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Corona-Newsblog: Das waren die Entwicklungen am Dienstag
Ravensburg / Lesedauer: 10 min
Die wichtigsten Nachrichten und aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus im Newsblog mit Fokus auf Deutschland und Schwerpunkt auf den Südwesten.
Aktuelle Zahlen des RKI¹:
- Aktuell Infizierte : ca. 521 (35.900 Gesamt - ca. 33.542 Genesene - 1.837 Verstorbene)
- Todesfälle Baden-Württemberg:
- Aktuell Infizierte Deutschland : ca. 5.220 ( 196.944 Gesamt - ca. 182.700 Genesene - 9024 Verstorbene)
- Todesfälle Deutschland: 9.024
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Landesregierung erwägt Maskenpflicht für Schüler (13.12 Uhr)
- EU-Kommission: Rezession noch tiefer als bisher erwartet (10.31 Uhr)
- Bayern erlaubt Freizeit-Sportlern wieder reguläres Team-Training (15.36 Uhr)
- Regelmäßige Corona-Tests in großen Schlachtbetrieben (14.22 Uhr)
Wir verabschieden uns für heute und sind morgen wieder mit einem neuen Newsblog für Sie da.
++ Jetzt ist es offiziell: Die USA verlassen die WHO
(22.02 Uhr) Die USA haben ihren Austritt aus der Weltgesundheitsorganisation ( WHO ) offiziell angekündigt. Die Ankündigung, die am 6. Juli 2021 wirksam werde, sei bei UN-Generalsekretär António Guterres eingereicht worden, sagte ein hoher Regierungsbeamter am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Washington. Der Kongress sei darüber informiert worden , teilte der führende Demokrat im Auswärtigen Ausschuss des Senats, Bob Menendez, auf Twitter mit. US-Präsident Donald Trump hatte den Schritt Ende Mai angekündigt.
Die Entscheidung von Trump , die Zusammenarbeit mitten in der Pandemie zu beenden, hatte weltweit Kritik ausgelöst . Trump macht der WHO schwere Vorwürfe im Umgang mit der Pandemie : Er beschuldigt die UN-Sonderorganisation, zu spät über die Gefahr des Coronavirus informiert zu haben und unter der Kontrolle der Regierung in Peking zu stehen.
Trump hatte die WHO-Beiträge bereits im April eingefroren und damit international Kritik auf sich gezogen. Die USA waren bislang wichtigster Geldgeber. In diesem Jahr sollten die Beiträge eigentlich knapp 116 Millionen Dollar betragen.
Trump steht in der Corona-Krise selbst schwer unter Druck. Der Republikaner hatte die Gefahr lange heruntergespielt. Kritiker werfen ihm vor, mit seinem Feldzug gegen die WHO und China von eigenen Versäumnissen ablenken zu wollen. Insgesamt sind in den USA nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität mehr als 130.000 Menschen infolge einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben , fast drei Millionen Infektionen wurden bereits nachgewiesen.
++ Die aktuellen Zahlen für Baden-Württemberg
(18.18 Uhr) Am Dienstag wurden dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium vom Landesgesundheitsamt weitere 28 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Stand: 16 Uhr). Damit steigt die Zahl der seit Beginn der Pandemie belegbar Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 35.900 an. Davon sind ungefähr 33.542 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen . Derzeit sind geschätzt noch 521 Menschen im Land mit dem Coronavirus infiziert.
Dem Landesgesundheitsamt wurde heute kein neuer Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Demnach beträgt die Zahl der Todesfälle weiterhin insgesamt 1.837.
Die Reproduktionszahl beziehungsweise der 7-Tages R-Wert wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 0,70 angegeben. Sie ist die Anzahl der Personen, die im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden.
Die 7-Tage-Inzidenz liegt für Baden-Württemberg aktuell im Durchschnitt bei 1,5 .
++ Brasiliens Präsident Bolsonaro positiv auf Virus getestet
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Das sagte der Staatschef am Dienstag nach einem positiven Test in einem Militärhospital in der Hauptstadt Brasília.
Die brasilianische Regierung hat die Pandemie von Anfang an heruntergespielt. Präsident Bolsonaro bezeichnete das Coronavirus immer wieder als „leichte Grippe“ und stemmte sich gegen Schutzmaßnahmen.
Im Streit um den richtigen Umfang mit der Pandemie warfen bereits zwei Gesundheitsminister das Handtuch. Zuletzt legte Bolsonaro sein Veto gegen eine Maskenpflicht in geschlossenen Räumen wie Kirchen, Geschäften und Schulen ein. Mehr lesen Sie hier.
++ Bayern erlaubt Freizeit-Sportlern wieder reguläres Team-Training
(15.36 Uhr) In Bayern dürfen von Mittwoch an wieder alle Männer, Frauen, Buben und Mädchen Fußball spielen und das volle Trainingsprogramm absolvieren. Das Kabinett beschloss am Dienstag, dass Sport mit Körperkontakt wieder erlaubt ist.
Bislang durften nur Profis auf dem Platz mit Zweikämpfen trainieren. Amateure, Jugendliche und Kinder mussten sich auf kontaktlose Übungen beschränken.
Die Lockerung betrifft auch andere Teamsportarten wie Handball . Eine Voraussetzung für die Maßnahme in der Corona-Zeit aber ist, dass in den Trainingsgruppen möglichst nicht durchgewechselt wird und sie nicht zu groß sind, um eine Kontaktverfolgung im Falle einer Infektion möglich zu machen.
Auch geht es bei den Maßnahmen nur um Trainin g, Freundschaftsspiele bleiben verboten.
++ Regelmäßige Corona-Tests in großen Schlachtbetrieben
(14.22 Uhr) Mitarbeiter von größeren Schlachtbetrieben im ganzen Land sollen regelmäßig auf das Coronavirus getestet werden. Das kündigte Agrarminister Peter Hauk (CDU) am Dienstag in Stuttgart an.
Nach einer neuen Verordnung der Landesregierung werde es Reihentestungen geben in allen Betrieben mit über 100 Beschäftigten im Schlacht- und Zerlegebereich.
Man wolle dabei die gesamte Belegschaft in größeren Betrieben zweimal die Woche testen lassen. Das werde wohl fünf bis sechs Großbetriebe betreffen. Die Reihentests gelten nicht für die kleinen Metzger und die kleinen Schlachthöfe , sagte Hauk.
++ Handelsverband fordert weiter verkaufsoffene Sonntage
(13.53 Uhr) In Zeiten von Corona sollen die verkaufsoffenen Sonntage nicht so streng gehandhabt werden wie sonst — das fordert der Handelsverband Baden-Württemberg.
„Es geht nur um drei verkaufsoffene Sonntage pro Jahr , die aber im Moment wie ein kleines Konjunkturprogramm wirken könnten und dabei den Staat nichts kosten“, argumentiert die Hauptgeschäftsführerin des Handelsverbandes, Sabine Hagmann. Am Dienstag soll das Thema auf Antrag der FDP-Landtagsfraktion im Wirtschaftsausschuss diskutiert werden.
Das Bundesverwaltungsgericht hatte erst vor gut zwei Wochen einer Klage der Gewerkschaft Verdi entsprochen und die strengen Vorgaben für die Sonntagsöffnung bestätigt. „Vielleicht denkt Verdi ja noch mal darüber nach“, sagte Hagmann der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag.
Es gehe nicht um eine dauerhafte Lockerung der Regeln, sondern um eine Ausnahme wegen Corona . Viele Beschäftigte wollten gerne arbeiten, das zeigten an normalen verkaufsoffenen Sonntagen die Listen derer, die sich einsatzbereit meldeten.
Das Problem der verkaufsoffenen Sonntage liegt darin, dass ein besonderer Anlass bestehen muss — etwa ein Stadtfest oder ähnliche Veranstaltungen. „Solche Veranstaltungen plant aber derzeit wegen Corona keine Kommune, weil im Falle einer Corona-Absage der ganze finanzielle Aufwand umsonst war“, sagt Hagmann.
++ Landesregierung erwägt Maskenpflicht für Schüler
(13.12 Uhr) Baden-Württembergs Landesregierung überlegt, zum neuen Schuljahr eine Maskenpflicht für Schüler auf Schulgeländen einzuführen. Das sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Mittag nach der Kabinettssitzung.
Ob und wie das gehe und ob es überhaupt sinnvoll sei, darüber müsse die Landesregierung aber noch weiter diskutieren. Hier lesen Sie mehr.
++ EU-Kommission: Rezession noch tiefer als bisher erwartet
(10.31 Uhr) Die Rezession wegen der Corona-Pandemie wird nach der neuesten Prognose der EU-Kommission in diesem Jahr noch stärker ausfallen als angenommen.
Die Wirtschaftsleistung in der Eurozone könnte demnach 2020 um 8,7 Prozent einbrechen , in der Europäischen Union als Ganzes um 8,3 Prozent, wie die Brüsseler Behörde am Dienstag mitteilte. Sie sieht aber auch erste Anzeichen, dass der Tiefpunkt durchschritten sein könnte und es nun aufwärts geht.
Im Mai war die Kommission noch von einem Minus von 7,7 Prozent für die 19 Staaten der Eurozone und 7,4 Prozent für die gesamte EU, also alle 27 Länder der Staatengemeinschaft, ausgegangen. Die Verschlechterung der Prognose begründete die Kommission damit, dass die Aufhebung der Corona-Auflagen in kleineren Schritten vorangehe als damals angenommen.
++ Knapp 1000 Betrugsverdachtsfälle bei Corona-Hilfen in Bayern
(09.57 Uhr) Knapp 1000 Betrugsverdachtsfälle im Zusammenhang mit Corona-Hilfen gibt es nach derzeitigem Stand in Bayern. 370 der Fälle meldeten nach Angaben des Bayerischen Landeskriminalamts (BLKA) vom Dienstag Behörden, 600 Hinweise erfolgten durch Banken. Allein die behördlich gemeldeten Fälle verursachten einen Schaden von 1,3 Millionen Euro. Ein Tatverdächtiger sitzt in Untersuchungshaft. Zuvor hatte die „Augsburger Allgemeine“ daüber berichtet.
Bei den Fällen handele es sich um Personen, die nicht berechtigt gewesen seien, Corona-Soforthilfen zu beantragen, sagte ein Sprecher des BLKA. Andere hätten in ihren Anträgen falsche Angaben gemacht. Zusätzlich sei in etwa 450 E-Mails von einer vermeintlichen E-Mail-Adresse des Bayerischen Wirtschaftsministeriums dazu aufgefordert worden, Corona-Hilfen zurückzuzahlen. Der hierbei entstandene Schaden liegt bei unter 50 000 Euro. Die Recherchen zur Aufklärung der Fälle sind laut dem Sprecher umfangreich.
++ 390 registrierte Coronavirus-Neuinfektionen in Deutschland
(08.05 Uhr) Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge 390 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet.
Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 196.944 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Dienstagmorgen meldete (Datenstand 7.7., 0.00 Uhr).
9024 mit dem Virus infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben in Deutschland - das bedeutet ein Plus von 8 im Vergleich zum Vortag. Bis Sonntag hatten etwa 182 200 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Das waren etwa 500 mehr als noch einen Tag zuvor.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 6.7., 0.00 Uhr, bei 0,97 (Vortag: 0,96). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel in etwa einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand 6.7., 0.00 Uhr, bei 0,89 (Vortag: 0,94). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.
++ Kabinett bespricht Probleme mit Corona und Fleischfabriken
(06.22 Uhr) Drohende Folgen der Corona-Krise und aktuelle Lehren aus der Debatte um Billigfleisch stehen am Dienstag in der Sitzung des Kabinetts ganz oben auf der Tagesordnung. Mit Blick auf die weltweite Pandemie hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sich bereits am Montag gegen ein Ende der Maskenpflicht in Bayern ausgesprochen und zugleich Nachjustierungen bei den Hilfen für die Zulieferbranche angekündigt.
„Solange aus den USA kein deutliches Signal der Besserung kommt, und unser Gefühl ist, dass es da eher schwieriger wird, (...) so lange wird es ein ernsthaftes Problem werden“, hatte Söder am Montag vor einer Sitzung des CSU-Vorstands in München gesagt. Da alle großen Branchen etwa die Automobilwirtschaft oder die Luft- und Raumfahrt an den weltweiten Exportketten hingen, müssten die Hilfen gerade für die Zulieferer beschleunigt werden. In Bayern werde sich die Regierung um jeden Fall kümmern“.
Bereits am Wochenende hatte sich Söder angesichts von Protesten gegen große Fleischfabriken für kleinere Landwirtschaftsbetriebe stark gemacht: „Agrar-Ökologie statt Agrar-Kapitalismus - das könnte doch ein Weg sein für die Zukunft“, sagte er in einer Videobotschaft. Er forderte mehr Geld für die Landwirtschaft, „aber für eine Wende hin zu mehr Agrar-Ökologie“. Die Landwirte müssten mehr Möglichkeiten bekommen, ihre Ställe und das Tierwohl zu organisieren und trotzdem wirtschaftlich zu bleiben. Viele Bürger seien auch bereit, dann mehr Geld auszugeben. „Es soll so sein, dass Fleisch nicht unendlich teuer wird, es soll für jeden erschwinglich sein.“
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