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Corona-Newsblog: Das waren die wichtigsten Meldungen vom Donnerstag

Ravensburg / Lesedauer: 16 min

+++ Alb-Donau-Kreis: Erhöhtes Infektionsgeschehen an Schulen +++ Impfungen im Land nehmen weiter zu +++ VGH-Urteil: Maskenpflicht für Grundschüler besteht weiter +++
Veröffentlicht:22.04.2021, 05:15

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Die wichtigsten Nachrichten und aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus im Newsblog mit Fokus auf Deutschland und Schwerpunkt auf den Südwesten.

Aktuelle Zahlen des RKI¹:

  • Aktuell nachgewiesene Infizierte Baden-Württemberg : ca. 45.300 (421.299 Gesamt - ca. 366.700 Genesene - 9.160 Verstorbene)
  • Todesfälle Baden-Württemberg:9.160
  • Sieben-Tage-Inzidenz Baden-Württemberg: 184,4
  • Aktuell nachgewiesene Infizierte Deutschland : ca. 291.500 (3.217.710 Gesamt - ca. 2.845.300 Genesene - 80.893 Verstorbene)
  • Todesfälle Deutschland: 80.893
  • Sieben-Tage-Inzidenz Deutschland: 161,1

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Für Grundschüler im Land gilt weiter: Maske auf (14.40 Uhr)
  • Der Bundesrat hat die Corona-Notbremse beschlossen (13.39 Uhr)
  • RKI registriert 29 518 Corona-Neuinfektionen (06.15 Uhr)
  • RKI: Grippewelle ausgeblieben (06.40 Uhr)
  • Ärztegewerkschaft: Corona- Notbremse richtig , aber zu spät (07.22 Uhr)
  • Baden-Württemberg lenkt ein: Ausgangsbeschränkung ab 22.00 Uhr (09.50 Uhr)
Holger Jerg und seine Ehefrau Verena – hier beim Verfolgen der Bürgermeisterwahl 2015 – haben zum zweiten Mal gemeinsam Nachwuchs bekommen.

Das war's für heute. Vielen Dank fürs Lesen. Morgen versorgen wir Sie wieder mit den wichtigsten Meldungen zur Corona-Lage.

++ Weiterer Anstieg der Corona-Inzidenz im Südwesten

Im Laufe der vergangenen sieben Tage haben die Behörden mit Stand vom Donnerstag (16.00 Uhr) im Schnitt 184,4 Ansteckungen pro 100 000 Einwohner registriert, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Am Mittwoch lag der Wert noch bei 182,9 .

Es liegen nur noch vier der 44 Stadt- und Landkreise unter der 100er-Inzidenz .

Die Zahl der bestätigten Fälle stieg auf 421 299 . Die Zahl der Menschen, die an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit verstorben sind stieg auf 9160. Als genesen gelten 366 756 Menschen.

Mindestens eine Erstimpfung haben nach dem RKI-Impfquotenmonitoring in Baden-Württemberg rund 2,3 Millionen Menschen (20,6 Prozent der Bevölkerung). Vollständig geimpft sind 749 362 Menschen (6,8 Prozent).

++ Gammertinger Unternehmen: Ein Viertel der Belegschaft fällt aus

Die Corona-Ausbrüche in Gammertingen spitzen sich weiter zu. Besonders betroffen ist das Unternehmen Helios-Preisser, wie Geschäftsführer Siegfried Lorch am Donnerstag auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“ bestätigte. Am Montag vergangener Woche sei der erste Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden, sagt Siegfried Lorch.

Glück im Unglück: Weil sich eine Testpflicht für Unternehmen andeutete, hatte der Geschäftsführer bereits genügend Schelltests für die gesamte Belegschaft bestellt. Noch am Montag wurden auch alle weiteren Angestellten getestet. „Dadurch haben wir vier weitere positive Fälle entdeckt“, sagt Lorch, der die betroffenen Mitarbeiter umgehend nach Hause schickte. Die vier positiven Schnelltests seien mittlerweile durch die genaueren PCR-Tests bestätigt worden.

Da auch Kontaktpersonen in Quarantäne mussten, fehlen dem Unternehmen momentan knapp 30 Beschäftigte.

Auch der Gammertingens Bürgermeister Holger Jerg befindet sich seit Sonntag in Quarantäne. Er und weitere Teilnehmer einer Sitzung wurden als Kontaktpersonen identifiziert und vom Gesundheitsamt in Quarantäne geschickt.

Mehr zur aktuellen Lage im Landkreis Sigmaringen und in Gammertingen lesen Sie hier.

++ Landratsamt Alb-Donau meldet vermehrt Corona-Ausbrüche an Schulen

Wenige Tage nach Beginn des Präsenzunterrichts an Schulen nach den Osterferien verzeichnet das Landratsamt Alb-Donau etliche neue Corona-Ausbrüche. Auch Kindertagesstätten und Kindergärten in der Region sind betroffen.

Welche Einrichtungen betroffen sind, lesen Sie hier.

++ Anzahl der Impfungen im Land nimmt weiter zu

(15.53 Uhr) Die Impfungen gegen das Coronavirus nehmen weiter an Fahrt auf. Der Chef des Sozialministeriums, Uwe Lahl, sagte am Donnerstag in Stuttgart: „Noch diese Woche überschreiten wir vielleicht die Marke von 500 000 Impfungen pro Woche. Ab Mai könnten es eine Million werden. “ Erst seit kurzen impfen neben den speziell eingerichteten Zentren auch die Hausärzte im Land. „Wenn mehr Impfstoff ins Land kommt, werden wir alle Kapazitäten brauchen.“

Bislang konnten in über 4500 Arztpraxen rund 300 000 Impfungen verabreicht werden, wie die Kassenärztliche Vereinigung mitteilte. Die Patienten wurden erneut aufgefordert, Geduld zu haben. Der Impfstoff sei weiterhin begrenzt, so dass pro Praxis nur eine beschränkte Anzahl an Impfungen nach der vorgegebenen Priorisierungsliste möglich sei.

++ Verwaltungsgerichtshof bestätigt Maskenpflicht für Grundschüler

(14.40 Uhr) Zehntausende Grundschüler im Südwesten müssen nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofes (VGH) in Mannheim weiter Corona-Schutzmasken tragen. Eilanträge von fünf Grundschülern, darunter auch welche aus dem Landkreis Biberach, gegen die Maskenpflicht lehnte das Mannheimer Gericht ab.

Die Regelung sei rechtmäßig , teilte der VGH am Donnerstag mit. Es habe eine Häufung von Infektionen an Schulen gegeben. Das Land dürfe diese Maßnahme als geeignetes Mittel sehen , um Infektionsketten zu unterbinden. Die Beschlüsse seien unanfechtbar.

++ Corona-Notbremse passiert Bundesrat - nicht ohne Kritik

(13.39 Uhr) Die Länder schießen massiv gegen das neue Infektionsschutzgesetz und die darin vorgesehene bundeseinheitliche Notbremse. Trotzdem halten sie es im Bundesrat nicht auf.

In einer Sondersitzung verzichtete deshalb die Länderkammer am Donnerstag darauf, den Vermittlungsausschuss zu dem Gesetz anzurufen, das der Bundestag am Vortag verabschiedet hatte.

Sechs der sechzehn Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten meldeten sich während der Aussprache am Vormittag zu Wort. Alle äußerten verfassungsrechtliche Bedenken - insbesondere wegen der starren Notbremse - und Probleme bei der praktischen Umsetzung.

Bundesratspräsident Reiner Haseloff (CDU) kritisierte in scharfer Form zudem die Kompetenzverlagerung auf den Bund: "Der heutige Tag ist für mich ein Tiefpunkt in der föderalen Kultur der Bundesrepublik Deutschland", so der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt.

Im Anschluss an die Sitzung wurde das Gesetz von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier unterzeichnete . Jetzt muss es nur noch im Bundesgesetzblatt veröffentlicht werden.

Mehr zur beschlossenen Corona-Notbremse lesen Sie hier.

++Friseure fordern Planungssicherheit bei Corona-Verordnung

(12.16 Uhr) Die Friseurbetriebe fordern Klarheit und Planungssicherheit bei der Umsetzung der Corona-Verordnung des Landes. Sie werfe viele Fragen auf, kritisierte Thomas Hoefling, Hauptgeschäftsführer der Stuttgarter Handwerkskammer am Donnerstag. " Interpretationsspielraum besteht beispielsweise hinsichtlich der Testung von Kindern, die eine Friseurdienstleistung in Anspruch nehmen, oder des notwendigen Nachweises der Schnelltests." In Gesprächen mit dem Sozialministerium setze sich das Handwerk dafür ein, dass diese Unsicherheiten schnellstmöglich ausgeräumt werden.

Bedingung für einen Friseurtermin ist neuerdings entweder ein tagesaktueller Schnelltest, eine Impfbestätigung oder ein Nachweis einer durchgemachten Infektion, wie die Handwerkskammer weiter mitteilte. Die Tests müssten in offiziellen Teststellen oder Testzentren vorgenommen werden. Im Südwesten gibt es rund 11 500 Friseurbetriebe.

++ Deutliche Kritik im Bundesrat an Corona-Notbremse

(12.10 Uhr) Im Bundesrat ist deutliche Kritik an der vom Bundestag beschlossenen Corona-Notbremse mit verbindlichen Regeln für Maßnahmen in ganz Deutschland deutlich geworden. Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier bezeichnete vorgesehene starre Ausgangsbeschränkungen als " verfassungsrechtlich problematisch ". Es gebe neben rechtlichen Bedenken auch erhebliche praktische Probleme bei der Umsetzung, etwa bei den vorgesehenen Schulschließungen, warnte der CDU-Politiker am Donnerstag in einer Sondersitzung der Länderkammer.

Der niedersächsische Regierungschef Stephan Weil (SPD) sagte, die Neuregelungen seien für den Infektionsschutz " kein großer Wurf ". Bei Ausgangsbeschränkungen sei die Verfassungsmöglichkeit fraglich, er sei "sehr gespannt" auf die Rechtsprechung. Für Niedersachsen bedeutete das Gesetz sogar erhebliche Lockerungsmöglichkeiten. Weil fasste seine Bewertung so zusammen: " Für mein Land unnötig , aber ich füge hinzu auch unschädlich." Er kritisierte zugleich, dass die Bund-Länder-Beratungen teils problematisch gelaufen und "nicht in jedem Fall gut für das Ansehen des Föderalismus" gewesen seien.

Bouffier bedauerte es, "dass der Bundestag die Chance hat verstreichen lassen, viele Erfahrungen der Länder, die wir aus einem Jahr praktischen Krisenmanagement gesammelt haben, mehr und intensiver aufzunehmen". Das hätte die Akzeptanz in der Bevölkerung deutlich erhöhen können. Bouffier betonte zugleich: "Es geht nicht um die Frage, dass wir handeln. Es geht um die Frage, wie wir handeln."

++ DFL schickt Profi-Kicker bis Saisonende in Quarantäne-Trainingslager

(11.27 Uhr)  Das Präsidium der Deutschen Fußball Liga hat wie erwartet die Corona-Regeln für den Saisonendspurt in der Bundesliga und 2. Bundesliga verschärft. Ab dem 12. Mai müssen sich alle 36 Profivereine in ein Quarantäne-Trainingslager begeben. Die Maßnahme ist eine R eaktion auf die jüngsten Corona-Fälle bei Hertha BSC und bis zum Abschluss der Spielzeit am 22./23. Mai verpflichtend . Die Berliner befinden sich derzeit bis zum 29. April in häuslicher Quarantäne und müssen danach noch drei Nachholspiele bestreiten.

Bereits ab dem 3. Mai darf sich der jeweils in das regelmäßige PCR-Testungsprogramm eingeschlossene Personenkreis aller Vereine um Lizenzmannschaft, Trainerteam sowie Mannschaftsbetreuer ausschließlich im häuslichen Umfeld oder auf dem Trainingsgelände beziehungsweise im Stadion aufhalten. Dies solle der Kontaktreduzierung sowie einer weiteren Minimierung des Infektionsrisikos dienen, teilte die DFL am Donnerstag mit.

++ Campingplatzbetreiber klagen gegen Verbot von Dauercamping

(10.46) Beim Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Mannheim ist Klage gegen das derzeit coronabedingt geltende Verbot von Dauercamping in Baden-Württemberg eingereicht worden. Dies bestätigte ein Sprecher des VGH am Donnerstag.

Für die Klage haben sich nach Auskunft des Bundesverbands der Campingwirtschaft in Deutschland (BVCD) 14 Campingplatzbetreiber aus Baden-Württemberg zusammengeschlossen. Sie richten sich demnach gegen die Corona-Verordnung des Landes und das damit verbundene Verbot von Dauercamping. Das Verbot ist aus Sicht der Betreiber keine "verhältnismäßige Maßnahme" zur Eindämmung des Infektionsgeschehens. Zudem könne das Dauercamping nicht mit einem touristischen Aufenthalt gleichgesetzt werden, hieß es vom BVCD.

Aufgrund der derzeit hohen Anzahl an Klagen gegen geltende Corona-Regeln konnte das Gericht zunächst keine Auskunft zu den mit der Klage verbundenen Fristen geben.

++ Palmer: Tübinger Corona-Modellprojekt beendet

(10.03 Uhr) Das Tübinger Corona-Modellprojekt ist wegen der Bundes-Notbremse laut Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) beendet. " Ab Montag ist also auch bei uns alles dicht . Theater, Handel, Schulen und Kitas", schrieb Palmer auf seiner Facebook-Seite. Diese Entscheidung habe die CDU-Wahlkreisabgeordnete Annette Widmann-Mauz (CDU) der Presse mitgeteilt. Die Inzidenz im Landkreis sei mit 180 eben viel zu hoch , schrieb Palmer. Er machte darauf aufmerksam, dass di e Inzidenz in Tübingen konstant unter 100 sei seit zwei Wochen. "Der Anstieg findet nur außerhalb Tübingens statt und hat jetzt den Wert von 240 erreicht, während wir bei 91 stehen", schrieb Palmer.

Menschen in Tübingen können sich seit dem 16. März an mehreren Stationen kostenlos testen lassen - mit den Bescheinigungen der Ergebnisse, den Tagestickets, können sie dann in Läden, zum Friseur oder auch in Theater und Museen gehen. Wegen großen Andrangs von außerhalb sind die Tests inzwischen auf Menschen aus dem Kreis Tübingen beschränkt.

++ Baden-Württemberg lenkt ein: Ausgangsbeschränkung ab 22.00 Uhr

(09.50 Uhr) Baden-Württemberg will die Corona-Notbremse des Bundes komplett in Landesrecht umsetzen und auch die Ausgangsbeschränkungen erst um 22.00 Uhr beginnen lassen. " Das Gesetz wird eins zu eins umgesetzt ", sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur am Rande der Koalitionsverhandlungen mit der CDU in Stuttgart. Zunächst hatte das Land erwogen, die Ausgangsbeschränkungen in Kreisen mit einer 7-Tage-Inzidenz von über 100 weiter von 21.00 Uhr abends bis 5.00 Uhr morgens gelten zu lassen.

+++ Mehr zur Ausgangssperre in Baden-Württemberg lesen Sie hier.

++ Kulturbetriebe könnten es ab Herbst leichter haben

(08.55 Uhr) Kunststaatssekretärin Petra Olschowski (Grüne) geht davon aus, dass der wegen Corona ausgebremste Kulturbetrieb ab Herbst wieder in ein besseres Fahrwasser kommt. Auf dem Weg zurück zur Normalität bis dahin setze sie auf das Dreierbündnis Luca-App, Impfnachweis und Tests, sagte Olschowski. Derzeit liefen die Koalitionsverhandlungen zu den Vorhaben der nächsten Jahre. "Und schon jetzt ist klar, dass es finanziell enger wird. Man muss natürlich bedenken, dass das Land auch durch die geleisteten Nothilfen in eine angespannte Haushaltssituation gekommen ist."

Mit Impfnachweisen und Tests könnten möglichst im Juni wieder Veranstaltungen zugelassen können. "Aber ganz ehrlich, ich kann es nicht sagen. Wer weiß schon, welche Mutante noch kommt, ob die Impfstoffe dagegen wirken", sagte Olschowski.

+++ Mehr zu den Hilfen des Landes zum für Kulturbetriebe lesen Sie hier in unserem Interview mit der Staatssekretärin

++ Ärztegewerkschaft: Corona-Notbremse richtig, aber zu spät

(07.22 Uhr) Die vom Bundestag beschlossene Corona-Notbremse greift aus Sicht der Ärztegewerkschaft Marburger Bund zu kurz im Kampf gegen die dritte Pandemiewelle. "Die Maßnahmen sind richtig, kommen aber deutlich zu spät und gehen in einzelnen Punkten nicht weit genug. Die Infektionsdynamik hätte schon früher gebrochen werden können", sagte die Vorsitzende Susanne Johna der "Rheinischen Post". Die Politik habe viel Zeit verstreichen lassen, obwohl es aus der Intensivmedizin deutliche Hilferufe gegeben habe . Jetzt sei das Personal in vielen Krankenhäusern wieder extrem belastet, und Kliniken kämen an Kapazitätsgrenzen - nicht nur bei Covid-19-Patienten.

Johna äußerte die Hoffnung, "dass die Menschen noch einmal diese Kraftanstrengung mitmachen und mithelfen, die dritte Welle zu brechen". Schon jetzt seien Verlegungen von Patienten in weit entfernte Krankenhäuser an der Tagesordnung. " Eine solche Krisenmedizin kann niemand wollen ", sagte sie.

[17:54] Weinert, David

++ RKI: Grippewelle ausgeblieben - Novum mindestens seit 1992

(06.40 Uhr)  Mit bisher nur 519 im Labor bestätigten Fällen geht die wohl schwächste Grippe-Saison seit Jahrzehnten in Deutschland dem Ende entgegen. Nach Definition der Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) am Robert Koch-Institut (RKI) seien die Kriterien für den Beginn einer Grippewelle nicht erfüllt worden, teilte eine RKI-Sprecherin auf Anfrage mit. Das heiße: "Es hat in dieser Saison überhaupt keine Grippewelle gegeben. " Dies sei ein Novum seit Beginn der Grippeüberwachung durch die 1992 gegründete Arbeitsgemeinschaft. Auch die meisten anderen Länder der Nordhalbkugel seien von der Welle verschont geblieben.

Gemeldet wurden laut dem Bericht bisher für diese Saison insgesamt 13 laborbestätigte Todesfälle im Zusammenhang mit der Grippe. In den Saisons zuvor waren es meist je einige Hundert, in der schweren Welle 2017/18 knapp 1700. Nach RKI-Schätzungen liegen die tatsächlichen Zahlen aber deutlich höher: Für 2017/18 zum Beispiel wurde angenommen, dass 25 000 Menschen starben. Die Schwere der Grippewelle variiert normalerweise von Jahr zu Jahr.

Als Begründung für das Ausbleiben der Infektionswelle gelten Corona-Maßnahmen mit Mindestabständen, Hygiene, Masken, Empfehlungen zum Lüften von Räumen, Homeoffice-Regelungen und zeitweisen Schulschließungen, wie das RKI bestätigte. Da diese Maßnahmen laut RKI "mehr oder weniger in allen Ländern weltweit gegen die Corona-Pandemie genutzt wurden", hätten Grippeviren weltweit und auch schon im Sommer 2020 auf der Südhalbkugel kaum noch messbar zirkuliert.

++ RKI registriert 29 518 Corona-Neuinfektionen

(06.15 Uhr) Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 29 518 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen des RKI von Donnerstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.05 Uhr wiedergeben. Deutschlandweit wurden nach RKI-Angaben innerhalb von 24 Stunden 259 neue Todesfälle verzeichnet . Nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Am Donnerstag vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 29 426 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 293 neue Todesfälle verzeichnet.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner lag laut RKI am Donnerstagmorgen bundesweit bei 161,1. Am Vortag hatte das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 160,1 angegeben. Bisher kann laut RKI anhand der Sieben-Tage-Inzidenz der vergangenen Tage noch nicht abgeschätzt werden, ob sich der ansteigende Trend der vergangenen Woche fortsetzt.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3 217 710 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2 845 300 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 80 893.

Das waren die letzten Meldungen vom Montag.

++ Starker Anstieg der Corona-Inzidenz im Südwesten

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg verzeichnet einen starken Anstieg. Im Laufe der vergangenen sieben Tage haben die Behörden mit Stand vom Mittwoch (16.00 Uhr) im Schnitt 182,9 Ansteckungen pro 100 000 Einwohner registriert. Am Dienstag lag der Wert noch bei 172,5.

Am Mittwoch vergangene Woche ( 14. April ) lag der Wert noch bei 165,3 .

Nur noch 3 der 44 Stadt- und Landkreise liegen unter der 100er-Inzidenz . 25 Kreise liegen zwischen 100 und 200 , 16 über der 200er-Marke .

Die höchste Inzidenz weist der Landkreis Heilbronn (314,4) auf, es folgen Schwäbisch Hall mit 273,9 und Rottweil mit 273,1.

Die Zahl der bestätigten Fälle seit Pandemiebeginn stieg um 4813 auf 417 504. 33 weitere Menschen starben an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit. Die Zahl der Toten stieg damit auf 9146. Als genesen gelten 363 966 Menschen.

++ Schulen im Landkreis Ravensburg droht erneute Schließung

(18.30 Uhr) So viele Neuinfizierte an einem Tag gab es im Kreis Ravensburg zuletzt Anfang Januar: Das Landratsamt hat am Mittwoch 131 weitere Coronafälle gemeldet.

Die Sieben-Tages-Inzidenz im Landkreis Ravensburg schnellt nach oben. Der Wert liegt nach Berechnungen der „Schwäbischen Zeitung“ aktuell bei 180. Das Landesgesundheitsamt gibt wegen des Meldeverzugs einen Wert von 169,9 an.

Geht es nach der vom Bundestag beschlossenen Notbremse, müssen die Schulen im Kreis wahrscheinlich bald schon wieder auf Distanzunterricht umstellen. Der Wert liegt bei beiden Modellen nämlich über dem vom Bund festgelegten Wert von 165.

Mehr zur „Bundes-Notbremse“ und den Regelungen lesen Sie hier.

++ Diffuses Infektionsgeschehen in Ehingen

(18.00 Uhr) Die Zahl der Neuinfektionen in Ehingen ist am Dienstag sprunghaft in die Höhe geschossen. Lagen die Zahlen der Neuinfektionen in der Tagen zuvor bei rund 10 Patienten, die sich positiv auf das Corona-Virus gestetst wurden, schoss die Zahl am Dienstag auf 24 Neuinfektionen in die Höhe. Den Ausbruch kann sich niemand so recht erklären. „Für uns stellt sich das Geschehen völlig diffus dar“, sagt die Sprecherin der Stadt Ehingen, Bettina Gihr mit Blick auf die Liste der Neuinfizierten.

„Aber vom Ablauf her ist es auch so, dass die Ortspolizeibehörde die geprüfte Meldung vom Landratsamt bekommt und dann vor Ort die Verfolgung der Kontaktpersonen beginnt.“ Die Folgen der ansteigenden Zahlen, die sich im gesamten Alb-Donau-Kreis bemerkbar machen, sind gravierend.

Mehr zum Ansteigen der Zahlen in Ehingen lesen Sie hier.

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