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Südwesten

Corona-Newsblog: Das waren die wichtigsten Entwicklungen am Donnerstag

Ravensburg / Lesedauer: 20 min

+++ Keine Maskenpflicht für kleine Kinder in Baden-Württemberg+++ Lehrer können schlecht erreichbare Schüler in die Schule bestellen +++ Kurzarbeitergeld wird erhöht +++
Veröffentlicht:23.04.2020, 22:20

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Die wichtigsten Nachrichten und aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus im Newsblog mit Fokus auf Deutschland und Schwerpunkt auf den Südwesten.

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Aktuelle Zahlen:

  • Aktuell Infizierte Baden-Württemberg ⁴: 9.067 (31.017 Gesamt - 20.701 Genesene - 1.249 Verstorbene)
  • Todesfälle Baden-Württemberg ⁴: 1.249
  • Reproduktionszahl Baden-Württemberg ⁴: 0,8 (unter 1 nimmt Zahl der Neuerkrankungen ab, über 1 nimmt sie zu)
  • Aktuell Infizierte Deutschland ¹: ca. 37.294 (157.770 Gesamt - ca. 114.500 Genesene - 5.976 Verstorbene)
  • Todesfälle Deutschland ¹: 5.976

Das Wichtigste im Überblick:

  • Keine Maskenpflicht im Südwesten für kleine Kinder (16.13 Uhr)
  • Söder und Kretschmann offen für Fußball-Geisterspiele unter Auflagen (14.54 Uhr)
  • Lehrer können schlecht erreichbare Schüler in die Schule bestellen (18.42 Uhr)
  • Große Koalition einigt sich auf Milliardenhilfen (07.18 Uhr)
  • Weltärztepräsident nennt Pflicht für Schals oder Tücher " lächerlich " (09.09 Uhr)
Der erste selbstgenähte Mundschutz ist fertig.

Das war's für heute. Wir wünschen Ihnen eine gute Nacht und sind morgen Früh auf Schwäbische.de wieder mit einem neuen Corona-Newsblog für Sie da.

22.25 Uhr - Schritt-für-Schritt: Alltagsmaske selbst herstellen

Dank zahlreicher Anleitungen im Internet können sich auch Unbegabte an der Herstellung einer Mund-Nasen-Behelfsmaske versuchen. Es braucht dazu lediglich Baumwollstoff, Gummilitze, eine Nähmaschine und ein bisschen Geduld .

Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte, der zuletzt noch Vorbehalte gegen Hilfen aus dem Euro-Rettungsschirm ESM hatte, widersprach der Einigung nicht. Foto: Roberto Monaldo/LaPresse/dpa

Wer in Kindertagen die Handarbeitslehrerin fast zur Verzweiflung gebracht hat, hält sich auch im Erwachsenenleben mit Näharbeiten eher zurück.

Dass es ausgerechnet einer Pandemie bedarf, um ein viele Jahre schlummerndes Talent zu wecken, hätte die Schreiberin vor ein paar Wochen nicht gedacht. Hier lesen Sie mehr.

21.54 Uhr - Kanzlerin Merkel rüffelt „zu forsche“ Bundesländer

Mit ungewöhnlich deutlichen Worten hat Bundeskanzlerin Angela Merkel vor zu frühen Lockerungen in der Corona-Pandemie gewarnt. Die Beschränkungen seien eine „demokratische Zumutung“ , sagte die Kanzlerin bei einer Regierungserklärung im Bundestag.

„Kaum eine Entscheidung ist mir in meiner Amtszeit als Bundeskanzlerin so schwer gefallen wie die Einschränkung der persönlichen Freiheitsrechte .“ Doch diese sei nötig: Durch „die Strenge mit uns selbst “ habe man die Ausbreitung des Virus verlangsamt.

Merkel bezeichnete die Isolation alter Menschen als ebenso „grausam“ wie nötig, da gerade die heute 80- bis 90-Jährigen, die das Land nach dem Zweiten Weltkrieg aufgebaut hätten, Schutz bräuchten.

Hier lesen Sie mehr.

20.12 Uhr - EU-Gipfel nimmt 500-Milliarden-Hilfspaket an

Der EU-Gipfel hat das vereinbarte Paket mit Kredithilfen von bis zu 540 Milliarden Euro für Kurzarbeiter, Unternehmen und verschuldete Staaten gebilligt. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur von Teilnehmern.

Auf das Paket hatten sich die EU-Finanzminister vor zwei Wochen geeinigt . Es enthält drei Punkte — jeweils ein „Sicherheitsnetz“ für Jobs, für kleine und mittlere Unternehmen und für angeschlagene Staaten wie Italien oder Spanien, die ohnehin verschuldet sind und nun auch noch von der Corona-Pandemie schwer getroffen werden.

19.36 Uhr - Zahl der aktuell Infizierten sinkt

Das baden-württembergischen Gesundheitsministerium meldet weitere 562 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus. Insgesamt sind aktuell 10.182 Menschen infiziert . Ungefähr 18.558 Personen im Südwesten sind bereits wieder von ihrer Erkrankung genesen.

Die Ansteckungsrate liegt in Baden-Württemberg weiterhin bei 0,8 . Sie gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter ansteckt. Weil sie unter 1 ist, kann davon ausgegangen werden, dass die Zahl der Neuinfektionen weiterhin abnimmt .

Dem Gesundheitsamt wurden heute außerdem 69 weitere Todesfälle gemeldet. Damit steigt die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Baden-Württemberg auf insgesamt 1.172 an.

Unter den Verstorbenen waren 700 Männer und 472 Frauen. Das Alter lag zwischen 36 und 102 Jahren. 63 Prozent der Todesfälle waren 80 Jahre oder älter.

18.42 Uhr - Lehrer können abgehängte Kinder in die Schule bestellen

Abgehängte und schlecht erreichbare Schüler können ab dem 4. Mai in die Schule zur Betreuung in kleinen Lerngruppen bestellt werden. Es gebe einen ordentlichen Teil an Schülern, die man weder digital noch analog erreiche, erklärte Kultusministerin Susanne Eisenmann ( CDU ) bei einer Sitzung des Bildungsausschusses in Stuttgart.

„Da gibt es zum Teil noch nicht mal ein Handy .“ Lehrer könnten Schüler, die sich schwer tun mit dem selbstständigen Lernen, ab dem 4. Mai in die Schule bestellen. Für sie gelte die Schulpflicht — außer es handle sich um Schüler, die zur Risikogruppe gehörten.

Der Schulbetrieb im Südwesten soll ab 4. Mai stark eingeschränkt und schrittweise wieder aufgenommen werden. Begonnen werden soll mit Schülern, bei denen in diesem oder im nächsten Jahr die Abschlussprüfungen anstehen. Parallel dazu sollen kleine Lerngruppen eröffnet werden, kündigte Eisenmann an.

18.04 Uhr - Landkreis Tuttlingen baut Corona-Testzentrum ab

Das Corona-Testzentrum in der Tuttlinger Fritz-Erler-Schule wird bereits wieder abgebaut. Nachdem Bürger bis Freitag gegen 11.30 Uhr noch auf eine Infektion mit der Lungenkrankheit überprüft worden sind, werden ab Montag die Räume für den Unterrichtsbeginn am 4. Mai desinfiziert.

Seit dem 24. März waren Landkreis-Bewohner in der Tuttlinger Berufsschule auf eine Erkrankung mit Covid 19 getestet worden. Damit ist nun Schluss. Schließlich beginnt am 4. Mai in der Fritz-Erler-Schule wieder der Schulalltag für gut 500 Auszubildende .

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Eine Alternative für das Testzentrum gibt es nicht . Wie in Zukunft getestet wird - hier lesen Sie mehr.

16.13 Uhr - Keine Maskenpflicht im Südwesten für kleine Kinder

Kinder bis zum sechsten Geburtstag werden von der Maskenpflicht in Baden-Württemberg ausgenommen. So lautet die Neufassung der Corona-Verordnung, die am Donnerstag beschlossen wurde und am Montag in Kraft treten soll.

Während des Unterrichts an den Schulen im Land soll keine Maskenpflicht gelten, allerdings für die Fahrt zur Schule mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Ausgenommen bleibt, für wen das Tragen einer Maske wegen einer Behinderung oder aus medizinischen Gründen — etwa wegen Asthma — unzumutbar ist.

Auch schwerhörige oder gehörlose Menschen und ihre Begleitpersonen, die auf das Mundbild oder eine besonders deutliche Aussprache angewiesen sind, dürfen unverhüllt bleiben. Die Maskenpflicht gilt auch nicht für Kassiererinnen , die hinter einer Plexiglasscheibe arbeiten.

15.50 Uhr - DFL-Chef: Geisterspiele auch bis Februar oder März möglich

DFL-Chef Christian Seifert hat Fußball-Fans in Deutschland auf mögliche Geisterspiele in der kommenden Saison eingestellt.

„Wir wissen nicht, ob Geisterspiele nicht im Februar, März noch stattfinden. Wir haben die Vereine gebeten, den ersten Teil der nächsten Saison ohne Zuschauereinnahmen zu planen“, sagte Seifert am Donnerstag nach der Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga in Frankfurt am Main.

Über den Saisonstart der Spielzeit 2020/21 mache man sich derzeit noch keine Gedanken. Derzeit sei es der richtige Ansatz, „in kürzeren Etappen“ zu planen. „Wir planen das bestmögliche Worst-Case-Szenario, wie es ein Clubvertreter heute ausdrückte“, sagte Seifert.

Wegen der Corona-Krise ist noch unklar, ob und wann die aktuelle Saison zu Ende gespielt werden kann. Das Saisonende und die Entwicklung der Pandemie wirkt sich auch auf die kommende Spielzeit aus.

14.54 Uhr - Söder und Kretschmann offen für Fußball-Geisterspiele unter Auflagen

Nur unter strengen Auflagen und mit dem Segen des Robert Koch-Institutes können sich Bayern und Baden-Württemberg die Fortsetzung der Saison in der Fußball-Bundesliga vorstellen. Wenn es verantwortbar sei, könne es Geisterspiele ohne Zuschauer im Stadion geben, sagten die Ministerpräsidenten beider Länder, Winfried Kretschmann (Grüne) und Markus Söder (CSU) am in Ulm.

Heute wollte die Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga das Konzept für den Neustart beraten. Söder betonte, dass er das von der Liga vorgelegte Konzept um viele Tests für Spieler und Betreuer „sehr spannend“ finde. Dies müsse aber nun zunächst vom Robert Koch-Institut bewertet werden.

Wenn es dort und dann auch bei den zuständigen Gesundheitsämtern der Länder auf Zustimmung stoße, gebe es gute Chancen, dass Fußballspiele wieder stattfinden könnten.

Wichtig sei bei der Öffnung, dass dies nicht nur die großen Vereine , sondern auch die kleineren schafften, sagte Söder. „Und es ist natürlich eine wöchentliche Bewährung.“

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14.06 Uhr - Daimler: Gewinn um fast 80 Prozent gesunken

In der Corona-Krise muss auch der Autokonzern Daimler einen Einbruch des operativen Ergebnisses im ersten Quartal hinnehmen. Von Januar bis März betrug das vorläufige Ergebnis vor Steuern 617 Millionen Euro und lag damit 78 Prozent unter dem Vorjahreswert, wie Daimler am Donnerstag mitteilte.

Nachdem Daimler zuvor bereits seine ursprüngliche Geschäftsprognose für das Gesamtjahr gekippt hatte, geht der Konzern nun offiziell davon aus, dass das operative Ergebnis ebenso wie der Fahrzeugabsatz und der Umsatz unter dem Niveau des Vorjahres liegen wird.

Eine Neueinschätzung sei aber schwierig, weil die Auswirkungen der Pandemie auf Kundennachfrage, Lieferketten und Produktion „nicht mit dem üblichen Detailierungsgrad und der üblichen Sicherheit eingeschätzt werden“ könnten.

Daimler verkaufte nach eigenen Angaben im ersten Quartal gut 477.000 Pkw seiner Marken Mercedes und Smart, das entsprach einem Rückgang um knapp 15 Prozent zum Vorjahr. Seinen ausführlichen Quartalsbericht will der Konzern am 29. April vorstellen.

13.27 Uhr - Ministerpräsidenten Kretschmann und Söder äußern sich in Ulm

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Winfried Kretschmann (Grüne):

  • "Die Menschen haben sich verantwortungsvoll verhalten"
  • "Wir stehen nicht am Ende der Pandemie, sondern mittendrin ."
  • "Wenn wir jetzt zu sorglos handeln, wird sich das bitter rächen."
  • "Eine zweite Infektionswelle führt erst recht zu einem gigantischen Schaden für unsere Unternehmen."
  • "Der Süden muss zusammenstehen ."
  • Zum unterschiedlichen Vorgehen bei Schulöffnungen :  "Bei der Bildung wollen immer alle ein Schulbuch haben, was aber bei Licht betrachtet großer Unfug wäre."
  • " Hygieneregeln kann man bei Kindern sehr schlecht durchsetzen."

Markus Söder (CSU):

  • "Corona ist ein Marathon . Das Schwierige dabei ist, wir wissen nicht wie lange der Marathon dauert. Wer zu schnell läuft, kommt nicht zum Ziel."
  • "Wir sind eine Gemeinschaft der Umsichtigen ."
  • "Wir sind sehr dafür, Erleichterungen zu machen."
  • "Wir müssen Gastro und Hotelerie schützen ."
  • Das Robert-Koch-Institut soll prüfen, ob Fußballspiele in Profi-Ligen stattfinden können. "Fußball hat eine psychologische Wirkung."

12.49 Uhr - Muslime feiern Ramadan wegen Corona nur im engsten Familienkreis

Für etwa 700.000 Muslime im Südwesten fällt der Fastenmonat Ramadan in diesem Jahr gänzlich anders aus als sonst.

„Wegen der Corona-Krise wird das abendliche Fastenbrechen nur im engsten Familienkreis gefeiert“, sagte der Vorstandschef der Islamischen Glaubensgemeinschaft Baden-Württemberg (IGBW), Muhittin Soylu.

Der Ramadan beginnt an diesem Freitag. Viele gläubige Muslime verzichten dann einen Monat von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang auf Essen und Trinken .

Abends sind gemeinsame Mahlzeiten zum Fastenbrechen im Kreis der Familie und mit Freunden Tradition — ein Ritual, das wegen des Versammlungsverbots und der Abstandsregeln nicht wie üblich stattfinden kann.

Am kommenden Dienstag ist eine Schalt-Konferenz islamischer Verbände im Land mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) geplant. Dort werde dem Regierungschef ein gemeinsames Konzept für die schrittweise Öffnung für gemeinsame Gebete in den 350 islamischen Gebetshäusern im Land vorgelegt, sagte Soylu.

Kopie von Kopie von Das Testergebnis des Paars ist positiv.

12.08 - Corona-Krise bedroht tausende Fahrschulen in Deutschland

Durch die Corona-Krise könnten einer Umfrage zufolge mehr als 3000 Fahrschulen in Deutschland vor dem Aus stehen.

Die wirtschaftliche Unterstützung von Seiten des Staates reiche für 30 Prozent der Befragten nicht aus , um ihr Geschäft zu erhalten, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des Branchenverbands Moving hervorgeht.

„Die Fahrschulen brauchen kurzfristig eine zeitliche Perspektive, um Arbeitsplätze in einem systemrelevanten Beruf zu erhalten und um unter anderem die dringend notwendigen Berufskraftfahrer-Ausbildungen möglich zu machen“, sagte Verbandspräsident Jörg-Michael Satz.

In Deutschland gibt es Moving zufolge derzeit rund 10.000 Fahrschulen. Aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus müssen sie einstweilen geschlossen bleiben.

Doch es gibt auch Möglichkeiten , wie Fahrschulen ihrer Schülerinnen und Schüler trotz der Krise erreichen. Hier lesen Sie mehr.

11.39 Uhr: So äußern sich die Fraktionen heute im Bundestag

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10.29 Uhr - AOK will Kosten für massive Ausweitung von Coronavirus-Tests nicht tragen

Die AOK will Kosten für die geplante massive Ausweitung der Coronavirus-Tests nicht übernehmen. Zwar sei zu begrüßen, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) schnell flächendeckende Tests ermöglichen wolle, sagte der Chef des AOK-Bundesverbandes, Martin Litsch, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Klar sei aber auch, dass es sich dabei um „eine Maßnahme zum allgemeinen Bevölkerungsschutz “ handele.

Infektionsschutz und Seuchenbekämpfung gehörten zur Gefahrenabwehr , für die grundsätzlich die Länder zuständig seien, betonte Litsch. Daher sei die Übertragung der Kosten auf die Kassen „rechtlich fragwürdig“. Die AOK ist die wichtigste Gruppe innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).

Spahn will die Zahl der Coronavirus-Tests wöchentlich erheblich steigern. Dadurch soll der schrittweise Ausstieg aus den Kontaktbeschränkungen und die Rückkehr zum normalen Wirtschaftsleben ermöglicht werden

09.20 Uhr - Merkel Live: "Pandemie ist demokratische Zumutung"

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hält ihre Regierungserklärung im Deutschen Bundestag.

  • Für beschlossene Maßnahmen gibt es keine historischen Vorbilder .
  • "Jeder Einzelne hat von uns hat sein Leben den neuen Bedingungen anpassen müssen."
  • "Wir werden noch lange mit diesem Virus leben müssen."
  • "Diese Pandemie ist eine demokratische Zumutung ."
  • Wie Bürgerinnen und Bürger sich für andere eingesetzt haben, ist "bewundernswert".
  • "Kaum eine Entscheidung ist mir in meiner Amtszeit als Bundeskanzlerin so schwer gefallen, wie die Einschränkung der persönlichen Freiheitsrechte ."
  • "Durch die Strenge mit uns selbst haben wir die Ausbreitung des Virus verlangsamt . Das klingt wie etwas Geringes. Aber es ist etwas ungeheuer Wertvolles."
  • Ohne gesundes medizinisches Personal "nützen auch vorhandene Intensivbetten und Beatmungsgeräte nichts."
  • "Beenden können werden wir die Pandemie nur mit einem Impfstoff ."
  • "Wissenschaft ist nie national , Wissenschaft dient der Menschheit."
  • "Für die Bundesregierung ist die internationale Zusammenarbeit herausragend wichtig."
  • "Die WHO ist ein unverzichtbarer Parnter, und wir unterstützen sie in ihrem Mandat"
  • "Dieses Zwischenergebnis ist zerbrechlich . Wir bewegen uns auf dünnem Eis, man kann auch sagen: auf dünnstem Eis."
  • Zu Lockerungen in Ländern: „Ihre Umsetzung seither bereitet mir Sorgen: Sie wirkt auf mich in Teilen sehr forsch, um nicht zu sagen zu forsch.“
  • Zu Beiträgen für EU-Haushalt: Für einen begrenzten Zeitraum sollten „wir deutlich höhere Beiträge zum europäischen Haushalt leisten."
  • Europa ist „eine Schicksalsgemeinschaft - dies muss Europa nun in dieser ungeahnten Herausforderung der Pandemie beweisen“.

09.09 Uhr - Weltärztepräsident nennt Pflicht für Schals oder Tücher "lächerlich"

Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hat die ab kommender Woche in ganz Deutschland im Kampf gegen das Coronavirus geltende Maskenpflicht scharf kritisiert. Er trage zwar selber „aus Höflichkeit und Solidarität “ eine Maske, halte aber eine gesetzliche Pflicht für „falsch“, sagte Montgomery der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Donnerstagsausgabe).

Wer eine Maske trage, werde durch ein trügerisches Sicherheitsgefühl dazu verleitet, den „allein entscheidenden Mindestabstand“ zu vergessen.

Auch könnten die Masken bei unsachgemäßem Gebrauch gefährlich werden, warnte der Vorsitzende des Weltärztebundes. Im Stoff konzentriere sich das Virus, beim Abnehmen werde die Gesichtshaut berührt, schneller sei eine Infektion kaum möglich.

Montgomery kritisierte auch, dass Landesregierungen das Tragen einfacher Masken wie auch die Verwendung von Schals oder Tüchern für den Atemschutz als ausreichend bezeichnen. Eine Pflicht zum Tragen von Schals oder Tüchern vor dem Gesicht sei „lächerlich“. Er hob zugleich hervor, dass „echt wirksame Masken“ derzeit noch für das medizinische Personal, Pflegekräfte und unmittelbar Gefährdete gebraucht würden.

08.55 Uhr - Blick in die Region

08.20 Uhr - Konsumklima auf historischem Tiefpunkt

Geschlossene Geschäfte und Fabriken, Kurzarbeit und die Angst vor der Zukunft : Das Konsumklima in Deutschland ist auf einen historischen Tiefpunkt abgestürzt, wie das Marktforschungsinstitut GfK am Donnerstag mitteilte.

Die Einkommenserwartung und die Anschaffungsneigung der Verbraucher „befinden sich im freien Fall“, wie GfK-Experte Rolf Bürkl erklärte. Die Verunsicherung der Konsumenten sei „riesig“.

Die Marktforscher erwarten einen Konsumklima-Wert von minus 23,4 Punkten im Mai, das wären 25,7 Punkte weniger als im April. Der für Mai erwartete Wert sei „ beispiellos in der Historie des Konsumklimas“, erklärte Bürkl.

Die Verbraucher gehen laut GfK-Umfrage davon aus, dass Deutschland durch die Corona-Krise in eine schwere Rezession stürzen wird. Die ersten Lockerungen der Eindämmungsmaßnahmen waren den von der GfK Befragten noch nicht bekannt.

7.18 Uhr - Große Koalition einigt sich auf mehr Kurzarbeitergeld

Fast acht Stunden haben die Verhandlungen gedauert, nun haben sich Union und SPD auf ein weiteres Hilfspaket in der Corona-Krise geeinigt. Laut Medienberichten soll der Umfang rund zehn Milliarden Euro betragen. Davon seien knapp

  • fünf Milliarden für einen abgesenkten Mehrwertsteuersatz für die Gastronomie,
  • vier Milliarden für die Verlustvorrechnung von kleinen und mittleren Unternehmen eingeplant,
  • rund eine Milliarde veranschlage man für die Erhöhung des Kurzarbeitergeldes und
  • 500 Millionen für die Unterstützung eines digitalen Unterrichts für Schüler.

Die Bundesregierung müsse weitere Maßnahmen einleiten, um soziale und wirtschaftliche Härten abzufedern sowie den wirtschaftlichen Wiederaufbau zu unterstützen, heißt es in einem Beschlusspapier. Deutschland habe die Pandemie durch einschneidende Beschränkungen erfolgreich gebremst. Dies habe erhebliche wirtschaftliche und soziale Folgen.

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 Der Inhaber des Biberacher Modehauses Kolesch, Friedrich Kolesch: Der Händler darf von Donnerstag an wieder sein Geschäft öffnen – auf 800 seiner insgesamt rund 3000 Quadratmetern.

06.25 Uhr - Söder und Kretschmann beraten über Corona-Krise

Die Regierungschefs von Bayern und Baden-Württemberg, Markus Söder (CSU) und Winfried Kretschmann (Grüne), beraten an diesem Donnerstag um 12 Uhr in Ulm über die Corona-Krise. Bei dem Arbeitsessen im Rathaus solle es um die nächsten Schritte gehen, hieß es vom baden-württembergischen Staatsministerium. Im Anschluss um 13 Uhr wollen sich die Regierungschefs per Liveübertragung im Internet an die Öffentlichkeit wenden .

Söder hatte sich bei seiner Regierungserklärung Anfang der Woche für eine Zusammenarbeit beider Länder ausgesprochen. „Weil wir in Bayern und Baden-Württemberg ganz eng Seite an Seite und eins zu eins gehen, weil wir eine ähnliche Entwicklung haben.“

06.18 Uhr: Umweltminister: Corona-Hilfen auch für Klimaschutz-Projekte nutzen

Die Milliarden-Hilfen für die von der Corona-Krise gebeutelte Industrie müssen nach Ansicht des baden-württembergischen Umweltministers Franz Untersteller (Grüne) genutzt werden, um auch den Klimaschutz voranzubringen . „Im Anschluss an die Corona-Krise brauchen wir ein Konjunkturprogramm , das steht außer Frage“, sagte der Grünen-Minister der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. „Und wenn man es richtig aufzieht, kann es auch eine Chance für den Klimaschutz sein.“

Es müsse gelingen, mit den Mitteln von Bund und Land der Industrie wieder auf die Beine zu helfen und gleichzeitig die drohende Klimakrise zu bekämpfen . Konjunkturprogramme könnten nach den Vorstellungen Unterstellers „sozusagen grün gestrickt“ werden und ein Gewicht legen auf Energieeffizienz, CO2-Reduktion sowie neue Technologien für die Mobilität . „Die Industrie wird froh sein, wenn es solche Konjunkturprogramme gibt, auf die man zurückgreifen kann und die bestimmte Prozesse anstoßen“, zeigte sich der Minister überzeugt. Das Ministerium arbeite derzeit Pläne aus, wie Ideen in diese Richtung umgesetzt werden könnten.

 Die Arbeiten auf dem Gelände für die Landesgartenschau in Überlingen gehen weiter, obwohl die Eröffnung wegen Corona auf unbestimmte Zeit verschoben wurde.

Das waren die letzten Meldungen von Mittwoch, 22. April:

22.29 Uhr - Große Geschäfte mit abgetrennter Verkaufsfläche dürfen öffnen

Mit einer begrenzten Verkaufsfläche von maximal 800 Quadratmetern dürfen ab Donnerstag auch große Geschäfte und Kaufhäuser in Baden-Württemberg wieder öffnen. Die entsprechende Corona-Richtlinie für den Einzelhandel soll noch heute geändert werden.

Bisher durften im Südwesten nur Geschäfte öffnen, die insgesamt nicht mehr als 800 Quadratmeter Verkaufsfläche haben. Für Modehausbesitzer Friedrich Kolesch aus Biberach ist das nur gerecht . Er hatte diese Regelung schon vergangene Woche gefordert.

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21.21 Uhr - So möchte Minister Wolf die Tourismusbranche wiederbeleben

Mit einem dreistufigen Modell möchte Baden-Württembergs Tourismusminister Guido Wolf (CDU) baldige Corona-Lockerungen in der Tourismusbranche herbeiführen. „Wir verlieren, wenn wir diese Diskussion auf die lange Bank schieben . Wir brauchen einen durchdachten und realistischen Fahrplan “, sagte der Minister der „Schwäbischen Zeitung“.

Wolfs Konzept, das Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne) bei der Ministerpräsidentenkonferenz in der kommenden Woche in der Diskussion zu den weiteren Lockerungen als Diskussionsgrundlage dienen soll, sieht drei Phasen vor, die aufeinander aufbauen.

Erste Phase: Einrichtungen im Freiluftbereich sollen wieder geöffnet werden, sofern die Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden. Hierzu zählen unter anderem Zoos, Botanische Gärten, Parks, Freiluftmuseen, Sport- und Freizeiteinrichtungen sowie Freizeitparks .

Zweite Phase: Restaurants, Hotels , Ferienwohnungen, Campingplätze sowie Museen in geschlossenen Räumen sollen folgen.

Dritte Phase: Als letztes sieht das Konzept eine Freigabe von Hallen-, Frei- und Thermalbädern vor.

Geht es nach dem Tourismusministerium könnte Stufe eins bereits ab Mai greifen. Die Öffnungen der weiteren Stufen müssten dann anhand der Infektionslage und der weiteren Entwicklung entschieden werden.

20.11 Uhr - Termin für Landesgartenschau in Überlingen weiter offen

Ein Termin für die Landesgartenschau in Überlingen ist weiter offen — eine Verschiebung um ein Jahr auf das Jahr 2021 aber wahrscheinlich. Der Gemeinderat beauftragte in seiner Sitzung Oberbürgermeister Jan Zeitler (SPD) damit, Verhandlungen mit dem Land Baden-Württemberg aufzunehmen, wie die Organisatoren mitteilten.

Inhalt der Gespräche solle neben der Möglichkeit einer Verschiebung auf das Jahr 2021 (Beginn 9. April) auch eine Kostenbeteiligung des Landes sein. Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU), sicherte telefonisch eine Kostenübernahme von zwei Dritteln des prognostizierten Defizits bei einer Verschiebung auf 2021 zu.

Das Land ist als Träger der Landesgartenschau Mitveranstalter . Ohne Zustimmung der Landesregierung kann die Stadt keinen neuen Termin festlegen oder andere Entscheidungen treffen.

Die wichtigsten Meldungen vom Mittwoch:

  • Große Geschäfte mit abgetrennter Verkaufsfläche dürfen öffnen (22.29 Uhr)
  • Maskenpflicht kommt nun doch in ganz Deutschland (14.35 Uhr)
  • Gericht entscheidet entgegen Corona-Verordnung: Großer Einzelhändler in Ulm darf öffnen (14.10 Uhr)
  • Ansteckungsrate in Baden-Württemberg steigt leicht (18.57 Uhr)
  • Erste klinische Studie zu Corona-Impfstoff in Deutschland zugelassen (11.18 Uhr)

Ausgewählte Artikel zum Virus und seinen Folgen:

Unsere Daten und Zahlen beziehen wir aus folgenden Quellen:

Dashboard RKI ¹, Johns-Hopkins-University ², Worldometer ³, Ministerium für Soziales und Integration Baden Württemberg ⁴, WHO⁵