StartseiteRegionalOberschwabenRavensburgCorona-Newsblog: Das waren die wichtigsten Entwicklungen am Donnerstag

Newsblog

Corona-Newsblog: Das waren die wichtigsten Entwicklungen am Donnerstag

Ravensburg / Lesedauer: 10 min

+++ Bundestag beschließt Nachtragshaushalt - Fast 218 Milliarden Schulden +++ Die Mehrheit der Deutschen ist für kostenlose Corona-Tests +++ Bayern will Krankenhausversorgung ausbauen +++
Veröffentlicht:02.07.2020, 18:15

Von:
Artikel teilen:

Die wichtigsten Nachrichten und aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus im Newsblog mit Fokus auf Deutschland und Schwerpunkt auf den Südwesten.

Aktuelle Zahlen des RKI¹:

  • Aktuell Infizierte Baden-Württemberg : ca. 506 (35.744 Gesamt - ca. 33.400 Genesene - 1.838 Verstorbene)
  • Todesfälle Baden-Württemberg:
  • Aktuell Infizierte Deutschland : ca. 5934 ( 195.228 Gesamt - ca. 180.300 Genesene - 8994 Verstorbene)
  • Todesfälle Deutschland: 8.994

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Bundestag beschließt Nachtragshaushalt - Fast 218 Milliarden Schulden (11.13 Uhr)
  • Deutsche Mediziner wurden mit schadhaften Masken versorgt (09.16 Uhr)
  • Die Mehrheit der Deutschen ist für kostenlose Corona-Tests (08.05 Uhr)
  • Bayern will Krankenhausversorgung ausbauen (07.54 Uhr)
  • Baden-Württemberger spielen in der Krise mehr Lotto (06.32 Uhr)

Das war's für heute. Wir wünschen Ihnen einen guten Abend und sind morgen Früh auf Schwäbische.de wieder mit einem neuen Corona-Newsblog für Sie da.

++ Merkel: Lockerungen derzeit noch verantwortbar

(18.23 Uhr) Bundeskanzlerin Angela Merkel hält die Lockerungen der Corona-Beschränkungen während der Urlaubs- und Reisezeit bisher für verantwortbar. Aber man erlebe auch jeden Tag, dass das Virus nicht verschwunden sei, und es werde auch nicht verschwinden, solange es keinen Impfstoff gebe und keine Medikamente zur Behandlung, mahnte Merkel am Donnerstag in Berlin nach einer Videokonferenz mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.

Sie gehe auch davon aus, dass auf europäischer Ebene sehr verantwortungsvolle Entscheidungen getroffen würden, um den Schengenraum zu einem gemeinsamen Reiseraum zu machen.

So werde unter anderem an der Vergleichbarkeit der Daten gearbeitet. Die Kommission habe jetzt zudem einen Vorschlag zum Umgang mit Drittstaaten gemacht, der alle 14 Tage überprüft werde. Sie habe sich mit vielen ihrer Kollegen aus Ländern unterhalten, in die jetzt Deutsche reisen. Jedes Land mache mit großer Sorgfalt seine Hygienekonzepte , die die Pandemie weiter eindämmen sollen.

Für Deutschland könne sie im Augenblick sagen, dass es sogenannte Hotspots, also lokale Ereignisse gebe, die Sorgen machten. Sie habe aber auch den Eindruck, dass es gelinge, diese Ereignisse einzudämmen.

++ Jeder Zweite hat große oder sehr große Sorgen vor neuer Corona-Welle

Jeder zweite Deutsche hat große oder sehr große Sorgen vor einem deutlichen Wieder-Anstieg der Corona-Infektionen in den kommenden Wochen. Das geht aus einer Umfrage von Infratest dimap für den ARD-Deutschlandtrend hervor. Bei rund 13 Prozent der Menschen ist die Sorge demnach sehr groß, bei etwa 37 Prozent groß.

Die andere Hälfte der Bevölkerung sieht der Zukunft dagegen entspannter entgegen. Bei rund 32 Prozent ist die Sorge weniger groß, 17 Prozent beschreiben sie als klein, wie der Westdeutsche Rundfunk (WDR) am Donnerstag mitteilte.

Der Umfrage zufolge haben viele Deutsche im Alltag auch Verhaltensweisen übernommen, die eine weitere Ausbreitung des Virus verhindern sollen. Neun von zehn Befragten (89 Prozent) gaben an, sich häufiger die Hände zu waschen . Ähnlich viele Menschen (88 Prozent) erklärten, deutlichen Abstand zu anderen einzuhalten. 85 Prozent sagten, sie würden Menschenansammlungen meiden. Fast drei Viertel der Deutschen (72 Prozent) treffen nach eigenen Angaben nur noch eingeschränkt Freunde und Verwandte.

++ Bundestag beschließt Nachtragshaushalt - Fast 218 Milliarden Schulden

(11.13 Uhr) Der Bundestag hat den zweiten Nachtragshaushalt zur Finanzierung des Konjunkturpakets in der Corona-Krise beschlossen. Vorgesehen sind für 2020 nun insgesamt neue Schulden in Höhe von 217,8 Milliarden Euro.

Mit dem Geld werden Hilfen für die Wirtschaft und die Kommunen, aber auch Erleichterungen für Verbraucher und besonders Familien bezahlt.

Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) hat zugesagt, dass der Bund trotz Corona-Krise nicht bei Sozialleistungen sparen wird. „Wir werden gegen diese Krise nicht ansparen und wir werden den Sozialstaat, der uns so leistungsfähig durch diese Krise führt, nicht antasten, sondern ausbauen“, sagte der Finanzminister im Bundestag. Ein Zeichen dafür sei die Grundrente. Sie soll Anfang 2021 in Kraft treten. Wenn man so viel Geld ausgebe, wie die Bundesregierung derzeit, „wird es ja wohl möglich sein, eine Grundrente zu finanzieren“, sagte Scholz.

Er verteidigte auch die geplanten Rekordschulden von fast 218 Milliarden Euro zur Bewältigung der Pandemie und zum Anschub der Konjunktur. Die vorübergehende Senkung der Mehrwertsteuer werde einen deutlichen Impuls setzen, außerdem würden Familien und Kommunen unterstützt sowie weitere Betriebe gerettet. Der Bundestag will den Nachtragshaushalt mit den Rekordschulden am Mittag beschließen.

++ Deutsche Mediziner mit schadhaften Masken versorgt

(09.16 Uhr) Das Bundesgesundheitsministerium hat mindestens 800.000 unsichere Masken , die für niedergelassene Ärzte bestimmt waren, ausgeliefert. Sie wiesen Mängel auf oder entsprachen nicht den Anforderungen. Das ergab eine Recherche des Bayrischen Rundfunks. Wie viele der unsicheren Masken eingesetzt wurden, lasse sich momentan nicht mehr nachvollziehen.

Außerdem sollen Behörden europaweit Millionen von unsicheren Masken gekauft haben. In vielen Fällen soll Betrug mit Zertifikaten dahinter stecken. Laut BR stellten Firmen, die keine Schutzausrüstung zertifizieren dürften, Zertifikate aus, die keine sind. Die Hersteller der Masken wüssten oft selbst nicht, dass ihre Produkte nicht ordnungsgemäß zertifiziert sind.

Vor einigen der Schutzmasken, die irreführende Zertifikate haben, wird mittlerweile auch in Deutschland offiziell gewarnt . Insgesamt liste die Rückruf-Datenbank der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin mehr als 50 gefährliche Schutzmaskenmodelle auf, die auf dem deutschen Markt gefunden wurden. Das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF) hat Ermittlungen eingeleitet.

++ Deutliche Mehrheit für kostenlose Corona-Tests für alle

(08.05 Uhr)Eine deutliche Mehrheit der Bundesbürger befürwortet kostenlose Corona-Tests für alle.

In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der „Augsburger Allgemeinen“ sprachen sich 60 Prozent dafür aus , dass jeder Bürger unabhängig von Symptomen und Risiko einen vom Staat bezahlten Corona-Test in Anspruch nehmen können sollte. 31 Prozent lehnten das ab.

Die bayerische Staatsregierung hatte in dieser Woche die kostenlosen Corona-Tests für die gesamte Bevölkerung beschlossen und damit eine Diskussion ausgelöst.

++ Bayern will Krankenhausversorgung ausbauen

(07.54 Uhr) Die bayerische Staatsregierung will auch während der Corona-Pandemie einige Zweige der Krankenhausversorgung ausbauen. „Abseits der Maßnahmen für Covid-19-Erkrankte gewährleisten wir damit die umfassende Weiterentwicklung der Versorgung für die Menschen“, sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml einer Mitteilung zufolge.

Nach neuen Beschlüssen eines Krankenhaus-Planungsausschusses sollen vor allem mehr Kapazitäten für die Fachbereiche Psychiatrie und Psychosomati k geschaffen werden.

Ziel sei es, auch in Zukunft eine gute flächendeckende medizinische Versorgung in Bayern sicherzustellen, sagte Huml. In Neustadt an der Aisch in Mittelfranken soll es nach den Beschlüssen des Ausschusses eine neue Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie geben. Vielerorts soll außerdem die Zahl der Betten in psychiatrischen und psychosomatischen Einrichtungen deutlich aufgestockt werden.

++ Baden-Württemberger spielen in der Krise mehr Lotto

(06.32 Uhr) Die Corona-Krise hält die Baden-Württemberger nicht davon ab, ihr Glück im Lottospiel zu suchen - im Gegenteil. In den ersten sechs Monaten des Jahres sind die Einsätze trotz Pandemie und geschlossener Annahmestellen deutlich gestiegen, wie die Staatliche Toto-Lotto-Gesellschaft mitteilte. Bis Ende Juni setzten die Menschen im Südwesten rund 507 Millionen Euro ein, das sind 5,7 Prozent mehr als im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres. Durchschnittlich hat also jeder im Südwesten seit Neujahr für fast 46 Euro Lotto gespielt.

Grund für den Zuwachs ist neben der Hoffnung auf höhere Jackpots von bis zu 90 Millionen Euro auch der deutliche Trend, den Tippschein online - und somit schneller - abzugeben. Über Internet und App setzten Lottospieler in diesem Jahr bereits rund 62,4 Millionen Euro ein - ein Rekord und eine Steigerung um mehr als 40 Prozent im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2019.

Auch die meisten Glückspilze stammen erneut aus Baden-Württemberg , wie die Lotto-Gesellschaft errechnet hat. „2020 fiel für die Tipper in Baden-Württemberg bislang sehr positiv aus“, sagte Geschäftsführer Georg Wacker. Insgesamt gab es 72 Gewinne von 100 000 Euro oder mehr, 20 Lotto-Sechser und 13 neue Millionäre - so viele wie in keinem anderen Bundesland. Den mit 12,35 Millionen Euro bislang größten Einzelgewinn des Jahres zwischen Kurpfalz und Bodensee erzielte im Mai ein Eurojackpot-Spieler aus dem Kreis Calw.

++ 50 neue Corona-Infektionen im Südwesten

(18.39 Uhr) Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten seit Beginn der Pandemie ist in Baden-Württemberg auf mindestens 35.755 gestiegen.

Das waren 50 mehr als am Dienstag, wie das Sozialministerium am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Etwa 33.375 Menschen gelten als genesen .

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus lag bei 1.838. Derzeit seien geschätzt noch 542 Menschen im Land mit dem Coronavirus infiziert , hieß es.

Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,95 angegeben. Sie besagt, wie viele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.

++ Aigner ordnet Maskenpflicht auch für Abgeordnete an

(17.34 Uhr) Im Bayerischen Landtag müssen von diesem Donnerstag (2. Juli) an auch alle Abgeordneten verpflichtend einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) ordnete die Maskenpflicht am Mittwoch an .

Abgeordnete, die sich nicht daran halten, müssen mit einem Zwangsgeld rechnen. Dieses sollen nach Mitteilung des Landtagsamts zunächst 150 Euro sein — das entspricht dem Bußgeld, das auch normalen Bürgern droht, wenn sie gegen die in vielen öffentlichen Bereichen geltende Maskenpflicht verstoßen.

Bislang galt für alle Mitarbeiter und Beschäftigte im Landtag eine Maskenpflicht, für die Abgeordneten hatte es Aigner zunächst bei einer dringenden Empfehlung , einem Maskengebot, belassen.

Weil sich die Mehrzahl der AfD-Abgeordneten nicht daran hielt, machte Aigner nun von ihrem Hausrecht Gebrauch und ordnete auch für alle Parlamentarier eine Maskenpflicht an. Die AfD kündigte dem Vernehmen nach im Ältestenrat des Landtags an, rechtlich dagegen vorzugehen.

++ Pfizer und BioNTech nennen vorläufige Daten von Impfstofftests „sehr ermutigend“

(17.02 Uhr) Das Mainzer Unternehmen BioNTech und der US-Konzern Pfizer haben bei ihren Corona-Impfstofftests in den USA nach eigenen Angaben „erste positive Daten “ registriert. Die vorläufigen klinischen Daten seien „sehr ermutigend“, betonte der Chef und Mitbegründer von BioNTech, Ugur Sahin, am Mittwoch in einer in New York und Mainz veröffentlichten Mitteilung.

Im Zuge verschiedener Tests wurden demnach bei allen 24 Probanden , die jeweils zwei Impfungen mit dem Wirkstoffkandidaten erhalten hatten, nach 28 Tagen „ neutralisierende Antikörper “ gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 festgestellt. Schwerwiegende Nebenwirkungen seien nicht verzeichnet worden. Die vorläufigen Daten zeigten, dass der getestete Wirkstoffkandidat „eine Immunantwort mit neutralisierenden Antikörpern im Menschen induzieren kann“, erklärte Sahin.

Weltweit wird unter Hochdruck an der Entwicklung von Impfstoffen gegen das Virus Sars-CoV-2 gearbeitet. Das Tempo ist dabei deutlich höher als bei anderen Impfstoffprojekten in der Vergangenheit . In Deutschland erlaubte das Paul-Ehrlich-Institut neben dem Mainzer Unternehmen BioNTech auch dem in Tübingen ansässigen Biotechunternehmen CureVac klinische Tests.

Hier gelangen Sie zum gesamten Newsblog von Mittwoch

Ausgewählte Artikel zum Virus und seinen Folgen:

Unsere Daten und Zahlen beziehen wir aktuell aus dem Dashboard RKI ¹