuell Infizierte Deutschland : ca. 5.124 ( 198.178 Gesamt - ca. 184.000 Genesene - 9054 Verstorbene)
  • Todesfälle Deutschland: 9.054

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Baden-Württemberg will Schulen weitere Stornokosten für abgesagte Klassenfahrten zahlen (17.19 Uhr)
  • Kommunen in der Region Wangen bekommen Corona-Ausgleich in Millionenhöhe (13.45 Uhr)
  • Flughafen Stuttgart fordert Bundeshilfen (11.43 Uhr)
  • Jahreskartenbesitzer fahren im Sommer kostenlos durch Südwesten (10.31 Uhr)
  • Bayerns Gesundheitsministerin rät zu Vorsicht bei Urlauben (09.02 Uhr)
Kopie von Blick auf den Stuttgarter Flughafen. Foto: Uli Deck/dpa/Archivbild

Wir verabschieden uns für heute und sind am Wochenende wieder mit einem Newsblog mit den neuesten Entwicklungen für Sie da.

++ Corona: Verwirrung um Privatfeiern und Kultur in Kneipen in Bayern

(20.34 Uhr) Die Staatskanzlei hat Hoffnungen des Hotel- und Gaststättenverbands widersprochen , dass es eine Verbesserung der Situation von Kneipen und Diskotheken in der Corona-Krise geben könnte.

Zunächst hatte der Verband am Freitag unter Berufung auf ein Schreiben des Wirtschaftsministeriums , das sich wiederum auf das Gesundheitsministerium bezogen hatte, berichtet, dass Schankwirtschaften und Diskotheken ihre Räume für private und kulturelle Veranstaltungen vermieten dürften. Ein Sprecher der Staatskanzlei erklärte am Freitagabend allerdings, dass dieses Schreiben gegenstandslos sei.

Staatskanzlei-Chef Florian Herrmann ( CSU ) betonte: „ Clubs und Diskotheken bleiben weiterhin geschlossen — auch durch die Hintertüre gibt es keine Öffnung. Es wird da keine Tricksereien geben. Es hat sich nichts geändert: Wir bleiben bei Vorsicht und Umsicht.“

Der Gastronomieverband zeigte sich enttäuscht von den Aussagen aus der Staatskanzlei. „Es ist nicht nachvollziehbar , warum Clubs und Diskotheken nicht das erlaubt wird, was in anderen Bereichen auch möglich ist. Es geht nicht darum, dass getanzt wird und Discos und Clubs im herkömmlichen Sinne geöffnet werden.“

51 neue Corona-Infektionen in Baden-Württemberg

(20.17 Uhr) Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten seit Beginn der Pandemie ist in Baden-Württemberg auf mindestens 36.051 gestiegen. Das waren 51 mehr als am Vortag , wie das Sozialministerium am Freitag in Stuttgart mitteilte. Etwa 33 643 Menschen gelten als genesen . Die Zahl der Corona-Toten gab die Behörde, wie am Vortag, mit 1837 an . Derzeit seien geschätzt noch 571 Menschen im Land mit dem Virus infiziert , hieß es.

Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 1,02 angegeben. Sie besagt, wie viele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.

++ Infizierte Kinder: Sindelfinger Kita schließt für zwei Wochen

(19.14 Uhr) Eine Sindelfinger Kita bleibt wegen zwei mit dem Coronavirus infizierten Kindern 14 Tage geschlossen. Schon am Dienstag hatte die Stadt die Einrichtung vorsorglich dicht gemacht . Die beiden Verdachtsfälle waren am Montag aufgefallen. Die Kinder besuchten verschiedene Betreuungsgruppen , deren Mitarbeiter und Kinder als Kontaktpersonen auf das Virus getestet wurden, ohne Neuinfektionen festzustellen.

Wegen Verdachtsfällen hatte die Stadt am Mittwoch je zwei weitere Kitas und Kita-Bereiche geschlossen . Nach negativer Testung von Kindern und Mitarbeitern sind sie bis auf eine Gruppe für über 3-Jährige ab Freitag wieder geöffnet, wie die Stadt weiter mitteilte. In dem Bereich stehen noch Testergebnisse aus.

++ Abgesagte Klassenfahrten: Baden-Württemberg entscheidet am Dienstag, ob es Schulen weitere Stornokosten zahlt

(17.19 Uhr) Tausende von Klassenfahrten, Schüleraustausche und Aufenthalte in Schullandheimen mussten wegen der Corona-Beschränkungen abgesagt werden. Am Dienstag will das Land Baden-Württemberg e ntscheiden, ob es den Schulen erneut finanziell entgegenkommt. Das geht auf Berichte von „Heilbronner Stimme“ und „Mannheimer Morgen“ (Samstag) zurück. Schadensersatzleistungen in Höhe von insgesamt dann 17,45 Millionen Euro sollen demnach ersetzt werden, weil außerschulische Veranstaltungen storniert werden mussten . Die beiden Zeitungen berufen sich auf eine Kabinettsvorlage von Landeskultusministerin Susanne Eisenmann (CDU), über die das grün-schwarze Kabinett entscheiden will.

In einem ersten Schritt hatte das Land im April bereits 8,2 Millionen Euro der Summe zur Verfügung gestellt, nun sollen weitere rund 9,25 Millionen folgen. „Uns ist wichtig, dass die Schüler und ihre Eltern sowie die Lehrkräfte nicht auf den Stornokosten sitzen bleiben , die ihnen durch die durch das Coronavirus bedingte Absage entstanden sind“, sagte Eisenmann.

Laut dem Zeitungsbericht sollen sich bei den Schulen in Baden-Württemberg Stornokosten für 8382 außerunterrichtliche Veranstaltungen angehäuft haben. Alleine an den Gymnasien im Südwesten seien über 2300 Veranstaltungen betroffen, wie demnach aus einer Erhebung der vier Regierungspräsidien hervorgeht.

++ Landesamt meldet die aktuelle Zahl der Coronafälle in Bayern

(16.54 Uhr) In Bayern sind bisher 49.097 Menschen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen am Freitag auf seiner Website mit. Gestorben sind bislang im Freistaat 2608 Menschen , die sich mit dem Erreger infiziert hatten. Als genesen galten 45 550 Menschen .

++ Kommunen in der Region Wangen bekommen Corona-Ausgleich in Millionenhöhe

(13.45 Uhr) Die Corona-Pandemie wirkt sich deutlich auf die Steuereinnahmen der Kommunen aus, allein der Stadt Wangen droht fürs laufende Jahr ein Sieben-Millionen-Loch im Haushalt. Um die Liquidität zu gewährleisten, erhalten auch die Städte und Gemeinden in der Region bereits jetzt weitere zusätzliche Unterstützung, wie der CDU-Landtagsabgeordnete Raimund Haser mitteilt.

Demnach habe das Land zum zweiten Mal weitere Mittel über die Mai-Steuerschätzung hinaus freigegeben. Durch Zuweisungen über den kommunalen Finanzausgleich und die kommunale Investitionspauschale werden die Kommunen zwischen Iller und Argen insgesamt 8,1 Millionen Euro zusätzlich erhalten, so Raimund Haser.

Auch Bad Waldsee und Aulendorf erhalten Millionenbeträge.

„Es wird bei den Kommunen insbesondere darum gehen, die Mindereinnahmen bei den Steuern zu mildern, damit auch kommunale Investitionen – gerade auch im Sinne der Unterstützung der regionalen Wirtschaft – fortgeführt werden können.“

Mehr dazu lesen Sie hier.

++ Flughafen Stuttgart fordert Bundeshilfen

(11.43 Uhr) Wegen der Corona-Pandemie sind die Passagierzahlen am Stuttgarter Flughafen im ersten Halbjahr 2020 erwartungsgemäß stark eingebrochen. „Nach wie vor sind wir in einer schwierigen Situation“, sagte Geschäftsführer Walter Schoefer am Freitag in Stuttgart. Er fordert gemeinsam mit dem Verband deutscher Flughäfen (ADV) Hilfe von der Bundesregierung. Insgesamt zählte der Airport 1,8 Millionen Fluggäste — das entspricht im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einem Minus von 68 Prozent.

Der Bund habe darauf gepocht, dass die deutschen Flughäfen trotz der Krise für Fracht- und Hilfsflüge sowie für Rückholaktionen offen bleiben und Lieferketten nicht unterbrochen werden, sagte Schoefer. Da sei es richtig und wichtig, dass bei Hilfsgeldern auch die Flughäfen berücksichtigt würden. Laut Forderung des Verbands müssten es für den Stuttgarter Flughafen bis zu 7 Millionen Euro pro Monat sein, bundesweit beläuft sich die Forderung auf rund 150 Millionen Euro pro Monat.

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Stark geholfen habe der Flughafengesellschaft die Möglichkeit zur Kurzarbeit — von den rund 2200 Mitarbeitern sind seit April rund 1800 in Kurzarbeit. Hier setze man darauf, dass Berlin die Möglichkeit zur Kurzarbeit von 12 auf 24 Monate verlängere, sagte Schoefer. Solch eine Option werde der Flughafen dann auch nutzen.

++ Jahreskartenbesitzer fahren im Sommer kostenlos durch den Südwesten

(10.31 Uhr) Wegen der Einschränkungen der Corona-Pandemie dürfen Besitzer einer Jahreskarte im Nahverkehr in den Sommerferien kostenlos durch ganz Baden-Württemberg fahren. Das verkündete Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) am Freitag in Stuttgart. Die Aktion betrifft etwa 1,5 Millionen Fahrgäste, die an jedem Wochentag in den Sommerferien zwischen dem 31. Juli und 13. September durch das südwestliche Bundesland ohne Aufpreis reisen können.

Schüler, Auszubildende, Erwachsene, Senioren sowie Besitzer von Job- und Semestertickets mit Jahrestickets dürfen Stadt- und Straßenbahnen, Busse und alle Nahverkehrszüge — darunter IRE, RE, RB und S-Bahn — nutzen. Kinder bis 14 Jahre können in Begleitung eines Eltern- oder Großelternteils kostenfrei mitfahren.

Das Verkehrsministerium hat sich mit allen Verkehrsverbünden, Eisenbahnverkehrsunternehmen und der Tarifgesellschaft aus Baden-Württemberg geeinigt. „Mit dieser großen Geste wollen wir uns bei den Stammkunden bedanken, die während der Corona-Zeit ihre Abos nicht gekündigt haben und weiterhin mit dem ÖPNV unterwegs sind“, sagte Verkehrsminister Hermann.

++ Lage im weltweiten Top-Corona-Hotspot USA immer dramatischer

(10.01 Uhr) Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA hat wieder einen neuen Höchststan d erreicht. Binnen 24 Stunden gab es rund 63 200 neue Fälle , wie aus Zahlen der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore am Freitagmorgen hervorgeht. In dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern haben sich demnach bislang mehr als 3,1 Millionen Menschen (Stand: 9.7.) nachweislich mit Sars-CoV-2 infiziert. Rund 133 000 Menschen starben an oder mit dem Virus.

Die Zahl der Neuansteckungen in den USA ist seit Mitte Juni im Zuge der Lockerung der Corona-Auflagen dramatisch gestiegen - vor allem im Süden und Westen des Landes. Zuletzt hatte die Universität am Mittwoch mit rund 60 000 Fällen binnen eines Tages einen Rekord verzeichnet.

US-Immunologe Anthony Fauci hat das Coronavirus wegen seiner leichten Übertragbarkeit als "schlimmsten Alptraum" für Gesundheitsexperten bezeichnet. Die Effizienz, mit der das Virus Menschen anstecke, sei "wirklich bemerkenswert", sagte Fauci, der auch das Weiße Haus berät.

Angesichts des drastischen Anstiegs der Zahl der Neuinfektionen im Süden und im Westen der USA riet Fauci den betroffenen Bundesstaaten, geplante Lockerungen der Corona-Auflagen auf Eis zu legen. US-Präsident Donald Trump kritisierte den Immunologen unterdessen am Donnerstagabend: "Fauci ist ein netter Mann, aber er hat viele Fehler gemacht", sagte er auf dem Sender Fox. Die Experten hätten bei vielen Dingen Fehler gemacht . Trump drängt seit Monaten auf eine schnelle Wiedereröffnung der Wirtschaft.

++ Huml: Infektionsgefahr auf Reisen nicht vergessen

(09.02 Uhr) Auch wenn viele Reisebeschränkungen gefallen sind: Reiselustige aus Bayern sollten die Corona-Infektionsgefahr im Urlaub nicht unterschätzen. „Genießen Sie Ihre freien Tage, aber bleiben Sie bitte vorsichtig — und vor allem gesund“, sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) laut Mitteilung.

Besonders bei Reisen in andere Länder seien vorab das dortige Infektionsgeschehen, spezielle Einreiseregeln und mögliche Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes genau zu verfolgen.

„Auch am Strand oder im Gebirge sollte ein Mindestabstand von 1,5 Metern zu fremden Menschen eingehalten werden“, riet Huml. Zur Sicherheit solle auch im Urlaub der Mund-Nasen-Schutz stets griffbereit sein.

Bei der Einreise nach Bayern aus einem Risikogebiet gelte weiterhin die Pflicht zu einer zweiwöchigen Quarantäne und zum Melden beim zuständigen Gesundheitsamt. Generell könnten sich verunsicherte Urlaubsrückkehrer auch ohne Symptome in Bayern kostenlos auf eine Infektion mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 testen lassen.

++ Experten befürchten mehr Badetote wegen Urlaub daheim

(06.25 Uhr) Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) rechnet in diesem Sommer mit deutlich mehr Badetoten, als in den Vorjahren. Bis Ende Juni seien in Bayern bereits 12 Menschen ertrunken, „und jede Woche werden es mehr“, sagte ein DLRG-Sprecher in München.

2019 waren in bayerischen Gewässern 95 Menschen ums Leben gekommen , mehr als die Hälfte davon waren 65 Jahre und älter. Die DLRG befürchtet, dass es dieses Jahr noch mehr werden könnten, weil viele Menschen ihren Urlaub in der Heimat verbringen.

Um Kinder für den Wassersport fit zu machen, setzt der Freistaat auf die Kampagne „Bayern schwimmt“, die unter Corona-Bedingungen auch dieses Jahr stattfinden soll. Einzelheiten will Landtagspräsidentin und Schirmherrin Ilse Aigner (CSU) heute mit Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) und der Wasserwacht des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) vorstellen. Im Juli 2019 hatte die Wasserwacht dabei mehr als 4000 Viertklässlern fünf Tage lang das Schwimmen beigebracht.

Für viele Kinder wird es mit dem Schwimmenlernen diesen Sommer aber schwierig. Der Schwimmunterricht in der Schule und Schwimmkurse seien wegen der Corona-Pandemie ausgefallen. „Damit hat praktisch ein ganzer Jahrgang nicht Schwimmen gelernt“, sagte der DLRG-Sprecher. Nachholen lässt sich das nach Einschätzung der Experten nicht ohne weiteres. Schon vor Corona habe es allein bei Kursen der DRLG Wartelisten von einem Jahr und länger gegeben . Nun kämen noch die Kinder hinzu, die in der Coronazeit nicht schwimmen lernen konnten.

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