StartseiteRegionalOberschwabenRavensburgCorona-Newsblog: Die Ereignisse von Montag, 30. März, im Überblick

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Corona-Newsblog: Die Ereignisse von Montag, 30. März, im Überblick

Ravensburg / Lesedauer: 22 min

+++ Corona-Patienten in Ehingen und Friedrichshafen gestorben +++ Bayern kündigt neuen Schnelltest an: Ergebnis in Minuten +++ Olympische Spiele am 23. Juli 2021 +++
Veröffentlicht:30.03.2020, 18:00

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Die wichtigsten Nachrichten und aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus im Newsblog mit Fokus auf Deutschland und Schwerpunkt auf den Südwesten.

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Aktuelle Zahlen für Deutschland und die Region:

  • Infizierte Deutschland: 57.298 (¹), 63.929 (³)
  • Geheilte Deutschland: 9.211 (²)
  • Kritische Fälle Deutschland: 1.979 (³)
  • Todesfälle Deutschland: 560 (²)
  • Infizierte Baden-Württemberg: 12.257 (⁴)
  • Todesfälle Baden-Württemberg: 163 (⁴)

Quellen (30.03., 8 Uhr): RKI ¹, Johns-Hopkins-University ², Worldometer ³, Ministerium für Soziales und Integration Baden Württemberg ⁴, WHO

Das Wichtigste im Überblick:

  • Todesopfer in Ehingen und Friedrichshafen
  • "Wirtschaftsweise" legen Gutachten mit möglichen Szenarien vor
  • Bayern verlängert Ausgangsbeschränkungen bis 19. April
  • Kretschmann hält Mundschutz beim Einkaufen für sinnvoll, die Weltgesundheitsorganisation nicht
  • Coronavirus auf Schwäbische.de:
  • Hintergründe und Informationen im Coronavirus-Dossier
  • Unsere

21.31 Uhr: Covid-19 wird in Pflegeheimen zum Problem.

In Baden-Württemberg erkranken Mitarbeiter und Bewohner in Einrichtungen an Corona. Für mehr Informationen bitte hier klicken.

20.45 Uhr: Eine Firma aus Waldburg stellt ihre Produktion auf Schutzmasken um.

Der Bettwarenhersteller Prolana produziert mittlerweile bis zu 1200 Stück am Tag und will damit vor allem den regionalen Markt bedienen. Die Nachfrage ist riesig. Mehr erfahren Sie hier.

20.12 Uhr: So erlebte ein junger Mann aus der Region die Erkrankung mit Covid-19

Jung, sportlich, ohne Vorerkrankungen: Wie ein Spaichinger seine Erkrankung erlebte, lesen Sie hier.

19.32 Uhr: Zahl der Infizierten im Land steigt auf 12.257, Zahl der Toten auf 163

Das Landesgesundheitsamt (LGA) hat dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium zusätzlich 721 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Stand: 16 Uhr). Damit steigt die Zahl der Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 12.257 an. Das Durchschnittsalter beträgt 49 Jahre bei einer Spannweite von 0 bis 100 Jahren. Ungefähr 500 Personen sind unterdessen von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen .

Das Robert-Koch-Institut schätzt die Gefährdung für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland derzeit als hoch ein, für Risikogruppen als sehr hoch . Die Wahrscheinlichkeit für schwere Krankheitsverläufe nimmt mit zunehmendem Alter und bestehenden Vorerkrankungen zu.

Darüber hinaus wurden dem Landesgesundheitsamt heute aus den Landkreisen Böblingen, Emmendingen, Esslingen, Göppingen, Hohenlohekreis, Ludwigsburg, Neckar-Odenwald-Kreis, Ortenaukreis, Reutlingen, Rottweil und Tübingen sowie aus den Städten Baden-Baden, Freiburg und Stuttgart 35 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet.

Damit steigt die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Baden-Württemberg auf insgesamt 163 an.

Unter den Verstorbenen waren 111 Männer und 52 Frauen . Das Alter lag zwischen 41 und 98 Jahren . 63 Prozent der Todesfälle waren 80 Jahre oder älter.

Basis für diese Daten sind die Zahlen, die die Gesundheitsämter der Stadt- und Landkreise dem Landesgesundheitsamt auf dem offiziellen Meldeweg mitgeteilt haben. Es handelt sich dabei um einen vorläufigen Datenstand. Aufgrund des Meldeverzugs zwischen dem Bekanntwerden neuer Fälle vor Ort und der elektronischen Übermittlung an das Landesgesundheitsamt kann es mitunter deutliche Abweichungen zu den von den kommunalen Gesundheitsämtern aktuell herausgegebenen Zahlen geben.

18.27 Uhr: Das Alb-Donau-Klinikum Ehingen vermeldet den ersten Todesfall im Zusammenhang mit Corona.

Eine 78-jährige Patientin ist gestorben. Hier gibt es mehr Informationen.

Bereits am Sonntag ist im Bodenseekreis eine weitere Person im Zusammenhang mit Corona gestorben. Sie starb im Klinikum Friedrichshafen und ist das zweite Todesopfer im Landkreis. 13 Personen werden dort aktuell wegen des Virus stationär behandelt. 376 Menschen leben in Quarantäne.

18.12 Uhr - WHO gegen allgemeines Mundschutztragen

Die Weltgesundheitsorganisation ( WHO ) sieht im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus keinen Nutzen im allgemeinen Mundschutztragen. Es gebe keinerlei Anzeichen dafür, dass damit etwas gewonnen wäre, sagte der WHO-Nothilfedirektor Michael Ryan am Montag in Genf. Vielmehr gebe es zusätzliche Risiken , wenn Menschen die Masken falsch abnehmen und sich dabei womöglich infizieren. „Unser Rat: wir raten davon ab, Mundschutz zu tragen, wenn man nicht selbst krank ist“, sagte Ryan.

Österreich hatte am Montag angekündigt, Mundschutz beim Einkaufen zur Pflicht zu machen. Die Masken sollen an den Eingängen der Läden ausgeteilt werden. Bei dem Mund-Nasen-Schutz handele es sich nicht um die hochwertigen Masken, die das Gesundheitspersonal benötigt. Auch Tschechien hat einen Mundschutz-Zwang in der Öffentlichkeit eingeführt.

18.05 Uhr - Landratsamt Aalen gibt keine Daten von Corona-Patienten mehr an Polizei weiter

Die Landkreisverwaltung des Ostalbkreises gibt ab sofort keine Daten von Corona-Infizierten oder Kontaktpersonen ersten Grades mehr an die Polizei weiter. Das hat das Landratsamt am Montag auf Nachfrage bestätigt. Demnach folgt die Behörde einer Anweisung des Landessozialministeriums. Zuvor hatte auch der Datenschutzbeauftragte Bedenken geäußert.

IOC-Vizepräsident John Coates (l) und der Chef des Organisationskomitees für die Tokio-Spiele, Yoshiro Mori, geben in Tokio eine Pressekonferenz. Foto: Eugene Hoshiko
IOC-Vizepräsident John Coates (l) und der Chef des Organisationskomitees für die Tokio-Spiele, Yoshiro Mori, geben in Tokio eine Pressekonferenz. Foto: Eugene Hoshiko (Foto: Eugene Hoshiko/DPA)

17.36 Uhr - Erste Unternehmen im Südwesten erhalten schon Corona-Soforthilfe

Im Rahmen des Soforthilfe-Programms für die Corona-Krise hat das Land Baden-Württemberg bereits Hilfen in Höhe von mehr als vier Millionen Euro ausgezahlt. Das teilte das Wirtschaftsministerium am Montag mit. 369 Anträge in einer Gesamthöhe von vier Millionen Euro wurden nach Auskunft der staatlichen Förderbank L-Bank bereits ausbezahlt, weitere 412 Anträge in Höhe von 4,4 Millionen Euro wurden bisher bewilligt .

Die bisherige Soforthilfe richtet sich nach der Zahl der Beschäftigten eines Unternehmens und beträgt für drei Monate insgesamt bis zu 9.000 Euro für Solo-Selbstständige sowie Unternehmen mit bis zu fünf Beschäftigten. Darüber hinaus gibt es Hilfen von bis zu 15.000 Euro für Betriebe mit bis zu zehn Beschäftigten und bis zu 30.000 Euro für Unternehmen mit bis zu 50 Beschäftigten.

 Professor Thomas Mertens
Professor Thomas Mertens (Foto: Simon Haas/Schwäbische.de)

17.15 Uhr - Mann spuckt auf Lebensmittel: Test negativ

Der Corona-Test des Mannes, der am Freitag in Regale in einem Rewe-Markt in Enzisweiler gespuckt haben soll, ist negativ. Das hat das Landratsamt Lindau in einer Pressemitteilung bekannt gegeben.

Der 89-Jährige hatte am Freitag für einen größeren Einsatz von Polizei und Rettungsdiensten gesorgt. Eine Zeugin hatte ihn beschuldigt, auf Lebensmittel gespuckt zu haben. Daraufhin wurde der Mann in Gewahrsam genommen und in enger Absprache mit dem Landratsamt sofort auf das Virus getestet. Der Supermarkt wurde komplett abgesperrt. Die Ermittlungen dauern weiter an.

16.55 Uhr - Immer mehr Menschen verstoßen in Oberschwaben gegen die Corona-Verordnung

Das schöne Wetter am vergangenen Wochenende, insbesondere am Samstag, habe offensichtlich einige Menschen wieder unvorsichtig werden lassen, teilt Polizeipräsident Uwe Stürmer am Montag mit.

Die Polizei in den Landkreisen Ravensburg, Sigmaringen und im Bodenseekreis habe bei ihren zahlreichen Corona-Kontrollen einen deutlichen Anstieg der Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz festgestellt. So fällt die Bilanz nach dem Wochenende aus.

16.10 Uhr - Kretschmann für Mundschutz beim Einkaufen - aber noch keine Pflicht

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hält einen Mundschutz beim Einkaufen wegen des Coronavirus für sinnvoll, will ihn aber noch nicht zur Pflicht machen. „Dazu müssen wir erst die ausreichende Zahl an Masken haben, ohne dass der vorrangige Einsatz im medizinischen und pflegerischen Bereich beeinträchtigt wird. Dieser hat absolute Priorität“, teilte er am Montag in Stuttgart mit. Er werde das Thema am Mittwoch in der Runde der Ministerpräsidenten und der Kanzlerin aufrufen.

Die österreichische Regierung hat wegen des Coronavirus eine Mundschutz-Pflicht für Einkäufe angekündigt. Kretschmann hält solche einfachen Masken durchaus für sinnvoll. Sie reduzierten das Risiko, dass man seine Mitmenschen über die sogenannte Tröpfcheninfektion anstecke.

Bis es genug Masken gebe, helfe ein selbstgenähter Mundschutz, wenn man draußen sei. Wichtig sei dabei, die geltenden Maßnahmen einzuhalten, also höchstens zu zweit oder in der Familie unterwegs zu sein und mindestens 1,5 Meter Abstand von seinen Mitmenschen zu wahren. „Zusammenhalt heißt jetzt Distanz wahren.“

15.45 Uhr - Arztpraxis in Ehingen muss vorübergehend schließen

Die Gemeinschaftspraxis von Dr. Eva Ziller, Birgit Schmucker und Dr. Josef Mayer in Ehingen hat seit dieser Woche vorerst geschlossen. „Leider ist ein Teil unseres Teams von Coronavirus infiziert“, warnt ein Aushang an der Eingangstür der Praxis in der Müllerstraße. Was Betroffene jetzt wissen müssen.

15.28 Uhr - Corona verändert unser Trauer-Verhalten

Bestattungen sind aktuell nur im kleinsten Kreis erlaubt. Höchstens zehn Menschen dürfen sich versammeln, um Abschied zu nehmen – und müssen dabei Abstand wahren.

14.45 Uhr - Bund: Inzwischen 20 Millionen Schutzmasken ausgeliefert

Für den Kampf gegen das Coronavirus sind über den Bund inzwischen 20 Millionen dringend benötigte Atemschutzmasken beschafft worden. Sie wurden an Länder und Kassenärztliche Vereinigungen für die Verteilung an Kliniken, Praxen und Pflegeheime ausgeliefert, wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Montag in Berlin sagte. Die Beschaffung von Schutzausrüstung laufe weiter. Auch Unternehmen anderer Branchen hätten mittlerweile umgestellt und produzierten Masken, darunter etwa in der Textilindustrie.

Zur Frage, ob auch Privatleute Masken tragen sollten, machte die Regierung deutlich, dass dies eine freiwillige Entscheidung sei - mit einem normalen nicht-medizinischen Mund-Nase-Schutz könne man andere vor einer Ansteckung schützen. Dies sei vielleicht „eine sinnvolle Ergänzung“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Es dürfe aber nicht zu einem falschen Sicherheitsgefühl führen und dass man dann Hygieneregeln wie Abstandhalten und Händewaschen vernachlässige.

14.18 Uhr - Neuer Olympia-Termin für 2021 steht: Eröffnung in Tokio am 23. Juli

Die auf 2021 verlegten Olympischen Spiele in Tokio beginnen am 23. Juli und damit fast genau ein Jahr später als geplant. Darauf einigten sich das Internationale Olympische Komitee, die Stadt Tokio und der japanische Staat, wie das IOC am Montag mitteilte. Zuvor hatte IOC-Präsident Thomas Bach auch einen früheren Termin schon in den Frühlingsmonaten nicht ausgeschlossen. Doch nach den ersten Beratungen mit den Organisatoren, den beteiligten Sportverbänden, TV-Sendern und Geldgebern entschieden sich die Ausrichter nun für den neuen Termin in den Sommermonaten.

Ursprünglich sollte Olympia in Tokio am 24. Juli dieses Jahres eröffnet werden und am 9. August enden. Der Beginn der Paralympics war für den 25. August geplant gewesen. In der vergangenen Woche waren die beiden Sport-Großereignisse in Japan wegen der Coronavirus-Pandemie auf 2021 verschoben worden. Die Paralympics sollen nun vom 24. August bis 5. September stattfinden. Olympia endet am 8. August.

13.40 Uhr - Wien plant Mundschutz-Pflicht für Einkäufe

Die österreichische Regierung hat im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie die Maßnahmen verschärft und unter anderem eine Mundschutz-Pflicht für Einkäufe angekündigt.

Bundeskanzler Sebastian Kurz sagte, dass die Supermärkte voraussichtlich ab Mittwoch mit der Verteilung von Masken an den Eingängen beginnen werden. Derzeit werde auf entsprechende Lieferungen gewartet.

„Es ist jetzt schon klar, dass viele Menschen an dieser Krankheit sterben werden - das lässt sich auch nicht verhindern. Aber wir müssen zumindest unser Möglichstes tun, damit nicht mehr Menschen sterben, als sterben müssen“, sagte Kurz.

13.10 Uhr - Experte: „Flächendeckende Antikörpernachweise wären sinnvoll“

Es gibt mehrere Methoden, eine Infektion mit dem Coronavirus nachzuweisen. Professor Thomas Mertens erklärt im Gespräch mit Daniel Hadrys, welchen Nutzen die Verfahren haben.

Eine Patienten in einem "EpiShuttle", einer mobilen Isolierstation, die im Hubschrauber transportiert wird.
Eine Patienten in einem "EpiShuttle", einer mobilen Isolierstation, die im Hubschrauber transportiert wird. (Foto: epiguard)

12.57 Uhr - Erster Corona-Fall in Kirchberg

Die Gemeinde Kirchberg hat seit Donnerstag ihren ersten bestätigen Corona-Fall. Darüber berichtete die Gemeinde am Montagvormittag auf ihrer Facebook-Seite.

Seit Freitag gebe es auch in Sinningen einen Fall. Dazu habe die Gemeinde zehn Quarantänen förmlich angeordnet, wobei zwei Personen die Quarantäne bereits wieder verlassen hätten.

12.40 Uhr - Bayern verlängert Ausgangsbeschränkungen bis Ende der Osterferien

Die seit dem 21. März wegen des Coronavirus geltenden Ausgangsbeschränkungen in Bayern werden bis zum Ende der Osterferien am 19. April verlängert. Das sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag in München.

Zur Versorgung der Corona-Patienten in Bayern will der Freistaat seine Klinik-Kapazitäten mit Hilfskrankenhäusern deutlich erhöhen. Der Plan sehe den Neuaufbau oder die Reaktivierung von bis zu 26 Kliniken vor, sagte Söder im Pressegespräch.

Infolge der steigenden Fallzahlen müsse auch in Bayern weiterhin mit einem deutlich höheren Bedarf an Pflegebetten in den Kliniken für Infizierte gerechnet werden. Auch die Verlegung von Ärzten werde derzeit vorbereitet.

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) teilt auf der Pressekonferenz außerdem mit, dass es in Bayern ab Mai neue Schnelltests für das Coronavirus geben werde. Er habe von bayerischen Firmen entsprechende Rückmeldungen erhalten, dass bis Anfang Mai Schnelltest in „großer Zahl“ möglich würden.

„Dann können wir in wenigen Minuten sagen, ob jemand positiv oder negativ ist“, sagte er. Bisher dauern die Tests mehrere Stunden.

12.20 Uhr - „Wirtschaftsweise“: Schwere Rezession durch Corona-Krise unvermeidbar

Die „Wirtschaftsweisen“ halten eine schwere Rezession in Deutschland durch die massiven Folgen der Coronavirus-Krise für unvermeidbar. Die deutsche Wirtschaft werde 2020 deutlich schrumpfen, heißt es in einem am Montag vorgelegten Sondergutachten des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.

Wie schlimm es genau kommt, sei derzeit wegen großer Unsicherheiten unklar . „Entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung dürfte sein, ob es gelingt, die Ausbreitung des Coronavirus effektiv zu bekämpfen, sodass die verschiedenen Einschränkungen sozialer und wirtschaftlicher Aktivitäten schnell aufgehoben werden können“, schreiben die Ökonomen in ihrem Gutachten.

Der Sachverständigenrat als Beratergremium der Bundesregierung legt drei denkbare Szenarien zugrunde. Als derzeit wahrscheinlichste Entwicklung sehen die Ökonomen eine Normalisierung der wirtschaftlichen Lage über den Sommer , so dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) unter dem Strich in diesem Jahr um 2,8 Prozent schrumpft. Zum Vergleich: 2009 war die größte europäische Volkswirtschaft infolge der globalen Finanzkrise um 5,7 Prozent eingebrochen.

In den beiden ungünstigeren Szenarien wäre aus Sicht der Wirtschaftsweisen ein t ieferer Einbruch 2020 denkbar, dem unter Umständen eine nur sehr schleppende Erholung 2021 folgt. Dieses Szenario in Form eines „langen U“ könnte eintreten, wenn die gesundheitspolitischen Maßnahmen über den Sommer hinaus andauern und die wirtschaftliche Erholung sich erst im Jahr 2021 einstellt.

12.06 Uhr - Infizierte in einzelnen Gemeinden im Landkreis Sigmaringen

Erstmals gibt ein Landkreis Daten zur Corona-Krise heraus, die deutlich machen, wie stark einzelne Gemeinden betroffen sind.

Das Landratsamt Sigmaringen nennt keine absoluten Zahlen, sondern Korridore, in denen sich die 25 Gemeinden bewegen. Die Karte wird einmal täglich aktualisiert.

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11.55 Uhr - Ostalb-Kliniken sehen sich gut vorbereitet

Auch die Ostalb-Kliniken in Aalen, Ellwangen und Mutlangen bereiten sich auf eine steigende Patientenzahl vor. Eingriffe werden verschoben, neue Personalpools gebildet und Notfallzentren ausgerüstet: So steht es derzeit um die Vorbereitungen .

11.30 Uhr - Das steckt hinter den Corona-Zahlen, die nicht von der WHO kommen

Die Johns-Hopkins-Universität ist der Weltgesundheitsorganisation bei Corona-Zahlen voraus. Durch ihre interaktive Karte wurde sie in der ganzen Welt bekannt. Hier lesen Sie, was dahinter steckt.

10.57 Uhr - CDU-Präsidium: Jetzt nicht über Ende der Corona-Maßnahmen diskutieren

Die CDU-Spitze hat davor gewarnt, jetzt über die Beendigung der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland zu diskutieren. CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer sagte am Montag nach Angaben aus Parteikreisen in einer Schaltkonferenz mit dem Parteipräsidium, das Virus habe "ganz Europa und die Welt fest im Griff." Die Menschen würden in der aktuellen Situation ein gutes Krisenmanagement erwarten.

Das CDU-Präsidium sei sich einig gewesen, dass man bei der Reduzierung der Infiziertenzahl noch nicht da sei, wo man hin wolle, hieß es aus diesen Kreisen weiter. Erst wenn die Zeit der Verdopplung der Zahl der Infizierten bei zehn Tagen sei, wäre man auf dem richtigen Weg. Als positiv sei registriert worden, dass die Hamsterkäufe der Menschen in der Krise abgenommen hätten.

10.50 Uhr - VfB-Präsident: Saisonabbruch führt zu "existenziellen Problemen"

Ein Abbruch der derzeit ausgesetzten Fußball-Saison aufgrund der Coronavirus-Pandemie hätte auch für den VfB Stuttgart extreme wirtschaftliche Folgen. "Ein Saisonabbruch wäre mit existenziellen Problemen für die Clubs verbunden, auch für den VfB", sagte VfB-Präsident Claus Vogt (50) der Bild-Zeitung. "Aber ich gehe davon aus, dass wir auch diese Situation managen könnten."

Profis und Clubführung des schwäbischen Fußball-Zweitligisten verzichten angesichts der finanziellen Folgen derzeit auf Teile ihres Gehalts. Die Mitarbeiter des Vereins wurden in Kurzarbeit geschickt. "Ich glaube, dass ein Abbruch der Saison den gesamten Fußball hart treffen würde", sagte Vogt der Deutschen Presse-Agentur. "Es ist extrem schwer, diese Situation perfekt zu managen, weil keiner beim VfB, egal ob Thomas Hitzlsperger oder ich, jemals so eine Situation erlebt haben."

Aufgrund der Ausweitung des Coronavirus und der Kontaktbeschränkungen hatte das Präsidium der Deutschen Fußball Liga empfohlen, den Spielbetrieb in der Bundesliga bis zum 30. April auszusetzen. Die Vereine und die Liga hoffen, die Saison danach doch noch irgendwie zu Ende spielen zu können, um auf TV-Einnahmen und Sponsorengelder bauen zu können. "Wie für viele andere Vereine ist die Lage auch für den VfB Stuttgart bedrohlich", sagte Vogt dem "Kicker".

10.12 Uhr - Japan und IOC könnten diese Woche neuen Olympia-Termin entscheiden

Eine Entscheidung über einen neuen Termin für die Olympischen Spiele in Tokio im kommenden Jahr könnte bald fallen. Der Präsident des Organisationskomitees der Olympischen Spiele in der japanischen Hauptstadt, Yoshiro Mori, rechnet noch in dieser Woche mit einem Gespräch mit dem Chef des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) Thomas Bach, wie Mori am Montag zum Auftakt einer Exekutivsitzung des Organisationskomitees für Tokio 2020 sagte. Bei Beratungen zwischen dem IOC und dem Organisationskomitee seien sowohl Frühjahr wie auch Sommer angesprochen worden. Man werde nach Abwägung der Vor- und Nachteile eine Entscheidung treffen, so Mori.

Am wahrscheinlichsten gilt eine Austragung ungefähr zur gleichen Zeit wie in diesem Jahr. Die Sommerspiele sollten vom 24. Juli bis 9. August stattfinden, die Eröffnung der Paralympics war für 25. August geplant gewesen. Die Spiele waren vor einer Woche wegen der grassierenden Coronavirus-Pandemie ins nächste Jahr verlegt worden. Die zentralen Fragen rund um die beispiellose Verschiebung des größten Sportereignisses der Welt soll eine Krisengruppe beantworten.

9 Uhr - Easyjet lässt komplette Flotte wegen Pandemie am Boden

Die britische Fluggesellschaft Easyjet lässt wegen der Corona-Pandemie seit Montag ihre gesamte Flotte am Boden. Bereits zuvor hatte die Airline ihren Flugverkehr infolge der Grenzschließungen und Reisebeschränkungen stark eingeschränkt.

Easyjet führte nach eigenen Angaben bis Sonntag noch über 650 Rückführungsflüge durch und brachte mehr als 45.000 Kunden nach Hause. „Wir werden weiterhin mit Regierungsbehörden zusammenarbeiten, um zusätzliche Rückführungsflüge nach Bedarf durchzuführen“, teilte das Unternehmen mit. Wann die kommerziellen Flüge wieder aufgenommen werden können, sei noch nicht absehbar.

8.33 Uhr - Intensivmediziner fordern eine zentrale Corona-Verteilerstelle

Deutlicher Appell an die Bundesregierung: Sollte in "zwei bis vier Wochen" der Höhepunkt der Corona-Infektionszahlen erreicht sein, würden Kliniken in einigen Regionen über ihre Belastungsgrenze kommen, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Uwe Janssens, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

"Die Bundesregierung muss so schnell wie möglich eine zentrale Stelle einrichten, die in einem solchen Fall die Patienten bundesweit auf weniger ausgelastete Kliniken verteilt."Dabei sollten das Robert-Koch-Institut, das Gesundheitsministerium, das Innenministerium und die Bundeswehr beteiligt werden, regte er an.

Damit eine solche länderübergreifende Verteilung funktioniere, müssten zudem Kliniken mit Intensivstationen staatlich verpflichtet werden, ihre Kapazitäten im bundesweiten Intensivregister seiner Vereinigung zu melden. Von den rund 1160 Kliniken hätten das erst etwa 700 getan.

8.11 Uhr -  Bayerische Staatsregierung will heute über bestehende Maßnahmen informieren

Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus will Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montagmittag über das weitere Vorgehen informieren: Für 12.30 Uhr hat die Staatskanzlei zu einer Pressekonferenz eingeladen. Ein zentraler Punkt neben aktuellen Zahlen und Entwicklungen dürfte sein, ob und bis wann die umfangreichen Ausgangsbeschränkungen, die in Bayern zunächst bis einschließlich 3. April befristet wurden, verlängert werden.

Dass sie verlängert werden, daran gibt es kaum Zweifel.

7.27 Uhr - DRF Luftrettung setzt Isolationstragen ein

Zwei 24-Stunden-Stationen der Deutschen Luftrettung sollen in der kommenden Woche mit Isoliertragen, sogenannten „ EpiShuttles “, ausgestattet werden. Weitere acht Stationen sollen zeitnah folgen, wie die DRF LUftrettung schriftlich informiert. Durch den Einsatz der Tragen sparen die Crews nicht nur wertvolle Zeit , sondern sind auch optimal geschützt .

Zudem sind die ausgestatteten Stationen schneller wieder einsatzbereit, da die besonders aufwändige Desinfektion des Hubschraubers nach Einsätzen mit Corona-Infizierten nicht notwendig ist. Immer mehr Menschen brauchen schnellst möglich einen Intensivbeatmungsplatz, werden aber derzeit überwiegend nur bodengebunden transportiert, was Zeit kostet und damit Leben gefährden kann. Es ist leider davon auszugehen, dass dieser Bedarf in den kommenden Wochen stark zunehmen kann.

Die Kosten für ein EpiShuttle liegen bei derzeit circa 40.000 Euro.

6.38 Uhr - Regierung ringt um Eindämmung der Lockerungsdebatte

Zehntausende Corona-Fälle in Deutschland, und der Anstieg geht weiter: Die Bundesregierung versucht deshalb energisch, die Debatte über eine Lockerung der Abwehrmaßnahmen einzudämmen. Zu groß ist die Angst, die Menschen könnten die gerade erst durchgesetzten Kontaktbeschränkungen zu ignorieren beginnen.

Man muss aufpassen, dass man aus Ohnmacht vor dieser Situation nicht überschießende Handlungen vornimmt, die möglicherweise mehr Schaden anrichten können als die Infektion selbst.

Gerárd Kraus, Braunschweiger Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung

Nachdem Kanzlerin Angela Merkel am Wochenende bereits um Geduld gebeten hatte, weist nun eine ganze Reihe ihrer Minister Forderungen zurück, angesichts der sozialen und wirtschaftlichen Belastungen möglichst bald über einen Ausstieg aus den schärfsten Maßnahmen zu reden.

Unions- und SPD-Minister sind sich nach der ersten Woche Shutdown durchaus einig — doch die Diskussion endet nicht.

Auch von Medizinerseite gibt es Forderungen, die Gesamtwirkungen im Auge zu behalten. „Man muss aufpassen, dass man aus Ohnmacht vor dieser Situation nicht überschießende Handlungen vornimmt, die möglicherweise mehr Schaden anrichten können als die Infektion selbst“, sagte der Abteilungsleiter Epidemiologie am Braunschweiger Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, Gerárd Krause, dem ZDF.

Das waren die letzten Meldungen von Sonntag, 30. März

Sonntag, 22.12 Uhr - Corona ist eine Herausforderung für die Psyche

Die Ravensburger Diplompsychologin Eva-Maria Dubischar spricht über die Ängste der Menschen vor Corona, dem Eingesperrtsein und die Gefahr der sozialen Ausgrenzung:

Sprechen wir über das Thema Angst.

"Angst ist ja immer besonders dann bedrohlich, wenn ich keinerlei Lösungsmöglichkeiten habe. Der einzelne kann nichts machen. Ich glaube schon, dass das Depressionen und Angststörungen verstärkt, die schon da sind. Und die Angst verstärkt auch körperliche Symptome.

Es wird ja auch davon ausgegangen, dass die Herzinfarkte zu nehmen werden. Und es verschwindet die Leichtigkeit und Fröhlichkeit ein Stück aus dem Leben verschwindet, obwohl die Sonne scheint."

Haben Sie eine Antwort auf die Frage, warum die Menschen gerade Klopapier hamstern?

"Das hat etwas mit dem Thema Analität zu tun. Es ist etwas sehr Intimes. Es gibt für die Menschen nichts intimeres, als über die Klogewohnheiten zu sprechen. Da kommt keine sexuelle Perversion mit. Wenn ich genügend Klopapier habe, dann habe ich noch einen Raum für mich."

Das ganze Interview lesen Sie hier (plus).

Sonntag, 20.52 Uhr - So gehen Biberacher Arbeitgeber mit der Krise um

Rund 16 500 Mitarbeiter beschäftigen die Unternehmensgruppen Liebherr und Handtmann sowie das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim im Landkreis Biberach und zählen damit zu den größten Arbeitgebern der Region.

Bei der Liebherr-Werk Biberach GmbH ruhen die Aktivitäten im Werk vom 30. März bis 24. April weitgehend.

Aufgrund der Werkschließungen bei einigen großen Automobilherstellern haben die Albert Handtmann Metallgusswerk GmbH & Co. KG in Biberach und die Handtmann Systemtechnik GmbH & Co. KG vorige Woche mit Kurzarbeit begonnen.

Bei Boehringer Ingelheim ist von den rund 6300 Mitarbeitern am Standort Biberach derzeit niemand in Kurzarbeit. Das Pharmaunternehmen ist an der Forschung beteiligt, Möglichkeiten zur Bekämpfung des Coronavirus zu finden.

Wie die Unternehmen konkret mit der Situation umgehen, lesen Sie hier.

Sonntag, 19.26 Uhr - 717 neue Infektionen gemeldet

Dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium wurden weitere 717 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Stand: 16.00 Uhr). Damit steigt die Zahl der Infizierten auf mindestens 11.536 an. Das Durchschnittsalter betrage 48 Jahre bei einer Spannweite von 0 bis 100 Jahren.

Darüber hinaus wurden dem Landesgesundheitsamt heute zehn weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Baden-Württemberg auf insgesamt 128 an. Unter den Verstorbenen waren 88 Männer und 40 Frauen. Das Alter lag zwischen 41 und 98 Jahren. 66 Prozent der Todesfälle waren 80 Jahre oder älter.

Die wichtigsten Meldungen vom Wochenende im Überblick:

  • Todesfälle im Bodenseekreis, Ostalbkreis und im Landkreis Sigmaringen
  • Ulmer Klinik nimmt Patienten aus dem Ausland auf
  • RKI-Chef: Müssen damit rechnen, dass die Kapazitäten nicht reichen
  • Scholz will Corona-Prämien für Arbeitnehmer bis zu 1500 Euro steuerfrei stellen
  • Lucha fordert gemeinsame europäische Medizinstrategie für Krisen
  • Mehr als 100.000 Anträge auf Soforthilfe eingegangen
  • Kritik an Weitergabe von Corona-Daten

Da war der Newsblog vom Wochenende 28./29. März