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Corona-Newsblog: Das waren die wichtigsten Meldungen am Wochenende

Ravensburg / Lesedauer: 20 min

+++ Sieben-Tage-Inzidenz im Land kratzt an der 100er-Marke +++ Impf-Auffrischung laut Stiko spätestens 2022 nötig +++ Inzidenz im Kreis Ravensburg am Sonntag nur knapp über 100 +++
Veröffentlicht:14.05.2021, 06:30

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Die wichtigsten Nachrichten und aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus im Newsblog mit Fokus auf Deutschland und Schwerpunkt auf den Südwesten.

Aktuelle Zahlen des RKI¹:

  • Aktuell nachgewiesene Infizierte Baden-Württemberg : ca. 33.600 (477.881 Gesamt - ca. 434.600 Genesene - 9.694 Verstorbene)
  • Todesfälle Baden-Württemberg: 9.694
  • Sieben-Tage-Inzidenz Baden-Württemberg: 102,3
  • Aktuell nachgewiesene Infizierte Deutschland : ca. 221.000 (3.593.434 Gesamt - ca. 3.286.400 Genesene - 86.096 Verstorbene)
  • Todesfälle Deutschland: 86.096
  • Sieben-Tage-Inzidenz Deutschland: 83,1

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Sieben-Tage-Inzidenz im Land kratzt an der 100er-Marke (17.28 Uhr)
  • 8500 Corona-Neuinfektionen und 71 neue Todesfälle (08.13 Uhr)
  • Impf-Auffrischung laut Stiko spätestens 2022 nötig (12.57 Uhr)
  • Bereitschaft zur Corona-Impfung in Deutschland steigt stark (09.53 Uhr)
  • Inzidenz im Kreis Ravensburg am Sonntag nur knapp über 100 (12.57 Uhr)

Das war's für heute. Morgen geht es mit den aktuellen Corona-News weiter.

++ App in Großbritannien soll Corona-Impfstatus für Reisen nachweisen

(18.10 Uhr) Ihren Impfstatus gegen Corona können Menschen in England von diesem Montag an per App abrufen. Auf vielen Geräten funktionierte die Funktion sogar bereits am Wochenende . Die App ist nicht identisch mit der Corona-Warn-App, sondern dient unter anderem auch dazu, Termine beim Hausarzt zu vereinbaren oder die eigene Krankenakte einzusehen.

Nach Angaben des britischen Gesundheitsdiensts NHS soll der elektronische Impfpass auch für Reisen als Nachweis gegenüber ausländischen Behörden benutzt werden können . Unklar war jedoch zunächst, welche Länder die App als Impfnachweis akzeptieren.

In Großbritannien steht am Montag ein weiterer Öffnungsschritt der pandemiebedingten Maßnahmen an. Dann sind auch wieder Reisen ins Ausland zu touristischen Zwecken erlaubt.

++ Sieben-Tage-Inzidenz im Land kratzt an der 100er-Marke

(17.28 Uhr) Die Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten kratzt weiter an der Schwelle zur 100-Marke , unterschritten hat sie diese aber auch am Sonntag noch nicht. Im landesweiten Schnitt wurden innerhalb der vergangenen sieben Tage je 100 000 Einwohner 101,0 Neuinfektionen mit dem Coronavirus erfasst, wie das Landesgesundheitsamt am Sonntag (Stand 16.00 Uhr) mitteilte. Am Vortag hatte der Wert bei 102,3 gelegen, vor einer Woche bei 145,2.

Nur noch 21 der 44 Regionen liegen über dem Wert von 100 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Am höchsten ist die Sieben-Tage-Inzidenz weiterhin im Zollernalbkreis, wo sie bei 202,3 lag. Auch die Stadt Pforzheim weist nach wie vor einen mit 196,9 überdurchschnittlich hohen Wert auf. Am niedrigsten ist die Inzidenz in der Stadt Heidelberg (38,4) und im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald (40,6).

Der Leichnam eines Corona-Patienten wird auf einer Trage in einem Krematorium zur Einäscherung geschoben. Foto: Ishant Chauhan/AP/dpa

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Baden-Württemberg seit Beginn der Pandemie stieg um 619 auf 478.612 Fälle . Inzwischen sind 9.703 Menschen an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit gestorben — 9 mehr als am Vortag. Als genesen gelten geschätzt 433 810 Menschen (plus 2259).

Einmal gegen das Virus geimpft sind in Baden-Württemberg nach Angaben des Robert Koch-Instituts bisher 35,8 Prozent der Bevölkerung . Eine zweite Schutzimpfung, die bei manchen Wirkstoffen nötig ist, haben 10,7 Prozent erhalten; sie gelten damit als vollständig geimpft. (Stand 14. Mai)

Laut Landesgesundheitsamt und nach Daten des Divi-Intensivregisters werden 564 Covid-19-Fälle in Baden-Württemberg auf Intensivstationen behandelt , davon werden 369 (65,4 Prozent) künstlich beatmet. Insgesamt sind 2065 Intensivbetten von betreibbaren 2384 Betten (86,6 Prozent) belegt.

++ Bayern hilft Indien mit Beatmungsgeräten

(14.25 Uhr) Bayern will dem besonders stark von der Corona-Pandemie betroffenen Indien mit Medizintechnik helfen. Wie die Staatsregierung am Sonntag berichtete, sind 100 Beatmungsgeräte aus dem Pandemiezentrallager des Freistaats an den indischen Generalkonsul Mohit Yadav übergeben worden .

Voraussichtlich in der kommenden Woche würden die Geräte auf den Weg gebracht. „Diese Maßnahme ist ein Akt der Humanität und Solidarität mit einem engen Partner Bayerns, der sich in einer akuten Notlage befindet“, sagte die bayerische Ministerin für Internationales, Melanie Huml (CSU).

Seit Pandemiebeginn sind in Indien mehr als 24 Millionen Corona-Infektionen registriert worden. Bei der Behandlung von Erkrankten gibt es insbesondere einen Mangel an Beatmungsplätzen in den Kliniken. Deutschland und zahlreiche andere Länder hatten deshalb bereits entsprechende Technik nach Indien geliefert.

++ Impf-Auffrischung laut Stiko spätestens 2022 nötig

(12.57 Uhr) Die Bürger in Deutschland müssen sich nach Ansicht der Ständigen Impfkommission (Stiko) wohl spätestens im nächsten Jahr erneut gegen das Coronavirus impfen lassen.

«Das Virus wird uns nicht wieder verlassen. Die aktuellen Corona-Impfungen werden deswegen nicht die letzten sein», sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens den Zeitungen der Funke Mediengruppe. «Grundsätzlich müssen wir uns darauf einstellen, dass möglicherweise im nächsten Jahr alle ihren Impfschutz auffrischen müssen

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rechnet damit, dass die Immunität nach einer Impfung rund sechs Monate hält. Die erste Auffrischung werde deshalb für einige bereits im Herbst fällig sein, sagte er den Funke-Zeitungen. Sollten sich in Deutschland Mutationen verbreiten, gegen die die aktuellen Impfstoffe nicht so stark wirksam seien, müsse man möglicherweise auch schon früher mit einem angepassten Impfstoff beginnen.

++ Inzidenz im Kreis Ravensburg am Sonntag nur knapp über 100

(11.15 Uhr) Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet am Sonntag für den Landkreis Ravensburg eine Sieben-Tage-Inzidenz von 103,7. Am Freitag lag dieser Wert noch bei 134,9.

Liegt die Inzidenz an fünf Werktagen hintereinander unter 100 , sind erhebliche Lockerungen in der Gastronomie, im Tourismus und in der Freizeit möglich.

++ Bereitschaft zur Corona-Impfung in Deutschland steigt stark

(09.53 Uhr) Mehr als 30 Millionen Menschen in Deutschland haben bereits eine erste Corona-Impfung erhalten - und in den nächsten Monaten dürften es mindestens noch einmal so viele werden.

Seit dem Start der Impfkampagne in Deutschland vor fast fünf Monaten ist die Impfbereitschaft deutlich gestiegen . Das geht aus einer YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur hervor.

Danach wollen sich fast drei Viertel der Deutschen über 18 Jahre gegen das Coronavirus immunisieren lassen. 36 Prozent der Befragten haben sich schon mindestens einmal impfen lassen, weitere 38 Prozent haben vor, das noch zu tun. Zusammen sind das 74 Prozent.

Kurz vor Beginn der Impfkampagne am 27. Dezember hatten sich erst 65 Prozent für eine Impfung entschieden . 19 Prozent lehnten die Immunisierung damals ab, jetzt sind es nur noch 15 Prozent. Der Anteil der Unentschlossenen ist seit Ende Dezember von 16 auf 11 Prozent gesunken.

Die Bundesregierung wirbt dafür, dass sich möglichst viele Menschen in Deutschland immunisieren lassen . Damit soll eine sogenannte Herdenimmunität erreicht werden, die auch diejenigen vor Ansteckung schützt, die nicht geimpft sind. Nach unterschiedlichen Einschätzungen von Forschern ist dafür eine Impfquote zwischen 60 und 80 Prozent notwendig.

Nach offiziellen Angaben hatten bis zum Samstag 30,4 Millionen Menschen in Deutschland mindestens eine Corona-Impfung erhalten. Das sind 36,5 Prozent der Gesamtbevölkerung. Mehr als neun Millionen Menschen (10,9 Prozent) haben bereits den vollen Impfschutz.

++ 8500 Corona-Neuinfektionen und 71 neue Todesfälle

(08.13 Uhr) Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 8500 Corona-Neuinfektionen gemeldet . Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 12.656 gelegen. Am Sonntag sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird.

Aufgrund des Feiertags am 13. Mai sei bei der Interpretation der Fallzahlen zu beachten, dass an Feier- und Brückentagen weniger Personen einen Arzt aufsuchen, wodurch auch weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt werden, hieß es im Lagebericht des RKI vom Samstagabend. «Dies führt dazu, dass weniger Erregernachweise an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet werden.»

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Sonntagmorgen bundesweit bei 83,1 (Vortag: 87,3; Vorwoche: 118,6). Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 71 neue Todesfälle verzeichnet . Vor einer Woche waren es 127 Tote gewesen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie insgesamt 3.593.434 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen , da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 3.286.400 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 86.096.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Samstag bei 0,84 (Vortag: 0,87). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 84 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

++ Das waren die letzten Meldungen vom Samstag

++ Lockerungen für Schulen in Regionen mit niedriger Inzidenz

(13.45 Uhr)  Schüler aus Regionen mit niedrigen Inzidenzwerten können sich auf Lockerungen einstellen. Die neue Corona-Verordnung des Landes sieht vor, dass Schüler bei einer Inzidenz von unter 50 in ihrem Stadt- oder Landkreis in allen Schularten wieder in den Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen gehen. Während das Abstandsgebot nicht mehr gilt, bleiben Test- und Maskenpflicht bestehen, wie das Kultusministerium am Samstag in Stuttgart mitteilte. Außerdem sind Tagesausflüge wieder zulässig.

Auch in Kommunen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 50 bis 100 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner gibt es Lockerungen: Hier kehren die Grundschulen, Grundschulförderklassen sowie die Grundstufen der Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren und die Schulkindergärten zum Präsenzunterricht unter Pandemiebedingungen zurück. Für alle anderen Schularten bleibt es beim Wechselunterricht - mit der Aussicht auf mehr Präsenz nach den Pfingstferien.

Die Regelungen gelten zum 11. Juni. Die Schulen können sie schon vor den Pfingstferien vom 25. Mai bis 5. Juni umsetzen ; sie müssen dies aber wegen der noch wenigen verbleibenden Tage bis zum Ferienbeginn und des damit einhergehenden Aufwandes nicht.

Weiter stellt das zuständige Gesundheitsamt fest, wann welche Öffnungsstufe greift. Die einzelnen Schritte treten dann am übernächsten Tag nach der Bekanntmachung in Kraft. Sie treten außer Kraft, wenn der Schwellenwert fünf Tage nacheinander unterschritten ist. In Kommunen mit einem Inzidenzwert von über 100 findet weiterhin Wechselunterricht statt, ab einem Wert von 165 ist selbst dieser untersagt und muss durch Fernunterricht ersetzt werden.

Für das Fach Sport ergibt sich eine Neuerung: Liegt der maßgebliche Inzidenzwert unter 100, ist Unterricht im Freien sowie innerhalb des Klassenverbands möglich. An allen weiterführenden Schulen findet der fachpraktische Sportunterricht bei einer Inzidenz zwischen 50 und 100 darüber hinaus ausschließlich kontaktarm statt. Ab einer Inzidenz von 100 ist Sportunterricht weiterhin untersagt.

++ 850 Menschen stehen Schlange für eine Impfdosis

Eine Sonderimpfaktion im Landkreis Ebersberg hat am Samstag für großen Andrang gesorgt. Gegen 10 Uhr vormittags hätten etwa 850 Menschen am Volksfestplatz in der oberbayerischen Stadt für eine Impfdosis Schlange gestanden, sagte ein Polizeisprecher. Einige Impfwillige warteten demnach bereits seit 5 Uhr und waren zum Teil aus entfernten Landkreisen angereist.

„Um den großen Andrang bewältigen zu können, haben wir in der Nacht auf Samstag weitere zehn Impfzimmer in der Tiefgarage des Impfzentrums eingerichtet“, sagte Brigitte Keller, Leiterin des Corona-Krisenstabs des Kreises. Die Wartenden hätten sich „außerordentlich diszipliniert“ verhalten. „Das hat uns alle überrascht.“

Bei der Sonderimpfaktion in Ebersberg standen 1000 Dosen des Impfstoffs von Astrazeneca zur Verfügung. Organisiert wurde sie von den niedergelassenen Ärzten im Landkreis. Landrat Robert Niedergesäß (CSU) begrüßte die Aktion.

++ Vier von fünf Klinikmitarbeitern geimpft

(11.44 Uhr) Vier von fünf Krankenhausmitarbeitern in Bayern sind mittlerweile gegen das Coronavirus geimpft. Das teilte das Gesundheitsministerium in München mit. In den Kliniken selbst seien rund 156 000 Erst- und knapp 112 000 Zweitimpfungen verabreicht worden , weiteres Personal habe sich in den Impfzentren eine Spritze geben lassen.

„Ich rufe auch die noch nicht geimpften Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den bayerischen Kliniken auf, das Impfangebot zu nutzen“, sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU). Er kündigte an, dass nun auch die Patienten der Krankenhäuser bald einen Impftermin erhalten sollen.

++ Lehrerverband rechnet mit Regelbetrieb nach den Sommerferien

(10.25 Uhr) Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, ist optimistisch, dass die Schulen nach den Sommerferien zum normalen Unterricht zurückkehren können. „ Ich rechne damit, dass der dritten Welle keine vierte mehr folgen wird und das nächste Schuljahr bei anhaltend sinkenden Inzidenzen und weiteren Impffortschritten im Regelbetrieb starten kann“, sagte Meidinger der „Welt“ (Samstag).

Zumindest für die älteren Schüler gebe es eine reelle Chance, bis dahin geimpft zu sein. „Wir befürworten auch Impfaktionen an Schulen, um ein niedrigschwelliges Angebot für Schüler und Lehrkräfte zu schaffen“, betonte Meidinger. Daran schließe sich aber die Frage an, wie der Schulbetrieb im Nebeneinander von geimpften und ungeimpften Schülern sowie Lehrkräften organisiert werden könne.

Dazu zählten Frage wie: „Was passiert, wenn Eltern nicht wünschen, dass ihr Kind von einem ungeimpften Lehrer unterrichtet wird? Dürfen ungeimpfte Schüler mit auf Klassenfahrt und in die Theatergruppe? Kann ich Geimpften das Tragen einer Maske abverlangen?“

Er rechne fest damit, dass es eine politische Debatte um eine Impfpflicht für Lehrkräfte geben werde, sagte Meidinger. Der Lehrerverband spreche sich zwar gegen eine Pflichtimpfung aus. Seiner Ansicht nach hätte der Staat bei verbeamteten Lehrkräften und entsprechender gesetzlicher Regelung aber wohl die Handhabe dazu.

Meidinger fordert, bereits jetzt Konzepte zu entwickeln, wie Lerndefizite aufgeholt werden könnten. „Wir brauchen noch vor den Sommerferien Lernstandserhebungen in den Kernfächern, um den Förderbedarf abschätzen zu können und entsprechende Beratungsgespräche mit den Eltern führen zu können.“

Insgesamt haben die knapp elf Millionen Schülerinnen und Schüler in Deutschland laut des Lehrerverbands seit Beginn der Corona-Pandemie auf rund die Hälfte der Schulstunden im Präsenzunterricht verzichten müssen. Seit März 2020 seien durchschnittlich zwischen 350 und 800 Stunden Präsenzunterricht für jeden Schüler ausgefallen, sagte Meidinger der „Bild“ (Samstag). „Das ist im Schnitt wohl ein halbes Schuljahr.“

++ Arzt nach Hitlergruß vor Gericht

( 10.01 Uhr) Er hat als Redner bei einer Veranstaltung von Klardenken in Lindau den Hitlergruß gezeigt. Nun muss sich der Arzt aus Kaufering vor Gericht verantworten. Alle Hintergründe lesen Sie hier.

++ Öffnungen: Wirte am Bodensee und im Allgäu fürchten Chaos

(9.50 Uhr) Angesichts unterschiedlicher Öffnungsschritte in Gastronomie und Tourismusbetrieben fordern Wirte und Hoteliers rund um den Bodensee eine Angleichung der Regeln. In der Vierländerregion seien die «derzeit bestehenden und voneinander abweichenden Regelungen immer besonders herausfordernd», sagte der Geschäftsführer der Internationalen Bodensee Tourismus GmbH, Jürgen Amman, in Konstanz. Die Regeln sollten unbedingt harmonisiert werden. Entsprechende Forderungen kamen auch aus dem Allgäu.

Vor allem die Bindung an eine Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner löst auf deutscher Seite Kritik aus.

Während eine baldige Öffnung von Tourismus und Gastronomie damit in weiten Teilen des Allgäus und dem Bodenseekreis in Baden-Württemberg unwahrscheinlich scheint, sind Tagesausflüge nach Österreich und in die Schweiz wieder möglich.

Lesen Sie alle Hintergründe dazu [hier].

++ Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten weiter gesunken

(9.04 Uhr) Die Sieben-Tage-Inzidenz ist im Südwesten weiter gesunken. In Baden-Württemberg lag der Wert bei 107,1 , wie das Landesgesundheitsamt am späten Freitag mitteilte. Am Mittwoch hatte er noch bei 127,7 gelegen. Die Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus innerhalb der vergangenen sieben Tage je 100 000 Einwohner an.

18 der 44 Regionen lagen unter der 100er-Marke, 4 davon unter 50. Am höchsten ist die Inzidenz weiterhin im Zollernalbkreis, wo sie bei 217,6 lag. Am niedrigsten ist sie im Kreis Emmendingen mit 42,7.

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Baden-Württemberg seit Beginn der Pandemie stieg um 1172 auf 476 593 Fälle. Inzwischen sind 9686 Menschen an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit gestorben — 35 mehr als am Vortag. Als genesen gelten geschätzt 428 448 Menschen (plus 4009).

++ Die wichtigsten Meldungen vom Freitag in der Rückschau:

++ Kreis Sigmaringen fällt unter 100er-Inzidenz

(19.51 Uhr) Die nächsten Öffnungsschritte im Kreis Sigmaringen rücken in greifbare Nähe: Lag die Sieben-Tages-Inzidenz Anfang Mai noch bei knapp 200, sinkt sie inzwischen stark. Am Freitag erreicht die Inzidenz einen Wert von 92,5 . Liegt sie fünf Werktage in Folge unter 100, treten die Maßnahmen der Bundesnotbremse außer Kraft. Darüber informiert das Landratsamt.

Das Land hat am Donnerstag verkündet, welche Öffnungsschritte dann möglich sind. Nach der neuen Corona-Verordnung dürfen am übernächsten Tag nach stabiler Unterschreitung des Grenzwertes von 100 die Innen- und Außengastronomie, Kantinen, Beherbergungsbetriebe, Außenbereiche von Bädern, Freibäder und Badeseen, Gärten, Bibliotheken, Museen und Freizeiteinrichtungen im Freien öffnen. Kulturveranstaltungen im Freien dürfen dann wieder stattfinden und kontaktarmer Sport kann im Freien in kleinen Gruppen wieder ausgeübt werden.

++ Wieder einkaufen mit Termin oder App in Tübingen

(15.39 Uhr) Tübingen öffnet die Geschäfte wieder: Seit Freitag können die Kunden in der Universitätsstadt mit kleineren Einschränkungen einkaufen gehen. Vor dem ein oder anderen großen Laden bildete sich kurzfristig eine kleine Schlange - so auch vor der Verkaufsstelle eines großen Modekonzerns.

Nicht nur in der Studentenstadt öffneten die Geschäfte wieder, sondern im ganzen Landkreis Tübingen . Sie dürfen nun wieder mit Termin Kunden empfangen, teilte das Rathaus mit. Dies sei möglich, da die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen, im Kreis Tübingen fünf Tage in Folge unter 150 lag. Am Donnerstag lag die Inzidenz im Kreis Tübingen bei 101,5.

Zum Einkaufen sei ein tagesaktueller negativer Schnelltest Pflicht. Wie beim Tübinger Modellversuch "Öffnen mit Sicherheit", der am 24. April wegen der Bundesnotbremse beendet wurde, sollen dazu mehrere Teststationen die Arbeit aufnehmen . Mehrere solche Stationen sind im Stadtgebiet verteilt. An ihnen herrschte am Brückentag normaler Betrieb. Wer bereits vollständig geimpft oder nachweislich von einer Corona-Erkrankung genesen sei, müsse sich nicht testen lassen. In den Läden gelten Abstands- und Hygieneregeln unter anderem mit Begrenzung der Kundenzahl.

Der Vorstandssprecher des örtlichen Handels- und Gewerbevereins, Stephan Braun, sagte, die Stadt sei nicht übervoll gewesen . Der Brückentag sei ein schöner Tag zum Einkaufen gewesen.

Beim Neustart soll die Luca-App zur digitalisierten Kontaktnachverfolgung eine tragende Rolle spielen, wie es heißt. Wer ein Geschäft betritt, kann sich durch das Scannen eines dort angebrachten QR-Codes mit der Luca-App einchecken.

++ Polizei löst verbotene Treffen in Gaststätten auf

(14.57 Uhr) Wegen zu lauter Musik ist die Polizei auf ein verbotenes Treffen in einer Gaststätte im Bodenseekreis aufmerksam geworden. Die Streife traf Donnerstagnacht in dem Gasthaus in Meckenbeuren sechs stark alkoholisierte Menschen an . Sie wurden von den Polizisten nach Hause geschickt und wegen Verstößen gegen die Corona-Bestimmungen angezeigt, wie ein Polizeisprecher am Freitag sagte.

Auch in Schwäbisch Hall musste die Polizei am Feiertag ein Treffen von mehreren Menschen im Außenbereich einer Gaststätte auflösen. Der Betreiberin der Gaststätte drohe nun eine Anzeige wegen eines Verstoßes gegen die Corona-Verordnung, hieß es.

Solche Einsätze könnten allerdings bald der Vergangenheit angehören: Am Freitag traten entsprechende Änderungen in der Corona-Verordnung des Landes in Kraft und machen ab Samstag Lockerungen in der Gastronomie, im Tourismus und in der Freizeit möglich. Liegen die Corona-Zahlen in den Kreisen fünf Tage in Folge unter einer Inzidenz von 10 0, darf zum Beispiel die Außen- und Innengastronomie zwischen 6.00 Uhr und 21.00 Uhr mit Hygieneauflagen und Testkonzepten wieder öffnen.

++ Handwerk: Umsatzverluste für viele Betriebe kaum aufholbar

(14.10 Uhr) Fortschritte beim Impfen und sinkende Corona-Infektionszahlen lassen die Handwerksbetriebe in Deutschland wieder etwas positiver in die Zukunft blicken .

Wie aus dem Konjunkturbericht des Branchenverbands ZDH hervorgeht, erwarten sie, dass die Geschäfte in der zweiten Jahreshälfte wieder deutlich anziehen. Zugleich wirkten die Corona-Einschränkungen aber nach , betonte Generalsekretär Holger Schwannecke. "Die daraus resultierenden Umsatzverluste werden in vielen Gewerken auch dann kaum auszugleichen sein, wenn die betroffenen Betriebe im weiteren Jahresverlauf wieder voll umfänglich tätig werden könnten."

Der Branchenverband rechnet für das laufende Jahr insgesamt mit einem Umsatzwachstum von einem Prozent . Doch selbst dieses verglichen mit Vor-Pandemiejahren geringe Wachstum lasse sich nur erreichen, wenn das Impfen weiter beschleunigt werde und nachhaltige, länger anhaltende Öffnungsschritte möglich mache.

Vor allem Zulieferer der Hotellerie und Gastronomie, also Wäschereien und Gebäudereiniger, aber auch Bäcker, Konditoren, Metzger und Bierbrauer hätten häufig Liquiditätsprobleme , sagte Schwannecke. Gleiches gelte für Messebauer und Veranstaltungstechniker. Deshalb müssten bestehende Hilfsprogramme verlängert werden.

Problematisch seien für das Handwerk auch die Preisexplosion und die Lieferengpässe bei vielen Baumaterialien, sagte Schwannecke. Bisher hätten vor allem Handwerksbetriebe im Bau- und Ausbau die Konjunktur für die Branche stabilisiert - das werde schwierig, wenn sich die Situation nicht entspanne.

++ Mehrere Tausend Corona-Infektionen bei vollständig Geimpften

(12.36 Uhr) In Deutschland wurden bisher rund 13.000 vollständig Geimpfte noch positiv auf das Coronavirus getestet . Das entspricht bei insgesamt mehr als acht Millionen Zweitimpfungen etwa 0,16 Prozent.

Es sei aber nicht klar, ob die Erkrankung bei vollem Impfschutz, also mehr als 14 Tage nach der zweiten Impfung, auftrat oder in den Tagen davor, erklärte das Gesundheitsministerium. Impfungen können Corona-Infektionen zwar in den meisten Fällen verhindern, allerdings nicht zu hundert Prozent . Man geht außerdem davon aus, dass der Körper nach der zweiten Impfung rund zwei Wochen braucht, um den vollen Impfschutz aufzubauen.

Nach der ersten Impfung wurden nach Daten des Gesundheitsministeriums rund 44.000 Covid-19-Fälle gemeldet. Das entspricht bei mehr als 28,5 Millionen Erstgeimpften etwa 0,15 Prozent. 662 zweifach Geimpfte und rund 2000 einfach Geimpfte starben.

++ Neuer Impfrekord: 1,35 Millionen Menschen an einem Tag geimpft

(10.57 Uhr) In Deutschland sind am Mittwoch so viele Menschen gegen das Coronavirus geimpft worden wie noch nie. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) wurden an dem Tag 1.353.453 Impfspritzen gesetzt, an Christi Himmelfahrt waren es 408.260.

Wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf Twitter mitteilte, wurden damit an beiden Tagen zusammen fast 2 Prozent der deutschen Bevölkerung geimpft .

Damit seien 35,9 Prozent (29,8 Millionen) der Menschen in Deutschland mindestens einmal geimpft und 10,6 Prozent (8,8 Millionen) voll geschützt. Laut RKI hatte es vor dem neuen Tagesrekord in den vergangenen Wochen bereits drei Tage gegeben, an denen über eine Million Impfspritzen gesetzt wurden . Insgesamt wurden demnach bis einschließlich Donnerstag etwa 38,6 Millionen Impfdosen verabreicht.

Je nach Bundesland variiert die Impfquote . Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften hat das Saarland mit 40,4 Prozent. Sachsen liegt mit 31,1 Prozent leicht hinter den anderen Bundesländern zurück.

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